Die grundsätzliche Ressonanz in diesem Thread lässt sicher bereits Rückschlüsse zum bisherigen Einspiel erahnen.
Gestern gesehen. Aus Mangel an Meldungen/Meinungen/Kritiken hier mal ein paar Worte von mir zum Film.
Bin bereits mit neutral gedämpfter Erwartungshaltung in den Saal.
Gründe: Origin-Story eines B-Riege Charakters, Altersfreigabe und allen voran
natürlich die ewig verzögerte Veröffentlichung des Streifens
In Kürze:
Spart euch das Geld. Das ist einfach ein handwerklich schlecht gemachter Film der nichts
aus seinen Zutaten macht und über den jetzt schon, völlig zurecht, niemand mehr spricht.
Und das ist eigentlich Schade
Jetzt mal mit Comicverfilmungen-Fanbrille auf der Nase eines leidenschaftlichen Kinogängers, mit Softspot für Antihelden, aber auch einer gewissen Kompromissbereitschaft im Bereich von Alterfreigaben, budgetbedingten Reduzierungen bei Action/Effekten/Sets/Cast o.ä. und sogar Pandemie-bedingten Release-Verschiebungen.
Was für eine Sch*iße war das denn bitte??
Sämtliche vorausgegangene Nachrichten um die Produktion des Films deuteten ja leider schon einen Reinfall an.
Das jetzt veröffentlichte Ergbniss lässt nur den Schluss zu, dass das Teil nur veröffentlicht wurde, damit es schnellstmöglich wieder in der Versenkung verschwinden kann.
Das hat heftige 2016er "Suicide Squad" oder auch "Superman vs. Batmann"-Vibes. Trotz vorausgegangener Beispiele ist es immer wieder erstaunlich wie man, scheinbar aufgrund der berühmtberüchtigten künstlerischen Differenzen u./o. massiver Eimischung seitens Materiefremder Zahlenschubser, aus hervorragenden Zutaten, so katastrophalen Müll produziert bekommt.
Inhaltlich wird in den ersten Minuten der Grundstein für die Freundschaft der 2 Hauptcharaktere des Film, durch eine Rückblende, dargestellt. Diese 5min sind die einzigen im gesamten Film die wenigstens etwas Seele aufweisen.
Danach gibt es keine Charakterentwicklung mehr, die, egal in welcher Form, plausibel dargestellt wird.
Diverse Handlungen/Entscheidungen der Protagonisten werden entweder gar nicht oder so fadenscheinig begründet, dass man sich als Zuschauer permanent verarscht vorkommt.
Handwerklich sind manche Szenen so wirr geschnitten, dass überhaupt nicht klar wird was da passiert.
Und das bezieht sich nicht auf den allerseits beliebten Wackelkamera-Müll, der bei größeren Actionszenen, selbstredend ausgiebig, zum Einsatz kommt, sondern tatsächlich auf Szenen wo man sich, Dank des Schnittes, fragt, ob die Person gesprungen ist, gestoßen wurde oder nur gestoplert ist.
Alles an diesem Film fühlt sich an als ob man einen Raum mit fähigen Personen gefüllt hat, aber keiner Bock darauf hatte, mit den anderen zusammenzuarbeiten und die Federführenden weder von der Vorlage, noch dem Handwerk an sich Ahnung haben.
Die Abspannszene
erinnert zu guter letzt an ein Kreatur, das in einer Simpson-Folge vorkommt und direkt nach dem ersten Atemzug darum bittet von seinem Leid erlöst zu werden. Die ist ein fürchterlicher Fremdkörper den man mit Gewalt dem Film
angehängt hat, über die sich nicht mal Zuschauer freuen können, die sich ein bisschen in den ganzen "shared Universe" zurechtfinden.
Ich bin überzeugt, dass die meisten, an diesem Elend Beteiligten, sich wünschen nie wieder an ihr Mitwirken erinnert zu werden und dieses, um damit berechtigterweise einhergehende Defizite, in kommenden Bewerbungsschreiben auslassen werden.