Quentin Tarantinos The Hateful Eight [Kritik]

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Das ewig lange Intro mit der tief und rau gespielten Geige war ein Traum !
Ja bei manchen Dialogen hat irgendwie was gefehlt oder einfach nur die Pointe gefehlt.
Beim Transport wäre mir noch ne platzsparende und gewichtsparende Alternative eingefallen.

Ich fand den Film ziemlich klasse.
8,5/10 Punkten
 

El Duderino

Well-Known Member
Was haben nur immer alle gegen Jackie Brown? :sad:

Für mich ist das eine besten QT Filme. Klar, auch hier gibt es gerissene Gangster die sich gegenseitig über das Ohr hauen, allerdings bietet der Film in Kern eine wunderbar reife Romanze zwischen Pam Grier und Robert Forster(Magic Moment: als Forster zum ersten Mal Grier sieht), den beiden zuzusehen ist eine wahre Freude. Dazu noch die Figuren von Jackson und DeNiro und der wunderbare funky Soundtrack...achja, ich bekomm gleich wieder Lust auf den Film. :biggrin:

Zu den Hateful Eight: Wunderbar anachronistischer Film in der heutigen Kinolandschaft.

Lässt aber einiges an Spannungspotential liegen(da zitterte man vergleichsweise bei Carpenters "Ding" bei weitem mehr mit, auch wenn das ein ziemlich kruder Vergleich ist, genremässig :wink: ) und zelebriert stellenweise die Dialoge etwas zu sehr. Was dem ganzen Spaß aber kaum einen Abbruch tut, denn selbst ein QT der mal kein Meisterwerk raushaut ist ein Meister seines Fachs. :thumbup:
 

fNx

Well-Known Member
Hab den nun auch endlich sichten dürfen. War die nicht 70mm Version in einem Furzkino :smile:. Es gab auch keine Pause in der Vorführung. Was mir die ganze Zeit durch den Kopf geht, ist dass ich sehr sicher bin, dass ich in einem der Trailer mal eine Actionszene mit der Kutsche gesehen habe, wo dann bei rasanter Fahrt die Leichen vom Major runtergeflogen sind. Das war gestern nicht zu sehen. Ob es dann noch nen DC geben wird mit all diesen Szenen?
Der Film selber war schon ein bissl anstrengend. Bis auf die Spielchen von Daisy mit Ruth fand ich es teilweise recht belanglos. Irgenwie gefiel mir auch der Anfang des dritten Kapitels nicht. (=Daisys Geheimnis). Hätte glaube ich besser gewirkt wenn man das in die Zusammenfassung gepackt hätte. Das man bei Tarantino am Ende eine Splatterorgie zu erwarten hat ist bei mir inzwischen auch irgendwie ein Teil der Erwartungshaltung :smile:.
Was mir ganz gut gefiel war die Tatsache das man am Ende dachte,

dass eigentlich jeder von den Protagonisten den Tod verdient hat, weil jeder auf seine Weise ein Arschloch war.

Unterm Strich würde ich dafür 7,5/10 Abrahaaaaaaaaam Lincolns Briefe vergeben :thumbup:
 

Edward Nygma

ehemals Eric Draven
Jetzt doch noch gesehen! Leider nicht in 70mm Ultra Pan (und was weiß ich noch :ugly: ) aber isense muss auch genügen.

Ja der streifen ist wirklich etwas schleppend und langatmig. Aber alles was dabei so abgeht, was gesprochen wird, die ganze erzählung, ist wirklich sehr gelungen. Also darf man nicht sagen "es war einfach langweilig"!
Das betrifft sowieso nur die erste häfte der Films. Ab der Pause geht es dann nämlich schlag auf schlag. Die ereignisse überschlagen sich wort wörtlich. Die anspannung liegt schon seit 1 Stunde in der Luft, und man wartet nur noch darauf, bis das Fass überläuft. :top:

Ein großer plus punkt ist auch (wie schon bei The Revanent) das man durchgehend das raue Klima im Film so richtig zu spüren bekommt. Scheisse muss es da Kalt gewesen sein (wie schon Jackcon in diversen Interviews sagte).

Zu der Brutalität zum Ende hin, kann ich nur eines sagen: Verdammt waren das wieder mal richtig geile Tarantino Szenen 8) . Ich kann es verstehen das es hier so manchen einfach zu brutal gewesen sein könnte. Aber...
es ist nun mal einfach so, wenn man mit 2 Pistolen aus 1 meter entfernung 2 Kugeln in Gesicht bekommt das nun mal der Kopf bestimmt platzen würde. und ja....da ist eben sehr viel Blut wenn man die Eier weg geschossen bekommt. Kann ich mir verdammt gut vorstellen so.

was mich diesmal enttäuscht hat an Tarantinos neuen "Meisterwerk" war einzig und allein der Soundtrack. Sorry, aber da sind wir einfach mehr gewohnt :unsure:

7,5/10
 

Member_2.0

New Member
Grad geschaut.
Kein schlechter Film, aber etwas zu lang und verglichen mit den meisten Filmen von Tarantino kein Film den
ich noch mal (oder sogar mehrfach) gucken möchte. Dialoge waren gut und ich hab ein paar mal schön gelacht.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Gerade gesehen und für super befunden.
Wurde schon sehr viel zu dem Film geschrieben, deswegen fasse ich mich kurz.
Tarantino ist und bleibt ein Meister des Films. Da sperrt er einfach ein paar Leute in eine Hütte und das Resultat hat ikonische Bilder, interessante Dialoge, einfach so viel Überraschung in Ton, Bild und Handlung, das mehr Enthusiasmus bei Kino-passionierten Zuschauer entsteht als bei fast jedem "großen" CGI Showdown der letzten Jahre.
Tarantino holt einfach alles raus aus seinem Schauspielern, aus seinem Skript, aus dem Medium.
Am ehesten sollte man den Film mit "Reservoir Dogs" vergleichen, wo die hasserfüllten 8 sogar, dank eines viel erfahreneren Regisseurs, besser wegkommen.
Gegen den direkten Vorgänger "Django" hingegen zieht man leicht den Kürzeren.

8,5/10
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Fand ja leider, dass der auf DVD im Vergleich zur 70mm-Projektion im Kino einiges verliert. Einmal auf visueller Ebene, aber wegen solch fehlender "Kleinigkeiten" der Roadshow-Fassung wie Ouvertüre und Intermission.
Das ist mal ein Film, der fürs Kino gemacht wurde!
 

Revolvermann

Well-Known Member
Hätte die Roadshow gerne besucht aber das ging leider nicht. Dementsprechend kann ich über Unterschiede der Fassungen und Wiedergaben nichts berichten.
 

Butch

Well-Known Member
Gestern zum 2. mal gesehen und hat mir noch etwas besser gefallen als beim ersten mal.
Diesmal fand ich die erste hälfte nicht so anstrengend, die Figuren und die Atmosphere in der Hütte konnten diesmal viel besser auf mich wirken. The Hateful Eight ist wohl eher ein Film den man zu hause, abends gemütlich alleine auf dem Sofa gucken sollte als mit Freunden im Kino, hat bei mir jedenfalls so viel besser funktioniert.
Die Situation in der Hütte wirkte spannender und beklemmender als bei der 1. Sichtung und das auch schon bevor das große sterben beginnt.
Zwar wird nie das Level der Anfagsszene aus IB oder der Kellerszene aus IB oder des Abendessens aus DU erreicht aber trotzdem ist die unterschwellige Spannung zu spüren.
Die 2. Hälfte ist dann wohl die makaberste und brutalste schlachtplatte die Tarantino bisher angerichtet hat, zwar war Kill Bill wohl insgesamt blutiger, die gewalt hier wirkt aber nicht so comic artig überspielt wie gewöhnlich, sondern richtig grausam und real. Die Gewalt, das unbequeme Geigen Theme und die Charaktere die eigentlich alle ausnahmslos böse sind, machen den Schnee-Western zu Tarantinos bisher düstersten Film.
Etwas zu lang finde ich den aber auch nach der 2. Sichtung noch, die Geschichte hätte nicht unbedingt in Epischen 160+ min erzählt werden müssen, 20 min weniger hätten dem Film glaub ich gut getan, auch ist es schade das nicht alle Figuren wirklich überzeugen können, der Mexikaner, Tim Rooth und Michael Madsen bleiben trotzt der langen Laufzeit eher flach und blass, etwas mehr Tiefe und persönlicher konflikt hätte die Spannung noch erheblich erhöhen können, na ja aber auch so ist The Heightful Eight sehr ansehlich, bleibt aber hinter Django und den Basterds etwas zurück.

8/10
 

Revolvermann

Well-Known Member
Vor einigen Tagen kam übrigens auf Netflix in den USA ohne viel Aufhebens "The Hateful Eight" nochmal als 4 teilige Miniserie raus.
Man war der Auffassung, dies sei einfach die zerstückelte Roadshow Version des Films. Wie sich aber nun rausstellte, saß Tarantino persönlich mit seinem Editor Fred Raskin am Schneidetisch und hat eine 210 minütige, episodische Version erstellt. Laut Tarantinos Aussage hat man länger dran gearbeitet und nicht nur neue Szenen hinzugefügt, sondern auch einige Sachen umgeschnitten.
Die lange Laufzeit kommt unter anderen dadurch, dass jede Episode einen Abspann hat. Aber auch ohne diesen sind laut Quentin mindestens 25 Minuten neue Szenen drin "eher noch mehr".
Wann oder ob die Miniserie auch in Deutschland erscheint, ist nicht bekannt.

Gegenüber BMD erklärte der Regisseur interessanterweise das er nun auch einen Directors Cut zu Django geschnitten hätte, der ihm persönlich sehr gefalle. Aufgrund der Struktur von Django werde das aber keine Miniserie sondern ein Film bleiben. Er wollte diesen auch gern einige Zeit nach dem Kinostart seines neuen Films bei Netflix veröffentlichen.
Der "Django Unchained" Directors Cut soll um die 3 Stunden und 15 Minuten lang sein.

Interessiert?


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McKenzie

Unchained
Prinzipiell interessiert ja..Brauchen tu ich's ehrlich gesagt nicht. Hateful Eight war so schon fast zu lang und Django Unchained bereits genau so richtig wie er ist.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Komisch, dass ein Kinofanatiker wie er sowas mit Netflix macht. Andererseits gilt das auch für Martin Scorsese oder Alfonso Cuaron.

Bei THE HATEFUL EIGHT sollte man sich ja wünschen, dass der zumindest nochmal öfters in seiner Roadshow-Fassung in den Kinos gezeigt wird.
Ich denke mal, dass das auch weiterhin Tarantinos Lieblingsfassung sein wird.
Reinschauen werde ich nun trotzdem mal, wie er das nun dramaturgisch als Mini-Serie aufzieht.
 

Revolvermann

Well-Known Member
TheRealNeo schrieb:
Komisch, dass ein Kinofanatiker wie er sowas mit Netflix macht. Andererseits gilt das auch für Martin Scorsese oder Alfonso Cuaron.
Erstens denke ich, das die einfach die Zeichen der Zeit erkannt haben. Keiner von denen sattelt komplett um oder sagte "Streaming ist viel cooler". Die nutzen einfach nun beides.
Zweitens ist es auch immer eine Sache der Finanzierung. Wenn Netflix ankommt, und unter Umständen als einziges Unternehmen sowas wie "Roma" finanziert oder angemessen finanziert (Irishman), dann sagt man als Filmemacher halt nicht nein. Das alte Kino wird noch lange bestehen. Sich ausschließlich daran klammern, tut aber wohl niemandem gut und das erkennen gerade die Leute aus dem Innern des Businesses sehr gut.
Genauso werden sich entsprechend neue Cuts wohl nicht immer für eine Kinoveröffentlichung lohnen. Schon früher brachten viele Regisseure neue Cuts auf VHS oder DVD ect. raus. Nun bedeutet Home-Entertainment halt auch Streaming und eine Plattform wie Netflix, bei welcher so ein Film auf einen Schlag Millionen von Konsumenten ohne weitere Distribution oder großartige Werbung direkt zuhause zur Verfügung steht, hat für eine kreative Person gerade bei etwas eher experimentellen wie einem neuen Schnitt, sicher auch seinen Reiz.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
TheRealNeo schrieb:
Komisch, dass ein Kinofanatiker wie er sowas mit Netflix macht. Andererseits gilt das auch für Martin Scorsese oder Alfonso Cuaron.
Für Tarantino ist das Kino schon tot, seit da nur noch digital projiziert wird, also macht das für ihn denke ich keinen Unterschied, ob etwas im Kino läuft oder bei Netflix, der definiert das beides als Fernsehen. Ganz passend dann eigentlich, dass er seinen Film dafür zur Serie ummodelt.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
TheGreatGonzo schrieb:
TheRealNeo schrieb:
Komisch, dass ein Kinofanatiker wie er sowas mit Netflix macht. Andererseits gilt das auch für Martin Scorsese oder Alfonso Cuaron.
Für Tarantino ist das Kino schon tot, seit da nur noch digital projiziert wird, also macht das für ihn denke ich keinen Unterschied, ob etwas im Kino läuft oder bei Netflix, der definiert das beides als Fernsehen. Ganz passend dann eigentlich, dass er seinen Film dafür zur Serie ummodelt.
Wer weiß schon wie Tarantino zu seinem eigenen Werk oder zu Serien steht. Vielleicht ist er ja bei Serien anderer Meinung und denkt die gehören durchaus in die Flimmerkiste. :check:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Nur bleibt es unverständlich wieso das Netflix nicht gleich irgendwie dazuschreibt, dass das Ganze von Quentin Tarantino erstellt und abgesegnet wurde. Klar ist die Kritik seitens Quentin Tarantino auch berechtigt, dass viele einfach darüber berichtet haben ohne in die Serie reinzuschauen, aber ein kleiner Satz in der Beschreibung hätte vielem vorgebeugt.

Aber so richtig bewerben will man das bei Netflix wohl nicht. Siehe auch kürzlich der Director's Cut von Doug Liman zu FAIR GAME.
 
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