Neon Genesis Evangelion / Death & Rebirth / End of Evangelion / Rebuilds 1-4

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Soll ich euch mal meine Pixar-Sammlung zeigen. :ugly: :biggrin:

Ne im ernst, ich kenn Evangelion zwar nicht, aber nette Sammlung.

@Neo
Deine Kompass-Sammlung würd ich auch gern sehen. Da brauchen wir glaub ich mal einen Sammelthread (wortwörtlich :biggrin:)
 

Joel.Barish

dank AF
Nun ja, 1.01 fasst ja ungefähr die ersten 6 Folgen der Serie zusammen, die Jay ja gesehen hat und die Serie hatte ihn bis dahin auch nicht überzeugt. Ich weiß nicht genau, wie weit er die Serie geschaut hatte zu dem Zeitpunkt, aber nicht bis zu Ende. Daher schätze ich, dass ihn der Genuss des Gesamtpakets doch überwältigt hat.:squint:
Überrascht bin ich allerdings auch. Aber positiv.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Nun gut.

Vor gut zwei, drei Jahren hat mir ein sehr guter Freund mal eine gewisse Scheibenbox namens NGE ausgeliehen, die man mir in höchsten Tönen ans Herz legte. Wäre einzigartig. Bahnbrechend. Episch, Sollte man gesehen haben.

Da ich grundsätzlich immer allem gegenüber offen bin, was Geschichten betrifft, begann ich sie zur damaligen Zeit sodann gespannt zu sehen und war zunächst sehr verwirrt. Nicht etwa, weil ich die Handlung nicht verstand, sondern weil mir die Zusammenzusetzung, die Struktur nicht lag. Der Humor war mir zu überstilisiert, zu cartoonhaft, zu pubertär; die Action empfand ich als ernüchternd, zäh inszeniert, das Design und das gesamte Konzept der Engel, NERV, SEELE usw. schwach, es sprach mich nicht an.

Nachdem ich also rund 14 Folgen der Serie gesehen hatte, hielt ich sie für sehr repetitiv, denn Folge für Folge ging es nur noch um irgendeinen neuen Engel, der neben infantilen Kalauern besiegt werden musste. Ich war gelangweilt, meine Erwartungen erschüttert, mein Interesse im Keller. Zu der Zeit traf mich dann auch etwas anderes, weswegen ich nicht nur mein Interesse, sondern auch meine Zeit für NGE verlor und später auch keine mehr aufbringen wollte, mich erneut ins Geschehen hineinzulesen.

Bis zu diesem Jahr. Im Laufe der Zeit hatten mehr und mehr Freunde aus meinem Bekanntenkreis NGE für sich entdeckt und abgesehen von Ausnahmen, waren sie wenn, extrem begeistert. Das re-erweckte mein Interesse, allein schon, weil ich angefangene Geschichten nur höchst selten offen stehen lasse. Anfang des Jahres sah ich mir dann die erste Folge des Rebuilds an... und war wieder enttäuscht. Was heißt enttäuscht, mit 7/10 hab ich es ja gut bewertet, aber das was ich da sah wollte mir noch immer nicht als grenzgenial in Erinnerung bleiben. Das vergrößerte mein Interesse aber nur umso mehr, mir das Gesamtbild noch einmal anzutun... um komplett darüber urteilen zu können.

Um es mal so zu sagen: bei den meisten Filmen und Serien und Büchern und Musikstücken kann man schon im Verlauf sagen, ob das was man da gerad erlebt, hängen bleibt oder nicht, aber bei NGE ist es tatsächlich so, dass es erst spät zündet. Kurioserweise war ich dem Leuchten damals nur knapp entgangen, denn richtig blank zieht NGE ab den Folgen 15-16-17. Würde sie nur bis dahin gehen, wäre sie in der Tat kein Meisterwerk, was sie aber ist - diesbezüglich kann ich meine Reaktion von damals auch sehr gut nachvollziehen. Nach wie vor treffen vier große Elemente aufeinander, die bis dahin noch nicht in Synergie stehen:

- wirre Hintergrundhandlung, in die man kopflos hinein geworfen wird und in der man sich lange Zeit alles zusammenraten muss
- die zum einen sehr introvertierten und einsamen, aber dann extrem aufgedrehten Figuren
- die monumentale Destruktionsaction, die aber so gar nicht spektakulär und ausgesprochen unwestlich inszeniert ist
- die zaghafte und schwierige Angehensweise an Shinji, seine Persönlichkeit und deren Entwicklung

Diese vier Elemente stoßen einem anfangs kräftig vor den Kopf, da man gerade aus dem westlichen Film klare Personen, erklärte Rahmenhandlungen, dynamische Action und dezentere Ausdrucksarten kennt und schätzt. Erst im späteren Verlauf der Serie stechen die Charaktere erstmals fassbar hervor, und man versteht dann erst, wieso Misato und Asuka so extrem auftreten, Rei so still und Shinji so extrem schüchtern ist. Und man weiß es zu schätzen. Nehmen wir beispielsweise einen Moment, in dem Asuka Shinji fragt ob sie küssen sollen, nur so aus Langeweile. Als Einzelszene ist es schrecklich überdramatisiert und schon fast auf Sailer Moon Niveau (ja, ich kenne Sailor Moon, nein ich habe Sailor Moon nicht aktiv verfolgt), aber man schmunzelt, wenn man Shinjis und ihre Personlichkeit erfasst hat und sieht, in welchem Rahmen da was stattfindet.

Im Gegensatz zu den kindlichen Figuren sind die Grundthematiken in NGE auch eher sehr düster, schonungslos und erwachsen. Das mit Kindern zu sehen, ist auch erst sehr ungewohnt. Gerade die Beziehung Shinjis mit seinem Vater ist sehr dramatisch und tragisch. Je mehr man sich darauf einlässt, desto mehr fällt auch der Rahmen ins Rücklicht - woher die Evas kommen, wieso Sie in der Stadt kämpfen und all das, es ist später fast nur noch Randspaß. Viel mehr interessiert man sich für die Figuren und wäre ebenso mit Spannung dabei, wenn sie in die Berge fahren und da klettern würden.

In den Actionszenen ist man dann auch weiterhin nicht von der Inszenierung an sich überwältigt, aber man hängt an den Kids und ist gespannt, wie sie mit den neuen Situationen wohl umgehen. Dass die Action mit den Evas teilweise dann mal wirklich gut ist (ich sag nur Asukas Showdown), ist okay, aber würde man die Serie nur für die Action schauen wollen - das geht nicht. Die Action lässt sich fraglos streichen, aber andersrum geht es einfach nicht. Was man auch tun sollte - NGE recht zügig hintereinander sehen. 3-4 Folgen am Tag, Minimum. Wieso? Weil jede der Folgen enorme Ruhemomente hat und das auf Dauer so anstrengend ist, dass man bei einer pro Woche schon nach wenigen Wochen ausgelaugt wär. NGE geht zwar nur 20 Minuten ala Scrubs, aber trotzdem haben die meisten mehr Inhalt als 60 Min anderer Serien. Da muss man dranbleiben, sonst wird es zu schwierig, und in schneller Abfolge ist es auch nicht ganz so eintönig, dass sich die Struktur Zuhause - Kampf - Zuhause im Mittelteil oft wiederholt.

Die Optik ist einfach grandios - und ich spreche dabei vom Original, nicht vom Rebuild. Animes sind nicht umsonst künstlerisch hoch angesehen, was bei NGE rundum zu sehen ist. Und auch wenn NGE vielleicht nie wirklich alles ausreizt was optisch geht, so ist es vom Design her große Klasse und fürs Auge immer wieder abwechslungsreich.

End of Evangelion? Mutig, mutig. Mit so einem ausuferndem Ende hätte ich persönlich nicht gerechnet, auch nicht mit einigen der vorkommenen Szenen (Shinji an Asukas Bett?), die ich so vielleicht auch nicht gewünscht oder gewählt hätte, narrativ aber sehr interessant sind. Das Ende an sich ist an Epik dann kaum zu übertreffen, vielleicht aber auch zu extrem. Oder? Oder nicht? Ich weiß es nicht. Ich fühlte mich beim Abspann ohne Frage erfüllt (und war auch ein klein bisschen betroffen, die ins Herz geschlossenen Asuka, Shinji, Rei und Penpen nun nie wieder zu sehen).

So begeistert ich nachträglich von NGE bin, so kann ich aber dennoch nicht rastlos sagen "volle Punktzahl". Dafür gibt es trotz der bombastischen Charaktergeschichte und der starken Inszenierung einige Macken, die den Pfad zum Schluß ein bisschen holprig gestalten. Da wäre beispielsweise der Fakt dass es wirklich lange dauert, bis die übergreifende Charakterdramatik Fuß fasst. Das Ende dagegen trifft schon fast zu schnell ein und man springt buchstäblich von einem Stadtkampf ins Universum.

Wie ich schon sagte ist die Action theoretisch Nebensache und für die Story auch nicht so wichtig, als das man wie bei Bay besonderes Merkmal drauflegen müsste, aber um ehrlich zu sein wäre NGE noch ein Stück besser, wäre die Action gezielter. Die vielen ruhigen Pausenmomente und Standbilder passen zwar zu den Figuren, stechen sich aber mit der Action, die dadurch pausiert und geschwächt wirkt. Was auch nicht so hundertprozentig rüberkommen will, ist ab Folgen 6 aufwärts das Gefühl der Verantwortung. Es wirkt recht schnell selbstverständlich für Asuka, den Kampf der Evas wie ein Spiel zu sehen, was gerade bei der Folge mit dem Synchrontraining deutlich wird. Im Zuge des Szenarios sollte sie nicht derart viel Balls haben, Engel wegzupusten, so wie Marcus Fenix Locust zum Frühstück wegputzt.

Das ist längst nicht alles was mir zu NGE einfällt, aber zu mehr hab ich jetzt gerad auch keine Zeit.

Help, I'm alive!
 
J

jeremybentham

Guest
Spieldauer ist jetzt bekannt: 108 Minuten. Also nochmal 10 Minuten länger als der erste Teil.
 

Joel.Barish

dank AF
Diese Clips und Trailer hauen aber auch immer auf die Kacke. Unglaublich. Das wirkt immer so um einiges krasser, bzw. actionintensiver als es tatsächlich ist. Sieht aber toll aus, besonders Shogoki mit roten Augen. Und die Mucke.:squint:

Aber q, das auf den beiden Bildern erkenne ich irgendwie nicht. Das erste sieht ein bisschen aus wie EVA-00 in Orange, der im Zentraldogma auseinander genommen wird. :/ Aber das zweite Bild - da bin ich zu blöd für.
 
J

jeremybentham

Guest
Auf dem ersten Bild is zumindest einer der neuen Engel zu sehen, der komische"Train-Angel", den man schon in anderen Trailern gesehn hat.

Auf dem 2 Bild is Eva-05. Der hat ja 4 Beine.

Sieht trotzdem wirr aus. Verrückt :biggrin:
 

Joel.Barish

dank AF
Ich meine, ich habe zwar auch keine Ahnung, was es inhaltlich für Änderungen gibt, obwohl ich von dem neuen EVA gehört habe, aber das hätte ich nie erkannt.
Ist das ein zusätzlicher Engel oder ein Design-Ersatz für einen bekannten Engel?
 

Joel.Barish

dank AF
Nur 14 Engel und zwei davon neu. Finde ich ganz gut, so vom Gedanken her. Aber das Bild wird nicht angezeigt. Tu da mal was gegen.:squint:
 
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