Nachhaltigkeit - so ein Thema, wo ich mich als Tennie noch null beschäftigt habe und mich wahrscheinlich ausgelacht hätte, wenn man mir gesagt hätte, dass mir das irgendwie schon wichtig ist.
Zero Waste bekomme ich nicht hin, das ist auch gar nicht mein Ziel. Meine devise ist eher, dass man schaut, wie es auch ins Leben passt. Rantman und ich essen immer weniger Fleisch, dafür inzwischen auch gerne mal die Fleischalternativen. Haben ne Zeitlang sehr bewusst nach rein vegetarischen Rezepten geschaut. Seit meiner Endometriose Diagnose und der letzten OP, wurde mir eh geraten meine Ernährung anzupassen, um den Krankheit entgegen zu wirken - seitdem sind auch die Milchprodukte fast gänzlich verschwunden.
Wirklich nah von hier habe ich leider noch keinen Unverpackt Laden entdeckt, würde aber gerne mal zu einem gehen und achte auch beim Kauf von Spülmittel etc, dass es eher von Frosch als von Pril/Persil ist.
Auf Kaffeekapsel kann ich nicht verzichten - aber das liegt eher daran, dass mein Kaffeekonsum extrem niedrig ist. Ich trinke alle paar Woche, manchmal ganze Monate keinen Kaffee, dann und wann möchte/brauche ich aber meine eine Tasse am Tag (von mehr krieg ich eh Herzrasen). Da ich viel im Home Office arbeite, hab ich nicht im Büro dann meinen Kaffee oder kann mir auf dem Weg welchen holen... Und Kaffeepulver/bohnen würden einfach schlecht werden. Dafür kaufe ich aber durch den niedrigen Konsum echt nicht viele. Das ist immer der Punkt, der mir mitunter das schlechteste Gewissen macht.
Bei Kosmetik achte ich inzwischen auch, dass diese mindestens Cruelty Free, im besten Fall vegan ist. Alleine für mein Gesicht möchte ich da auch nicht so viel Mikroplastik oder andere Stoffe drin haben. Klamotten bin ich noch nicht so gut, aber ich hasse auch shoppen und mach das fast nie und eigentlich kauf ich eh super selten neue Klamotten. Ich schieb das immer so lange auf, bis es nicht mehr anders geht und am Ende mag ich eh kaum etwas, was ich trage. Wenn was kaputt geht oder ich merke, dass ich es aber nicht mehr trage, wurde das früher immer zur Verwandschaft nach Russland geschickt, die haben sich drüber gefreut. Heute spende ich das, oder geb das Freunden, die es entweder weiter tragen können, oder den Stoff anders verwerten (Cosplayer im Freundeskreis. Die freuen sich immer über Stoff).
Ich hasse es Sachen wegzuschmeißen, von meinen Handcremes habe ich fast alle Dosen noch, weil ich denke, dass ich vielleicht bald Platz haben werde, wieder zu malen und dann kann man so Döschen IMMER gebrauchen xD Oder wieder mehr basteln...
Ich bin nicht perfekt. Ich esse Fleisch, ich trinke Kaffee aus Plastikkapseln, meine Klamotten sind bestimmt nicht immer Nachhaltig, und wenn man genauer hinguckt, sind da noch viel mehr Themen, mit denen ich bestimmt besser umgehen könnte. Wichtig ist mir, dass ich noch in den Spiegel schauen kann und offen bin. Offen bin es vielleicht in Zukunft noch besser machen zu können. Weil ich heute die Möglichkeiten noch nicht kenne. Ich mein. Ich hab dazu gelernt. Ich hab mich entwickelt und ich hoffe einfach sehr, dass das nicht aufhört. Und genau das würde ich allen raten:
Stresst euch nicht, stresst auch nicht die anderen. Macht gerne auf Missstände aufmerksam, aber doktriniert niemanden. Seid offen gegenüber Veränderungen, weil nur weil es bisher alles so super funktioniert hat, muss das nicht für immer so bleiben. Und ich merke diese Veränderung zumindest nicht nur bei mir, sondern ganz stark in meinem Freundeskreis. Früher wäre das ABSOLUT nicht möglich gewesen, eine Party/Feier/whatever ohne Fleisch zu machen, aber das ist heute ohne Probleme möglich (in meinem Freundeskreis). Auch da merke ich, wie immer mehr Vegetarier werden oder einfach nur den Konsum reduzieren. Das Bewusstsein bei den jüngeren Leuten wächst, und das stimmt mich ausnahmsweise hoffnungsvoll in die Zukunft.
