Rubber

Shins

Well-Known Member
Ich fand den auf irgend eine sonderbare Weise genial :biggrin: Kein "genial", dass den Film für irgendwelche Bestenlisten prädestiniert. Aber ein "genial", dass mich den nicht vergessen lässt. Alleine schon bei der Anfangssequenz musste ich mich wegschmeißen vor lachen :biggrin:
 

McKenzie

Unchained
Im Grunde wirkt Rubber wie ein ambitionierter YouTube-Short oder ein Filmstudenten-Endprojekt, der/das es irgendwie auf Spielfilmlänge geschafft hat. Sowohl Ausgangsidee als auch die Umsetzung erzeugen dieses Feeling. Insgesamt unterhält der Film durchaus über die volle Länge, allerdings war es sicher durchaus hilfreich den zu zweit zu schauen und während der vielen Leerlaufphasen, in denen der Reifen zu stimmiger Musik durch die Gegen rollt, ein bisschen zu analysieren was man da grad sieht :squint:

Nett ist, dass der Reifen komplett in Handarbeit animiert wurde - Auf der Innenseite war eindeutig ein ferngesteuertes Gewicht eingebaut, dass ihn vor- und rückwärts rollen ließ, an sehr vielen anderen Stellen merkt man aber auch, dass er einfach von Hand angeschubst/aufgehoben/geworfen wurde. Das hat doch um einiges mehr Charme, als hätte man schnödes CGI verwendet. Auch die Splattereffekte sind real gebastelte und kein CGI-Blut weit und breit. Großes Plus.

Der Look des Films...ist an sich schön, aber irgendwie doch problematisch. Typisch DSLR-mäßiger minimaler Tiefenschärfebereich (es wurde mit Canon 5D Mark II gedreht), schöne ausgeblichene Farbgebung. Allerdings muss ich sagen, nach einer halben Stunde fing es wirklich an mich zu nerven. Schärfenspielereien sind was wundervolles, aber wenn quasi jeder Shot (abgesehen von Landschaftstotalen) jene beinhaltet, wenn nicht mal bei einem Dialog zwischen zwei Personen zu irgendeinem Zeitpunkt beide im Fokus sind, ist es too much und der eigentliche Sinn dahinter geht verloren. Umschärfen macht man ja nicht immer nur aus Spaß an der Freud, damit können gewisse Storyelemente visuell nochmal unterstrichen werden. Das passiert hier u.a. auch, aber es geht irgendwann komplett unter. Da hätte man gern auch mal auf ein weitwinkligeres Objektiv tauschen können und die Blende runterfahren, der Film spiel eh komplett in sonniger Umgebung. Soviel mal zum cinematographischen Rant von mir :tongue:

Alles in allem ein recht nettes Filmexperiment das man sich gern mal geben kann, das aber meiner Ansicht nach auch gut (besser?) als 15min-Short funktioniert hätte.

6/10
 

Danny O

Well-Known Member
ich hab den mal in Saturn auf Br gesehen , dann kam ein Mitarbeiter vorbei und ich fragte ihn : "im Ernst? Killer Reifen?" er : "Ich weiß Schräg "

Ich Fand Maximum Overdrive schon Trashig , denke bei den würde ich verwirrt auf der Couch sitzen , und alles würde sich im Kreis drehen :plemplem:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Hmm, vielleicht so 7. :biggrin: Der ist schon ganz cool, aber vielleicht auch etwas überambitioniert und da gehen dann nicht alle Verrücktheiten und irre Plotwendungen auf. Aber trotzdem originell und sehr witzig. Und audiovisuell fand ich den auch sehr schick, auch wenn Kenzie mit seiner Kritik an der Kameraarbeit schon recht hat (Mit ähnlichen Fokusproblemen haben aber auch einige andere Filme zu kämpfen, fällt mir öfters mal auf).

Hat denn schon jemand Dupieux' Nachfolgewerke gesehen? Wrong Cops mit Marilyn Manson sieht ja nach üblem Unfug aus (Mochte auch den Kurzfilm nicht besonders), aber Wrong und sein kommender Réalité scheinen wieder weniger Klamauk und mehr humorvoller Surrealismus zu sein.
 

McKenzie

Unchained
Wrong und Wrong Cops könnt ich mir schon irgendwann mal anschauen, bei letzterem ist ja auch Jon LaJoie dabei.

Rubber ist wirklich sehr Meta, aber meiner Ansicht nach schon viel zu deutlich aufs Aug gedrückt. Klar kann man auch sagen das ist Absicht weil man eben kann (und ich bezweifle nicht, dass es tatsächlich so ist), aber hm ja. Fand die Nebenstory um die Zuseher auf dem Hügel schon recht witzig, aber halt wie gesagt, ein bisschen subtiler hätte dem ganzen vielleicht nicht schlecht getan.
 
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