So, hab gestern die Story von Jedi Survivor beendet.
Spielzeit am Ende waren rund 48 Stunden, darin enthalten sind Story, die Kopfgelder, viele interessante Collectibles, fast alle Jedi Kammern (eine fehlt mir noch) und (da lehne ich mich aus dem Fenster) alle legendären Gegner.
Ich fang mal mit den positiven Punkten an:
Das traversal Gameplay ist butterweich. Gerade wenn man ein paar mehr Möglichkeiten freigeschaltet hat und die passenden Abschnitte findet, ist es wirklich sehr unterhaltsam von A nach B zu laufen/springen/rushen. Einige Levelabschnitte sind grandios designed, sodass man mit Cal alle Register ziehen muss, ohne dass es frustrierend wird.
Daran sind die verschiedenen Collectibles gebunden, die je nachdem wie viele Möglichkeiten man freigeschaltet hat, erst später im Game erreicht werden können. In den meisten Fällen lohnt es sich auch, weil die Macht Echos das World Building rund um Koboh und die High Republic ausbauen und die Anpassungen für Cal immer amüsant sind.
Die Anpassungsmöglichkeiten für Cal wurden immens ausgebaut, es gibt zig verschiedene Outfits in noch mehr Farbvarianten, dazu können die einzelnen Teile wie Jacken, Hemden und Hosen untereinander kombiniert werden. Dazu gesellen sich ein Haufen Frisuren und aberwitzige Bärte. Es ist ein Fest!
Das gleiche gilt für BD-1, der diesesmal ebenfalls komplett anpassbar ist. Die Einzelteile ziehen sich von "Ohren", Kopf, Augen über Körper und Beine. Alles untereinander kombinierbar. Dazu gibt es wieder ein Haufen Farb- und Materialanpassungen.
Dann hat man natürlich noch Cals Lichtschwert und neu, einen Blaster.
Und da zieht sich die Anpassung genauso durch.
Wobei ich sagen muss, dass mir die Lichtschwertteile nicht wirklich gefallen haben, die waren alle sehr extravagant. Am Ende war es bei mir dann sehr klassisch, wie das von Obi Wan aus Episode 4.
Beim Blaster hingehen hat man echt tolle Möglichkeiten, zusammen mit den verschiedenen Farben und Materialien kann man da echt tolle Knarren basteln.
Der Blaster gehört zu einem der neuen Kampfstile. In Fallen Order konnte man noch zwischen drei Stilen (Single Schwert, zwei Schwerter und Doppelklinge) wählen, bei Jedi Survivor gesellt sich die Schwert mit Blaster Kombi und die Parierstange hinzu.
Letzteres ist an Kylo Rens Schwert angelehnt, und wenn man die Ahsoka Serie verfolgt hat, auch die Claymore von Baylan Skoll.
Alle Stile spielen sich sehr unterschiedlich. Einerseits sehr schnell und flexibel, andere hauen unfassbar stark drauf, brauchen aber viel Zeit zum Vorbereiten und Ausholen. Aber es ist eine gesunde Mischung, da ist für jeden Spielstil garantiert was dabei.
Die Gegnertypen sind auch sehr unterschiedlich gestaltet. Zum einen hat man diesesmal sehr viele Droiden als Gegner (B1, B2, BX, alle in verschiedenen Loadouts für Nah- und Fernkampf, sowie Mischungen), die Raider (haben auch unfassbar viele Kombinationen für Nah- und Fernkampf, mit und ohne Jetpacks, Gewehre, Pistolen, Granaten, Energiehämmer, etc.) und das Imperium mit den einfachen Stormtroopern, Scouts, Commander, Flammenwerfer, Offiziere und Purgetrooper mit diversen Ausrüstungen.
Was die Gegnervielfalt angeht kratzt die Auflistung übrigens nur an der Oberfläche. Es ist irre, wie viele Gegnertypen einem das Spiel entgegen wirft und wie viele Kombinationen es dadurch gibt. Dazu kommen Legendäre Gegner, die nochmal einzigartige Loadouts haben.
Jetzt aber zum Knackpunkt:
Die Story.
Die ganzen Inhalte sind durch eine Story zusammengebunden, die stark anfängt, nachlässt, einen komischen Moment nach dem anderen präsentiert und im letzten Drittel so hart anzieht, dass man sich fragt, wieso nicht direkt so?
Einer der doofen Momente war auf
Jedha, als Merrin Cal im "Bosskampf" gegen den Trident-Bohrer auf eine Achterbahnfahrt schickt. Das war... so out of place für Cal. Bei Merrin, als Nightsister passt es, aber für Charaktere die damit keinen Berührungspunkte haben, war das too much. Zumal es gar keinen Kampf mehr gab, das wurde einfach in einer Cutscene gelöst. Doof.
Oder als man
Dagan besiegt. Das war ein schöner Aufbau vom Spannungsbogen her, dann ist Dagan tot und...joa plötzlich machen wir einfach motivationslos weiter, weil Plot.
Und dann zieht die Story an, schaltet drei Gänge hoch und man merkt, wie die Story um ein paar Ideen zu richtig guten Momenten herum zusammengebaut wurde. Wirklich, das letzte Drittel ist so irre gut, hat emotionale Tiefe, Cal als Jedi wird in seinen Ansichten und Lehren mehr als in Frage gestellt. Das ist richtig guter Stuff und nimmt für Disney Star Wars unfassbar dunkle Wendungen.
Aber warum nicht von Anfang an so ein gutes Niveau? Man ey!
So, und jetzt zum Elefanten im Raum. Die Technik.
Boah, keine Ahnung warum Respawn die Unreal Engine so zerpflückt haben, aber da sind grundlegende Dinge wie das Streamingsystem der Unreal Engine auseinander genommen worden, aus Gründen. Vergleichbar mit Hogwarts Legacy, da hat man sich aber drangesetzt um die eigene Vorstellung vom technischen Gerüst auch funktionsfähig zu machen. Bei Jedi Survivor hingegen ist es Grütze. Ganz klar. Dann der Fokus auf Raytracing, was vorn und hinten nicht funktionieren will. Und erst seit dem letzten Patch (Nummer 7!!) gibt es die Möglichkeit, DLSS einzuschalten. Vorher nur AMDs FSR, was von der Qualität her nicht der Knüller ist. Mir gefallen die Grafikoptionen auch nicht wirklich, zum das Spiel egal auf welchem Niveau, nicht rund laufen will. Manchmal startet man das Spiel und es läuft vernünftig zwischen 40-50FPS, und manchmal ruckelt und hakelt es an den gleichen Stellen runter auf unter 30FPS. Keine Ahnung, die Optimierung ist für'n Arsch.
Gut, davon abgesehen hat man einen wirklich tollen Beitrag zum Star Wars Universum. Cals Charakter ist der interessanteste Charakter seit Disney die Marke übernommen hat, und das man dennoch diese erwachsene Reise erleben kann ist echt toll.