Bin jetzt auch durch, und vlt. wars wirklich nicht die beste Idee einen Grossteil der Folgen am Stück zu sehen, wie ich es jetzt im Zug von Kopenhagen nach Zürich gemacht hab.
Es ist eine grossartige Show, fantastisch inszeniert, geschrieben und vor allem gespielt - keine Frage. Aber ein bisschen ging bei mir die Magie in der zweiten Hälfte der letzten Staffel verloren, und zwar aus einem Grund, ich fand, es wurde etwas sehr repetitiv und durchschaubar. Im Grunde passiert ja eigentlich immer dasselbe. Die Roy-Family wird als ein Haufen egomanischer, furchtbarer Menschen gezeigt, es werden ganz viele Tabus gebrochen etc. Dann gibt es die Spannungsmomente, wo untereinander gekämpft, intrigiert und verhandelt wird. Und dann gibt es wieder die emotionalen Momente, wo dann einzelne Roys eben doch ihre gefühlvolle, ihre innere Zerrissenheit oder Traumatisierung offen legen oder wo sie einfach wieder untereinander bonden und wir doch irgendwie mit-sympathisieren als Zuschauer:innen. Bis es dann eben wieder umschlägt. In der finalen Staffel am deutlichsten zu beobachten bei Roman. Und eigentlich dreht sich das Rad so immer stets auf die gleiche Weise im Kreis. Dazu kommt noch der scheinende zum Greifen nahe Erfolg, der meist dann eben doch nicht kommt. Meist bleibt sogar die Reihenfolge, in der vom einen Handlungselement zum nächsten gewechselt wird, dieselbe.
Und am Ende fehlte mir zudem auch so ein bisschen das unberechenbare und die Naturgewalt des Logan Roy.