Oscars 2021

El Duderino

Well-Known Member
Finde die Unterteilung schon wichtig. Richtig guten originalen Stoff findet man in Hollywood ja heutzutage leider nur mehr sehr schwer.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Revolvermann, ich hab nochmal darüber nachgedacht, was du geschrieben hattest und ich stimme dir zu. Im Prinzip sollte sich die Verleihung nicht dem Mainstream anbiedern, nur um mehr zu gefallen. Nicht, dass später mal Kram wie Jumanji für Best Picture nominiert wird. Da es die Industrie selbst ist, die sich Preise verleiht, sollte es bei den intern meist geschätzten Projekten bleiben.
Ich denke mal, die Auswahl dieses Jahres unterstreicht einmal mehr, dass der Ball eigentlich bei den Studios liegt. Wenn die nominierten Filme alle nur kleine Nischensachen sind, dann haben die Studios schlichtweg versagt, Stoffe zu entwickeln, die hochwertig sind, aber halt auch viele Leute erreichen können. Filme wie American Beauty, Kramer vs Kramer, A Beautiful Mind etc.
Vielleicht könnte man dem ja auch ein klein wenig entgegen kommen, indem man eine Kategorie Best Popcorn Movie oder so ergänzt, extra für substanzlose Filme wie Fast & Furious.
Oft ist es einfach eine Budgetsache. Gut, ein Film wie Minari würde auch mit 100 Mio Budget nicht viel anders aussehen, aber gerad bei Filmen, die in der Vergangenheit spielen, bringt eine hohe Ausstattung gleich höheres Interesse.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ja, ein oder zwei weitere Kategorien wären vielleicht nicht verkehrt. Wobei das die Zuschauer auch nicht unbedingt zurückholt, wie ich bereits schrieb. Aber es macht das Ding für den gemeinen Filmfan vielleicht wieder etwas interessanter.
Finde auch, man könnte den anderen Kategorien etwas mehr Zeit und Aufmerksamkeit widmen. Sowohl innerhalb der Show als auch vorher. Vielleicht mit einigen Clips und Spezials. Denn die Hauptdarsteller/innen und (klar) der beste Film, bekommen immer eine Haufen Aufmerksamkeit und die anderen Kategorien werden oftmals so runtergerattert.
Dabei sind auch dort immer interessante Filme bei und die Arbeit nicht minder bemerkenswert. Vielleicht sollten die kleine Specials bringen. Vielleicht mal zeigen was für Überlegungen und Aufwand in Kostüme gesteckt werden. Überhaupt die ganze Garderobe eines Films. Die Menschen dahinter zeigen. Damit man dann am Oscar Abend zumindest ein wenig mitfiebern kann. Mal die Genies im Filmgeschäft näher beleuchten, die man sonst kaum kennt.
Man könnte beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Corridor Crew auf Youtube kleine Making Of - Reactions bringen und die Raffinesse der jeweiligen Effekte-Nominierten auseinandernehmen.
Sind einfach so spontane Ideen. Ich habe ja auch keine Ahnung.
Also die Zuschauer wie vor einigen Jahren oder Jahrzehnten werden die nicht mehr bekommen aber das heißt ja nicht, dass es nicht trotzdem ganz gut laufen kann.
Nicht, dass später mal Kram wie Jumanji für Best Picture nominiert wird.
:biggrin:
Das wäre dann Peak Entertainment. 2035 Jumanji 9 gewinnt Best Picture. Präsident The Rock ernennt den Film zum besten Film der Welt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Mal in den Thread werf:
Was wäre, wenn man nicht mehr den einen Gewinner pro Kategorie bestimmen würde, sondern immer ein paar herausragende Filme/ Beteiligte auszeichnen würde? Mehrere pro Kategorie.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Du meinst wie bei den Emmys, wo ganze Ensembles gewinnen?

Ich denk ja zB, dass man die Kurzfilmkategorien offscreen halten sollte. Bin damit schon öfter auf Widerstand gestoßen, aber sorry, das ist nischig. Selbst für Cineasten wie wir. Abgesehen von den Pixar Shorts hat nichts große Reichweite, und Oscars gewinnen können die ja auch. Aber für 30min weltweite Sendezeit oder mehr tangiert das einfach zu wenige.

Ich bin zB Fan von Montagen. Ich hätt gern tolle Zusammenschnitte a la David Ehrlichs Jahresvideos zu Darstellern und Regie. Oder generell so Reminder, was alles in dem Kinojahr lief. So könnte man auch auf Filme aufmerksam machen die nicht nominiert sind. Generell sollte die Devise sein: Filme und Kino feiern. Danach sollte man total angefixt sein, alles mögliche davon sehen zu wollen.

Vielleicht könnte man auch drastisch sein und sagen... sorry jetzt wirds herb... nur Regie, Darsteller und Drehbuchautoren dürfen Dankesreden on camera halten. Ein Eklat, maybe, aber Tom Tontechniker kennt niemand. Und wenn mehrfach "Niemande" da stehen und Leuten danken, die man noch weniger kennt ist das für die und ihre Freunde und Angehörigen und Branchenleuts riesig, klar, aber für alle anderen? Manchmal charmant, manchmal herzlich, aber doch recht irrelevant. Auch hier: die können ruhig gewinnen und Dankesreden halten und sollen für ihr wichtiges Werk geehrt werden, aber muss es weltweit übertragen werden?

Auch sollten nominierte Songs alle vorgetragen werden, mit einer entsprechenden Videosache, die es eng mit dem Film verbindet, und nicht nur eine Sängerin auf der Bühne. Bei zu langen Songs müsste gekürzt werden, aber es ganz rauszunehmen war dieses Jahr eine Fehlentscheidung. Husavik.

Auch muss man den Galaaspekt wieder erhöhen. Es muss edler, prunkvoller werden. Und der Moderator sollte ständig aufkreuzen und nicht nur Opening und Ending ansagen.

Nicht falsch verstehen, ich will keine MTV Awards. Aber die Oscars sind aktuell verkalkt und nicht sonderlich Enthusiasmus verbreitend.
 

Joel.Barish

dank AF
Mal in den Thread werf:
Was wäre, wenn man nicht mehr den einen Gewinner pro Kategorie bestimmen würde, sondern immer ein paar herausragende Filme/ Beteiligte auszeichnen würde? Mehrere pro Kategorie.
Das ist ja eigentlich das, was durch die Nominierung schon mehr oder weniger kommuniziert wird. Nominiert zu sein ist schon eine Wertschätzung - zumindest in der Theorie.

[...]das ist nischig[...]
Und das ist das falsche Argument, wie ich finde. Die Showifizierung der Oscars ist das eigentlich Problem, nicht die Lösung. Die Oscars sollten nicht "Mass Appeal" und Show-Gehabe in den Vordergrund stellen, sondern Filmbegeisterung und Wertschätzung des Businesses für (Mitglieder des) Business. Eine Gala, von mir aus, aber nicht auf Kosten dessen, was die Oscars eigentlich sind und sein sollten. Kurzfilme oder andere Nischenkategorien streichen wäre das Todesurteil der Oscars. Eher braucht es weitere Kategorien, wie Stunts oder Casting (nicht Cast, sondern Casting Directors).
Im schlimmsten Fall rieseln die (zu teuren) Oscars irgendwann bei ABC raus und müssen in Sachen Stars und Showbiz eine Stufe runterfahren. Aber sie sollten sich nicht verbiegen, um große Einschaltquoten zu erreichen. Denn die Quoten sind vollkommen unwichtig für die Oscars. Darauf abzielen ist wie Filmstudios, die auf Aktien gucken, statt auf gute Filme/Geschichten. Wenn die Oscars in zehn Jahren eher den Independent Spirit Awards ähneln, haben wir Glück gehabt, wie ich finde.
 

McKenzie

Unchained
Hu..ich verstehe dass Jay das ganze aus Event-Überlebenssicht sieht, und da sagt er technisch gesehen nix Falsches, aber brauchen wir solche Oscars dann noch (ob wir sie "brauchen" sei dahingestellt, im Oscar-Thread gehen wir jetzt mal von ja aus)? Eine Veranstaltung die nur auf den schnellen Promifaktor setzt, in einer Zeit wo Filmstars längst nicht mehr den Ehrfurcht erweckenden Heiligenschein haben wie damals vor 60 Jahren, wo aber viel mehr Filmbegeisterte sich Making Ofs usw. auf Youtube reinziehen können? Ich bin da auch eher für eine Nischenausweitung der Kategorien als eine weitere Zuspitzung. Qualitativ kann letzteres nur ein Abfall sein, und damit kriegt man die Leute auch nicht zurück.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Eine Chloe Zhao soll auch in 10 Jahren noch gewinnen, natürlich.

Die Quoten sind nicht wichtiger als der Inhalt. Der Sender und deren Aktien sind mir egal. :smile:

Ich denke aber, dass das Event mehr ist als eine interne Würdigung der Industriemitglieder. Das ist kein Gildenpreis. Wer die Oscars als Normalo schaut, sollte neugierig auf die Gewinner werden, es sollte erinnert werden was für tolle Filme rausgekommen sind und es sollte Movie Magic gefeiert werden. Ich denke, dass man das viel attraktiver verpacken kann. Man muss dafür nicht Fast 9 statt The Father nominieren um sich ADS Teens anzubiedern, mal vom Handy aufzusehen. Es reicht, die Prestigefilme mal toller zu präsentieren.
Aktuell ist die Devise eher: ok du hast den Diskurs zu den Filmen nicht proaktiv mitverfolgt oder den Luxus gehabt, die Filme schon in deinem Land zu sehen? Hast du Pech gehabt. Das ist nicht so einladend inspirierend.
Und selbst für Leute wie mich, die den Diskurs mitbekommen und dem jeder Film grundsätzlich was sagt, ist das längst keine ideale Show. Das könnte so viel besser sein, und ich meine nicht bay boobs kurzweil besser.
Seit 97 oder seit wann ich die Oscars traditionell schauen mag interessieren mich die Shorts zB selten bis nie. Und ja, ich denke zu wenig schauen Shorts als das eine weltweit ausgestrahlte Primetimepreisvergabe gerechtfertigt ist. Das betrifft etwa so viele Leute wie die Madagaskar Landesmeisterschaft im Gewichtheben. Aber das ist ja subjektiv, meinetwegen kann das bleiben. Besser wärs vl, die Shorts während den Oscars zu zeigen, damit man Bezug hat.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Wenn es mal Kurzfilme aus Deutschland gab, dann hat man da mal was von gehört. Aber sonst geht das so an einen vorbei.
 

Joel.Barish

dank AF
Man muss dafür nicht Fast 9 statt The Father nominieren um sich ADS Teens anzubiedern, mal vom Handy aufzusehen. Es reicht, die Prestigefilme mal toller zu präsentieren.
Du hast eine Seite vorher etwas beschrieben, was fast wie das Gegenteil klingt. Denn wie war das noch mit "nischig" und "Gladiator"? Vielleicht müssen die Blockbuster und Massen-Erfolgsfilme auch einfach mal wieder so gut werden wie Gladiator. Auch ne Idee.
Und ja, ich denke zu wenig schauen Shorts als das eine weltweit ausgestrahlte Primetimepreisvergabe gerechtfertigt ist.
Aber auch hier argumentierst du wieder mit der Show als Primetime Gala, als TV-Sendung, die auf Quoten u.Ä. aus ist. Dass wir die Oscars von außen wahrnehmen (also gucken) können, ist Zusatz, nicht der eigentliche springende Punkt der Oscars. Es geht nicht um uns. Oder zumindest geht es nicht um uns als Fans, der entertaining TV Show Oscars, sondern als Filmfans. Ich würde dir zustimmen, dass die Prestigefilme besser präsentiert werden sollten, auch wenn ich immer noch deinen vagen Vorschlag im Ohr klingeln habe, sich dem Box Office Massengeschmack anzubiedern. :ugly:
Eigentlich sollten die Oscars noch feiner selektieren, denn was die Show - zumindest für mich - auch jedes Jahr weiter runterzieht ist der ganze mittelmäíge Quark, der mitnominiert und oftmals auch ausgezeichnet wird.

Hier ist meine Theorie: Filmfans sollten die Oscars nicht gucken, weil sie sehen wollen, wie Filme, die sie bereits kennen, eventuell Preise gewinnen. Sie sollten die Oscars gucken, um auf vielleicht bisher verpasste (oder aus deutscher Sicht, noch nicht veröffentlichte) aufmerksam zu machen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich meinte ja auch Hey Studio, macht mal hochwertigere mittelteure bis teure Filme (wie eben Gladiator), die oscarwürdig sind, und nicht Hey Academy, nominiert mal was auch immer gerad beliebt ist, damit das mehr geschaut wird. Das wär ja Blödsinn.

Dennoch sollten die Oscars als Event besser werden. Dieses auf gute Filme aufmerksam machen kommt viel zu kurz.
 
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