Nachhaltig(er) leben

TheRealNeo

Well-Known Member
Das Klima bzw. die Klimaerwärmung sind ja zurzeit immer wieder das Thema in den Medien.
Wie sieht es bei euch aus? Hat das Ganze einen Einfluss auf euren Konsum, Verhalten im Alltag etc. oder lässt es euch völlig kalt?
 

Constance

Well-Known Member
Mich beschäftigt das Klima schon sehr. Ich habe als Kind immer schon viel in der "Wildnis" gespielt, bin mit Tieren und starkem, mütterlichen Bezug zur Eifel aufgewachsen. Habe Bäche gestaut, verletzten Tieren geholfen und mit der Hand Fische gefangen.

Und wenn ich jetzt mein Interesse durch Dokus, wissenschaftliche Beiträge und den unzähligen Diskussionen in den sozialen Medien nähre, wird mir immer stärker bewusst: wir müssen etwas ändern.

Zum medialen Thema gibt es, wie in der vergangen Zeit immer häufiger, lediglich 2 Lager. Wenn man sich reinzieht, wie Klimawandel-Leugner argumentieren um ihren errungenen Wohlstand oder gewisse rudimentäre Ansichten zu etablieren, dann graut es mir.

Es sind zu viele, angetrieben von einer Antipathie gegen die Bewegungen, die versuchen das Bewusstsein zu schärfen. Natürlich sind auch nicht alle Forderungen dieser new-edge gruppierungen sinnig und bewiesen...aber ich für meinen Teil habe mir ein Wissen erarbeitet, welches mich erkennen lässt, dass viele Dinge einen Umbruch benötigen. Eine Zeitenwende sozusagen.

Wir dürfen den Planeten nicht weiter mit co2 und Methan belasten. Aktuell sind wir an die Schwelle getreten, an der wir verheerende Entwicklungen beobachten können. Und diese sind für viele Jahrzehnte nicht mehr anwendbar. Und umkehrbar sind sie erst recht nicht. Massentierhaltung, fossile Brennstoffe, dekadente Lebensweisen, hyperkonsum unserer gesamten Rohstoffe. Gleichzeitig herrscht kein geeinigter politischer Konsens und auch kein echter Plan für ein internationales Vorgehen.
Daher ist es wichtig, dass do viele wie möglich im kleinen anfangen etwas zu ändern und auch andere überzeugen. Und selbst wenn es ein Trend ist, dann ist es ein guter.

Doch wir stehen echt an der Kippe und der Kollaps wird kommen. Zumindest wenn man die Betrachtungsweise zu vieler Menschen sieht und lesen kann...
 

squizo

Zillion Dollar Sadist
Zu einem gewissen Grad habe ich meinen Alltag angepasst. Beim Einkaufen versuche ich Obst ohne Plastik zu kaufen, bestelle weniger, koche mehr, esse weniger Fleisch, fahre die meisten Strecken mim Radel, trenne Müll, benutze meist die öffentlichen Verkehrsmittel, bei Reisen - wenn es geht- mit dem Zug..
Aber man sollte noch vieeel mehr..
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Die einzigen kleinen Dinge, die mir einfallen:

Für den Plastikmüll nutze ich Edeka Einkaufstüten, die ich dann so oft wie möglich benutze.
Cola kaufe ich möglichst nur in Glasflaschen.
Wenn ich ein paar Äpfel kaufe, nehme ich keine Plastiktüte und leg die so auf's Band.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Wer irgendwas mit einer deutschen Universität zu tun hat, hört das Wort pro Tag mindest 45 mal und es brennt sich dir ins Gedächtnis wie ein Brandzeichen auf die Stirn. Das kann einen dann fast schon wahnsinning machen. :smile:

Alles was ich mache, mache ich daher nachhaltiger. Wenn ich einkaufe, kaufe ich von lokalen Anbietern. Es ist schwer immer lokale Ersatzteile für meine drei SUVs zu bekommen aber es ist möglich. Ich erlege mein Fleisch selbst. Lebe aber leider in der Stadt, weswegen ich nur manchmal Katzen, Hunde, Eichhörnchen oder Vögel esse. Außerdem tue ich dabei auch etwas gegen Fettleibigkeit bei Kindern, da diese ihre Tiere meist suchen und daher viel laufen. Aber keine Angst! Ich lasse sie nicht zu lange suchen. Ab einem gewissen Punkt lege ich ihnen die abgenagten Knochen vor die Tür.
Ich esse nur selbstangebautes Gemüse, welches ich beim Nachbarn gefunden habe und ich gehe containern. Meist jedoch nur beim Juwelier und Elektronikfachhändlern. Wenn ich Strom brauche, dann ich bin ich auch nachhaltiger. Es soll sich lohnen, also aktiviere ich absolut jedes elektronische Gerät das ich habe und lasse diese den ganzen Tag oder machmal auch die ganze Woche laufen. Da ich aber Papier sparen möchte und Rechnungen mit Papier gesendet werden, bediene ich mich für Strom beim Nachbarn. So kriegen wir beide nur eine Rechnung. Mein Nachbar ist so gut wie nie da und er ist immer in so großem Stress (große finanzielle Probleme), weswegen ich mich auch hier nachhaltig verhalte und meine Anliegen, wie das Teilen der Stromrechnung, besser für mich behalte.
In Beziehungsdingen halte ich es ähnlich. Ich schicke keine Liebesbriefe und habe auch kein Handy (Silizium und so sind nicht nachhaltig). Ich steige meist in die Wohnungen der Personen und schreibe an ihre Wände oder Spiegel. Meist mit ihrem Lippenstift (meist rot), so wird dieser mehrfach verwendet. Ich kann auch keine Telefonnummern vergeben, daher schreibe ich meist Dinge wie "Ich sehe dich.", "bald werden wir uns treffen!" oder wenn die zeit rennt nur "BALD".
Da ich Arbeitsplätze in Entwicklungsländern erhalten möchte und immer mehr Leute davon Leben Müll aus Ozeanen zu fischen, recycle ich nicht, sondern schmeiße jeglichen Müll in Flüsse und ins Meer. Ach, und Öl und Benzin kippe ich zurück in die Natur, so das unsere natürlichen Ressourcen nicht so schnell ausgehen und wir noch etwas Zeit haben die Welt zu retten.

Was soll ich sagen? Ich mag einfach die Natur und Menschen. :smile:

 

McKenzie

Unchained
Wer irgendwas mit einer deutschen Universität zu tun hat, hört das Wort pro Tag mindest 45 mal und es brennt sich dir ins Gedächtnis wie ein Brandzeichen auf die Stirn. Das kann einen dann fast schon wahnsinning machen. :smile:
Glaub ich, bin auch aus der Vergangenheit geschädigt. :biggrin: Wenn man als Kameramann bei Immobilienmessen und -events unterwegs ist, hört man es ca. 45 mal pro Interview/Vortrag. War die letzten 10 Jahre halt das Modeschlagwort Nr.1 in der Szene.
Was aber natürlich nichts daran ändert, dass Nachhaltigkeit prinzipiell gut und richtig ist.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Zum Thema Nachhaltigkeit. Hat einer von euch eigentlich schon mal einen der Unverpackt Läden ausprobiert...
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ja.
Ideal und völlig problemlos...wenn man einen in der Nähe hat, aber da tauchen nun ja auch immer mehr auf.
Super Konzept. Klar man zahlt etwas mehr, aber hat dann auch die Menge, die man braucht und nicht mehr. Und eben kein Plastikmüll o.ä.
 

TheRealFlamel

Well-Known Member
Die Userin MissK lebt äusserst nachhaltig. Habe ihr von diesem Thread berichtet und nach unserem Urlaub wird sie sicherlich einen Beitrag verfassen. (ich auch aber bin gerade zu erschöpft)

E finde es zwar witzig, da ich wood kenn, aber finde es extrem blöd sich mit so einer Antwort über dieses Thema lustig zu machen.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Na gut :mellow:

Ich recycle sehr gewissenhaft.
Ich spare Strom wo ich nur kann.
Ich kaufe keine Produkte mit Mikroplastik (so gut es geht).
Ich versuche jede Form von Plastikverpackung zu meiden.
Ich fahre ausschließlich Rad oder öffentliche Verkehrsmittel.
Ich besitze zwar ein Auto aber das fahre ich nur ca. 3 mal im Jahr und nie allein.
Ich kaufe Obst, Gemüse, Salat, Fleisch von lokalen Anbietern.
Ich nehme keine Breitbandantibiotika und im seltenen Fall, dass ich Antibiotika benötige, nehme ich sie entweder bis die Packung leer ist oder entsorge die Reste ordnungsgerecht (Apotheker/Arzt), damit das überschüssige Antibiotika nicht in die Umwelt gerät.

Der Missbrauch von Antibiotika ist eine Gefahr, welche uns aus dem Nichts in den Hintern beißen könnte. Gerade Chinas Massentierhaltung ist das absolute Negativbeispiel Nummer 1. Die verabreichen ihren Tieren massig Antibiotika, mehr als alle anderen Länder weltweit. Sie machen dies nicht, um die Gesundheit der Tiere zu schützen, sondern weil Antibiotika sich auf den Metabolismus auswirkt und die Tiere dadurch dicker bzw breiter werden.
Hat bei Menschen den gleichen Nebeneffekt.

Übermäßige Nutzung von Antibiotika. Besonders Breitbandantibiotika bzw. bei Vireninfektionen (Antibiotika wirkt nur gegen Bakterien), sorgen für das Aufkommen antibiotikaresistenter Keime, gegen welche es dann schlichtweg kein Mittel gibt. Diese existieren bereits und so wie die ganze Welt das Thema behandelt (tut so gut wie gar nichts), ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die nächste, größere Infektionskrankheit ausbricht. Damit will ich keine Panik auslösen aber das Potenzial für eine mittelschwere bis größere Katastrophe ist schon vorhanden. Und die Chance ist sehr groß, dass sie in China bzw. Asien ausbricht.

Achja, aus den gleichen Gründen, sollte man keine Bugsprays verwenden.
 

McKenzie

Unchained
Das traurige ist halt, solange die Konzerne bzw. die Wirtschaft nicht nachhaltiger handeln, können wir kleinen Bürger noch so vorbildlich auf eine Plastikverpackung verzichten, global gesehen ist es nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein. Was niemanden entmutigen soll, zumindest symbolisch ist es ein wichtiges Zeichen und wenn man zumindest ein Bewusstsein in breiteren Bevölkerungsschichten schaffen kann...

@Wood
Das mit den Antibiotikaresistenzen ist ja schon länger ein schief hängendes Damoklesschwert...in Spanien z.B. schmeißen sie dir trotzdem für einen Schnupfen ein Breitbandantibiotikum hinterher. Meine Exfreundin von dort hatte mal ihre heftige Angina erst mit dem 3. Antibiotikum wegbekommen, weil die andern nicht mehr angeschlagen hatten.
Wird wohl noch schiach werden das ganze.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Hmm völlig vergessen was ich so tue.
Versuche Plastikverpackungen zu vermeiden.
Kaufe Mehrweg statt Einweg.
Hab einen Soda S. fürs Wasser..
Verzichte schon seit meiner Teenagerzeit auf Fleisch und Fisch.
Reinigunsmittel hab ich glaube ich auch nur 3 oder 4 Allzweck, Scheuermilch, Essig sowie Glasreiniger
Fahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Steckdosen mit Ausschalttaste.
Trenne so gut wie es geht den Müll und ja auch ich bringe meine Medikamente zzrück in die Apotheke und nehme keine Medikamente die Gelantine enthält.
Kosmetik ist vegan, Tierversuchs und Microplastikfrei.( Mein "Luxus")
Könnte jetzt auch noch was zu meinen Projekt 2019 schreiben , BG/ FB Freunde wissen was ich meine. Stichwort...Umwelt Ressourcen schonen und gleichzeitig werden vom Erlös Lokale Tierschutzprojekte unterstützt... Ja ich höre schon auf...
 
Zuletzt bearbeitet:

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Vielleicht hast du ja in den letzten Jahren was von "Deckel drauf" / Deckel gegen Polio mitbekommen. Diese Aktion wurde aber zum 30.6 eingestellt. Das mit den Kronkorken funktioniert quasi genau so. Man sammel eben die Kronkorken, gibt sie an dn den Sammelstellen ab. Diese werden denn zum recylen gebracht und der Erlös fließt zu 100% in den Tierschutz...Oder kurz gesagt Umwelt Ressourcen schonen und gleichzeitig werden vom Erlös Lokale Tierschutzprojekte unterstützt.. Treffen sich auch hier hier in Hamburg regelmäßig zu clean up aktionen..Wie zumBeispiel morgen am Elbstrand...
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Hab sie auch erst Anfang Juli entdeckt und nerv jetzt alle die nicht bei 1 auf dem Baum sind, weil ich maximal 1 Mädchenbier pro Monat trinke..
 

Miss K.

New Member
Die Userin MissK lebt äusserst nachhaltig. Habe ihr von diesem Thread berichtet und nach unserem Urlaub wird sie sicherlich einen Beitrag verfassen. (ich auch aber bin gerade zu erschöpft)

*cracks knuckles*
Oh boy, here we go! Das angekündigte Manifest der Nachhaltigkeit.

Ich beschäftige mich nun schon seit recht langer Zeit mit verschiedenen Möglichkeiten, das eigene Leben so umweltschonend wie möglich zu gestalten, trotzdem bin ich (leider) noch recht weit vom perfekten Zero Waste Ideal mit nur einem Einmachglas voll Müll eines ganzen Jahres entfernt.
Dennoch nehme ich das Thema extrem ernst, da es meiner Meinung oberste Priorität hat. Auch wenn ich gut verstehen kann, dass Bewegungen wie Friedas for Future und Personen wie Greta Thunberg anecken, so finde ich's dennoch wichtig, ihnen Gehör zu schenken. Wie abgedroschen es durch die öffentliche Diskussion auch bereits erscheinen mag: Die Erde ist unser Zuhause und unser Zuhause steht in Flammen.
Wenn also nicht jede/r einzelne die Ärmel hochkrempelt und versucht, das Feuer zu löschen, steht es leider echt verdammt schlecht um uns und erst Recht um zukünftige Generationen. Und auch wenn Bemerkungen wie diese von Mckenzie....

Das traurige ist halt, solange die Konzerne bzw. die Wirtschaft nicht nachhaltiger handeln, können wir kleinen Bürger noch so vorbildlich auf eine Plastikverpackung verzichten, global gesehen ist es nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein. Was niemanden entmutigen soll, zumindest symbolisch ist es ein wichtiges Zeichen und wenn man zumindest ein Bewusstsein in breiteren Bevölkerungsschichten schaffen kann...

...durchaus ein verständlicher Standpunk mit wahrem Kern darstellen, finde ich es bedenklich die Verantwortung auf Großkonzerne, Politik und Lobbys abzuschieben. Es grenzt meiner Ansicht nach stark an die Argumentationsstruktur von "Whataboutism", um von einer eigenen Verantwortungen und den wenig nachhaltigen Lebensstilentscheidungen der meisten Einzelpersonen abzulenken. Eine Verantwortung dieser Big Player ist natürlich nicht abzustreiten und wiegt global gesehen natürlich mehr als die Entscheidungen und der Lebensstil einer einzelnen Person, aber es darf niemals vergessen werden, was ihnen überhaupt die Macht (also das Geld) gibt, so starken Einfluss auf die Umwelt und teilweise ja auch auf die Politik zu nehmen. Das ist jede Person, die einen solchen "Großverantworter" für Umweltprobleme unterstützt. Ohne die Kaufkraft der allgemeinen Masse wäre ein Konzern oder eine Lobby absolut nichts. Also liegt die letztendliche Verantwortung trotzdem auch zu großen Teilen beim Konsumenten. (An dieser Stelle ließe sich berechtigt die Diskussion darüber eröffnen, ob das Angebot die Nachfrage oder die Nachfrage das Angebot bestimmt, aber um meinen Standpunkt zu verstehen, kann davon ausgegangen werden, dass ich letzteres vertrete.)

Es ist also durchaus an jeder einzelnen Privatperson, etwas zu verändern. Jede/r der/die die Ansicht vertritt, dass ein einzelner Mensch nichts bewirken kann, kann dann ja auch getrost alle politischen Wahlaktivitäten einstellen, da diese eine Stimme ja nun wirklich nichts ausrichten kann :whistling:(provokativ gesagt, bitte nicht falsch verstehen!)

Also nun zu meinen eigenen Bemühungen, ein möglichst nachhaltiges Leben zu führen.
Einfache Maßnahmen wie eine eigene Wasserflasche und einen Kaffeebecher mit mir rumzutragen sind mittlerweile selbstverständlich und wenn ich es tatsächlich mal in Eile vergessen sollte, dann gibt es eben einfach mal keinen Kaffee zum Mitnehmen. Wenn ich mit die Zeit nicht nehmen kann/will, um eine Tasse im Café selbst zu genießen, kann es es nicht so unglaublich wichtig sein, dieses Bedürfnis zu befriedigen. Wenn ich meine Wasserflasche vergesse, dann schaue ich mich im Supermarkt/Kiosk/sonstwo nach Getränken in Glasflaschen um, die ich nach Genuss des darin befindlichen Getränks ja auch für den Rest des Tages mit Wasser aus der Leitung wieder auffüllen kann.
Ich versuche so gut es geht auf unnötige Plastikverpackungen zu verzichten und gehe mit eigenen Baumwollbeuteln und Gläsern einkaufen, trockene Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Haferflocken, Nüsse usw. meistens auch im Unverpackt Laden. Dieser "Luxus" ist leider nicht allen Leuten vergönnt, sondern bisher meist nur in Großstädten zu finden, weshalb ich absolut nachvollziehen kann, weshalb diese Option für Leute, die ländlicher leben oft rausfällt.
Aber Putzmittel bekommt man ohne Plastikverpackung nicht nur im Unverpacktladen, sondern man kann die meisten Dinge auch super fix selbst herstellen. Es ist ein werbetechnisch leider sehr wirksamer Mythos, dass man für jedes Zimmer, jede Oberfläche, jede Kleidungsfaser und jeden Winkel der Wohnung ein höchst eigenes Reinigungsmittel benötigen würde. Wenn man Natron und/oder Soda, Essig, Zitronensäure und Wasser zuhause hat, dann kann man damit eigentlich alles notwendige selbst herstellen. Ätherische Öle sind noch ein netter Bonus, um einen schönen und frischen Geruch zu bekommen. Ich koche mir so meist das Waschmittel und einen Allzweckreiniger selbst (gibt richtig gute und einfache Rezepte zuhauf im Netz) und wenn man einen guten (in diesem Fall den billigsten, den man finden kann) "Putzwodka"zuhause hat, ist die Sache mit dem Glasreiniger auch geritzt. Natürlich gibts aber auch mal Zeiten, in denen unbedingt heute noch eine Waschmaschine angestellt werden muss und ich aber blöderweise vom Leben eingeholt werde und den ganzen Tag auf Achse bin und es leider einfacher ist, auf dem Weg nochmal kurz bei DM rein zu schneien, als sich an den Herd zu stellen und Waschmittel zu kochen :whistling: In solchen Situationen achte ich aber penibel auf die Inhaltsstoffe und das Kleingedruckte auf den Etiketten der Wasch- und Reinigungsmittel. Bei dem allseits beliebten Persil steht beispielsweise sogar explizit auf der Verpackung drauf, dass dieses Waschmittel Meereslebewesen mit langzeitiger Wirkung extremen Schaden zufügt. Um solcherlei Produkte schlage ich also logischerweise einen weiten Bogen und greife eher zu "grüneren" Alternativen wie Frosch oder Ecover. Aber wie gesagt: am besten für die Umwelt ist immer noch das selbst gemachte Flüssigwaschmittel, da wird dann auch gleichzeitig wieder ein häufen an Plastikflaschen gespart.
Ebenso verzichte ich so gut es geht auf Hygieneartikel, die in Plastikverpackungen daherkommen. Ich benutze weder Shampoo, noch Duschgel, sondern ersetze beides ab und an durch gute alte (Haar-)Seife, meistens wasche ich mich allerdings tatsächlich nur mit Wasser. Ich benutze die mittlerweile ja schon recht populär gewordenen Zahnbürsten aus Bambus und dazu feste Zahnputztabletten, also spare ich mir ebenfalls die Verpackung und das Mikroplastik aus den regulären Zahnpasten. Generell benutze ich keine Hygiene- oder sonstige Kosmetikartikel, die Mikroplastik enthalten. Und für jede Person, die ein Problem mit den weiblichen Funktionen des Körpers hat hier eine kleine Spoilerwarung: Ich schreibe gleich über die Periode. Ja, doch, tatsächlich! Ein Punkt, der ebenfalls angesprochen wird. Wer sich damit also nicht auseinandersetzen möchte (was ich sehr schade fände, da es etwas vollkommen normales und natürliches ist) sollte erst im nächsten Absatz wieder einsteigen.
Für die monatliche Damenhygiene benutze ich eine Menstruationstasse. Klingt gruselig, ist aber ein wirklich tolles kleines Wunderwerk und hat meinen Umgang mit der Periode revolutioniert. Über das gesamte Leben produziert Frau durch Tampons und/oder Binden ein enormes Ausmaß an Müll. Die Umverpackung und dazu noch jede einzelne Plastikeinschweißung der jeweiligen Produkte. Ganz abgesehen von all der Ressourcenverschwendung und den Auswirkungen durch Bleichmittel und Pestizide beim Baumwollanbau auf die Umwelt. Die kleine Tasse hingegen kann bei guter Pflege bis zu 15 Jahre langverwendet werden und besteht aus medizinischem Silikon (zugegeben: auch Plastik, aber insgesamt eindeutig der kleinere Übeltäter!). Das ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch für den weiblichen Körper, da die empfindliche Flora nicht irritiert wird und keine schädlichen Mittel wie Bleiche oder Formaldehyd über die Schleimhaut in den Organismus gelangen kann. Die Handhabung braucht zugegeben etwas Übung aber nach zwei oder drei Zyklen hat man spätestens alles im Griff und möchte nie wieder zurück!
So fertig mit dem blutigen Gesabbel. Weiter im Text.
Ich besitze zwar ein Auto, aber nutze für alles Alltägliche eigentlich immer die öffentlichen Verkehrsmittel, das Rad oder gehe zu Fuß. Das Auto wird nur bewegt, wenn etwas großes transportiert werden muss oderfit mehreren Personen gefahren wird. Zudem wird es über kurz oder lang einem Hybridmodell weichen, das aktuelle Vehikel ist zu meiner Schande noch ein böses Dieselmodell :pinch:
Ich versuche so gut es geht Strom und Wasser zu sparen und benutze Steckdosen mit Schalter, halte keine ausgiebigen Duschexzesse und stelle unter den (blöderweise oftmals) tropfenden Wasserhahn eine Karaffe, die das Wasser sammelt, das ich dann anschließend zum Gießen meiner Pflanzen verwende.
Ich versuche Kleidung so gut es geht gebraucht zu kaufen (bis auf Unterwäsche, Socken und Sportbekleidung, da ist für nicht leider eine Grenze :squint:) ebenso wie Möbel oder andere Dinge. Bücher kaufe ich beispielsweise nur noch seltenst neu sondern entweder über Portale wie Rebuy oder auf Flohmärkten. Was ich allerdings noch viel lieber mache: Durch die örtliche Bücherei oder die Regale von Freunden und Familie stöbern!

Nun aber zu der Maßnahme, die am allermeisten zu einer wirklich nachhaltigen Lebensweise beiträgt.
Ich ernähre mich nun bereits seit über einem Jahr komplett vegan und kaufe auch sonst keine Produkte, die tierischen Ursprungs sind (einzige Ausnahme: secondhand Kleidung, die ggf. Leder oder Wolle enthält, da diese sonst häufig in der Altkleidersammlung und damit oft in Mülldeponien enden würde, was ich als noch größere Verschwendung ansehe). Die Produktion und der Konsum von tierischen Lebensmitteln ist mit der allergrößte Sünder was Umweltschäden angeht: "The food system is responsible for more than a quarter of all greenhouse gas emissions while unhealthy diets and high body weight are among the greatest contributors to premature mortality." (Quelle: https://www.pnas.org/content/early/2016/03/16/1523119113) Eine Reduktion dieser Lebensmittel ist also mit die einfachste und effektivste Möglichkeit, sich nachhaltig zu verhalten. Abgesehen von gesundheitlichen Vorteilen und natürlich auch ethischen Beweggründen, ist eine vegan Lebensweise also die Veränderung, die am meisten bringt und durch die jede einzelne Person den meisten Einfluss nehmen kann. Dass eine Umstellung von Omnivoren zu veganer Ernährungsweise etwas ist, dass vielen Leuten Probleme bereiten kann, möchte ich an dieser Stelle gar nicht anzweifeln. Ich bin dennoch der Meinung, dass zu mindest eine extreme Reduktion von tierischen Produkten etwas ist, dass jede/r ohne tatsächliche große Einschränkungen oder Veränderungen leisten kann :smile:
Ich für meinen Teil hatte noch nie das Gefühl, auf etwas leckeres verzichten zu müssen und grade mit den heutigen Möglichkeiten und Angeboten ist es kinderleicht, sich pflanzenbasierter zu ernähren. Also einfach mal Vorurteile von nervigen Hardcoreveganern stecken lassen, über den eigenen Schatten springen und mal ein paar vegan Alternativen ausprobieren. Vielleicht gefällt es ja sogar! Ich persönlich habe mich zumindest vorher noch ne so abwechslungsreich und vielfältig ernährt, wie jetzt als Veganerin. Und um nochmal auf McKenzies "Eine Person kann eh nichts ändern" Argument zurück zu kommen: Meine Lebensweise und die Gerichte, die ich zubereite, haben schon sehr viele Leute in meinem direkten Umfeld beeinflusst und begeistert und diese ebenfalls zum Nachdenken gebracht und einige kleine Veränderungen bewirkt. Diese tragen das natürlich ebenfalls weiter und so entsteht ein kleines nettes Netzwerk oder auch Schneeballsystem aus guten und nachhaltigen Verhaltensweisen :smile: Gute Taten ziehen Kreise und wenn jede/r auch nur ein bisschen was verändert, ist es in der Masse wieder eine wirklich große Sache! Ich bin selbst ja auch nicht aus dem Nichts auf all das da oben gekommen, ich wurde irgendwann auch auf das Thema aufmerksam gemacht und habe mich dann weiter belesen und informiert.


An dieser Stelle will ich es auch echt mal gut sein lassen, da meine Finger schon schmerzen :biggrin: Bei weiteren Fragen antworte ich natürlich gerne :smile:
 
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