Stephen King's Es: Kapitel 2 ~Jessica Chastain, James McAvoy [Kritik]

Marv

New Member
Leider ist für mich Teil 2 auch wesentlich unrunder. Die Einzelabtenteuer der Loser waren etwas zu aufgesetzt, es gab zu viel schlecht platzierte Comedy (die Schleimkotzszene mit dem Song hat mich richtig rausgerissen, und auch das Zusammentreffen zwischen Eddie und Bower waren schon etwas cringy-lachen musste ich hingegen bei der Jabba-Nachmache), Bower war unnötig und auch wenn mir die neuen Darsteller sehr gut gefallen haben, war viel weniger Chemie zu spüren. Der Ganze Endkampf hat mich auch etwas enttäuscht.
Was jetzt alles aber viel negativer klingt als es war. Der Film hat viel Spaß gemacht, geschockt/gegruselt hat es mich doch öfters und die Rückblenden haben toll funktioniert. Pennywise selbst ist Gott sei Dank auch öfter erschreckend als lustig. Der Cameo war toll!


8/10
 

<Rorschach>

Well-Known Member
@TheRealReelGuy

hab ich auch schon öfters gelesen das die per CGI jünger gemacht wurden. Aber mir ist gar nix aufgefallen, das dürfte wirklich sehr gut gemacht worden sein.
Doch das ist mir an ein paar stellen schon aufgefallen. Vor allem bei Ben und Eddie hat mans gemerkt in ein paar Szenen finde ich. Aber es war minimal und auch nur so das ich mir gedacht habe "hmm irgendwas passt da nicht so ganz".
 

Marv

New Member
Doch das ist mir an ein paar stellen schon aufgefallen. Vor allem bei Ben und Eddie hat mans gemerkt in ein paar Szenen finde ich. Aber es war minimal und auch nur so das ich mir gedacht habe "hmm irgendwas passt da nicht so ganz".
Witzig, ich dachte mir die ganze Zeit, bei Richie stimmt doch irgendwas nicht...
 

McKenzie

Unchained
Fand ihn gut, ziemlich gleichauf mit Teil 1. Die Horrorszenen waren (wie auch bei Teil 1) für mich der Schwachpunkt, es wird einfach meistens zu laut, zu CGI-ig, zu chaotisch. Subtilität findet hier nur selten statt, und schlechtes CGI gruselt mich einfach nicht.

Unnötig hinzuerfunden fand ich die Sache mit dem Indianer-Artefakt. Wirkte zu weit hergeholt und war schlicht nicht nötig. Das Ritual an sich war eine gute Sache und auch schön umgesetzt, aber sie hätten die Sachen auch einfach so verbrennen können, ohne diesen Lederkübel.

Was mir dann am Ende auch nicht gefiel, war
die Clownsspinne. Ich bin sicher dass das von den Produzenten so gewünscht war, weil jeder diesen blöden Clown liebt, aber wenn hier endlich die "true form" gezeigt werden sollte und es ist wieder der Clown, sehr schwach.

Großes Plus dafür wieder die Charakterzeichnung. Jeder der Freunde bekam seine Screentime (diesmal auch Mike), jeder bekam wieder sein eigenes Trauma zu bewältigen, der Zusammenhalt der Gruppe wurde schön vermittelt. Besonders mit
Stanleys Tod wurde besser umgegangen als im Buch oder der ersten Verfilmung, man bekam echt das Gefühl er sei in gewisser Weise dennoch weiterhin Teil der Gruppe gewesen.
Ein gewisser Cameo war auch ziemlich top.
Und wie verdammt gut passen die meisten der erwachsenen Darsteller zu ihren Kinder-Counterparts? Speziell Eddie, das könnte echt dieselbe Person 30 Jahre später sein.

Insgesamt war mir das Finale zwar zu überladen, aber die ersten 2 Drittel eigentlich überraschend ruhig und auf die Figuren konzentriert.

7,5/10
 

Mr.Anderson

Kleriker
@McKenzie

Da gibt es sogar eine Erklärung dazu.
Sie haben es gemacht, weil sich am Ende der TV-Verfilmung die Spinne als langweiliges Alien herausgestellt hat. Damit man gar nicht erst auf die Idee kommt, dass es sich bei IT nur um irgendein "Vieh" handelt kam die Änderung zu stande.
 

McKenzie

Unchained
Bloß dass ich diese Version noch einfallsloser finde :unsure: Stimmt schon, im alten Film war es lame, aber heutzutage hätte man genug Effekte um das interessant hinzubekommen. Dafür vielleicht weniger Chaos-Overkill und mehr Atmosphäre. Oder so. Aber naja, wie King schon selber einzugestehen scheint, die Enden sind nicht seine Stärke, und das zieht sich wohl auch durch die Filme :squint:
 

sunshine86

Well-Known Member
Was die digitale Verjüngung angeht da hatte Regiesseur Andy Muschietti erwähnt das sie die digitale Verjüngung besonders bei Finn Wolfhard der den Richie spielt vornehmen mussten. Bei Ben und Eddie ist mir das im Film aber auch aufgefallen das die etwas per CGI verjüngt wurden.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Gestern dann auch mal gesehen. Hat mir insgesamt ganz gut gefallen und war für meinen Geschmack auch nicht zu langatmig.
Ich finde auch, dass die Chemie zwischen den Figuren stimmt (insbesondere zwischen Eddy und Richie) - wenn die Chemie zwischen den Kids auch noch ne Ecke besser war.

Jay Ryan als Ben Hanscom empfand ich - von wenigen traurigen Blicken abgesehen - als am blassesten dargestellt.
Am besten haben mir Bill Hader als Richie und James Ransone als Eddy gefallen.

So aus meiner Erinnerung ans Buch heraus fand ich die Darstellung von Mike im Film nicht gut (im Buch mag er ja auch besessen von ES gewesen sein, aber so - teilweise psychotisch - wie er im Film agiert, war er im Buch meine ich nicht (ist allerdings inzwischen etwa 7 Jahre her, dass ich es zweitgelesen habe).

Die Verjüngung ist mir nicht aufgefallen, wobei sie mir bei Finn Wolfhard ja eigentlich hätte auffallen müssen. Das war wirklich gut gemacht.

Gut fand ich, dass sich die Gewaltdarstellung sehr am Buch orientiert hat - sowohl was die Ermordung der Kinder anging als auch die Szene am Anfang (wo sonst sieht man solche Szenen mit Kindern und wo sonst würde es so passen wie bei ES).
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich fand die De-Aging leider sehr, sehr deutlich, dass sie zeitweise fast schon etwas herausgezogen haben. Beim Darsteller von Ben kam noch dazu, dass er wohl auch einiges gewachsen ist und deutlich größer war bei den Dreharbeiten zu Teil 2 als bei denen zum ersten Teil.
Kann man natürlich nichts machen, ist eben so. Mit Make-Up hätte man da wahrscheinlich auch kein zufriedenstellendes Ergebnis hinbekommen.
 

McKenzie

Unchained
Ich bin bei sowas normalerweise sehr zickig, aber mich hat es nicht gestört und es wäre mir auch nur in ein paar Shots aufgefallen, das da was anders ist. Hab aber auch den ersten Film seit dem Kino nicht mehr gesehn. Denke in dem Fall aber auch, dass Make-Up ausnahmsweise das schlechtere Ergebnis erzielt hätte.
 

Marv

New Member
@McKenzie

Da gibt es sogar eine Erklärung dazu.
Sie haben es gemacht, weil sich am Ende der TV-Verfilmung die Spinne als langweiliges Alien herausgestellt hat. Damit man gar nicht erst auf die Idee kommt, dass es sich bei IT nur um irgendein "Vieh" handelt kam die Änderung zu stande.
Ich habe gelesen,
dass sie Bill Skarsgard einfach ein wenig präsenter halten wollten.
Die Erklärung von dir ergibt auch Sinn. Aber ja, habe mir da auch ein bisschen mehr Veränderung gewünscht.
 

MadMax

Well-Known Member
Für mich war Teil 2 jetzt nicht der "Burner"....
die Screentime von Pennywise kann kaum 15 Minunten gewesen sein, bei einer Laufzeit von fast 170, die Story rund um Bowers war irgendwie deplatziert....Wird bei Richie auch im Buch eine "Homosexualität" angedeutet?

Weiß nicht, irgendwie hat das bei mir nie so Recht gezündet.
 

Mr.Anderson

Kleriker
@Mad Max

Zu Richie: Nein.

Das Pennywise etwas wenig im Film vorkam wird wohl sehr oft bemängelt. Es wird wohl immer wieder gerne mal vergessen, dass der Film nicht Pennywise, sondern ES heißt. Hier geht es nun mal um ein Ding das verschiedene Formen annimmt um seine Opfer anzulocken und in Angst zu versetzen. Jeder hat seine eigenen Urängste auf die ES zugreift. Dazu gehört auch ein Clown, aber auch unendlich viele weitere Erscheinungsformen. Zugegeben, für mich hätte er auch mehr im Film vorkommen dürfen, aber Buchgemäß ist das dann auch nicht wirklich.

Nebenbei möchte ich mal eben erwähnen, dass ich mich beim zweiten Teil ziemlich gelangweilt habe. Das Problem werden wohl die Erwachsenen sein. Das ging mir auch mit dem Buch und mit der ersten Verfilmung schon so. Die Abenteuer der Erwachsenen schnarchen mich einfach an.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Zu dem Film wollte ich auch noch was schreiben.
Ich finde es unglaublich, was Andy Muschietti in diesen Film reingepackt hat. Normalerweise würde diese Vielfalt an Szenen, Handlungen und CGI Effekten für drei ES Filme reichen (ok, bei einem Marvel Film reicht es vielleicht für einen halben Film). Man erkennt daran zum Einen, dass sich die Macher das Sequel nicht einfach gemacht haben, sondern sehr viel Aufwand in ein möglichst würdiges Sequel gesteckt haben. Zum Anderen muss man aber leider auch sagen, dass es einfach zu viel geworden ist, der Film wirkt komplett überladen auf mich. Das beginnt schon bei den ganzen Rückblenden und Verknüpfungen zwischen den Jung- und Erwachsenen Charakteren. Es wirkt manch Mal so, als würde hier kein Sequel zu Ende gehen, sondern eine ganze Saga. ES2 zelebriert sich selbst in einer Art und Weise, als würden wir Zuschauer dieses Franchise und die Charaktere schon unser ganzes Leben lang begleiten. Für ein Star Wars Finish wäre das angebracht, für das Sequel eines gelungenen Erstlings, wirkt das Ganze überdimensioniert.
Meine Befürchtung war auch irgendwie, dass ES2 die erfolgreichen Elemente des ersten Teils einfach nur aufwärmt und dann mit erwachsenen Schauspielern neu auf die Leinwand wirft. In gewisser Weise ist das auch so passiert, dann aber doch wieder nicht, denn die Devise lautet ganz eindeutig schneller, größer, lauter... alles wurde auf XXL Maße aufgebläht. Insbesondere ist das bei der Vielzahl an unterschhiedlichen Szenen, Handlungen und CGI Momenten zu erkennen, die den Film recht kurzweilig erscheinen lassen, aber teilweise auch leider recht beliebig aneinandergereiht wirken und die Spannung vermissen lassen.

Trotz dieser Kritik muss man dem Film aber zugestehen, dass er wirklich mehr als solide daherkommt, sogar weit über dem Durchschnitt liegt. Wie anfangs schon erwähnt wollte man ein würdiges Sequel auf die Beine stellen, das sieht man an allen Ecken und Enden. Viele Fans werden das auch genau so wertschätzen. Es gibt unzählige Grusel- und Schockmomente, Rückblenden, emotionale Szenen, generell Handlungen, Herzschmerz und tolle Bilder. ES2 kommt wie ein Jahrmarkt auf dem Times Square daher und weiß dadurch auch zu unterhalten.
Nur fehlt es an wirklich grundlegend neuen Ideen und es fehlt das Gespür für ein gewisses Maß an Zurückhaltung, damit gewisse Szenen und die Spannung ansich, an Intensität gewinnen. Mit Andy Muschietti ist zukünftig definitiv zu rechnen, aber das nächste Mal sollte man den Schwerpunkt eher auf das legen, worauf es wirklich ankommt.

Teil 1: 8/10
Teil 2: 6/10
 
Zuletzt bearbeitet:

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Jetzt auch mal gesehen.
Ich war ja schon kein großer Fan vom ersten Film und kann bis heute nicht nachvollziehen, warum der so durch die Decke ging. Der war okay unterhaltsam und bisweilen charmant, doch weder außergewöhnlich genug, um innerhalb des Genres einen besonderen Stellenwert losgelöst vom Buch einzunehmen, noch als Adaption so gelungen, dass er deswegen hochgehalten werden müsste.
Teil 2 gefällt mir allerdings noch weniger. Der zerfällt völlig in seine dramaturgischen Einzelteile und wirkt daher wie eine unterhaltsame und gut aufgebaute Geisterbahn, dessen großer Aufwand durchaus sichtbar ist. Mehr ist da aber nicht. Vielleicht kann ich in Anbetracht der Tatsache, dass ich das Buch so sehr schätze, nicht so objektiv sein, wie ich es gerne wäre, aber das ist mir dann doch alles zu wenig. Da reicht die gute Besetzung, die aber aufgrund der Hektik kaum zusammenwachsen kann, der eine oder andere gelungene Schockeffekt und die Verbeugung vor besseren Genre-Filmen dann auch nur bedingt.

Ich bleibe dabei, dass der Roman in einer mehrteiligen Spielfilm-Miniserie besser aufgehoben wäre, weil man sich da die Zeit nehmen kann, die die Geschichte braucht. Ansonsten passiert das, was insbesondere in Teil 2 passiert und bei diesem Ansatz eventuell auch gar nicht vermeidbar gewesen wäre: Eine Episode reiht sich an die nächste, dramaturgisch lose miteinander verwoben, aber ohne genug Atmosphäre, ohne den Esprit der Vorlage. Und ja, man sollte Vorlage und Adaption getrennt voneinander betrachten, doch das egalisiert nicht alle Kritikpunkte.
Unterm Strich retten die Darsteller und ein paar gelungene Szenen vor dem Mittelmaß.

6/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich lass mal einen kontroversen roten Ballon fliegen: in egal welcher Form funktioniert ES vermutlich nur, wenn man nur eins visualisiert - den Sieg der Kinder über Pennywise oder den Sieg der Erwachsenen über Pennywise. Zeigt man beides, wiederholt es sich zu sehr und beim zweiten Mal ist dann keine Spannung mehr da. Und natürlich ist es wesentlich spannender, die Kinder gegen das Monster antreten zu sehen. In Buchform mag das gedoppelte funktionieren, zumal King großartig darin ist, die Erwachsenen zu schreiben.

:blink: oder - alternativ verlieren die Erwachsenen dann halt im zweiten Anlauf. Ein bisl finster, ja, aber da es im ersten hieß, nur durch ihren Zusammenhalt können sie gewinnen und zwei damit beginnt, dass einer der Erwachsenen stirbt, müsste es unweigerlich fehlschlagen. Es wäre aber trotzdem spannend, weil man weiß, dass nur diese Leute von Pennywise wissen und quasi die einzige Chance sind.
 

Joel.Barish

dank AF
Wie gut kann es wirklich um einen Film stehen, wenn Knobel und ich derselben Meinung sind? :bibber: Mit ähnlich skeptischen Gedanken, dass der Verfilmungsversuch (also Verfilmung im Sinne von Film im Gegensatz zu Serien o.Ä.) eigentlich von Vornherein zum Scheitern verurteilt war, hatte ich ja meine damalige Kritik beendet. 8+ Stunden und eine episodische Grundstruktur wären da hilfreich(er). Aber vielleicht sind Kings zuweilen sehr verspielten und Abstrakten Bildwelten einfach grundsätzlich nicht für die reale Bildhaftigkeit des Kinos gemacht. Je übernatürlicher, phantastischer und abstrakter die Vorlage war, desto schwerer fällt es, eine gelungene Filmadaption zu finden. Oder anders formuliert: es hat vielleicht seine Gründe, warum die besten King Adaption eher aus dem dramatisch-realistischen Bereich kommen bzw. warum z.B. Kubrick gut darin tat, auf lebendige Heckentiere zu verzichten, ganz gleich, ob es eine Frage von Effekten oder von Stil war.

u.a. @Jay
Ich halte die narrative Zweiteilung dieser beiden Filme inzwischen fast für die beste Idee des gesamten Projekts. Und die Tatsache, dass sie so konträr zur Erzählweise im Buch steht, verdeutlich vielleicht, wie schwer "Es" zu adaptieren ist. Ich halte aber auch Jays Spoiler-Alternative für eine fatale Fehlinterpretation dessen, was diese Geschichte überhaupt will. Die zyklische, sich wiederholende Natur von Zeit und den menschlichen Geschichten darin ist ein Kernaspekt des Romans, also braucht es beide Hälften. Und der Zusammenhalt muss funktionieren trotz Stan. Er hat sich ja als schwächstes Glied, wie er glaubte, selbst aus der Gleichung herausgenommen. Die Loser sind ja keine archetypischen Symbolgestalten, die nur in dieser Konstellation gewinnen können. Sie können (temporär) gewinnen, da sie an sich und aneinander glauben und entsprechend handeln - simpel formuliert.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Wobei dieser Tage ja bei einer Warner-Produktion ja auch schnell der Gedanke kommt, dass der Regisseur vielleicht seine Wunsch-Langfassung der beiden Teile als Mini-Serie ja auch noch für einen Streamingdienst bereitstellen könnte...
 
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