Seid ihr gläubig? Euer Umgang mit Religion/en

Esum

Batman
Wäre die Schwerkraft weg, wären wir erstmal Tod, nur mal so zu deinen das man den Unterschied nicht merkt :wink:
Dann habe ich dir aber wege gezeigt wie du die Schwerkraft spürst. Das kannst du alles machen, das hat rein gar nix mit Glauben zu tun. Sauerstoff kannst du mit dem bloßen Auge auch nicht sehen oder riechen, aber du weißt es das es da ist, weil man es mit Hilfsmitteln doch sehen kann. Schwerkraft kann man auch messen, also ist das nix was einem nur in den Kopf herumspuckt.
 

Clive77

Serial Watcher
Esum hat da schon einen Punkt. Das, was man im Allgemeinen als Naturgesetze versteht - und dazu zählt auch die Schwerkraft/Erdanziehungskraft - ist aus allgemeinen Beobachtungen und Experimenten als solches belegt. Das hat nichts mit dem Glauben zu tun. Naturgesetze lassen sich beweisen, sind reproduzierbar und vom Glauben unabhängig.
Du kannst diese Anziehungskraft zwar nicht sehen, nicht riechen, schmecken oder hören, aber Dein Tastsinn erfährt sie permanent. Warum also solltest Du daran glauben müssen? Sie ist da und solange da nicht ein Gegenexperiment was anderes ergibt auch unumstößlich existent.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Du magst die Schwerkraft messen können. Nur jetzt misst Du sie ja nicht, Du hast also keinen Beweis zur Hand, dass sie jetzt gilt Du sagt, natürlich gilt sie, denn ihre Wirkung besteht ja. Aber vielleicht ist etwas anderes für die Wirkung verantwortlich.
Du sagst wir sind alle tot, wenn die Schwerkraft weg ist, nur vielleicht ist das nicht die Folge der Schwerkraft. Daraus, dass ein Stift runterfolgt, folgt einfach nicht, dass die Schwerkraft dafür verantwortlich ist. Die Kausalitätsbeziehung ist nicht notwendig. Nochmal, es ist vorstellbar, dass der Stift schwebt, wenn ich ihn hochhebe und loslasse. Die Folge, dass er fällt, nehmt ihr an, weil ihr gelernt habt, es gibt eine Schwerkraft, welche allgemein Wirkungen hat.
Nehmen wir an, ihr seid als Erwachsene auf der Welt ohne Erfahrung und ohne Schulwissen. Es ist nicht zwingend, dass der Stift fällt, weil Alternativen vorstellbar sind. Ihr glaubt es, weil ihr einerseits durch all Eure Erfahrungen und durch Euer beigebrachtes Wissen, dieses als unumstösslich auffast. Bzw. wir tun das wohl alle.

Hume gemäss Wiki: Naturgesetze beschreiben demnach nur beobachtete Regelmäßigkeiten und keine notwendige Verknüpfung zwischen Ursache und Wirkung. Jede andere Wirkung sei vorstellbar und berge keinen logischen Widerspruch in sich.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Presko: du scheinst auf alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, die in den vergangenen Jahrhunderten von Millionen von Wissenschaftlern gewonnen wurden, keinen Wert zu legen (was dich nicht davon abhält, ihre Produkte zu nutzen). Das ist so, als würde ich sagen: ich habe noch nie Australien mit eigenen Augen gesehen, also existiert es vielleicht gar nicht - auch wenn es Millionen von Menschen behaupten und unzählige Videos davon existieren. Findest du das nicht ein bisschen "ignorant" den anderen gegenüber?:smile: Das würde ich auch gar nicht als "glauben" bezeichnen, sondern als "vertrauen", bzw. Misstrauen in deinem Fall.
 

Esum

Batman
Deine Argumentation ist also, weil ich es gerade nicht messe, gilt es gerade nicht? Ich könnte jetzt auch 1 Million mal messen und es käme immer das gleiche Ergebnis, dann ist es etwas was ich dann weiß und nicht an was ich glauben muss. Es wäre ein Glauben wenn du denkst es wäre eine andere Ursache dafür, das wir und alles andere auf der Erde bleiben und nicht einfach ins Weltall gleiten.
Du kannst auch glauben das 5+3=22 ist, auch wenn bewiesen wurde das 5+3=8 ist, nur bist du dann derjenige der daran glaubt. Es ist aber was anderes wenn du jetzt sagst es ist glaube das 5+3=8 ist, denn das hat mit glauben nix zutun, das ist das gleiche wie mit der Schwerkraft.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
@Presko
Hume redet aber blödsinn. Es gibt öfters Leute die behaupten das alle Erkentnisse der Wissenschaft eine Einbildung der Gesselschaft sind aber das ist trotzdem schwachsinn.

@All
Hört mal auf ihn mit Absicht falsch zu verstehen (So kommt es mir gerade vor).

Er glaubt nicht wirklich das es die Schwerkraft nicht gibt, er bezieht sich auf die Blickwinkel. Nur weil die Schwerkraft immer erfolgt und existiert in allen Fällen die wir kennen, reicht schon ein Ort im Universum wo sie nicht angewendet wird um sie theoretisch zu wiederlegen.

Erst kürzlich fand man eine uralte Galaxie die, nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft, nicht existieren dürfte, aufgrund mangelnder Gravitationskrafte. Man vermutet das es an einer Zwergalaxie in der Nähe liegt die sie zusammenhält aber keiner weiß es genau.

Nehmen wir an wir lassen einen Stift fallen. Können wir wirklich sagen das er durch die Gravitation herunterfiel oder weil ihn ein unsichtbarer Dämon auf den Boden gezogen hat? Selbst durch Messungen, wäre das Resultat dasselbe. Sehen konnten wir es nicht.

Es ist auf gewisse Weise blödsinning aber trotzdem eine interessante Bemerkung.
 

Clive77

Serial Watcher
@Presko: Ich wollte gerade schreiben, dass es jetzt philosophisch wird und siehe da, Hume war Philosoph. Ich persönlich kann mit Philosophie nicht viel anfangen, dann schon eher mit Religion. Der Grund dafür ist einfach der, dass man philosophisch gesehen alles in Frage stellen kann. Auch die Realität - die von den Naturgesetzen bestimmt wird - an sich. Aber nochmal: Philosophie hat dabei nichts mit dem Glauben zu tun. Du sagst es ja selbst - es ist vorstellbar. Zum Vergleich: Ich kann mir vorstellen, dass der Stift, den Du loslässt, nach oben fällt und nicht nach unten. Aber in der Realität fällt er runter. Jedes Mal. Unabhängig davon, ob ich weiß oder nicht, ob ich es mir vorstellen kann oder nicht, das Ergebnis bleibt das gleiche. Und das nennt man dann eben einen Beweis - ob man es glaubt oder nicht... :smile:
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ne, hat doch nichts mit ignorant zu tun. Ich meine, ich baue doch genauso wie ihr auf all diese Erkenntnisse. Nur bleibt dieses Problem bestehen. Die Frage ist doch was Wissen ist und wenn man ganz streng ist, weiss jeder von uns doch nur sehr wenig. Insbesondere wissenschaftliche Erkenntisse, sind doch Sachen, von denen wir lesen, die wir lernen, aber selten Erkenntnisse, die wir persönlich überprüfen.

Ich habe jetzt hier eine sehr schöne Formulierung von Humes These gefunden:

"Dabei gab Hume gerade den Naturwissenschaften seine härteste Nuss zu knacken: das Induktionsproblem. Wir schließen aus Beobachtungen der Vergangenheit auf die Zukunft. Aber dieser Schluss ist logisch nicht korrekt. Denn wie oft auch immer wir die Sonne aufgehen sehen haben: Um daraus zu schließen, dass sie auch morgen aufgehen wird, braucht es eine weitere Prämisse über die Gleichförmigkeit der Natur. Und beim Versuch, diese Gleichförmigkeit zu begründen, landen wir in einem Zirkelschluss." DiePresse.com
 

Esum

Batman
Ja ich sehe Clive hat recht, Presko geht das ganze Thema philosophisch an. Und ich dachte es geht um "an Schwerkraft glauben" :smile:

Philosophisch gesehen kann man wirklich alles und jeden hinterfragen, aber im Endeffekt bringt einen das nicht viel und anderen auch nicht. Man kann stunden, Tage oder Monate über ein Thema philosophieren ohne jemals eine Antwort zu finden.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Tyler Durden schrieb:
McKenzie schrieb:
Woodstock schrieb:
Woran glaubt ihr? Und kann man überhaupt an nichts glauben? Ist das nicht auch eine Form von Glauben?
Ich würde mich als Agnostiker bezeichnen - Ich glaub nicht an höhere Mächte, aber nachdem ich es nicht dezidiert weiß... Atheismus ist doch nur eine andere Form von Glauben, auch eine fixe Überzeugung, aber beweisen können sie's halt genausowenig.

Und deshalb: http://www.youtube.com/watch?v=x0F9b_o3uBk
So sehe ich das auch und bin auch Agnostiker.
+1

@Gerade laufende Diskussion
Finde ich ja mal noch unspannender als Diskussionen über das reine religiöse Glauben.
Aber wenn's euch Spaß macht... :smile:
 

Clive77

Serial Watcher
@Presko: Wie gesagt, man kann mit Philosophie alles in Frage stellen. Wer das möchte, kann das auch gerne tun. Aber den Zusammenhang zum Glauben sehe ich da immer noch nicht. Mit "Glauben" verbinde ich nicht die Fantasie, dass irgendwas anders sein könnte, was erwiesenermaßen alltäglich ist. Mit "Glauben" verbinde ich eher die Möglichkeit etwas nicht vorstellbarem, was weder bewiesen noch widerlegt werden kann - auf das reale Leben bezogen.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Clive77 schrieb:
Wie gesagt, man kann mit Philosophie alles in Frage stellen.

Na ja, solche Sachen höre ich zwar nicht gerne, aber gut, muss man mit Leben, dass Philosphie heute als Blabla abgetan wird. Ich persönlich halte diese Themen für hoch interessant und auch sehr wichtig. Sie sagen etwas, über die Begrenztheit des Wissens und gehen auch der Frage nach, von was wir eigentlich reden und auf welcher Grundlage wir von Wissen reden etc.
Und Glauben ist es halt, weil es kein Wissen im engsten Sinne ist und ohne Glaube daher der Alltag gar nicht zu meistern wäre. Aber gut, ich merke schon, ich rede mich hier immer weiter ins Aus :ugly:
 

Clive77

Serial Watcher
Presko schrieb:
Clive77 schrieb:
Wie gesagt, man kann mit Philosophie alles in Frage stellen.

Na ja, solche Sachen höre ich zwar nicht gerne, aber gut, muss man mit Leben, dass Philosphie heute als Blabla abgetan wird. Ich persönlich halte diese Themen für hoch interessant und auch sehr wichtig. Sie sagen etwas, über die Begrenztheit des Wissens und gehen auch der Frage nach, von was wir eigentlich reden und auf welcher Grundlage wir von Wissen reden etc.
Und Glauben ist es halt, weil es kein Wissen im engsten Sinne ist und ohne Glaube daher der Alltag gar nicht zu meistern wäre. Aber gut, ich merke schon, ich rede mich hier immer weiter ins Aus :ugly:
Mein Gott! :ugly: Ich wollte Dich nun in keinster Weise angreifen oder gar Philosophie als "Blabla" abtun. Thematisch mag das ja auch interessant sein, will ich garnicht bestreiten (ich hatte an der Uni einen Prof, der neben seinem Dr. rer. nat. auch einen Dr. Phil hatte), ich tu mich nur - aus genannten Gründen - schwer mit der Thematik, weil ich sie eben so garnicht nachvollziehen kann. Mein Leben beruht nunmal auf Erfahrungen und die wiederholen sich im naturwissenschaftlichen Sinne tagtäglich. Daher gebe ich den philosophischen Betrachtungen kaum Raum. Wie gesagt, da kann ich mich eher mit den religiösen "Gestalten" anfreunden...
 

Presko

Don Quijote des Forums
Mein Herz blutet, es ist zu spät, die Wunden Eurer Schwerstösse in mein Philosphenherz sitzen zu tief, röchl, röchl, ein Licht, ich sehe ein Licht, ich ... röchl, röchl ähhhh........................

RIP



:ugly:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
"Entweder du philosophierst oder du machst etwas produktives." (Irgendwie so...)
Zitat: Von mir, vor ein paar Jahren. :ugly:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Presko: An Gott zu glauben und an wissenschaftliche Erkenntnisse zu "glauben" kann man aber meiner Meinung nach nicht miteinander vergleichen.
 

Clive77

Serial Watcher
Presko schrieb:
Mein Herz blutet, es ist zu spät, die Wunden Eurer Schwerstösse in mein Philosphenherz sitzen zu tief, röchl, röchl, ein Licht, ich sehe ein Licht, ich ... röchl, röchl ähhhh........................

RIP



:ugly:
Ob das wohl auf die Schwerkraft bezogen war? :ugly:
Übrigens: Die Sache mit dem Licht ist reiner Glaube! :wink:
 

Presko

Don Quijote des Forums
Woodstock schrieb:
"Entweder du philosophierst oder du machst etwas produktives." (Irgendwie so...)
Zitat: Von mir, vor ein paar Jahren.

Das hab ich jetzt von meiner grossen Klappe, anstatt einfach mal die Fresse zu halten :ugly: Ne, hast Recht, lieber Wirtschaft studieren.


Tyler Durden schrieb:
@Presko: An Gott zu glauben und an wissenschaftliche Erkenntnisse zu "glauben" kann man aber meiner Meinung nach nicht miteinander vergleichen.

Vergleichen kann man eh alles. Aber, dass es wahrscheinlich ne andere Art von Glauben ist - sicher. Ob allerdings Gemeinsames vorhanden ist? Es gibt schon Tendenzen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu sehr als Wahrheit hinzunehmen. Die Behauptung, dass die Wissenschaft objektives Wissen generiert, halte ich für angreifbar und in vielen Punkten ist es auch nötig, diese "Wissens-" oder "Objektivitäts"-Doktrin anzugreifen. Denn auch hier reden wir meist von Modellen und von Thesen, die nicht einfach objektiv die Wahrheit abbilden oder darstellen.
Aber egal, ich will nicht mehr zu sehr philosophieren, sonst kommt gleich Woodstock wieder mit nem fiesen Spruch um die Ecke :tongue:
 
Oben