Mayor of Kingstown - Serie von Taylor Sheridan, mit Jeremy Renner u.v.a.

Presko

Don Quijote des Forums
Mayor of Kingstown

Wenn ich Tyler Sheridan lese, bin ich schon mal interessiert und wenn dann noch so eine Besetzung zusammenkommt (Jeremy Renner, Aiden Gillen, Kyle Chandler, Dianne Wiest), dann bin ich definitiv noch mehr interessiert.

Im Zentrum steht die mächtige McLusky-Familie, welche besonders einflussreich in ihrer Kleinstadt Kingstown sind, einer Stadt, deren Wirtschaft vom örtlichen Gefängniskomplex abhängig ist. Mike McLusky, gespielt von Renner, ist der Bürgermeister der Kleinstadt, welcher für Recht und Ordnung sorgen will. Chandler spiel seinen älteren Bruder, der laut Beschreibung ein Fixer innerhalb und ausserhalb des Gefängnissystems sei (was auch immer das genau bedeutet).

Hier der Trailer:

 

Envincar

der mecKercheF
Guckt die Serie jemand? Hab keinen anderen Thread gefunden. Kann die Serie echt empfehlen. Startet etwas zäh und man wird ein bisschen in eine Geschichte geworfen. Wird dann aber im Verlauf von S1 und S2 echt unterhaltend und spannend. Wer also ein bisschen auf Ghetto, Gangsta, Knast, Polizei und Mafia in Amerika steht ist bei der Serie sehr gut aufgehoben.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Habe es auch schon seit Monaten auf der Liste. Klingt auch genau, als wäre es mein Ding aber bisher einfach nicht zu gekommen.
Allerdings fand ich Sheridan in Serienform bisher immer nicht so vollends überzeugend.
 

Envincar

der mecKercheF
Hab es aufgrund der dürftigen Kritiken immer zurückgestellt ... nachdem ich dann aber die User Scores gesehen habe, habe ich es gestartet. Keine Ahnung ob die Kritiker nach zwei Folgen ein Fazit gezogen haben aber ist mir schleierhaft wie man die Serie so schlecht bewerten kann und scheinbar sehen es die Zuschauer ähnlich. Die Serie ist einfach fantastisch düster und gnadenlos.

Kein True Detectives S1 und kein The Wire aber definitiv gut.
 

Puni

Well-Known Member
@Revolvermann

Hab die ersten Folgen gesehen und wegen Sheridan auch eher gemischte Gefühle gehabt (hauptsächlich wegen Tulsa King), aber bisher echt gut, werde da auf jeden Fall dran bleiben. Recht düster und ernst und Renner sowie diverse Schauspieler machen einen glaubwürdigen Job.

Ich hol mal ein wenig aus weil mich die Sheridan-Sachen heute zum Nachdenken gebracht haben:
Ich weiß nicht ob es gut oder schlecht ist, aber bei Sheridan hab ich immer so dieses ganz bestimmte Gefühl was ein gewisser Schlag an Serien wie Banshee oder Sons of Anarchy bei mir auslöst: Sie spielen in Welten die meist brutal und hart sind aber stellenweise mit so viel fehlendem Realismus ausgestattet sind dass man sich fast wie in Fantasywelten fühlt, in denen im vom Serienschöpfer gesteckten Rahmen alles möglich ist. Diese Welten, wie auch bei Yellowstone oder Tulsa King, sind eigentlich Parallelwelten zu unserer, und auch durch Themen wie übertriebener Korruption, wo jeder nach der Pfeife der Protagonisten tanzt sowie deren übertriebenen Aktionismus und auch Reaktionismus fühlt sich das ganze oft für mich so an als hätten diese Welten von Banshee, Sons, Reacher, Tulsa King oder Yellowstone männliche Jugendliche geschaffen - ohne das erstmal negativ zu meinen. Aber so ein ganz bestimmter "Männertraum" aus jüngeren Jahren schwingt da auf Kosten des Realimus bei allen (außer 1883, das muss ich hier wirklich rausnehmen) mit, was irgendwie faszinierend ist.
 

Envincar

der mecKercheF
Findest du echt dass Tulsa King so unrealistisch ist? Ich frage mich eher ob dass realistischer ist als wir uns das vorstellen können. Also was da bei Mayor of Kingstown so im Ami Knast abgeht kann ich mir das teilweise schon vorstellen und hätte definitiv kein Bock dort zu landen.
 

Puni

Well-Known Member
Thematisch sind die Serien ja alle nicht unrealistisch per se und ich bin auch niemand, der mehr Realismus in Film und Serien fordert. Es ist einfach nur die "Plumpheit", mit der da oft so durch die Welt gelaufen wird. Alles lässt sich irgendwie regeln, groß Konsequenzen für Schießereien etc. gibt es nur wenn es der Story dienlich ist, Nebencharaktere sind meist immer auf "cool" gemacht (zB Rip bei Yellowstone). Es ist alles immer nur so einen Tick drüber, immer ein Zufall zu viel der das bei mir auslöst. :biggrin:
 

Puni

Well-Known Member
Muss mich da doch nach der starken ersten und guten zweiten Folge doch etwas revidieren, denn ab da geht die Serie All-In in Sachen Sons of Anarchy Abgedroschenheit. Die dritte Folge war schon weird und so viele Handlungen und Ereignisse wirken mittlerweile überhaupt nicht mehr nachvollziehbar und unrealistisch. Und auch die ganze Stadt ist genau wie oben schon erwähnt auch bei dieser Serie mittlerweile sehr plastisch und nur zweckdienlich. Fühlt sich fast wie bei GTA an, wie da die "Missionen" erfüllt werden und man bloß auf alle Gangs aufpassen muss.
Jeder hier erfüllt nur einen bestimmten Zweck und auch wenn die Welt nicht ganz so überzeichnet ist wie zum Beispiel beim letzten John Wick passt da die totale Ernsthaftigkeit einfach nicht zu.
Der Auslöser für die Probleme ab Folge drei könnte dann dämlicher nicht sein - vor allem nach der ersten Folge macht das alles überhaupt keinen Sinn. Es ist so ein bisschen die Anti-The Rookie Serie - bei The Rookie hält sich jeder Polizist märchenartig stets an alle Gesetze, während hier einfach jeder macht was er will. :ugly:

Werde die Staffel wohl trotzdem noch zu Ende schauen, denn unterhaltsam ist die trotzdem. Es passiert hier echt alles Schlag auf Schlag und auch wenn das ganze haarbeit an der Lächerlichkeit vorbei schrammt macht es trotzdem Laune solange man sein Hirn ausschaltet.

Wäre ich 17, ich hätte die Serie wahrscheinlich richtig abgefeiert, so cool ist da alles. :biggrin:
 

Puni

Well-Known Member
Bin jetzt in der zweiten Staffel und große Empfehlung von mir, das ist so mit das dümmste was ich seit langem gesehen habe, ungefähr auf einem Level wie die späteren Sons of Anarchy Staffeln, wenn nicht noch schlimmer. Aber es macht Spaß weil man hier einfach nichts ernst nehmen kann. Die Serie hat keine Ahnung was sie sein will, die Drama-Komponente funktioniert überhaupt nicht und auch beim Sozialkommentar weiß man gar nicht, wo man hin will. Einerseits werden die Insassen ausschließlich als die größten Psychopathen dargestellt, genauso wie die Wärter um dann trotzdem dauernd zu versuchen mit der Mutter, die genauso hölzern wie Insassen, Polizisten und Wärter ist, Menschlichkeit reinzubringen. Es macht einfach alles überhaupt keinen Sinn, aber genau deshalb ist sie unterhaltsam weil sie dabei so toternst ist.
Hier werden wirklich am Stück nur Fehler und Dummheiten begangen und Renner raged (und telefoniert und fährt Auto, pro Folge sicher 5-10 Minuten) sich durch diese Plastikwelt wie nix gutes, auch wenn man nicht allzu lange über alles nachdenken sollte. Die meisten Twists sieht man dann auch schon paar Folgen vorher kommen und obwohl die Serie nicht gerade zimperlich ist wirkt die Gewalt meist überzogen und albern, genauso wie auf Krampf alles so richtig düster dargestellt werden muss. Und trotzdem will ich irgendwie weiter gucken. :biggrin:
Was für eine trashige Serie, das ist wirklich unfassbar. :ugly:
 
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Envincar

der mecKercheF
Mh kann deine Ansicht da nicht ganz teilen bis auf die Tatsache, dass vor allem Renner da viel zu viele Möglichkeiten hat und scheinbar mit allem davon kommt. "Jo hab gerade ne Schießerei auf offener Straße gehabt und vier Skins erledigt ... räumt das mal bitte eben auf für mich." Das war da schon echt die Krönung der Absurdität. Ein bisschen Slapstick war auch wie er da immer diesen einen Handlanger von Milo in der Bar verprügelt hat und der sich alles hat gefallen lassen nur um dann wieder den Harten zu mimen.
Die Hierachien und Vorgänge im Knast samt Wärtern und Co. kann ich mir in Amerika aber schon vorstellen.
Die Mutter empfand ich übrigens als die Schwächste vom gesamten Cast. Die hat mich in fast jeder Szene genervt.
 

Puni

Well-Known Member
Ja die Mutter soll dem ganzen halt so einen menschlichen Blick auf die Serie verleihen was aber bei der Thematik überhaupt nicht funktioniert.

Und klar gibt es solche Gefängnisse, nur das ganze drumherum ist einfach sowas von überzogen. Allein, wie es überhaupt zu der ganzen staffelübergreifenden Problematik kam ist völlig absurd.

Der ganze Polizeiapparat und Wärter sind korrupt bzw besteht aus Mördern, das war in den ersten Folgen schon klar. Dann jagt irgendein Junkie aus Versehen seine Crackbude mitsamt Frau und Kind in die Luft was alle echt sauer macht. Bei der Festnahme darf er, warum auch immer, dann doch nicht erschossen werden und man bindet lieber ALLE Gangs ein um ihn zu erledigen, obwohl am Anfang anhand des jungen schwarzen Wärters ja immer gesagt wurde dass man niemals in der Hand der Gangs sein darf. Also das war für mich an Dämlichkeit nicht zu übertreffen. :biggrin:
 
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Gray_Fox

Well-Known Member
Das stimmt.
Aber das Verhalten einiger Figuren war schon teils grenzwertig.
Auch wie "leicht" einige Dinge umgesetzt werden können, ohne richtige Konsequenzen.
Klar, Korruption.
Trotzdem ist dieses "Hinwegsehen" von Jeremy Renners Figur teils nicht nachvollziehbar.
Auch nicht, warum er nun diesen roten Faden entlangging (die große Geschichte).
Muss sagen, hätte ich nicht gemacht..
Und die Mutter hat teils nur noch genervt. Mag auch stark an der Synchro gelegen haben.

Das Ende war ein schöner Abschluss.
Für mich war es das vielleicht, obwohl eine dritte Staffel 3 kommen sollen.
Es war unterhaltsam, aber kein Highlight oder zumindest nicht ausreichend, um ein Abo abzuschließen.
Außer Paramount haut weiterhin 1 Monats Codes heraus.
 
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