Quentin Tarantinos The Hateful Eight [Kritik]

Driver

Well-Known Member
Der Pirat schrieb:
@Driver: Gerade das fand ich z.B. großartig. Dass es eben keinen direkten Sympathieträger gab, sondern man eben die Wahl ziwschen Pest und Cholera hatte. Hat mir den Film noch n bisschen mehr versüßt.


Im Endeffekt ist schon alles gesagt worden, was ich sagen könnte. Typischer Tarantino, der wieder sehr groß ist.
Definitiv irgendwo zwischen 8 und 9/10!
Ja kann ich auch absolut verstehen. Der Film heißt ja auch nicht umsonst the hateful eight. Weiß aber auch nicht so recht warums bei mir nicht zum Meisterwerk reicht. Insgesamt fand ich Ihn auf jedenfall runder als django. Die Kameraarbeit sowie die Musik waren auch wieder spitze.
 

cyrus the_viruz

New Member
cyrus the_viruz schrieb:
Ich war in Essen in der Roadshow und da waren die Kapiteltitel sowie die Untertitel nicht übersetzt. War das bei euch auch so oder lag es an der 70mm Version?
Hat wer die "normale" Version gesehen und war das da auch der Fall?

Ich beantworte mal meine Frage selbst, falls es noch wen interessiert.
Info vom Kino:
Das liegt an der 70mm Version. Diese ist eine Kopie, die wir aus England zugeschickt bekommen haben. Den Ton spielen wir separat von einem externen Datenträger ab.
 

Joel.Barish

dank AF
Schneebauer schrieb:
Schöne Kritik, Joel. :top:

Jennifer Lawrence und Amber Tamblyn waren für Jennifer Jason Leighs Rolle im Gespräch.

Oh, Lawrence hätte ich da gerne gesehen!! Generell mal in einem Tarantino. Hoffentlich erleben wir das noch. :love:
Danke. :smile:

Bzgl. Lawrence bin ich allerdings froh, dass sie in Hateful Eight nicht dabei war. Kann sie mir schwer in diesem Umfeld und in dieser Rolle vorstellen, ohne dass es regelmäßig irritiert hätte. Finde es auch passender, dass Leigh mindestens 15 Jahre älter ist. Passt besser zur Figur.
 

Woodstock

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@Joel
Furchtlos passt schon. Schließlich bringt er jeden Gefangenen, egal wie brutal vor den Henker und knallt sie nicht einfach ab. Das er sich diesem Risiko aussetzt, spricht schon für einen gewissen Mut. Das dazu aber auch eine gewisse Vorsicht gehört, erscheint mir klar.
 

Joel.Barish

dank AF
Ja, Vorsicht gut und schön, aber der begegnet ja jedem mit vorgehaltener Waffe, bittet diesen, seine Waffe abzulegen und würde jedem am liebsten Handschellen anlegen. Auch wie er seine Identität und die Sache mit Daisy öffentlich anspricht, um für klare Verhältnisse zu sorgen, ist für mich eher ein Ausdruck von gravierender Paranoia. Er ist natürlich ohne Frage ein harter Bursche, aber er nutzt seine Härte, um seine Angstgefühle, jederzeit könnte ihm jemand ans Leder, zu beruhigen.
 

Woodstock

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Aber eigentlich funktioniert sein Charakter dann doch gar nicht. Ein solch paranoider Mensch, würde sich doch nie eine solche Aufgabe aufhalsen und dabei auch noch so einen Ruf erhalten.
 

Joel.Barish

dank AF
Aber wir sehen ja auch sofort, wie er damit umgeht. Man kann doch davon ausgehen, dass er meistens so drauf ist; immer die Pistole im Anschlag, immer alles überblicken, niemandem trauen. Er wollte ja auch Goggins erschießen bzw. im Schnee verrecken lassen, bis dieser erklärt hat, wer er wirklich ist. O.B., der Kutscher, hat doch gesagt, Russell hätte extra viel für diese private Kutsche gezahlt. Sicherlich nicht, weil das Geld so locker sitzt, sondern weil es notwendig ist, dass er sicher und halbwegs beruhigt/entspannt ans Ziel kommt.
 

Woodstock

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Aber es stellt sich dann doch die Frage, wie jemand wie er zu so einem Beruf kommt. Vielleicht hat er noch nie jemanden erschossen und will es gar nicht.
 

Envincar

der mecKercheF
Hab ihn in der 70mm Originalversion gesehen und puuuuuh. Der Film zieht sich. Besonders der Anfang ist äußerst zäh und ich habe den Super Bowl in meinem System gespürt xD Musste zeitweise mit der Müdigkeit kämpfen, da manche Slangs mir einiges an Konzentration abverlangt haben um halbwegs was zu verstehen. Sowas zieht an den Kräften :squint:

Dieser Film lebte von den Dialogen aber genau da fehlte dem Film irgendwie etwas. Keiner der Dialoge in dem Film konnte dem Anfangsdialog in Inglorious Basterds das Wasser reichen und auch die Szene in der Taverne war einige Level über allen Dialogen in Hateful Eight. Nach der Pause wurd der Film dafür etwas spannender und konnte hier und da mit einigen lustigen Sprüchen punkten aber irgendwie wollte da nie so richtig die gewohnte Coolness rüberkommen wie man sie von Tarantino kennt. Walton Goggins war wirklich der große überraschende Lichtblick und hat am besten unterhalten. Der vermeintliche Twist war eher unspektakulär.

Würde ich eine Reihenfolge von Tarantinos Filmen auflisten wäre es folgende:

Pulp Fiction
Reservoir Dogs
Inglorious Basterds
Django Unchained
Hateful Eight
Kill Bill Vol. 1
Kill Bill Vol. 2
Jackie Brown

wobei ich mir nicht zu 100% sicher bin ob ich Hateful vor Django sehe. Denke ich muss den nochmal ausgeschlafen in deutsch sehen um mir ein abschließendes Fazit zu bilden. Vlt. kommt der Film sogar besser in einer etwas kürzeren Version. Mal schauen.
 

serd

Well-Known Member
Gestern das zweite mal gesehen, dieses Mal auf Deutsch.

Hat mir bei der zweiten Runde irgendwie überraschend noch besser gefallen als beim ersten Mal. In meinen Augen waren anfangs keine Längen zu spüren. Die kamen in meinen Augen erst mit der Rückblende.

Beim zweiten Mal hat mir ie Atmosphäre irgendwie stärker gefallen: Die Hütte, der Schneesturm, die Kostüme, die Dialoge. Das sorgt für ein stimmungsvolles Bild. :thumbup:

Beim zweiten Mal stört auch die fehlende Spannung deutlich weniger. Man kann sich mehr auf das Spiel Tarantinos mit den Figuren und den Sympathien der Zuschauer einlassen.

Und auch beim zweiten Mal bleibt Walton Goggins der MVP des Films. Großer Auftritt!
 

Schneebauer

Targaryen
Joel.Barish schrieb:
Schneebauer schrieb:
Schöne Kritik, Joel. :top:

Jennifer Lawrence und Amber Tamblyn waren für Jennifer Jason Leighs Rolle im Gespräch.

Oh, Lawrence hätte ich da gerne gesehen!! Generell mal in einem Tarantino. Hoffentlich erleben wir das noch. :love:
Danke. :smile:

Bzgl. Lawrence bin ich allerdings froh, dass sie in Hateful Eight nicht dabei war. Kann sie mir schwer in diesem Umfeld und in dieser Rolle vorstellen, ohne dass es regelmäßig irritiert hätte. Finde es auch passender, dass Leigh mindestens 15 Jahre älter ist. Passt besser zur Figur.

Leigh ist sicherlich keine verkehrte Wahl gewesen. Dennoch... irritiert hätte sie mich in gewisser Weise auch. :love:

Dass JL aber auch in einem Ensemble funktionieren kann, hat sie American Hustle bewiesen. Fände daher eine Kombo mit QT höchst intressant.
 

Pippen

Well-Known Member
Gestern nun auch endlich gesehen. Leider nicht 70mm. Und ich muss sagen, ich bin ziemlich begeistert.
Für mich hat sich der Film überhaupt nicht gezogen, ich habe ihn förmlich mit jeder Kleinigkeit aufgesogen.
Ich liebe zwar diese nicht enden wollenden Dialogen wie am Anfang von den Basterds, aber teilweise hat es Tarantino damit in den letzten Filmen für mich schon fast zu weit getrieben und es für meinen Geschmack etwas überzogen. Genauso wie gewisse Kameraperspektiven, z.B. Sahne auf Kuchen bei den Basterds, wo er sich unglaublich dran aufgeilt. Das hat Charme, ist für mich aber manchmal zu viel.
Dieses Gefühl hatte ich bei Hateful Eight überhaupt nicht. Tolle Bilder, tolle Dialoge, tolle Spannung, tolle Charaktere, von denen keiner wirklich sympathisch ist.
Tim Roth sehe ich immer gerne. Russel und Jackson waren richtig geil, aber davon war ja eigentlich auch auszugehen.
Walton Goggins war für mich DIE Überrraschung. Konnte mit dem bisher nicht wirklich was anfangen, fand sein Schauspiel aber einfach nur Hammer!!

Ich freue mich riesig den nochmal zu sehen, weil ich glaube mit dem Wissen der Auflösung gibt es noch viel zu entdecken.

8/10 Mexikanern und Hunden

Meine Reihenfolge wäre wohl:

Pulp Fiction
Reservoir Dogs
Inglorious Basterds
The Hateful Eight
Django
Death Proof
Kill Bill
Jackie Brown

Der könnte nach noch einer Sichtung vielleicht aber auch an den Basterds vorbeiziehen....
 

Kurt

New Member
Gestern endlich, auf dem elendsten Kinosessel aller Zeiten, gesehen.

4 Leute sind nach ca. 20-30Min. raus gegangen- hab ich so noch nie erlebt.

Ich bin riesen QT Fan und bin der Meinung, dass er praktisch unfähig ist, einen "schlechten" Film zu machen.

Der hier war aber, für mich, der mit Abstand, am anstrengensten anzusehenste Film von ihm. Reservoir Dogs fand ich deutlich! besser!

Er hat Alles, was ein QT FIlm haben muss, nur eben mit dem Fokus auf die, für mich, falschen Dinge gelegt.

Da ich finde, dass jeder seiner Filme extrem individuell ist und auch trotz einer Vielzahl an Gemeinsamkeiten, nicht wirklich unter einander vergleichbar sind, liegt der Vergleich zu Reservoir Dogs doch sehr nahe. Und da schneidet er halt eben schlechter ab.

Hätte nie gedacht, dass ich von einem QT mal nicht begeistert sein würde, aber von 8 Filmen 7 Gute -ist auch ein guter Schnitt.

6/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
StuntmanMike schrieb:
Er hat Alles, was ein QT FIlm haben muss, nur eben mit dem Fokus auf die, für mich, falschen Dinge gelegt.
Aus Neugier: Worauf hat er sich für dich fälschlicherweise gestützt, was hättest du lieber im Fokus gehabt?
 

Kurt

New Member
Jay schrieb:
StuntmanMike schrieb:
Er hat Alles, was ein QT FIlm haben muss, nur eben mit dem Fokus auf die, für mich, falschen Dinge gelegt.
Aus Neugier: Worauf hat er sich für dich fälschlicherweise gestützt, was hättest du lieber im Fokus gehabt?
Der Aufbau war viel zu lang und detailverliebt, wobei die Dialoge nicht wirklich der Hit waren.
Die Anzahl der doch nicht viel sagenden Dialoge war einfach too much und zu tocken, Witzlos.
Ich finds immer schade, wenn man einen potentiel guten Film, vor allem, einen Dialog-starken, Film, auf die Action reduzieren muss, aber der Film fing an erträglich/gut zu werden, als die Action los ging.
 
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