Pacific Rim [Kritik]

Woodstock

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Bader schrieb:
Wurde interessanterweise nicht sehr warm mit dem Film. Die Kämpfe waren episch keine Frage, aber da fehlte was. Was mir nicht so gefiel war die Auflösung wer die Kajius waren... das ist sorry so Hollywoodklischee... und Story blieb leider etwas auf der Strecke, schade. Aber gut... Rim ist ein Film, der am besten im Kino zur Geltung kommt und manche Macke verzeiht.

Das mit den Kaijus wurde aber erklärt und kam mir eigentlich passend vor.

Bader schrieb:
Dafür waren die Wissenschaftler die MVPs. Gottlieb hat ne eigene Serie verdient. Nicht im Pacific Universium, aber sein Charakter war so genial... irgend ne Mischung aus Dr. House und Monk.
Und Rinko Kikuchi sah echt aus wie die asiatische Version von Ramona Flowers. Nicht nur von der Frisur her sondern auch von der Ausstrahlung her, irre.

Also wie Knives. :biggrin:
 
B

Bader

Guest
Nö Ramona Flowers :tongue:

Und zu den Kaijus... trotzdem. Mir schmeckte es einfach nicht... gut vll. hatte ich auch n Verweis zu NGE erhofft. :squint:
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Gestern auch gesehen...in einem halb vollen/halb leeren(?) Kinosaal.

Ja, das Intro war eine Wucht gar keine Frage.
...aber danach wurde es wirklich mau.
Ich habe eine Materialschlacht zwar erwartet, aber ich auch absolut nichts anderes bekommen.
Die ganzen Storyansätze sind interessant, man merkt auch wie del Toro da noch lieber was machen wollte, aber dann gabs wieder die Auf's-Maul-Action.
Brachial inszeniert, ein Genuss auf der Leinwand!

Aber der Film hat mich absolut nicht mitgerissen. Einige Szenen waren dann auch ziemlich abgedreht (negativ gemeint) und der allgemeine Zusammenhang blieb auch auf der Strecke...

Ja ich bin wirklich enttäuscht von dem Film, aber noch mehr von del Toro. Es fehlte wirklich seine Handschrift, die ganz kurz ein-, zweimal durchblickte. Aber auch nur bei den ganz kleinen Details (wenn sich ein Jaeger den Kopf schüttelt nach einem Treffer usw.)

Wertung ist demnach 5,5/10
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Diese Details fand ich eigentlich ganz nett. Die Piloten sind mit den Jaegern verbunden. Kriegen die einen Schlag ab spüren es die Piloten. Schütteln die ihren Kopf, schütteln ihn die Jaeger.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Die fand ich ja auch super, weil es diese Details von del Toro sind. Aber sie kamen viel zu selten...mir fehlte seine fantastische Handschrift im Film einfach...
 

Lunas

Well-Known Member
Gestern spontan zum 2.mal drinnen gewesen - Es ist mir jetzt im Mittelteil zäher vorgekommen aber dafür hat sich der Score in mein Hirn gebrannt. Der von Gipsy Danger.

Bewertung bleibt dadurch gleich 8/10 Puls Checks
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Ach stimmt. Ramin Djawadi hat hier mMn wieder bewiesen, dass er in Sachen Soundtracks die Nummer Eins ist.
Zusammen mit dem Soundtrack von Clash of the Titans und Medal Of Honor hat er hier recht wieder grandiose Arbeit geleistet!

Rettet den Film dennoch nicht....
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ich habe den Film (leider) noch nicht gesehen, aber den Soundtrack schon gehört und das der hier so gelobt mich wundert mich doch ziemlich. Ich finde in in Ordnung, aber wirklich was besonderes ist er nicht. Und das es das Inception-Bram-Bram rein geschafft hat ist ein Witz.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Ein Post von mir, den ich bei starblight geschrieben habe.
Um mal genauer zu sagen, was mich so enttäuscht und gestört hat:

von Rocket Raccoon » So 21. Jul 2013, 21:02

Also das Herzblut, dass del Toro rein gesteckt hat merkt man bei so einem Vergleich schon.
Aber für del Toro war es mMn zu sehr auf Hollywood getrimmt, und zwar gezwungen. Das passt nicht zu ihm. Auch wenn er immer gesagt ha, er konnte sich mehr oder weniger ein Kindheitstraum mit diesem Film erfüllen, ich denke er musste trotzdem wahnsinnige Abstriche machen. Muss man wohl bei so einem buchstäblich gigantischen Projekt und das tat der ganzen Sache nicht gut.
Vergleicht man die Sache jetzt mit seinem letzten eigenen Projekt, Pans Labyrinth, dann merkt man den Unterschied äußerst deutlich.
Nicht nur die fantastsichen Wesen sind ausgearbeitet, sondern auch die menschlichen Charaktere und durch eine tiefe Geschichte miteinander verbunden.
Im Falle von PR hatte man lieblose Kaijus, die kaum Persönlichkeit hatten (im Film Universum war das klar, es waren "Klone", aber für den Zuschauer waren es einmalige Monster die von etwas mehr Persönlichkeit wahnsinnig profitiert hätten.

Eben dies wurde bei den Jaegern durch das Verhalten der Piloten immerhin versucht (an gesprochen es Kopfschütteln von Crimson Typhoon), aber zu wenig verfolgt. Dafür hätte man auch an dem Tiefgang der Piloten arbeiten können, was ebenfalls Ansatzweise vorhanden war habe ebenfalls nicht genutzt wurde und ich denke, dass die vielen anderen Figuren (bekloppten Wissenschaftler, Organhändler usw.) eben diesen Platz beanspruchten.
:sad:
 

Edward Nygma

ehemals Eric Draven
Jetzt auch gesehen, und was soll ich viel Sagen...... wie erwartet ein hau drauf Blockbuster dem es an Action absolut nicht mangelt und die auch in sehr schönen Bildern insziniert wurde!
Natürlich gab es die ein oder andere Szene die etwas Nervig gewesen ist, wie zb. Die schon so oft angesprochenen Prof. Dr. Hypoaktiv. Aber darüber kann man auch hinweg sehen daher es sich dabei immer nur um kurze Szenen handelt.

Zum 3D noch ein Wort - es ist sehenswert, kein Avatar und kein Kampf der Titanen auch nicht

8/10 roten schuhen
 

narn5

Elwood Blues
Gestern auch endlich gesehen und der Fil hat mir echt Spaß gemacht. Mehr aber auch nicht. So wie viele hier habe ich wohl zusehr auf den Namen des Regiseurs gesetzt.
Ich habe mehr Tiefe, eine weitere Ebene vieleicht erwartet. Aber vor allem habe ich erwartet das er eben nicht dem 0815 geschichtsablauf für Blockbuster folgt. Ein wenig ab von der Norm
(mir hätte es schn gereicht wenn der Held am schluss Stirbt)
Wenigstens haben die am ende nich auch noch geknutscht :whistling:

Cooler Film, Tolle Aktion. Besser als so manch anderer Film aus dieser Kategorie, aber nicht so toll wie erwartet, oder besser erhofft.
7/10

Ob der Film allerdings einen wiederseh wert besitzt und im Heimkino auch wirkt bleibt abzuwarten.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Hab nochmal drüber nachgedacht, denn mir sind einige Szenen doch lange im Kopf geblieben.
Auch der Soundtrack mit seinem Theme ist toll...
Hm, meine Wertung werde ich von 5,5 auf 6,5 ändern.
Gerade die spaßigen Szenen, sprich wenn sich ordentlich aufs Maul gekloppt wird, finde ich langsam doch besser.
Dafür den Rest mit den Wissenschaftler immer noch grausig.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Ich habe ihn auch gesehen und was soll ich sagen. Bei mir hat der Film irgendwie nicht richtig gezündet. Die Handlung ist sehr mau. Die Kämpfe sind episch, haben aber das Manko, dass sie vorwiegend bei Nacht und im Meer stattfinden. Dadurch ist von den Kämpfenden leider immer nur knapp die Hälfte zu sehen. Ich hätte lieber fette Fights bei Tageslicht an Land gesehen. Aber da muss ich wohl auf Godzilla hoffen.

Auf mich wirkte der Film eher wie der zweite Teil einer Trilogie. Für mich ist alles, was ich gerne in dem Film gesehen hätte in den ersten paar Minuten abgehandelt worden. Die ersten zehn Minuten hätten locker die Story für einen eigenen Film abgegeben, dann dieser Film als Fortsetzung und dann einen abschließenden dritten Teil. Aber es steht ja zu befürchten, dass es bei diesem einen Film bleiben wird. Auch wenn der Film kein Flop ist, bleibt er wohl doch hinter den Erwartungen zurück so dass das Einspielergebnis nicht wirklich einen zweiten Teil rechtfertigt.

Hat eigentlich noch jemand bei dem Wissenschaftler der sich in die Hirne einklinkt an Rick Moranis gedacht? :biggrin:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Auf dem Papier ist das grob gesagt eine Klopperei zwischen Transformers und Godzillas. Doch dahinter steht nicht Krawallregisseur Michael Bay oder Weltuntergangsexperte Roland Emmerich, sondern der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro. Aber konnte er daraus mehr machen, als eine teure Hochglanz-Materialschlacht?

Regie: Guillermo del Toro (Hellboy, Pan's Labyrinth)
Cast: Idris Elba, Charlie Hunnam, Rinko Kikuchi, Charlie Day, Ron Perlman
Start: 18.07.2013

Was man dem Film zuerst zu Gute halten muss ist, dass er weder auf einer Comicvorlage, noch einem Spielzeug basiert, sondern zumindest auf den ersten Blick ein Original-Stoff ist, der sich aber natürlich hier und da eine gute Portion Inspiration geholt hat. Die Idee stammte vom jungen Drehbuchautor Travis Beacham, dieser stellte sich bei einem Spaziergang am Strand nahe des Santa Monica Piers vor, wie ein Riesenroboter und ein riesiges Monster um Leben und Tod kämpfen würden und begann daraufhin mit einem Drehbuch. Guillermo del Toro gefiel das 25-seitige Treatment so gut, dass er den Film unbedingt produzieren und mitschreiben wollte, als dann die Adaption des Lovecraft-Romans „At the Mountain of Madness“ mit Tom Cruise (der auch mal für eine Rolle in „Pacific Rim“ im Gespräch war, die dann aber Idris Elba bekam) (leider) platzte, entschied er sich nur wenige Tage danach für die Regie bei „Pacific Rim“.

Die Welt befindet sich im Kampf gegen Kreaturen aus den Tiefen des Ozeans. Zur Bekämpfung hat die Menschheit die sogenannten Jaeger erfunden. Hochhausgroße Maschinen, die von zwei Piloten gesteuert werden und so die einzige erfolgreiche Waffe gegen die Monster zu sein scheinen. Doch nachdem sich die Monster immer weiterentwickeln, drohen die Mittel für die Herstellung und Instandhaltung der Jaeger aus- und die Menscheit unterzugehen.

Es ist wahrlich keine tolle, innovative Idee mit der hier Autor Travis Beachman das Studio und Guillermo del Toro anscheinend überzeugen konnte, aber sie hat scheinbar gereicht. Daraus gemach t hat der Mexikaner leider nicht so viel, wie man sich das vielleicht erhofft hat. Wie schon bei seinen Hellboy-Filmen, besonders Teil 2, aufgefallen ist, hat del Toro oft größere Probleme bei seinen Drehbüchern. Seine Designs und Erschaffung von Welten sind immer über allen Zweifeln erhaben, doch seine Figuren und Geschichten entdriften ihm desöfteren, was oft in ermüdenden Showdowns endet. Genau die selben Makel finden sich auch wieder bei „Pacific Rim“. Die Epik aus einem Kampf zwischen Monster und Maschine ist eigentlich nach dem ersten Mal schon raus. Die Monster („Kaiju“) sind für del Toros sonstige Ideenvielfalt sehr langweilig und willkürlich designt, und den Kämpfen fehlt es an jeglicher Dramaturgie oder Choreografie. Das wirkt dann sehr schnell ermüdend. Trotz der logischen Trägheit der Kämpfe fehlt es auch oft an Übersicht und das dann fast alles bei Nacht stattfinden muss, macht es nicht besser.
Auf der anderen Seite hat übrigens Regisseur Guillermo del Toro fast eine Stunde an reinem Story- und Charaktermaterial raus geschnitten, damit der Film nicht unnötig abgebremst wird und so für ein jüngeres Publikum leichter konsumierbar bleibt. So bleiben wenige (oft leider hanebüchene) Storyelemente und sehr wenige Charaktermomente. Allein die Geschichte oder der Hintergrund der Kaijus verdient eine Armada an Kopfschüttlern. Dann lieber gleich lassen.
Apropos Charaktere. Mit den zwei Wissenschaftlern hat es dann auch Guillermo del Toro erfolgreich geschafft, sich fast wieder in einer Liga mit Michael Bay und seinem halbwegs erträglichen ersten „Transformers“-Film herabzusetzen, dessen infantiler Humor steht nämlich diesen „Wissenschaftler“ kaum nach. Ein unnötiger Subplot, der nur da sein kann um del Toros Freund Ron Perlman („Hellboy“) eine unnötig coole unnötige Nebenrolle im Film zum bescheren.
Das die ganze Klopperei übrigens für die ganze Menschheit wichtig ist und die Welt bzw. die Menschheit kurz vor ihrem Ende steht, wird leider zu keinem Zeitpunkt spürbar, da wir bis auf kleine Ausnahmen eigentlich nie groß das Jaeger-Lager verlassen.

Die Effekte sind natürlich wie zu erwarten bei dem Budget und aus dem Hause „Industrial Light & Magic“ vom aller Feinsten. Der Score von Ramin Djawadi funktioniert im Film, wie auf CD wunderbar, macht Spaß und unterhält durchgehend (hat also da schon dem Film was voraus), ist aber natürlich wie von ihm gewohnt mit sehr viel Elektronik gewürzt, ohne aber eine gute Themenarbeit vermissen zu lassen.

Eine Original-Idee, die nichts besonders originell ausgefallen ist. Es kämpfen riesige Monster gegen riesige Maschinen, aber zu keinem Zeitpunkt wirkt der Film groß. Technisch auf sehr hohem Niveau ist das Endergebnis aber unterm Strich eine mittelgroße Enttäuschung. Eine Fortsetzung? Muss nicht sein.
 

Bradamante

New Member
WARNUNG: Langer Text. WARNUNG: Spoiler.

Habe den Film gestern mit zwei BegleiterInnen gesehen und wir waren einigermaßen enttäuscht. Insbesondere waren meine Erwartungen hoch, weil ich einerseits Del Torro Fan bin, andererseits aufgrund des gigantischen Internet Hypes und aufgrund von MovieBobs überschwänglicher Rezension. Nie zuvor habe ich mit letzterem so wenig übereingestimmt.

Fangen wir mit dem positiven an. Die Kämpfe sind eindeutig Highlight des Films. Ich fand deren Inszenierung absolut gelungen. Kamerabewegung, -distanz, Choreographie, Schnitt, Timing fand ich alles sehr gut. 3D und Sound waren spitze, Musik mittelmäßig. Ebenfalls gelungen sind die Designs, die Wettereffekte, die Farbpalette etc. des Films insgesamt. Dass die Inszenierung größtenteils bei Nacht oder im Wasser stattfand, hat mich nicht gestört. Ebenfalls freue ich mich, dass hier tatsächlich das "Wagnis" eingegangen wurde, ein internationales Team zu präsentieren, anstatt die USA - wie verklausuliert auch immer - in den Vordergrund zu stellen. Es gab keinen Shot auf wehende Stars&Stripes.

Das wars aber auch schon mit den positiven Aspekten. Ich persönlich hatte gehofft, einen Spektakelfilm vorgesetzt zu bekommen, der - im Gegensatz zu Transformers - tatsächlich die Roboter in den Vordergrund stellt. Aber das ist nicht Pacific Rim. Auch hier sind gefühlte 90% der screen time langweiliges, schlecht inszeniertes, bedeutungsloses Human Drama. Die Dialoge sind klischeehaft und belanglos, die Charaktere haben praktisch keine Zeichnung. Wenn ich aus dem Kinosaal komme und praktisch keinen Charakter beim Namen nennen kann, ist was falsch gelaufen. Jedenfalls dann, wenn 90% des Films nur daraus bestehen. Stattdessen ging ich nur mit Typenbezeichnungen aus dem Kino: der blonde Held, die Asiatin, der Commander, der Ingenieur, der Händler, der Wissenschaftler.

Schlechte Dialoge mag man noch mit der deutschen Synchro entschuldigen können. Unentschuldbar aber bleibt die Kantenlosigkeit des Dramas. Und ich bin noch unentschieden, ob es an den Schauspielern lag. Da sich hier erfahrene Namen versammelt haben, tendiere ich zum Schnitt. Den Dialogen fehlte, Drive, Tempo, Witz, Esprit. Das was Star Trek (2009) - bei aller Kritik an Herrn Abrams - hatte. Stärkste Szene war noch Makos Rückblende, aber selbst daraus folgte nicht viel. Und die Inszenierung, wie Stacker aus dem Roboter steigt war unglaublich schlecht. Der Selektionsprozess, in dem die Rekruten miteinander kämpften, brachte gar nichts. Die Hürden um Makos Rekrutierung brachten gar nichts. Dito der Kaiju-Händler: Man hätte die Gedankenverbindung Kaiju-Mensch auch ohne ihn haben können. Welchen Sinn hatte die "Abtastung" des Wissenschaftlers durch den Kaiju? Was haben die Kaijus von ihm gelernt, was sie nur so hätten erreichen können?

Grundproblem des Films ist meiner Theorie nach im Marketing begründet. Aus Vermarktungs- und Produktionsplanungsperspektive ist Pacific Rim ein Alptraum. Das Team ist zu groß und die Roboter zu wichtig für ein helden-zentriertes Marketing. Es gibt keine Comics oder Spielzeuge, an die der Film anschließen kann. Das Kaiju-Genre ist im Westen unbekannt oder hat einen schlechten Ruf. Natürlich wollte Del Torro einen im Westen gemachten, genretreuen Genrefilm produzieren. Dafür brauchte er 200 Mio. Dollar. Die bekam er nur, wenn er in anderen Aspekten sich ins Handwerk reden lässt. Ein blonder, stereotyper Held ist gesetzt. Eine in Japan vermarktbare Schauspielerin muss sein. Es muss sein, dass jede der Figuren eine dunkle Vergangenheit haben muss, die in "bedeutungsvollen" Rückblenden enthüllt werden muss. Das ist meines Erachtens der Grund, dass Pacific Rim jenseits der Kampfszenen nur die falschen Kompromisse macht.

Anstatt nun den Anti-Transformers zu produzieren, indem Action im Vordergrund steht, und der politische, militärische Kontext zurücktritt, muss Human Drama gerade im Mittelteil aufs Kräftigste stattfinden. Plötzlich reicht eine selbstlose, unpersönliche, einfach nur professionelle Motivation der Helden nicht aus. Sondern jeder muss durch sein tragisches Ereignis in der Vergangenheit gezeichnet sein. Pacific Rim ist daher - zu meiner Enttäuschung - eben nicht ballastfreies Kino, sondern präsentiert nur eine andere Art von Ballast, von Ablenkung. Die Drama-Szenen sind derart schlecht inszeniert, dass ich mir ständig eine Rückkehr zu den Kampfszenen wünschte. Da hilft es nicht, dass Charlie Hunnam zumindest hier, für mich, keine Präsenz und Glaubwürdkeit hat. Ich war zwar nie gelangweilt, aber spannend ist Pacific Rim für mich zu keinem Zeitpunkt gewesen.

Hinzu kommen beleidigende Absurditäten und Logikfehler. Und damit meine ich nicht die im Kaiju-Genre inhärenten "Fehler". Dass es keinen Sinn macht, humanoide Roboter zu bauen, wenn man in der gleichen Zeit auch unbemannte Drohnen mit Mini-Nukes bauen kann - Kein Kritikpunkt, da genre-inhärent. Aber es bleibt noch genug. Die Szene, in der acht Standard-Militär-Helikopter einen Jäger transportieren können, zum Beispiel. Vielleicht wurde hier ein Bildzitat an Neon Genesis Evangelion gesucht? Am schlimmsten aber war die Szene, in der der fliegende Kaiju ins Weltall hinausfliegt. Mit Flügeln. Wo es im Weltraum bekanntlich keine Luft zu verdrängen gibt. Wow. Und warum wird die EMP-hafte Waffe der Kaijus, die sich als Trumpfkarte erwiesen hatte, nicht wieder eingesetzt? Wie werden Informationen durch den "Spalt" transportiert? Warum hat jemals jemand gedacht, eine Mauer könnte die Kaijus aufhalten?

Der Vergleich mit Independence Day liegt nahe. In ID4 werden Städte zerstört von UFOs, in PR von Kaijus. In ID4 sind die Aliens Kolonialisatoren, die von Planet zu Planet ziehen, so auch hier. Auch das Ende ist wie bei ID4: Ein ultimativ tödliches Mac Guffin (Virus, Atombombe) wird dem "nackt" zu sehenden Alien ins Gesicht präsentiert. Diese Ähnlichkeiten sind sicher genre-bedingt.

Aber Independence Day machte Einiges richtig, war PR falsch macht. In ID4 gab es einen Build-Up. Wir erfahren nach und nach mehr über die Aliens. So nicht in PR. In ID4 gab es Charaktere mit Zeichnung. Smith als Pilot mit Weltraumambitionen, der seine strippende Freundin zu sehr liebt. Goldblum als eigentlich genialer Tüftler, der beruflich in einer Sackgasse steckt und unter seiner Trennung leidet. Beides von ihren Schauspielern gut ausgefüllte Charaktere, mit gut platzierten, gut geschnittenen Dialogen. In ID4 waren die "stakes" klar, weil Militär und Zivilisten eingebettet, verbunden waren - was dann für propagandistischen Patriotismus genutzt wurde. In PR sind beides getrennte Welten, was realtischer sein mag, aber es hilft der Spannung nicht.

Ich persönlich habe aus Pacific Rim mehreres gelernt. Zum Beispiel, dass das schlechte Box Office Ergebnis in den Staaten nicht mit einem Mangel an Fahnen-Patriotismus im Film zu tun haben muss, sondern mit den Mängeln des Films selbst, der seinem Hype nicht gerecht wird. Interessant finde ich aber auch eine kulturwissenschaftliche Lehre. Normalerweise würde ich mich beschweren, wir flach ein US-amerikanischer Blockbuster wiedermal ist. Dieses Mal ist es eher eine japanische, genre-bedingte Flachheit, in der Vertreter bestimmter Nationen (Russland, China, Deutschland) mit übelsten Klischees gezeichnet werden.

Warum werden die Russen wieder als technisch an sich veraltete, aber gute Kämpfer präsentiert? Deren Technik unterlegen, klobig, langsam, panzerhaft präsentiert wird? Schonmal neuere MiG- oder Suchhoi-Designs gesehen? Und die Deutschen? In Neon Genesis waren die Deutschen ja auch kultivierte Offizierstypen, die Bach und Brahms auf einem klassischen Instrument spielen und die deutsche Philosophie bis Hegel zitieren können. Hier sind sie überdrehte Wissenschaftler-Nerds, die gleich im nächsten Moment ihre "Reichsflugscheiben" heraus holen werden.

Enttäuschter aber bin ich, dass ich von Del Torros kreativem Mut, den ich in Pans Labyrinth gesehen habe, hier nichts mehr sehe. Pans Labyrinth war ein harter, politischer, durch-designter "Kinderfilm". Pacific Rim hingegen geht nur die falschen Kompromisse ein. Und dass der Stumpfsinn, die Flachheit, die Klischeehaftigkeit hier Produkt einer japanischen Genrekonvention ist, anstatt einer amerikanischen, entschuldigt für mich nichts.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Krtik:
Zu viel unnützes Bla Bla.
Öde Charakter mit billiger Intention.
Verblödete Regiergungen.
Unrealistischer Verhalten der Bevölkerung.
Öde Kämpfe und Monster.
Zu wenig Gekloppe.
Die Effekte waren allerdings das Beste was ich bisher gesehen hab.
Beim ersten und wahrscheinlich auch allen andere, Kämpfen war die Kamera zu nah dran, man konnte die Größe garnicht realisieren.
Immer alles im dunkeln spielen zu lassen war auch nicht prima, tolle Lichteffekte klar, aber was bringt es wenn man vom Rest nicht viel sieht?
Alles im Wasser spielen zu lassen war auch nicht clever.

6/10 Punkten.
 
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