Clive77
Serial Watcher
In der Folge „I’m No Angel“ der US-Serie Supernatural versuchen die Winchesters, Castiel zu finden. Aber sie sind nicht die einzigen, die nach ihm suchen. Währenddessen muss Castiel lernen, sich mit menschlichen Bedürfnissen auseinander zu setzen.
I’m No Angel
Wie bereits im Staffelauftakt gesehen, hat Castiel (Misha Collins) es nicht einfach, sich als Mensch zurecht zu finden. Ziemlich mittellos reist er als Obdachloser durch die Gegend, immer in Bewegung, um nicht in die Hände seiner ehemaligen Artgenossen zu fallen. Menschliche Bedürfnisse wie Schlaf, Hunger oder auch nur der Drang zum Urinieren („Do you ever get tired of urinating?“) machen ihm zu schaffen und sorgen für die Belustigung der Zuschauer. Zumindest kennen wir nun eine neue Methode, Zahnpasta zu benutzen.
„Clarence“ legt dabei eine recht naive Art an den Tag und versucht einerseits - ganz wie der alte Castiel - in allen Menschen das Beste zu sehen, bekommt sogar eine Lektion in Sachen Glauben. Andererseits macht sich eine Veränderung bemerkbar, die nicht nur von der neu entdeckten Verletzlichkeit der Figur ausgeht, sondern auch vom Schuldgefühl - die Verbannung der Engel fällt schließlich indirekt auf ihn zurück, weshalb er sich vor Naomis (Amanda Tapping) Gefolgsleuten in Acht nehmen muss. Collins trifft dabei eine gute Balance, verleiht der Figur neue Aspekte ohne dabei die Vergangenheit außen vor zu lassen. Die humorvollen Einlagen kommen zwar zur Geltung, werden glücklicherweise aber nicht übertrieben.
Als Castiel auf April (Shannon Lucio) trifft, muss man als Zuschauer zunächst stutzen. Zu unglaubwürdig wirkt es, als April ihn in ihre Wohnung lässt und die beiden auch noch im Bett landen. Die Erklärung folgt aber am nächsten Morgen als April sich als Reaper entpuppt und Castiel unter Folter nach Metatron und dessen Bannzauber befragt. Damit bekommt der menschgewordene Engel eine weitere Lektion in Sachen Menschlichkeit: Vertrauen ist gut, aber es birgt die Gefahr, plötzlich ein Messer in den Rücken (oder den Bauch) zu bekommen.
New Player
Naomi ist tot, wie wir vom Reaper Maurice (Artine Brown) erfahren. Die Rolle des Anführers auf himmlischer Seite fällt nun Bartholomew (Adam Harrington) zu und der ist gerade dabei, möglichst vielen der gefallenen Engel einen Wirtskörper zu verschaffen, wozu er auf kirchliche Unterstützung setzt. Denn die Krux für jeden Engel ist, dass sie nur im Einverständnis mit dem jeweiligen Menschen überhaupt dessen Körper übernehmen können. Und die Predigten von Reverend Buddy Boyle (Kevin Brief) sind dahingehend sehr erfolgreich, haben sogar schon die Runde um den Globus gemacht.
Es ist irgendwie schade, dass Naomi nun - wie es scheint - hinüber ist. Der Charakter blieb zwar in der letzten Staffel - verglichen mit anderen Gastfiguren - eher blass, aber es blieb die Vermutung, dass man mit ihr noch mehr vor hatte. Da bleibt nur zu hoffen, dass Bartholomew die Aufgaben übernimmt und wir so vielleicht noch mehr vom großen Anfangsplan der Engel erfahren - wobei das noch dauern dürfte, denn der neue Anführer hat zunächst andere Probleme.
Eines davon ist wie oben angemerkt, seine Leute um sich zu sammeln und einen Weg zurück in den Himmel zu finden, was man sich durch Castiel verspricht. Aber der lässt sich nicht so einfach fangen, denn der hat sich nach dem letzten Zwischenfall ein schützendes Tattoo zugelegt. Bartholomew sieht sich gezwungen, auf Reaper zurück zu greifen, um Castiel zu finden. Bereits letzte Staffel bekamen wir zu sehen, dass es sog. „Freelancer“ unter den Reapern gibt und Maurice ist einer davon. Als Hinweis zur Spurensuche bekommt Maurice dabei die Winchesters empfohlen.
Bartholomew hinterlässt bei seinen Aktionen bisher keinen bleibenden Eindruck beim Zuschauer. Die Figur wirkt (noch) austauschbar und könnte auch genau so gut in einem Fall der Woche den Bösewicht geben. Hoffentlich ändert sich das noch, denn ohne Besonderheiten wird er sicher nicht in die Riege eines Luzifer oder Crowley aufsteigen.
Sam, Dean und Ezekiel
Was sich zunächst im Hauptquartier der Men of Letters bemerkbar macht, ist das Fehlen von Kevin (Osric Chau), den wir dort nicht zu Gesicht bekommen - vermutlich hockt er in einem der vielen Räume und rätselt an der Engelstafel herum. Sam (Jared Padalecki) ist derweil in Topform, was Dean (Jensen Ackles) etwas Unbehagen bereitet. Von Ezekiel erfährt Dean, dass Castiel in Schwierigkeiten steckt und kurze Zeit später machen die Winchesters sich auf die Suche. Aber es gestaltet sich schwierig, „Clarence“ zu finden. Nach einigen Spuren, die am Ende bis nach Detroit führen, bleibt Dean keine andere Wahl als erneut Ezekiel um Rat zu suchen.
Dean und Ezekiel müssen sich definitiv ein besseres Kommunikationssystem überlegen, wenn Sam nichts von seinem inneren Ich mitbekommen soll. Es deutet sich hier bereits an, dass Dean das kleine Geheimnis, was Sam und Ezekiel verbindet, nicht lange wird aufrecht erhalten können. Sam sollte bereits jetzt überrascht darüber sein, wie Dean Ezekiels Tipps und Anweisungen erklärt. Mal schauen, wie Dean nächste Woche rechtfertigt, dass Castiel den Bunker wieder verlassen muss. Oder wird er Castiel in das Geheimnis einweihen, so dass der dann „freiwillig“ geht? Es macht ohnehin wenig Sinn, dass er Castiel - der sich vor zwei Folgen noch für Ezekiel verbürgt hatte - nichts von Sams Zustand berichtet als die beiden unter vier Augen sind.
Und weshalb möchte Ezekiel nicht in Castiels Nähe sein? Wenn er was zu verbergen hat oder womöglich nicht der ist, für den er sich ausgibt, hätte es doch auch gereicht, Dean zu bitten, Castiel nichts von ihm zu erzählen (obwohl, vielleicht wäre das zu offensichtlich gewesen - andererseits bliebe Dean keine Wahl, denn ohne Ezekiel würde Sams letzte Stunde schlagen). Diese Entwicklung erscheint doch etwas unverständlich, zumal Ezekiel kurze Zeit vorher noch Castiel zurück von den Toten geholt hat.
Fazit: Castiel auf der Flucht, Engel und Reaper im Nacken, hat durchaus Spaß gemacht und konnte sich sehen lassen („Did you have protection?“ - „I had my Angel Blade.“). Deans Geheimniskrämerei hingegen wusste nicht so ganz zu überzeugen, ähnlich wie Bartholomew, der für einen neuen „Big Bad“ zu austauschbar daher kommt. Insgesamt wurde auch wieder ein wenig Tempo rausgenommen und die Überraschung am Ende sorgt für Verwirrung.
7/10 Angel Blades
I’m No Angel
Wie bereits im Staffelauftakt gesehen, hat Castiel (Misha Collins) es nicht einfach, sich als Mensch zurecht zu finden. Ziemlich mittellos reist er als Obdachloser durch die Gegend, immer in Bewegung, um nicht in die Hände seiner ehemaligen Artgenossen zu fallen. Menschliche Bedürfnisse wie Schlaf, Hunger oder auch nur der Drang zum Urinieren („Do you ever get tired of urinating?“) machen ihm zu schaffen und sorgen für die Belustigung der Zuschauer. Zumindest kennen wir nun eine neue Methode, Zahnpasta zu benutzen.
„Clarence“ legt dabei eine recht naive Art an den Tag und versucht einerseits - ganz wie der alte Castiel - in allen Menschen das Beste zu sehen, bekommt sogar eine Lektion in Sachen Glauben. Andererseits macht sich eine Veränderung bemerkbar, die nicht nur von der neu entdeckten Verletzlichkeit der Figur ausgeht, sondern auch vom Schuldgefühl - die Verbannung der Engel fällt schließlich indirekt auf ihn zurück, weshalb er sich vor Naomis (Amanda Tapping) Gefolgsleuten in Acht nehmen muss. Collins trifft dabei eine gute Balance, verleiht der Figur neue Aspekte ohne dabei die Vergangenheit außen vor zu lassen. Die humorvollen Einlagen kommen zwar zur Geltung, werden glücklicherweise aber nicht übertrieben.
Als Castiel auf April (Shannon Lucio) trifft, muss man als Zuschauer zunächst stutzen. Zu unglaubwürdig wirkt es, als April ihn in ihre Wohnung lässt und die beiden auch noch im Bett landen. Die Erklärung folgt aber am nächsten Morgen als April sich als Reaper entpuppt und Castiel unter Folter nach Metatron und dessen Bannzauber befragt. Damit bekommt der menschgewordene Engel eine weitere Lektion in Sachen Menschlichkeit: Vertrauen ist gut, aber es birgt die Gefahr, plötzlich ein Messer in den Rücken (oder den Bauch) zu bekommen.
New Player
Naomi ist tot, wie wir vom Reaper Maurice (Artine Brown) erfahren. Die Rolle des Anführers auf himmlischer Seite fällt nun Bartholomew (Adam Harrington) zu und der ist gerade dabei, möglichst vielen der gefallenen Engel einen Wirtskörper zu verschaffen, wozu er auf kirchliche Unterstützung setzt. Denn die Krux für jeden Engel ist, dass sie nur im Einverständnis mit dem jeweiligen Menschen überhaupt dessen Körper übernehmen können. Und die Predigten von Reverend Buddy Boyle (Kevin Brief) sind dahingehend sehr erfolgreich, haben sogar schon die Runde um den Globus gemacht.
Es ist irgendwie schade, dass Naomi nun - wie es scheint - hinüber ist. Der Charakter blieb zwar in der letzten Staffel - verglichen mit anderen Gastfiguren - eher blass, aber es blieb die Vermutung, dass man mit ihr noch mehr vor hatte. Da bleibt nur zu hoffen, dass Bartholomew die Aufgaben übernimmt und wir so vielleicht noch mehr vom großen Anfangsplan der Engel erfahren - wobei das noch dauern dürfte, denn der neue Anführer hat zunächst andere Probleme.
Eines davon ist wie oben angemerkt, seine Leute um sich zu sammeln und einen Weg zurück in den Himmel zu finden, was man sich durch Castiel verspricht. Aber der lässt sich nicht so einfach fangen, denn der hat sich nach dem letzten Zwischenfall ein schützendes Tattoo zugelegt. Bartholomew sieht sich gezwungen, auf Reaper zurück zu greifen, um Castiel zu finden. Bereits letzte Staffel bekamen wir zu sehen, dass es sog. „Freelancer“ unter den Reapern gibt und Maurice ist einer davon. Als Hinweis zur Spurensuche bekommt Maurice dabei die Winchesters empfohlen.
Bartholomew hinterlässt bei seinen Aktionen bisher keinen bleibenden Eindruck beim Zuschauer. Die Figur wirkt (noch) austauschbar und könnte auch genau so gut in einem Fall der Woche den Bösewicht geben. Hoffentlich ändert sich das noch, denn ohne Besonderheiten wird er sicher nicht in die Riege eines Luzifer oder Crowley aufsteigen.
Sam, Dean und Ezekiel
Was sich zunächst im Hauptquartier der Men of Letters bemerkbar macht, ist das Fehlen von Kevin (Osric Chau), den wir dort nicht zu Gesicht bekommen - vermutlich hockt er in einem der vielen Räume und rätselt an der Engelstafel herum. Sam (Jared Padalecki) ist derweil in Topform, was Dean (Jensen Ackles) etwas Unbehagen bereitet. Von Ezekiel erfährt Dean, dass Castiel in Schwierigkeiten steckt und kurze Zeit später machen die Winchesters sich auf die Suche. Aber es gestaltet sich schwierig, „Clarence“ zu finden. Nach einigen Spuren, die am Ende bis nach Detroit führen, bleibt Dean keine andere Wahl als erneut Ezekiel um Rat zu suchen.
Dean und Ezekiel müssen sich definitiv ein besseres Kommunikationssystem überlegen, wenn Sam nichts von seinem inneren Ich mitbekommen soll. Es deutet sich hier bereits an, dass Dean das kleine Geheimnis, was Sam und Ezekiel verbindet, nicht lange wird aufrecht erhalten können. Sam sollte bereits jetzt überrascht darüber sein, wie Dean Ezekiels Tipps und Anweisungen erklärt. Mal schauen, wie Dean nächste Woche rechtfertigt, dass Castiel den Bunker wieder verlassen muss. Oder wird er Castiel in das Geheimnis einweihen, so dass der dann „freiwillig“ geht? Es macht ohnehin wenig Sinn, dass er Castiel - der sich vor zwei Folgen noch für Ezekiel verbürgt hatte - nichts von Sams Zustand berichtet als die beiden unter vier Augen sind.
Und weshalb möchte Ezekiel nicht in Castiels Nähe sein? Wenn er was zu verbergen hat oder womöglich nicht der ist, für den er sich ausgibt, hätte es doch auch gereicht, Dean zu bitten, Castiel nichts von ihm zu erzählen (obwohl, vielleicht wäre das zu offensichtlich gewesen - andererseits bliebe Dean keine Wahl, denn ohne Ezekiel würde Sams letzte Stunde schlagen). Diese Entwicklung erscheint doch etwas unverständlich, zumal Ezekiel kurze Zeit vorher noch Castiel zurück von den Toten geholt hat.
Fazit: Castiel auf der Flucht, Engel und Reaper im Nacken, hat durchaus Spaß gemacht und konnte sich sehen lassen („Did you have protection?“ - „I had my Angel Blade.“). Deans Geheimniskrämerei hingegen wusste nicht so ganz zu überzeugen, ähnlich wie Bartholomew, der für einen neuen „Big Bad“ zu austauschbar daher kommt. Insgesamt wurde auch wieder ein wenig Tempo rausgenommen und die Überraschung am Ende sorgt für Verwirrung.
7/10 Angel Blades