Stillstehen ~ deutsches Drama

Puni

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Julie ist eigensinnig und tut am liebsten nichts und lässt sich schon mal freiwillig in eine psychiatrische Klinik einweisen. Krankenschwester Agnes ist hingegen stets bemüht, alles richtig zu machen und sämtliche Erwartungen an sie zu erfüllen. Doch trotz ihrer enormen Unterschiede fühlen sie sich rasch zueinander hingezogen und beginnen gemeinsam, die Welt wieder mit neuen Augen zu sehen.


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Stillstehen ist ein ruhiges Drama von Elisa Mishto rund um zwei Frauen, die sich - eine als Eingewiesene, die andere als Mitarbeiterin - in einer psychatrischen Anstalt begegnen. Besonders gut gefiel mir hierbei, wie die Hintergründe der beiden Frauen dargestellt werden - beide sind jetzt nicht unbedingt super sympathisch, und vor allem Agnes Hintergrund ist mal erfrischend anders - insbesondere was ihr Verhältnis zur Tochter angeht ist mal fernab von Klischees einer treusorgenden Mutter, die einfach nur ein bisschen zu viel arbeitet. Auch der Psychatriealltag wird wie ich finde recht gefühlvoll und gut dargestellt, ohne groß auf bekannte, überdramatisierte Klischees zu setzen. Und trotz der Thematik schafft es Mishto, unterlegt vom tollen Soundtrack, hier ein herzliches, teils Feelgood-artiges Drama zu inszenieren, das in seinen besten Momenten an den etwas untergegangenen deutschen Film "4 Könige" erinnert. Das einzige, was mich ein wenig gestört hat war das Schauspiel der Agnes, die in ihren Dialogen im Vergleich zu Julie manchmal etwas hölzern und weniger locker rüberkommt - trotzdem definitiv ein netter, sympathischer Film.
 
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