Supernatural S09E17 - Mother's Little Helper

Clive77

Serial Watcher
In der Folge “Mother’s Little Helper” der US-Serie Supernatural geht Sam alleine einem Fall nach und stößt dabei auf wichtige Informationen. Dean hat derweil mit eigenen Problemen zu kämpfen und erhält unerwartete Hilfe von einem bekannten Gesicht.

Daheim im Bunker
Die Suche nach Abaddon (Alaina Huffman) ist der wichtigste Punkt auf Deans (Jensen Ackles) Agenda. Als Sam (Jared Padalecki) auf einen neuen Fall aufmerksam wird, bleibt Dean angeblich deshalb zurück, weil die Suche nach dem Knight of Hell Priorität für ihn hat. Im Verlauf der Folge stellt sich aber heraus, dass die Benutzung des „First Blade“ deutliche Spuren beim älteren der Winchester-Brüder hinterlassen hat. Während Sam unterwegs ist, gibt sich Dean dem Alkohol hin.
Sam merkt zu Beginn der Episode an, dass Dean einen besessenen Eindruck erweckt. Damit liegt er richtig, aber auch gleichzeitig falsch. Nicht Abaddon bereitet ihm Kopfschmerzen, sondern das „First Blade“ und wie sich die Benutzung des Messers angefühlt hat. Crowley (Mark Sheppard) beschreibt es als ein Machtgefühl und Deans Blick wandert immer wieder zum Kainsmal - ein Zeichen dafür, dass er die Waffe wieder in Händen halten und einsetzen will. Er versucht zwar, sein Verlangen im Alkohol zu ertränken (wie viel muss Dean eigentlich trinken, um besoffen zu werden?), aber es lässt ihn nicht los.
Der Handlungsstrang, der sich um Crowley und ihn entwickelt, ist von starken charakterlichen Momenten geprägt, die Ackles sehr gut vermitteln kann. Es ist ungewohnt, Dean in der Rolle des Süchtigen beziehungsweise in der Rolle des Problembruders zu sehen - normalerweise ist es Sam, der mit derartigen Problemen zu kämpfen hat(te). Dabei ist es auch fraglich, ob er den Jäger nur deshalb daran gehindert hat, um ihn vor der Gefahr zu schützen oder weil Crowley momentan die einzige Verbindung zum „First Blade“ ist. Vermutlich beides. Es wird sicher noch interessant, wenn der Kampf gegen Abaddon ansteht und Dean die Waffe erneut schwingen darf.
Crowleys Anwesenheit, gespickt mit den üblichen witzigen Bemerkungen, dient hier dazu, Dean das Problem zu vermitteln und den Fokus am Ende wieder auf die Suche nach Abaddon zu richten. Ob er tatsächlich weiterhin nach menschlichem Blut süchtig ist und sich damit abgefunden hat oder ob er das Dean gegenüber nur vorgibt, spielt eigentlich keine Rolle. Crowley spricht immer mit gespaltener Zunge und ausgetrickst hat er Dean so oder so mit Hilfe seines dämonischen Begleiters.

Milton, Illinois
Sams Fall mutet anfangs sehr kurios an. Die Einwohner der Stadt Milton haben ganz offensichtlich ein übernatürliches Problem, denn die harmlosesten Mitbürger scheinen plötzlich verrückt geworden zu sein und gehen auf ihre Mitmenschen los. Von Dämonen, Engeln oder anderen Missetätern fehlt aber zunächst jede Spur. Erst später offenbart sich, dass den Einwohnern ihre Seelen entrissen und sie so ihrer Menschlichkeit beraubt wurden. Hilfestellung und eine interessante Hintergrundgeschichte bekommt Sam dabei von Julia Wilkinson (Jenny O’Hara).
Eine schöne Überraschung, dass der Fall der Woche sich als eine Art Origin-Story von Abaddon entpuppt. Naja, nicht wirklich Origin in Bezug auf den Knight of Hell, aber zumindest die Anfangsgeschichte zu dem momentanen Host des Dämons, Josie Sands. Die Rückblicke nach 1958 und wie es zur Übernahme von Josie kam, sind jedenfalls gut umgesetzt. Huffman darf dabei ihr Können unter Beweis stellen und zieht wie ein Magnet die Aufmerksamkeit des Zuschauers an sich.
Überhaupt sind die Rückblicke in die Vergangenheit der Men of Letters ein kleines Highlight der Episode. Wir bekommen hier zu sehen, wie Abaddon zunächst für das Übel im Kloster verantwortlich ist und Henry Winchester (Gil McKinney) zusammen mit Josie der dämonischen Brut Einhalt gebietet. Mit Blick darauf, wie gefährlich die Dämonen am Anfang der Serie noch waren, wirkt der Kampf vielleicht ein wenig zu einfach. Aber es war schon relativ cool anzusehen, wie Henry mal eben den Bannspruch aufsagt und damit einen Dämon besiegt. Das große Lob geht allerdings an Abaddon, die sich hier in die Men of Letters einschleicht - damit gibt es eine Erklärung dafür, wie es ihr gelingen konnte, von Josie Besitz zu ergreifen und für die (beinahe) Vernichtung der Men of Letters zu sorgen.
Im Hier und Jetzt steht Sam allerdings der Kampf noch bevor und diesmal kann er sich nicht auf Dean als Rettung verlassen. Nachdem Julia ihre Geschichte erzählt hat, stellt er sich alleine dem Kampf und kann nur aufgrund eines kleinen Tricks - vermutlich inspiriert von Julias Geschichte - siegreich von dannen ziehen.
Aber dieser Sieg entpuppt sich nur als Tropfen auf dem heißen Stein. Abaddon war in den vergangenen Wochen nicht untätig und hat nicht nur Milton als Ort zur Seelenbeschaffung auserkoren. Mit Hilfe der Seelen kann sie Dämonen erschaffen und baut sich damit eine Armee auf - unabhängig davon, ob Crowleys ehemalige Anhänger bei ihrem Spiel mitmachen. Was diese Episode damit zeigt: Abaddon ist nicht zu unterschätzen. Sie hat vielleicht nicht den diabolischen Charme eines King of Hell, sondern benutzt eher die Holzhammer-Methode. Aber das macht sie nicht weniger gefährlich. Ihre Vernichtung dürfte somit alles andere als einfach werden (auch wenn es sicher schon absehbar ist, dass sie von Dean getötet werden wird).

Gesamteindruck
Misha Collins gibt mit dieser Folge sein Regiedebüt (abgesehen vom dreiminütigen Kurzfilm „Stranger Danger“ von 2010). Auch wenn die Episode eher ruhig daher kommt und keine großartigen Überraschungen oder Wendungen parat hat, hat er doch einen guten Job mit „Mother’s Little Helper“ geleistet und darf gerne öfter auf dem Regiestuhl Platz nehmen.
Was die Folge an sich angeht, liefert sie einige interessante Informationen über Dean und Abaddons Pläne. Damit reiht sie sich in die für den Staffelbogen relevanten Episoden ein. Der Konflikt zwischen den Brüdern tritt abermals in den Hintergrund, wird aber sicher wieder eine größere Rolle spielen, wenn es auf das Finale zugeht. Immerhin nimmt die Kain und Abel Geschichte eine größere Bedeutung ein und sollte auch im Zusammenhang mit dem „First Blade“ entsprechend zur Geltung kommen.
Dabei bleibt noch abzuwarten, ob das Problem zwischen Sam und Dean diesmal endgültig gelöst oder mit der zehnten Staffel erneut hinter dem Ofen hervorgeholt wird. Der Rezensent würde es jedenfalls begrüßen, wenn die Sache mit dieser Staffel abgeschlossen und in der neuen Season das Winchester-Team von derartigen Konflikten verschont wird. Die beiden haben noch genug zu tun und brauchen sich dabei nicht noch gegenseitig im Wege stehen.

Fazit: Eine solide Folge, die an beiden Fronten überzeugen kann. Stellenweise vielleicht etwas zu ruhig und für Supernatural-Verhältnisse ein wenig außer der Reihe, was den erhöhten Drama-Anteil bei Dean angeht. Dennoch sehr stimmig inszeniert. Von der Sorte dürfte es gerne öfter Mal eine Episode geben.

7,5/10
 

Woodstock

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Schöne Folge. Besonders die Szene als die Seelen zurückkommen war nett.

Ich hoffe noch immer, dass sie den Wirt von Abaddon irgendwie retten können. Mir fehlt eine starke, weibliche Hauptrolle in der Serie. Alles stagniert gerade. Früher kam ab und an frischer Wind durch Ellen, Jo oder den Sherriff hinein aber momentan wird SPN zum Sausagefest.

Zudem, ist Alaina Huffman mit roten Haaren sehr nett anzusehen. :biggrin:
 

Clive77

Serial Watcher
Joa, eine weibliche Hauptrolle, die mal mehr als eine Folge dabei ist, wäre schon nicht schlecht. Aber diese Staffel wird das wohl nix mehr. Nächstes Mal (Mitte April) geht es wieder um die Engel, Folge 20 wird der Backdoor-Pilot und danach steht bestimmt schon Finale+Vorbereitung an...
 

Sesqua

Lebt noch
Crowley wird von Tag zu Tag sympathischer.Ich weiß nicht ob das so gut ist...

Von der Engel front hat man länger nichts gehört. Gut das die bald wieder kommen :squint:
 
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