Once Upon a Time in Hollywood ~ Tarantino, DiCaprio, Pitt

Revolvermann

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Soweit ich hörte, hat Charles Manson im neuen Tarantino eine wichtige aber sehr kleine Rolle. Die Manson Morde spielen eine wichtige Rolle, es ist aber kein Film über die Manson Morde.

Es soll aber hervoragende Literatur zum Thema geben, die ich leider noch nicht ausgecheckt habe.
Zudem kann ich diese Doku sehr empfehlen.
 

TheRealNeo

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Danke für den Tipp von Arte. Da werde ich wohl heute zur Einstimmung noch reinschauen, auch wenn es da wohl viele Überschneidungen mit dem Podcasts geben wird, aber Tatsachen sind eben Tatsachen.
 

Driver

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Der neunte Film von Quentin Tarantino über das Leben des Schauspielers Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und seinem Stunt Double Cliff Booth (Brad Pitt) in Hollywood 1969.

Ich habe den Film gestern gesehen und bin durchaus begeistert. Es ist ein klassischer Tarantino der den Flair der 60er wunderbar auf die Leinwand zaubert. Eine Hommage an das damalige Hollywood. Wir begleiten Rick Dalton und Cliff Booth bei ihrem Leben vor und hinter der Kamera. Mehr braucht man eigentlich in Sachen Handlung nicht zu wissen.

Sowohl DiCaprio als auch Brad Pitt liefern erneut eine grandiose Leistung ab. Ich habe schon länger nicht mehr ein so cooles, witziges und sympathisches Duo gesehen. Der Charme der 60er und natürlich auch Margot Robbie verleihen dem Film eine Leichtigkeit so dass die lange Laufzeit wie im Fluge vergeht.

Wer eine entspannte Hommage an das Hollywood anno 69 mit vielen witzigen Momenten genießen möchte ist hier genau richtig.

9/10 Bruce Lees
 
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oldjoe

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Komme gerade aus der Vorstellung in Luzern in Originalsynchro. Klasse Film, super Atmosphäre, ein saustarker Brad Pitt. 9/10 dreckigen Füßen
 

Batou9

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Klasse Streifen. Ein Traum! Mit diesem Meisterwerk der scheinbaren Orientierungslosigkeit geht es Tarantino klar darum, Menschen wie der sich sehr grau ärgenden FAZ-Redakteurin Verena Lüken klar zu machen, dass sie sich ihren Bestellbeleg in den Allerwertesten schieben können. Gut, dass Tarantino niemanden ans Mischpult ließ. Selbst Wolfgang M. Schmitt's Kapitalismuskritik-Bestellbeleg ist hier völlig für die Tonne. Wir sind weder im Hollywood der 60er/70er, noch in einem politisch korrekten Gleichberechtigungsfilm oder Frauenpowerfilm. Ich verstehe nun, weshalb Tarantino die Margot in den meisten Interviews nicht mehr als einen Satz sprechen ließ und sie zu Belohnung im Film aufs kämpferische Abstellgeis entführte, weshalb er gar nicht aufhörte mit ihr über seine eigenen Witze zu lachen und keinen Schwarzen im Film eine Rolle anbat. Dieser Film ist nur was für Menschen, die 5 gerade sein lassen wollen, denen es Nachts kälter sein kann als draußen, denen alles was nach der besagten Mordnacht kam und den Untergang des Hippidaseiens, das Zerreden und Gleichartig machende Geschwafel der Pseudointellektuellen Ruderer (Pacino alias Marvin Schwarz) schnurrz piep egal ist. Keine Ahnung was ihr für einen Film gesehen habt, werft eure Bestellbelege weg.

Ebenfalls 7/10 Playboyhasen plus 1/10 Bruce-Lee-Karikaturen plus 1/10 zerfetzte Bunny-Köpfe eines nach Frau Lüken unerträglich ausbeuterischen und die Frau verachtenden Tarantino. :biggrin::biggrin:
 
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Butch

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Ich war auch von Anfang an begeistert und das obwohl die Zeit Epoche und das Thema mich eigentlich 0 interessieren.
Tarantino nimmt uns mit auf eine kleine Zeit reise und lässt uns ein Tag im alten Hollywood verbringen, das macht er mit soviel Klasse das man kaum bemerkt wie wenig Story der Film eigentlich hat. Charakter Drama, Comedy und Thriller Elemente werden hier so meisterhaft vermischt und inszeniert das man in dieses "Märchen" richtig rein gezogen wird und diese Tarantino Version des alten Hollywoods garnicht wieder verlassen will, die lange Laufzeit merkt man überhaupt nicht.

Weil die Hauptfiguren diesmal keine Gangster, Cowboys oder Soldaten sind sondern Schauspieler geht es für Tarantino Verhältnisse lange überraschend unblutig zu, auch die Dialoge sind nicht so "hart" wie gewohnt und trotzdem is der Film einfach 100 Prozent Quentin von Anfang bis Ende, Fans werden sicher nicht enttäuscht sein.

9/10
 

Driver

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Ja es ist ganz klar ein Film für Filmliebhaber weniger für die breite Masse. Tarantino nimmt stilvoll die Kultur sowie den Zeitgeist der 60er und bannt Ihn ungefiltert mit seinem gesamten Charme auf Film.

Story und Action sind da eher unwichtig. Man merkt das es Ihm nur um die Atmosphäre ging. Eben die Zeit von damals aufleben lassen. Das damalige Hollywood und die Filmkultur an sich. Dennoch ist der Film nie langweilig oder belanglos, da man stets das Gefühl hat ein Teil dieser Zeit zu sein während man zu sieht.

Das schaffen nur wenige Regisseure aber auch seine beiden Hauptdarsteller leisten einen großen Beitrag.
 

TheRealNeo

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Das mit dem Zeitgeist würde ich in Frage stellen wollen.
Der Film hat eigentlich eine sehr islolierte Perspektive. Wohl gewollt betreffend dem Filmbuisness, das in einer Blase lebt während sich die Welt um sie herum ändert.
Deswegen kann man vielleicht entschuldigen, dass die Hippies nur Antagonisten sind und es kein positives Bild auf diese Bewegung generell gibt. Die Manson-Morde waren ja nur eine Woche bevor Woodstock damals, aber ja das will der Film eben gar nicht so erzählen.
Die Manson-Familie soll eben durch den Film, besonders im letzten Akt auf eine bestimmte Art und Weise kommentiert werden und ihr Leben oder generell die Idee der Hippies als alternative Gesellschaftsform spielt keine Rolle bzw. eher negativ konnotiert. Aber klar die Jugendbewegung der Zeit kann man auch nicht nur mit diesen Menschen vergleichen.
Und wir lernen ja das Kinofilmbuisness ja mehr nur am Rande durch Sharon Tate kennen. Ansonsten bewegen wir uns ja die gesamte Zeit mehr im Bereich der Serials-Produktion.
 

Dr. Akula

Well-Known Member
das macht er mit soviel Klasse das man kaum bemerkt wie wenig Story der Film eigentlich hat.

die lange Laufzeit merkt man überhaupt nicht.

Leider habe ich beides sehr wohl bemerkt. Vom Schauspiel und der Ausstattung gibts nichts zu meckern, aber das weiträumige Umfahren einer Story in der ersten Filmhälfte und der Versuch, durch teilweise unnötig lange Szenen mit unnötig vielen Schnitten (nur um noch ein paar Songs/ Füße mehr in den Film zu bekommen) Laufzeit zu generieren, hat bei mir leider nicht wirklich funktioniert.

Ich hoffe einfach mal das QT sich hier zurück genommen hat, um mit seinem zehnten und letzten Film nochmal ein Feuerwerk zu veranstalten.

6.5/10
 

Driver

Well-Known Member
Das mit dem Zeitgeist würde ich in Frage stellen wollen.
Der Film hat eigentlich eine sehr islolierte Perspektive. Wohl gewollt betreffend dem Filmbuisness, das in einer Blase lebt während sich die Welt um sie herum ändert.
Deswegen kann man vielleicht entschuldigen, dass die Hippies nur Antagonisten sind und es kein positives Bild auf diese Bewegung generell gibt. Die Manson-Morde waren ja nur eine Woche bevor Woodstock damals, aber ja das will der Film eben gar nicht so erzählen.
Die Manson-Familie soll eben durch den Film, besonders im letzten Akt auf eine bestimmte Art und Weise kommentiert werden und ihr Leben oder generell die Idee der Hippies als alternative Gesellschaftsform spielt keine Rolle bzw. eher negativ konnotiert. Aber klar die Jugendbewegung der Zeit kann man auch nicht nur mit diesen Menschen vergleichen.
Und wir lernen ja das Kinofilmbuisness ja mehr nur am Rande durch Sharon Tate kennen. Ansonsten bewegen wir uns ja die gesamte Zeit mehr im Bereich der Serials-Produktion.

Der Film ist ein Liebesbrief von QT an das Hollywood der 60er und Italowestern. Klar von Zeitgeist zu sprechen ist vielleicht etwas weit ausgeholt da der Film natürlich mehr ein Märchen ist als "Nach wahren Begebenheiten". Er transportiert aber das Flair und Feeling der damaligen Zeit wunderbar und präsentiert das meiste doch recht glaubhaft wenn auch natürlich so einiges erfunden und völlig überzogen ist. Eben typisch Tarantino.

Wenn man mehr als ein verträumtes Märchen erwartet wird man natürlich enttäuscht aber bei QT weiss man ja worauf man sich einlässt gerade wenn man Inglorious Basterds kennt.

Was die Hippiebewegung betrifft denke ich das QT einfach in diese Richtung nicht groß ausholen wollte, weil sein Fokus eben hauptsächlich auf seinen Hauptdarstellern und deren Tagwerk lag. Ursprünglich war der Streifen ja soweit ich weiss weit über vier Stunden lang daher ist auch so einiges der Schere zum Opfer gefallen.

Wegen ein paar negativen Dialogen würde ich nicht sagen das die Hippies grundsätzlich in ein schlechtes Licht gerückt wurden. Sie wurden schlicht und einfach nur mäßig behandelt was aber nicht schlimm ist da es eben QT Märchen ist und er es erzählt und darstellt wie er möchte.

Klar es ist sicher eine recht isolierte Perspektive aber es passt perfekt da Hollywood und deren Stars ja meist auch recht isoliert von den anderen vor allem unteren Gesellschaftsschichten sind.

Es ist eben am Ende doch nur ein Märchen und keine Doku. Und genau das sollte es auch werden.

Klar ist das die Manson Morde damals den Sommer der Liebe beendeten und die Hippiebewegung in ein schlechtes Licht rückten. Für die Gegner ein gefundenes Fressen. Vielleicht wollte QT auch ein bischen seine persönliche Meinung oder die der Allgemeinheit nach den Morden einfließen lassen. Aber ich glaube dafür war da nicht genug Material vorhanden um diese These zu untermauern.

Ich betone bewusst das der Film eher nichts für die breite Masse ist da ich schon viele negative Stimmen gehört habe die aber meist eine fehlende oder dünne Story sowie die geringe Action kritisieren.

Nur der Film wollte nicht mehr sein als ein Liebesbrief an das Hollywood 1969. Und das kann man durch und durch spüren. Einigen wird das bestimmt nicht reichen aber ich persönlich bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis.
 
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Batou9

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So ist es @Driver . Quentin Tarantino hat das Recht auf seine isolierte Perspektive und scheixxt damit ein weiteres mal auf all diejenigen, die sich einen weltumarmenden Blickwinkel aus dem Jahr 2019 wünschen, durch den das Geschehen im Lichte einer Gleichberechtigung und tiefgründigen Wahrheit eingefangen wird. Er schiebt die Regler rauf und runter wie er will. Die fehlende Dialogtiefe begründete er damit, dass er sich nicht an ein 1969 erinnern kann, in dem es der Radiomusik im Auto wegen tiefgründige Gespräche gab. Auch hier dreht er maximal auf. Es geht Tarantino um den Mood, um seine Erinnerungen, oder wie du schon geschrieben hast, um das Flair und Feeling dieser Zeit. Und das ist grandios gelungen.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Nichts anderes habe ich ja geschrieben. Es ist seine Perspektive bzw. die der Filmwelt damals.
Aber zu sagen es ist das "Flair und Feeling" dieser Zeit ist wiederum zu verklärend und verallgemeinernd, meiner Meinung nach.
Aber dee Filmtitel weist ja auch hin, dass es ein Märchen ist. Nicht nur inhaltlich.
 

Driver

Well-Known Member
Stimmt das hast du geschrieben und das trifft auch zu ;-) Der Film bietet was den allgemeinen Zeitgeist der 60er betrifft nur eine isolierte Perspektive aus der damaligen Zeit und das als Märchen verpackt. Transportiert er aber den Flair und das Feeling der damaligen Zeit in Hollywood? (Nicht allgemein in den USA). Ganz bestimmt da man sicher nicht abstreiten kann das die Sets, die Darsteller, die Ausstattung sowie die Musik einem diesen ganz besonderen 60er Vibe vermitteln.
 
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TheRealNeo

Well-Known Member
Das Flair und Feeling, was wir glaube wie es war wohlgemerkt bzw. Tarantino es zu Erinnern glaubt.
Wir erleben ja auch nicht das Kino-Hollywood, sondern einen Star, der an Seriensets muss und schließlich widerwillig womöglich ins Ausland. Das Hollywood Ende der 60er Jahre war ja auch schon die Epoche des New Hollywood, die wir ja hier nicht erleben. Das wäre vielleicht mehr im Film, wenn wir Roman Polanski mehr gefolgt wären, auch wenn der nicht die 'prototypischen' New Hollywood-Filme gemacht hat.
Darum geht es mir nur. Ich mochte ja auch die Inszenierung, die Ausstattung, die Atmosphäre etc.
 

Driver

Well-Known Member
Also dein Punkt ist das wir vom eigentlichen Hollywood Ende der 60er doch zu wenig zu Gesicht bekommen haben? Sprich das wir eben sehr viel an den Sets von Rick waren und ansonsten nur etwas drum herum mitbekamen?

Hmm. Ja das kann man sicher ankreiden. Ich kann verstehen wenn man eben doch gerne mehr von diesem Hollywood anno 69 gesehen hätte. Klar da hätte ich auch nichts dagegen gehabt, ich kann aber auch QT verstehen das eben die Perspektive doch sehr eingeschränkt war, weil sein Fokus eben auf seinen beiden Hauptdarstellern lag.

Aber nun gut es ist ja wie gesagt ein Märchen und QT musste sicher auch Abstriche machen was er nun alles zeigt und verfolgt.

Wer gerne einen tieferen und vorallem akuraten Blick auf die damaligen Geschehnisse werfen möchte der kann sich so einige Dokus über die Manson Morde ansehen. Die sind auf jedenfall sehr spannend und detailliert.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
@Driver

Nein es hat mich nicht direkt gestört, weil ich es auch nicht anders erwartet habe. Es ging mir mehr darum wie hier eben dieses Bild und die Eindrücke, die der Film vermittelt hier als authentisch bezeichnet wurden. :smile:
 

Driver

Well-Known Member
Ich denke auch ein Märchen in den 60ern kann das damalige Feeling bzw. den Flair gut rüber bringen wenn auch mit Abstrichen. Von Zeitgeist zu sprechen war etwas übertrieben das stimmt aber den Film hat auch niemand als 100% authentisch bezeichnet.

Bei einem Tarantino wissen die meisten ja von Anfang an das er keine authentischen Filme dreht und das auch noch nie hat. Inglorious Basterds ist ja das beste Beispiel dafür.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Klasse Film. Muss den noch ein bisschen sacken lassen, aber nach anfänglicher Skepsis gefällt der mir mehr und mehr und mehr und mehr.
 
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