Story XL - Ein einfacher Unfall

Revolvermann

Well-Known Member
Ist eine nette, kleine Geschichte. Die Idee das "Auf der Flucht" Thema mit häuslicher Gewalt zu bearbeiten und sich dann für keine diekte sondern eher eine geistige Flucht zu entscheiden finde ich ebenfalls originell.
Höchstens kleine Sachen haben mich gestört. Z.b. das die Frau davon ausgeht ein Ausrutscher in der Dusche würde höchstwahrscheinlich zum Tod führen. Was es dann ja tut. Aber einfach davon asuzugehen ist schon recht naiv. Also ich bin schon ein paar mal ausgerutscht und lebe noch. :squint:
Aber wie gesagt: hat mir gefallen.
 

Sittich

Well-Known Member
Zunächst muss ich sagen, dass mir der Schreibstil von allen Geschichten hier am besten gefallen hat. Das hört der Autor vermutlich regelmäßig bei den Wettbewerben, aber ernsthaft, da steckt schon Können dahinter. So einen Satz hier

Woodstock schrieb:
Was ihr allerdings noch viel mehr Sorgen bereitete, war der Treibstoff, dessen letzten Reste im Motor verbrannten.
könnte man auch viel trivialer mit "der langsam ausging" oder "der sich langsam dem Ende neigte" beenden (zumindest vermute ich, dass ich es so geschrieben hätte), aber so ist es ungleich bildhafter beschrieben. Das mag jetzt nicht das herausragende Beispiel sein, aber dieser anschauliche Stil zieht sich durch die gesamte Geschichte. :top:

Inhaltlich hat mir die Geschichte so mittel gefallen. Das Thema ist gut getroffen und die Gedanken und Ängste der Frau werden sehr nachvollziehbar geschildert (*). Allerdings geht die Handlung, zumindest was die Vorgeschichte angeht, sehr vertraute Wege und droht mindestens einmal, etwas melodramatisch zu werden

Woodstock schrieb:
Keiner von ihnen sah ihre Tränen, niemand hörte sie weinen.
Wie Revolvermann finde ich die Mordmethode auch etwas zweifelhaft bzw. sehr optimistisch. Ich glaube aber fast, dass dem Autor das bewusst ist und der Satz

Woodstock schrieb:
Als sie den Notruf wählte und einen Unfall meldete, konnte sie immer noch nicht fassen, dass ihr Plan so reibungslos aufgegangen war.
ein kleines Augenzwinkern beinhaltet. Obendrein: "Reibungslos". Wegen Butter und so. Hihi. :squint:
Beim Ende dachte ich erst, Woodstock hätte beim Einstellen einen Fehler gemacht. Ich hätte gedacht, da passiert noch mehr. Ich habe eigentlich die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Kinder plötzlich weg sind. Das zeigt aber auch, dass der latente Verfolgungswahn, der die Frau ergreift, auch auf mich als Leser übergegangen ist. :smile:

*Merke gerade, dass ich den beinahe identischen Satz bei einer Geschichten des letzten Wettbewerbs geschrieben habe. Zufall?
 

Clive77

Serial Watcher
Kann mich hier wieder den Vorrednern, insbesondere Sittich, anschließen. Gute Geschichte, die allerdings recht vertraute Wege geht.

Der Schreibstil hat mir hier auch am besten gefallen.

Punktekandidat.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Immer wenn Sittich zitiert, erhalte ich Feedback. Das ist so irritierend, wenn man selbst keine Story dabei hat und überall zitiert wird. :ugly:

Gute, solide Story. Ich schließe mich meinen Vorrednern an!


Wird wahrscheinlich den Wettbewerb gewinnen und ich kann verstehen warum. Mal sehen, ob ich Punkte gebe.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Sehr gut geschrieben. Und weitestgehend auch fehlerfrei. Unterscheidet sich auch recht deutlich in der Interpretation des Wettbewerb-Themas.
Einzig und alleine die Bezeichnung von Gegenwart und Vergangenheit mit "Davor" und "Danach" finde ich etwas unglücklich.

Ziemlich sicher ein Punktekandidat.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Danke für das Lesen & Kommentieren (und Punkte).

Ich bin mit der Geschichte unzufrieden, besonders mit dem Ende.

@Sittich: Hast recht, der von dir zitierte Satz ist wirklich zu melodramatisch, den muss ich streichen.
 
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