Statussymbole

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Was haltet ihr eigentlich generell vom Thema Statussymbolik? In Deutschland primär das Auto, die Uhr und das Handy, aber auch der Partner oft als Symbole nach außen, dass mans geschafft hat. Dass man sich teure Sachen leisten kann - bei Handy immer das neueste/beste - der Mann an der Seite ist egal, hauptsache er verdient viel Kohle, die Frau an der Seite muss jung sein und aussehen wie ein Playmate.

Sind euch solche Sachen wichtig?
Was meint ihr, wieso es in unserer Gesellschaft immer trendiger wird? Allein schon die SUV Verbreitung, obwohl kaum ein Fahrer eine so große Familie oder ständigen großen Transportbedarf hat, wofür so ein großes Auto notwendig wäre. Was haltet ihr von mehreren jungen Leuten, die sich zusammen ein teures Auto kaufen, dass sie sich mit Anfang 20 sonst nie leisten könnten? Oder wenn auf dicke Hose gemacht wird, obwohl man zuhause eine 19qm Wohnung hat?

Und ist Kritik an Statussymbolik immer automatisch Neid?
 

McKenzie

Unchained
Halt ich absolut gar nix von. Grade bei so mancher Markenkleidung frag ich mich warum ich mehr zahlen sollte, um mich der jeweiligen Firma als wandelnde Werbefläche zur Verfügung zu stellen. Die sollten eher mir was zahlen :squint:
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich kann gar nichts damit anfangen.
Im Gegenteil, ich würde mir eher etwas was gemeinhin als Statussymbol gilt NICHT kaufen.
zB habe ich mich ziemlich genervt dass ich mal eine Addidas Sport-Hose kaufen musste, weil ich kein brauchbares No-Name Produkt gefunden habe.
Ich habe einfach eine tiefe Abneigung gegen Angeber und Protzer, und ich gebe mein Geld lieber an Konzerten und Festivals (naja, MOMENTAN nicht :ugly: ) aus, als dass ich mir eine teure Uhr kaufe, welche am Ende ja doch nicht mehr kann als mir die Zeit zu sagen.

Da muss man aber auch differenzieren, es gibt durchaus Leute welche Uhren schlicht toll finden, und dann sollen sie diese auch kaufen, ist ja ihr Geld.
Aber wenn man sie sich nur kauft damit man damit angeben kann, das finde ich das schon ziemlich lächerlich.

Von wegen teuren Autos: Auch hier ist wieder der Grund wichtig warum man es kaufen will.
Ich hätte zB sehr gerne einen Tesla. Aber nicht um damit zu protzen, sondern weil ich diese Autos einfach toll finde, und man sich fühlt als sitze man in einem Raumschiff :smile:
Oder eine Harley Davidson würde ich auch nehmen, wenn der Unterhalt nicht so teuer wäre.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Gegen eine sehr attraktive an meiner Seite hätte ich nichts einzuwenden. Das hätte dann aber weniger was mit angeben vor anderen zu tun.

Davon ab geht es mir ähnlich wie meinen Vorpostern.
Die Jeanshosen, die ich so kaufe, mögen mal mehr mal weniger große Markennamen haben, werden aber nicht deshalb gekauft, sondern weil sie gut passen. Auto, Haus, Jacht, Jet, Schmuck oder ein besonders teures Handy besitze ich nicht und habe auch kein Interesse daran.
 

Joker1986

0711er
Bin eigentlich auch kein Mensch für Statussymbole.
Andererseits kaufe ich schon Markenklamotten... aber das sind dann Marken wie Nike/Jordan oder so und nicht Prada oder Gucci.
Uhr habe ich eine im Handy - brauche ich also nicht mehr am Handgelenk (da hängen auch mittlerweile zu viele Festivalbändchen xD)
Mein Handy hat glaub 180 EUR gekostet, ist also auch in einer niedrigen Preiskategorie.

Allein schon die SUV Verbreitung, obwohl kaum ein Fahrer eine so große Familie oder ständigen großen Transportbedarf hat, wofür so ein großes Auto notwendig wäre.
Auto kommt jetzt tatsächlich bald ein SUV her, aber das ist halt ein Skoda, also auch nichts zum angeben.
Aber in den SUV kann man einfach besser ein- und aussteigen, also in ein "niedriges" Auto.

Weder mein Urlaub ist besonderns teuer, noch meine Wohnung besonders groß.
Am meisten Geld geht dann bei mir für das was IN meiner Wohnung ist (TV, Playsi + Spiele, Heimkino, Streamdienste etc.) und das weggehen drauf... :shrug:
 

squizo

Zillion Dollar Sadist
Ich habe ein 2 Meter großes Schwert aus der Ming-Dynastie.

Nein ich bin da wie Mehmet Scholl. Keiner braucht Statussymbole.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Statussymbole sind Rollenrequisiten. Jeder Mensch übt mehrere Rollen aus. Ich nehme mal einen mir bekannten Immobilienhändler als Beispiel.

Daheim übt er die Rolle des Ehemannes und Vaters aus. Er grillt im Sommer im Garten im Shirt und kurzer Hose und trinkt sein Bier. Abends geht er mit seiner Frau schick essen in Restaurants in welchen ihn und Geschäftspartner kennt. Seine Frau, daheim in normalen Klamotten. Shirt und Jeans und kein Make-up, trägt nun ein Kleid, Schmuck und Make-Up. Er selbst trägt einen Anzug ohne Krawatte, eine teure Uhr und anstatt mit dem Minivan fahren sie mit dem sportlichen BMW Zweisitzer, welcher er auch in der Arbeit fährt, aber dort trägt er eine Krawatte und eine noch teurere Uhr.

Er hat für jede Rolle, seine eigene Uniform, seine Art sich zu verhalten und sogar zu reden. Die Statussymbole sind nur ein Teil davon.

Seine Statussymbole dienen der Selbstvermarktung. Er drückt aus, ich habe es geschafft. Ich lebe was ich trage und habe. Ich bin erfolgreich. Folgt mir bzw. hört auf mich und ihr könnt das auch sein! Er trifft sich mit anderen Immobilienberatern bzw. Kunden und sein pures Auftreten zeigt, dass man mit ihm Geld verdienen kann, da er kompetent sein muss, wenn er sich diese Dinge leisten kann.

Influencer (Pfui Deibel! PAH!) und andere Personen, welche das öffentliche Interesse und die Medienpräsenz benötigen, bekommen diese nur dieses Pfauengehabe. Die Demonstration, die Imitatio von anderen die berühmter und reicher sind.

Aber eigentlich führt jeder Mensch ein solches Leben. Jeder übt seine Rollen aus und trägt die passenden Uniformen. Je nachdem welche Rolle aber man versucht auszuüben, trägt man eine andere bzw. andere Statussymbole an sich.



Dementsprechend habe ich keine wirkliche Meinung zu Statussymbolen. Es ist halt, je nach Lebensbereich, ein notwendiges Übel, auch wenn es das in einer optimalen Welt nicht wäre. Wenn aber jemand diese Rollen verwechselt, sich drin verliert oder einfach angeben möchte, dann kann ich der Person auch nicht helfen.

Allerdings stimme ich @McKenzie voll und ganz zu. Wenn jemand mit einem dicken fetten "VANS" auf seiner Pullover rumläuft, erwarte ich, dass diese Person einen Werbevertrag mit "VANS" hat oder allgemein Lieferwägen mag, sonst zweifle ich automatisch an der Sinnhaftigkeit. Dem kann ich gar nichts abgewinnen.
 

Joker1986

0711er
dort trägt er eine Krawatte
Ich habe in meinem Leben noch nie eine Krawatte getragen und - so Gott will - werde ich das auch nie. (Gott wird in diesem Fall nur für diese Redewendung missbraucht, habe das Statussymbol einer Religion abgelegt :ugly:

Allerdings stimme ich @McKenzie voll und ganz zu. Wenn jemand mit einem dicken fetten "VANS" auf seiner Pullover rumläuft, erwarte ich, dass diese Person einen Werbevertrag mit "VANS" hat oder allgemein Lieferwägen mag, sonst zweifle ich automatisch an der Sinnhaftigkeit. Dem kann ich gar nichts abgewinnen.
Naja, das ist schon ein bisschen übertrieben.
Grade die teuren Klamotten ("teuer" auf meinem Gehaltslevel) wie Fred Perry oder Lyle & Scott sehen meistens viel schlichter aus, als die "günstigen" Marken wie Nike, Adidas, etc...
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich verstehe das für mich alles ein bisschen anders. Klar gibt es Status Symbole wie dicke Autos, attraktive Partner etc.
Ich für meinen Teil finde das Menschen die das größte Glück haben und Zufriedenheit ausstrahlen immer den höchsten Status vermitteln. Deswegen umgebe ich mich nur mit Dingen die mir gefallen und die eine Wirkung auf mich haben. Das sind Objekte die mich zufrieden stellen und das wirkt sich positiv auf mein auftreten aus. Mir ist schon bewusst dass das nicht der monetären Status ist, aber der hat mich eh nie gejuckt. Nur protzen und leiern finde ich halt furchtbar.
Meine Statussymbole sind eine Skagen Uhr die mir mein Vater vermacht hat, ein postmodernes Möbelstück das von mir stammt und eine ein Meter große Karl Marx Statue die ich von einem bekannten Künstler geschenkt bekommen habe für meine Arbeit. Das sind Dinge mit denen ich meinen Status ausdrücke, auch wenn die Leute es vielleicht nicht für ein Status Symbole halten. Aber wenn ich ihnen davon mit glänzenden Augen vor schwärme, dann merke ich doch ein bisschen "auch haben will" im Raum. :ugly:

Aber jo, Statussymbole im herkömmlichen Sinne finde ich auch albern bis traurig. Je nachdem wer wie mit ihnen umgeht. Hätte ich die Knete, würde ich mir bestimmt auch eine tolle Wohnung kaufen, aber die wäre dann für mich und nicht zum protzen.
 

Lunas

Well-Known Member
Ich muss gestehen in meinen Jungen Jahren war das sehr wohl ein Thema für mich. Speziell Autos und Freundin. Zu dieser Zeit lebte ich auch gerne über meine Verhältnisse und die Freundinen wurden rein nach Optischen Aspekten ausgewählt. Mit 23/24 Jahren wurde mir das aber zu Blöd und mir wurde Bewußt wie Lächerlich ich mich machte.
Aber viel macht hier einfach dein Umfeld bzw. Freundeskreis aus. Verändert sich das/der veränderst du dich meistens auch.
 

Joel.Barish

dank AF
Ich bin da tendenziell auf Woodstocks Seite. Mit Statussymbolen verhält es sich wie mit politischen Statements oder wie mit Kommunikation. Man kann nicht nicht kommunizieren. Die Vermeidung einer politischen Aussage ist auch schon eine Aussage. Und die Verweigerung klassischer Statussymbole ist nur das Symbol für eine andere Art von Status. "Das Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen", wie es in der Werbung heißt. Ergo eine Bestätigung seines Status als bescheidener und zufriedener Mittelklassemensch, der keine laufende Werbetafel sein will. Selbst ein Diogenes Lifestyle, so er denn gewählt ist, ist ein Status, mit u.a. der Tonne als Symbol.

Aber natürlich sind nicht alle diese Statussymbole gleich zu bewerten. (Und aus welcher Richtung zu bewerten?) Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen einem "Gucci, BMW und iPhone" Menschen oder einem "Stiefel, Jeans und Lederjacke" Menschen oder was auch immer. Frei machen kann man sich von all dem nicht. Aber es gibt natürlich auch Abstufungen, wie aktiv man diesen Status (egal welchen) nach außen kommuniziert und als Teil seiner Identität sieht.
 

McKenzie

Unchained
Ich glaube wir gehen hier mit der Definition auseinander. Für mich bedeutet Statussymbol ein gewisses Utensil / Kleidung etc., das "man" ab einem gewissen Status eben haben "muss". Oder wenn man sich zumindest selbst einreden will, dass man dort hin gehört. Du bist Parlamentspolitiker, dann muss jetzt der neue Audi oder BMW her, sonst stinkst du ab, ensprichst also nicht der Status-Stufe, die für Parlamentspolitiker von der Masse der Parlamentspolitiker festgelegt ist. Andere hier genannte Sachen (und auch die Verweigerung von Statussymbolen) sehe ich eher als externe Erweiterung der Persönlichkeit. Klar kann das ein Statement sein, aber Statussymbol kenne ich seit jeher nur als etwas von außen festgelegtes als von "innen", falls man versteht. Gesellschaft sagt, teures Auto ist Status oder weiter unten Gucciklamotten, die Uhr vom Opa eher nicht.
 

Joel.Barish

dank AF
Schon klar. Aber fließt das nicht auch bei erwähnten Parlamentspolitikern in die Persönlichkeit ein? Ist es nicht immer Peer Pressure, der doch aber immer auch zu einem nicht unerheblichen Teil im Menschen selbst stattfindet? Und diese Symbole gibt es eben auch für Außenseitergruppen. Wir assoziieren Statussymbole immer mit dieser Idee von Reichtum, Protz, Blingbling und Erfolgssymbolen - was sicherlich die dominanteste Form dieser Symbolart ist, denn Kapitalismus und personalisiertes Erfolgsstreben sind dominante Grundpfeiler unserer Gesellschaft (#WeLiveInASociety :ugly: ) - aber "wir" sind gleichzeitig zu schnell darin, jede Art von Abweichung oder gezielter Abgrenzung vom Tatverdacht der Statussymbolik zu befreien. Und das halte zumindest ich für zu kurz gedacht. Status ist für mich keine Frage von "ab", wie du sagst, also kein mehr oder weniger lineares Stufensystem, auf dem es nur hoch oder runter geht, sondern Status geht auch in die Breite, betrifft sämtliche Ausdrucksmöglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen. Wie gesagt, Diogenes ihm seine Tonne war auch ein Statussymbol.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Es gibt wirklich verschiedene Arten von Statussymbolen, aber wie Joel schon sagte, ist es bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Ich kaufe mir meine Kleidung eher spontan, ohne groß darüber nachzudenken, wie es auf die anderen wirken wird. Manchmal laufe ich auch mit Arbeitsklamotten durch die Gegend, aber nicht um meinen Arbeiter-Status zu unterstreichen, sondern weil es für mich praktischer ist. Habe auch keinen Drang, als ein Rebell oder Außenseiter aufzutreten (auch wenn ich es manchmal bin). Noch weniger würde ich mit Markenklamotten oder Autos prahlen und ich trage keinen Schmuck. Habe auch nur ein altes einfaches Smartphone. Würde also sagen, dass bei mir dieser Geltungsdrang eher schwach ausgeprägt ist.

Und wenn doch, dann sind meine Statussymbole die seltenen Sammlerausgaben, die ich habe. Wenn die Passanten wüssten, welche Schätze ich in meiner Sammlung habe, würden sie vor Neid erblassen! :biggrin:
 

McKenzie

Unchained
@Joel.Barish
Klar, auch ein Anti-Status ist technisch ein Status. Aber wie gesagt, ich sehe den Begriff "Statussymbol" tatsächlich recht eng gefasst. Ein "Ich habe Statuslevel 56 erreicht, deshalb muss ich mir jetzt den guten Rasenmäher von John Deere mit 7 Mähaufsätzen und Grasbedufter kaufen den der reiche Nachbar auch hat, selbst wenn ich ihn nicht brauche". Nicht mitzumachen beim Neueste-Statussymbole-holen ist für mich nur ein Statement, was in gewisser Weise verwandt, aber nicht dasselbe ist. Wenn ich mir statt des Audi einen alten VW kaufe, kann ich den ja zumindest kaum Statussymbol nennen, auch wenn er mich auf der imaginären Statusskala wohinschiebt :biggrin: Ich hänge mich hier tatsächlich am Begriff auf, nicht an den prinzipiell richtigen Aussagen.

Und wenn doch, dann sind meine Statussymbole die seltenen Sammlerausgaben, die ich habe. Wenn die Passanten wüssten, welche Schätze ich in meiner Sammlung habe, würden sie vor Neid erblassen!
Aber damit disqualifizieren sie sich ja auch wieder als Statussymbole nach allgemeiner Auffassung, weil du sie eben nicht nach außen trägst (mit der Intention, damit deinen Statuslevel zu boosten) :biggrin: Vielleicht trotzdem Egobooster, aber halt von innen arbeitend und nicht außen.

Ich habe noch nie das Wort Status so oft in einem Post geschrieben, das müssen wir feiern! Ich weiß nicht warum, aber warum auch nicht?
 
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