@Neo: Ich empfand das Buch auch sehr ähnlich, als ich es in den späten 90ern las. Weiß nicht, ob ich es heute noch genauso mögen würde, aber damals hat es mich wirklich gepackt.
In der Essay-Sammlung "Moderne Horrorautoren" von S.T. Joshi gibt es ein sehr ausführliches (ca. 75 Seiten) Essay über Stephen King, und Joshi ist nicht sehr begeistert von seinen Werken. Manche findet er aber sehr gut (vor allem die Richard-Bachman-Bücher wie "Menschenjagd") und begründet seine Haltung gegenüber dem Werk von King schon nachvollziehbar und überzeugend. Wobei das Essay Anfang der 90er entstand und Joshi darin schrieb, dass King womöglich anfängt, etwas andere Literatur zu schreiben - was dann auch eintraf.
In den anderen Essays dieser Sammlung geht es um Autoren wie Shirley Jackson, Clive Barker, Anne Rice, Thomas Harris, Robert Aickman, Bret Easton Ellis, Robert Bloch und Thomas Ligotti. Bin noch nicht ganz durch, finde es aber schon sehr interessant und gut zu lesen, obwohl ich oft anderer Meinung bin als Joshi. Ironisch ist dabei der deutsche Titel "Moderne Horrorautoren", weil Joshi genau diese Bezeichnung irreführend fand und deswegen dafür plädierte, diese Art von Literatur lieber als "Weird Fiction" oder "Weird Tales" zu bezeichnen - zumindest was manche von den Autoren betrifft, deren Werk er analysiert. Im Original heißt das Buch "The Modern Weird Tale".
Sehr zu empfehlen für alle, die sich für unheimliche Literatur interessieren.