[Netflix] Der Schacht (El Hoyo/The Platform)

Raphiw

Guybrush Feelgood
Der Film ist in die Samstag oder Sonntag Abend Unterhaltung einzuordnen für mich. Es gibt sehr viel verschenktes Potential was die Story betrifft.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Aber was ist jetzt eigentlich mit dem Film? Ich hab irgendwie den Überblick verloren :nene:

Kann ich voll verstehen. Ich schaue sehr oft in diesen Thread, weil ich wissen möchte, was die Forumser so zu dem Film sagen. Stattdessen wird man erst mit einer Diskussion über den Sinn und Unsinn von Trailern genervt und jetzt die Diskussion über Deutschland/Berlin.

Wäre toll wenn ein Mod den ganzen Ramsch mal rauswirft. Meinungen zum Film in diesem Wust noch herauszufiltern macht keinen Spaß. Das nervt einfach nur.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Nervt vielleicht, aber ist halt auch Teil eines Forums. Jedes Mal alles ausgliedern führt doch auch zu nichts. Wohin auch? Dann lieber der zeitige Aufruf von Mods BTT.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Auch in Talkshows werden Abschweifungen nicht rausgeschnitten und irgendwo hin verschoben und irgendwo anders aus dem Kontext gerissen ausgestrahlt (sollten sie zumindest nicht), sondern wenn man mal vom Thema abkommt, lenkt man das Thema halt wieder auf die richtige Bahn. Der Berlin Kram stand ja auch noch im Kontext zum Film, war aber eigentlich an der Stelle bereits abgehakt.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Bin auch der Meinung (um jetzt mal wieder Off-Topic zu werden :biggrin:) Gespräche entstehen, wo sie entstehen. Dafür ist das Forum da.
Diskussionen oder eine einfacher Austausch findet doch oft, wie jetzt auch, aus dem Gespräch heraus statt und das sollte es auch. Viel zu oft wird da der Schwung rausgenommen, weil krampfhaft ein eigener Thread erstellt wird. Wo dann bezeichnenderweise nicht mehr viel stattfindet oder dieser drei mal umbenannt wird, weil es sich doch wieder in eine andere Richtung entwickelt.
Wir sind hier um uns zu unterhalten, völlig egal in welchem Thread.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Vielleich hat man hier die Möglichkeit eine Funktion zu implementieren, mit der man seine eigenen Film Bewertungskommentare speziell kennzeichnen kann und die Leser im Thread die Möglichkeit bekommen, mit einem Klick nur diese gekennzeichneten Kommentare angezeigt zu bekommen. Also ein Filter und der Rest wäre dann ausgbelendet. Das fände ich sinnvoll.
 
Zuletzt bearbeitet:

Revolvermann

Well-Known Member
Keine Ahnung ob der Aufwand gerechtfertigt wäre?
Ich meine, hier finden überall ständig Diskussionen statt, die mich nicht interessieren. Z.B. in Sachen Games. Trotzdem gibt es Bites und Bytes dazwischen, die dann doch mein Interesse wecken.
Ist es so schlimm da ein bisschen drüber zu scrollen oder lange Einträge, bei denen man schon an den ersten drei Wörtern erkennt, dass sie zu etwas anderem gehören, einfach zu ignorieren?
Vor allem, wann macht man den Schnitt? Meinungen zum Film okay, aber dieser Film handelt auch ein wenig von der Klassengesellschaft. Dann ist es noch okay solange ein Teil Filmhandlung drin vorkommen? Sobald es aber innerhalb eines unter Umständen langen Gespräches zu echter Politik wechselt - Cut - neue Thread? Wer bestimmt das? Wenn das Gespräch dann auf den Film zurück kommt, zurück in den Ausgangsthread weil es ganz vielleicht Leute in dem neuen Thread nervt?
Kann man ja sehen wie man will aber ich finde das ist hier ein Diskussionsforum und es gibt Filmbewertungsseiten wie Sand am Meer, bei denen unter einem Film hunderte oder tausende schön abgetrennte Meinungen aufgelistet sind, welche ausschließlich den Film betreffen.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Hey, ich habe es noch nicht geschafft, den Film, dessen Name nicht genannt werden darf in irgendeinen Zusammenhang mit "Der Schacht" zu bringen! Vorher dürfen die Off-Topic-Diskurse hier sowieso nicht verboten werden.
 

Clive77

Serial Watcher
Scheint mir die falsche Frage zu sein. Meiner Meinung nach müsste man fragen, auf welcher Stufe ich/du/etc. innerhalb Deutschlands stehen. Deutschland ist ein eigener Schacht. Oder natürlich noch größer: die Welt ist der Schacht und nicht ganze Länder repräsentieren Ebenen, sondern verschiedene Klassen in verschiedenen Ländern.

Der Film scheint mir komplett fixiert darauf, eine plump-effektive politische Metapher durchzubringen. Alles ist symbolisch, alles ist Teil der #Satire. Deswegen sind mir Fragen wie die nach der Herkunft oder Echtheit des kleinen Mädchens ziemlich egal. Das ist nicht der springende Punkt würde ich sagen. Die Logik der Handlung ist der Absicht untergestellt, etwas über unsere *Gesellschaft* auszusagen.

Ich bin aber immer noch nicht ganz von der Anwendbarkeit der Metapher überzeugt...
- Eine der zentralen Beobachtungen finde ich grundsätzlich ganz treffend: Wenn "ich" davon ausgehe, dass niemand für mich ein Opfer bringen würde, dass niemand freiwillig verzichten würde, damit ich das notwendige Minimum erhalte, warum sollte ich dann verzichten und Opfer bringen, warum sollte ich den Anfang machen? - Es ist eine Denke und Einstellung, die mir schon lange bei einigen Leuten aufgefallen ist und aktuell beim Klopapierdebakel noch mehr bestätigt wird. Aber...
- Das Wechseln der Ebenen impliziert - auf unsere Welt übertragen - eine soziale Mobilität, die es so eigentlich nicht gibt.
- Das ertragene Leid derer, die eine tiefe Ebene überlebt haben und nun verschwenderisch durch den Luxus einer hohen Ebene wühlen, macht die Verschwendung und den Nahrungsegoismus ein wenig (!) verständlicher als die tägliche unnötige Verschwendung, die wir jeden Tag durch sämtliche Bevölkerungsschichten unserer Gesellschaft beobachten können.
- Welche repräsentative Funktion haben die Köche und die Organisatoren?
- Es gibt 333 Ebenen, das heißt im vollbesetzten Fall 666 Personen. Nie im Leben reicht dieser gedeckte 2-Quadratmeter Fahrstuhl für 666 Ebenen. Das merkt ja auch unser Messias der Scheiße (so ähnlich wird er doch genannt). Das heißt, das Problem liegt außerhalb der 333 Ebenen, liegt bei Verwaltung, CEOs und Logistik, liegt am System. Warum also scheint der Film zum allergrößten Teil individuelle Missgunst, Misstrauen und Verschwendung darzustellen und zu kritiseren, die Einflüsse der wie auch immer kodierten Organisatoren/Verwantwortlichen hingegen nur im Hintergrund zu lassen?
- Individualversagen statt konkreter systemischer Ansätze also? Das wäre bedauerlich. Aber ich bin mir nicht mal wirklich sicher, ob das so gewollt ist. Ich denke, da die metaphorische Grundidee der ersten 20 Minuten auf Spielfilmlänge mit Revolutinsplot aufgeblasen wurde, kamen Elemente hinzu, die sich mit der Grundidee nicht immer passend vereinen ließen. Habe ich jedenfalls so im Gefühl...
Nachdem ich den Film vorhin auch gesehen habe, bin ich da sehr dicht bei Joel - insofern schonmal danke für den Kommentar.
So ganz rund finde ich den Film übrigens auch nicht, weil es einiges gab, was man direkt in Frage stellen kann. So'n paar andere Dinge sehe ich derweil anders als Joel, aber besser alles im Spoiler:
- Ich habe mich zum Beispiel direkt gefragt, wie die Plattform sich überhaupt bewegen kann - also, dieser Betonblock, auf dem das Essen angerichtet wird. Der schwebt immer von einer Ebene zur nächsten, bis er unten (ganz unten, tief unter Ebene 333) ankommt, um schließlich mit einem "Wusch" nach oben zu sausen. Falls das Mädchen real ist, ist es jetzt ein Klecks unter der Decke von Ebene 0 (sofern nicht auf den letzten Ebenen sanft gebremst wird. Ähnliches hätte es auch dem Nachtisch passieren können, der dann erstmal unter der Decke klebt.
- Nächste Frage wäre direkt, weshalb bei den Monaten an Zeit, die vergehen, niemand auf die Idee kommt, auf der Plattform zu bleiben, um schließlich ganz nach oben zu kommen. Gerade die Leute in den unteren Ebenen haben nichts zu verlieren und könnten das mal testen. Da stellt sich auch direkt die Frage, wie die Frau den "Fahrstuhl" benutzen kann, ohne unten zu bleiben oder ihren Nachwuchs zu finden. Unser Protagonist stößt ja bis zur untersten Ebene durch, da hätte sie auch Erfolg haben müssen/können.
- Die Administration bleibt irrelevant, darum geht es im Film nicht, wie die Anwesenheit der Angestellten aufzeigen soll.
- Die Köche oder die Leute auf Ebene 0 sind ebenfalls nicht sonderlich relevant, auch wenn da aus einem "Haar in der Suppe" eine große Szene gemacht wird. Ebene 0 steht für nichts aus unserer Gesellschaft, sondern vielmehr für das, was wir ernten, farmen, züchten können, um uns mit Nahrung zu versorgen. Und das ist nicht Berlin, sorry Noermel. Ebene 0 steht da vielmehr für etwas "göttliches" oder "Mutter Erde", den großen Provider für alle. Ich deute die Szene mal so, dass es auch dort zu "Krisen" kommen kann und der Aufseher über die Köche eine gottähnliche Rolle spielen soll, die gütigerweise für die Gesellschaft da unten keinen Mangel sehen will. Kann mich aber auch irren. Und wie gesagt, insgesamt ist die Ebene 0 für mich nicht sonderlich relevant.
- Sehr relevant ist hingegen der Protagonist, der ein Mensch wie du und ich sein soll, aber bereits im zweiten Monat zum Kannibalen wird. Hier greift die beabsichtigte Geschichte und wartet mit der eigentlichen Absicht auf. Sein Zellengenosse begleitet ihn noch weiter, offensichtlich, ähnlich wie andere Figuren, die er auf seiner Reise kennenlernt. Und da kommt genau der Punkt zur Geltung, der unsere Gesellschaft durch den Film aufrütteln soll. Und ja, es geht um unsere Gesellschaft - nicht limitiert auf ein Land, eine Gemeinschaft oder sonstwas. Es geht um die Welt allgemein. Reich und Arm steht im Fokus. In diesem Fall die Reichen der oberen Ebenen im Gegensatz zu den armen (unteren) Ebenen, die in der Mehrzahl sind. Der Film ist ein Aufruf zum Teilen, zur Mäßigung, sich mal ins Gewissen zu rufen, wie gut es "uns" doch eigentlich geht, während andere nichts haben. Das ist die Kernaussage und die ist wunderbar getroffen.
- Die Wechsel der Ebenen (um auf Joel zurückzukommen), sind natürlich Teil des "Spiels". Jeder kann von jetzt auf gleich aufsteigen oder absinken. Heute bist du noch der Aktienheld mit einem verdammt guten Portfolio (oder der Reisverkäufer auf'm örtlichen Markt, dem es gut geht), morgen grätscht dir eine Krise rein und du bist nichts mehr. Andersrum kann ein Lottogewinn aus einem Niemand einen, nunja, Gewinner machen. Botschaft des Films ist, dass ein Wechsel der sozialen Ebenen schnell passieren kann. Vielleicht nicht in monatlichen Abständen, aber doch mit argen Konsequenzen, die die Existenz gefährden oder begünstigen. Die große Frage ist dann eben, ob du dich an die widrigen Umstände erinnerst und den weniger gut ausgestatteten hilfst oder nicht.
- Die Frage, die der Film aufwirft, ist in der Tat direkt darauf gerichtet, was man an Stelle des Protagonisten tun würde. Versucht man, einzugreifen, wie er es macht (und riskiert damit sein Ende)? Oder geht man lieber den (vermutlich realeren) Weg des Egoismus? Auf jeden Fall kommt man aber ins Grübeln, was die Botschaft angeht und das ist schonmal gut. Und vermutlich genau das, was der Film vermitteln will.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
@Clive77 : dein Kommentar ist ein erstklassiges Beispiel dafür was für einen Mehrwert Kommentare bieten, die einen Exkurs genommen haben um den Inhalt des eigentlichen Werks noch weiter auszuarbeiten. :smile:
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ich wollte nur kurz anmerken, ich mag Offtopic-Gespräche total, ich hab nur grad echt nach konkreten Filmbewertungen gesucht, ,das ist alles :squint:
 

NewLex

Well-Known Member
Mal was zum Filme selbst! Hab ihn gestern mit der Frau angeschaut und fand den außerordentlich gut. Äußerst bedrückende Stimmung, ziemlich widerwärtige Esserein, guter aber nicht übertriebener Gore. Hab die Satire bzw. den Vergleich zu unserer Gesellschaft eigentlich recht gut ausgeblendet und wollte mich nur "unterhalten" lassen. Auch das Ende fand ich gut. Nach den ganzen Meinungen dass das Ende so schlecht ist, hab ich mit einer richtig idiotischen Auflösung gerechnet. Dieses Ende jedoch passt recht gut finde ich :thumbup:

Hat jedenfalls sehr gut geklappt, von daher gibts 8/10 Schnecken.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Habe den Film nun auch gesehen und fand ihn nicht besonders gut. Für eine ernstzunehmende Satire ist er zu plump, reißerisch und undurchdacht. Das ist eher ein (halbwegs spannender) Survival-Horror-Thriller mit einer interessanten Grundidee, aber als Analogie oder Methapher auf unsere Realität zu untreffend. Joel hat schon einige von den Problempunkten beschrieben.
Überhauptist der Film bei weitem nicht so tiefsinnig und anspruchsvoll wie er gerne wäre, sondern eine prätentiöse Moralpredigt mit abstrusen Vergleichen. Etwas subtiler und durchdachter wäre besser gewesen, wenn sie schon einen solchen Horrorthriller mit Gesellschaftskritik machen wollten.
Das Ende war dann auch noch enttäuschend.Obwohl es eigentlich nicht überraschend ist, dass es
bei so einer an den Haaren herbeigezogenen Handlung keine vernünftige Erklärung/Auflösung für das Ganze am Ende geben konnte. So gesehen wäre eine dumme Auflösung schlimmer gewesen als gar keine.
Ansonsten ordentlich gefilmt und gespielt, deswegen kein Totalausfall.
4/10
 
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