Story X - Hollywood

3isKaLt

Strahlender Psycho
Also die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

Am Anfang musste ich an div. Filme denken, die den gleichen Hintergrund haben,
als aber die Geschichte dann noch dieses (meiner Meinung nach) wundervolle Ende hatte,
hatte sich die Darstellung der Geschichte erheblich geändert. :wink:

Ganz klar, eine gelungene Geschichte. :top:
 

Joel.Barish

dank AF
Nach der ersten Hälfte fragte ich mich: Warum 'Hollywood'? Hier kotzt sich Jemand über so viel aus, über Geld, Militär, Politik, die Verdummung der Menschheit. Immerhin in einem guten Stil, ohne vulgäre Sprache und aufgesetzte Wut, aber warum dann unbedingt das Hollywoodzeichen? Der Vergleich erschien mir zunächst zu billig, dass Filme für all das verantwortlich sein könnten.

Der Brief mit dem Twist um das Drehbuch usw. rechtfertigt das Ganze jedoch. Das passt und da ist wirklich viel Wahres dran.

Das Problem der Geschichte? Zunächst ist der Themenbezug nicht so ganz deutlich. Klar, viele würden sagen, der Mann sei wahnsinnig, aber in erster Linie ist er verzweifelt, enttäuscht und sauer. Er argumentiert ja auch recht rational, warum ihm diese Tat quasi am Herzen liegt. Das ist für mich noch recht weit entfernt von Wahnsinn.

Und eigentlich besteht die Geschichte ja nur aus zwei ewig langen Monologen des Mannes, die in eine ziemlich kurze Rahmengeschichte gepackt sind. Es ist nicht einfach, solche Monolge locker, flüssig und dennoch glaubhaft zu schreiben, ohne den Eindruck zu erwecken, man befinde sich im Kreise seiner besten Kumpels. Das ist dir recht gut gelungen, wenn auch mit ein paar Rechtschreibfehlern, aber stilistisch ist das eigentlich in Ordnung. "eigentlich" weil es zu viel ist. Das permanente Herunterrattern von seinen Taten und seinen Gefühlen wirkt hier komisch, da es eben eine Rahmenhandlung gibt, aus der wir uns immer wieder recht lange entfernen.

Was bleibt ist eine eigentlich gut geschriebene Geschichte mit unvorteilhafter Gewichtung und dünnem Themenbezug. Dafür mit vielen kritischen Tönen, die zum Nachdenken anregen können - nicht zwangsläufig müssen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Die Grundidee und der Schreibstil gefallen mir sehr gut. Also eine gute Story mit ein paar schönen Überraschungen, die man nicht kommen sieht.

Gefällt mir bisher am meisten.
 

Brick

Der mit der Mütze
wirklich nette idee. der hauptdarsteller würde wohl durch die medien als durchgeknallt dargestellt werden. andererseits macht die geschichte auf den alltäglichen wahnsinn der uns umgibt aufmerksam und es wird nicht der typische psycho wahnsinn als thema genommen. mal was anderes gefällt mir.
 

Smokersdeelight

Smoker No.1
Du weißt, dass ich nie ein Mann großer Worte war..
Also, dafuer schwafelt er am Anfang aber ganz schoen viel rum :wink:
Seine Botschaft an Amerika finde ich ein wenig abgedroschen und an einigen Stellen ein wenig zu ausfuerlich beschrieben. Ok, es sollte sicherlich auch Gesellschaftskritik sein, es zeigt auch schoen seine Einstellung und man koennte ihn wirklich als wahnsinnig bezeichnen. Aber so manches haette man auch etwas staerker und schneller auf den Punkt bringen koennen. Ein bisschen unpassend finde ich dabei auch zweimal Zitate aus Sieben zu bringen, Thomas muss den Film ja wirklich gemocht haben..

Nicht gelungen finde ich die Dialogszene, die auf mich wie ein unnoetiger Lueckenfueller wirkt. Saetze wie Ähm, was seine Hinterlassenschaften? Ich wußte nicht das er einen Anwalt hatte. oder Ich muss erst noch die Kinder von der Schule holen... lassen diesen Part etwas banal wirken. . Und wenn denn die Frau diese Geschichte erzaehlt ist es dann nicht merkwuerdig, dass sie die Dialoge so wieder gibt? Ein zusammenfassender Erklaerungssatz von ihr haette fuer diesen Part auch gereicht. Das wichtige ist ja schliesslich der Inhalt des Briefes und nicht wann sie beim Anwalt sein kann
Der Brief selber ist aber wieder gelungen und bringt die Story zu einem schoenen Ende. Ich hatte schon befuerchtet dass er am Ende noch Brad Pitt aus Sieben zitiert, aber zum Glueck war das nicht der Fall :ugly: :wink:

Fazit
Interessant und gut erzaehlt, aber teilweise nicht ganz ueberzeugend, sowohl vom Stil als auch von der Aussage

7 von 10
 

Deathrider

The Dude
kurz vor dem letzten Monolog dachte ich mir, dass es ein wenig schade sei, dass man nicht die Konsequenzen seines Handelns erfährt, bzw. dass es nichts gebracht hat (ziemlich pessimistisch). Aber das Ende hat das alles wieder in Lot gebracht und diese Auflösung, dieses Ausnutzen des Systems dem man der Protagonist eigentlich eins auswischen wollte, finde ich sehr originell und unterhaltsam. Da kann man auch mal den starken Fokus, auf die Form des Monologs verzeihen.
Doch auch wenn ich den Bezug zum Thema verstanden habe, finde ich ihn etwas zu schwach. Man weiß ja schließlich nicht ob die Bevölkerung Victor nun ernst nimmt und trotzdem nix macht, oder ob sie ihn wirklich für verrückt halten. Das hätte noch etwas herauskommen können und das hätte noch nichtmal viel Platz beansprucht. Aber gut...

Fazit:
Gute Geschichte mit einleuchtendem Twist.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Sehr gelungen, obwohl mir persönlich der Bezug zum Thema "Wahnsinn" fehlte. Anfangs evtl. etwas zu ausführlich.

Allerdings gefällt mir der Hintergrund- Thematik hin oder her - von allen Geschichten am besten.

Das wird auch einer meiner Favoriten sein.
 

Paddywise

The last man
sehr gelungene Geschichte. Mir gefiel diese Art und Weise , wie sich die Person mitteilt. Angefangen mit den Passenden Zitat aus Sieben. Dachte kurrzeitig es würde sich hier wieder um einen dieser Schüleramokläufer handeln, aber das war es zum Glück nicht.

Denke das sich hier der "Prediger" über den alltäglichen Wahnsinn aufregt und damit abrechnen wollte. Der Twist am Ende war auch klasse.

Die Story wird meine Stimme bekommen :biggrin:
 

RickDreams

New Member
Also die Idee ist ganz gut, und es liest sich sehr flüssig, aber einige Dinge beschäftigen mich.
Wie kann er sich so sicher sein, dass sein Drehbuch verfilmt wird? Und wenn ja, wozu bringt er sich um? Wenn ich mir so sicher wäre, dass mir die Millionen, die er annimmt, dass die das Drehbuch einbringt, ins Haus flattern, würde ich mich doch nicht umbringen, dann hätte er seine Probleme, die anscheindend nur materielle sind, schon gelöst.

Entweder hab ich die Story total falsch verstanden, oder die Handlung passt wirklich nicht zusammen. :headscratch:
 

Calibane

Well-Known Member
Ist es sinnvoll für Victor, der darauf beharrt, nicht er sei wahnsinnig, sondern die Medien, die ihn als einen solchen darstellen werden, dass er seine Ansprache mit Zitaten aus einem Hollywood-Film über einen "Serienkiller" einrahmt?

Selbst wenn er es ironisch meint, müsste er dennoch nach seiner Sichtweise davon ausgehen, dass eine solche Ironie von einer breiten Masse nicht verstanden wird. Mindestens fragwürdig.

Mal abgesehen davon, dass ich, ein weiteres Mal in diesem Wettbewerb, nicht ganz einverstanden bin mit der Botschaft, bin ich vor allem der Meinung, dass hier die Rahmenhandlung nur dazu dient, diese Botschaft einmal loszuwerden.

Die Handlung selbst wird ja nur angedeutet, es geht eigentlich nur um die Monologe, die miteinander verknüpft werden.
Ich bin mir auch recht sicher, dass nicht mal Hollywood das eigenst geschriebene Drehbuch eines Verbrechers verfilmen will, geschweige denn darf.

Ausserdem ist Victor sich seinem Paradoxon zwar bewusst, aber entzieht diese Widersprüchlichkeit dann nicht trotzdem der ganzen Kritik den Boden?

Stilistisch zwar mit Auffälligkeiten, aber nicht so extrem, dass es den Lesefluss wirklich stört. Von allem ein bisschen, mal ein kleiner Schreib-, Tippfehler, einige Kommafehler, größtenteils gute dass/das Nutzung, ist mir, glaube ich, nur einmal als Fehler aufgefallen. Einmal steht geschrieben:
und lies es mit dem Knall enden
Er ließ es mit dem Knall enden, von "lassen", also scharf. "Lies" ist der Imperativ von lesen.

Die Namen sind auch nicht ganz korrekt. Ich glaube es waren die "Osbournes", der Urheber dachte wohl an das "Ozzfest".
Und der gute Ernest heißt Hemingway. Ganz glücklich ist die Wahl auch nicht, denn der Herr war auch nicht gerade die Reinkarnation des Glücks in Person, litt unter Depressionen und beging Selbstmord. Wenn man mal was von ihm liest, spürt man zwar den Kampf, aber Hemingway hat dann dennoch aufgegeben (und bei dem war sicher auch die Psyche nicht ganz sauber).
Schon ganz lustig, dass der einzig "richtig" geschriebene Name dann "Spears" ist. Da musste ich ziemlich schmunzeln.
Hätte sie Britney geheißen und Victor wäre ihr Sohn in 20 Jahren gewesen, hätts immerhin ne ordentliche Medien-Satire werden können. :wink: :biggrin:

Jedenfalls, es ist ganz gut geschrieben und die Kritik kommt grundsätzlich ohne vulgäres Vokabular aus, aber viel mehr kann ich in der Geschichte dann auch nicht entdecken. Ich vermisse eher etwas Originalität. Die besten gesellschaftskritischen Stücke sind nicht unbedingt die, in denen man dem Leser genau vorstellen will, was alles doof ist, sondern indem man ihn subtiler didaktisch dazu bringt, selber Einsicht in Probleme zu gewinnen. Auf dem gewählten Weg hier fühle ich persönlich mich vom Autor eher entmündigt.

Aber das Potential, etwas zu schreiben ist vorhanden.
 

Brick

Der mit der Mütze
So das gute stück ist von mir und ich freue mich das sie doch so vielen gefallen hatt. dritter platz hätte ich nicht mit gerechnet da die konkurenz sehr stark war und ich nicht gedacht hätte den nerv der meisten zu treffen.

danke fürs lesen und die kritiken. sie helfen mir jedesmal mich zu verbessern. wie man vieleicht auch merkt :biggrin:

um auf rick's frage endlich antworten zu können.

ich wollte das die welt victor quasie als märtyrer sieht und seine bootschaft hätte sonst nicht so eingeschlagen. das ding einfach hochjagen ist eine sache aber dabei zu sterben bringt vieleicht noch mehr menschen auf neue gedanken. ich wage mal den vergleich zu jesus.


und hätte er sich nicht getötet würde er im knast landen oder ein bekennervideo mit maske wollte ich nicht da ja ein gesicht "rein in der vorstellung man würde das video sehen" doch noch viel mehr ausdrücken als ein feigling hinter der maske.

und zu guter letzt die opferbereitschaft für seine familie selbst sein leben zu lassen.
 

RickDreams

New Member
Jedenfalls gibt es daraufhin viel symbolisches und so macht es die finale, überlegte Entscheidung nachvollziehbarer. Hat mich ein wenig an Richard Nixon Attentat mit Sean Penn erinnert.

Gratuliere auch zum erfolg :top: !!
 
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