Die Serie ist auf dem Papier gar nicht mal so besonders. Der Fall und die Wendungen sind schon sehr nach Schema F und man sieht vieles schon kommen, wenn man Fan von ähnlichen Serien wie beispielsweise The Killing ist. Es gibt Twists beim Ende jeder Folge, und auch ist direkt klar dass die ersten Verdächtigen dann doch Gründe für ihr komisches Verhalten haben.
Was die Serie aber ausmacht ist der tolle Cast, an erster Stelle natürlich Kate Winslet, die hier vielleicht die Leistung ihres Lebens abliefert. Aber auch jede kleinste Nebenrolle ist einfach so gut besetzt und es fühlt sich alles so "echt" an, dass der Fall ansich die zweite Geige spielt. So viele Baustellen gibt es hier, die für eine Menge emotionale Momente sorgen. Die ganze Serie ist von Traumata der Charaktere gezeichnet, und die Emotionalität die dadurch geschaffen wird zieht sich, ähnlich wie beispielsweise bei Sharp Object, durch jede Folge. Die letzten drei Folgen sind dann wirklich nur noch eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Sicher nicht einfach zu schauen mit Schwächen in manchen Wendungen ist Mare of Easttown doch aber eine hoch emotionale Dramaserie, für die man vermutlich aber auch erstmal in der richtigen Stimmung sein muss.