Clive77
Serial Watcher
In der Folge „Alex Annie Alexis Ann“ der US-Serie Supernatural gibt es abermals ein bekanntes Gesicht zu sehen. Der Fall der Woche ist dabei leider alles andere als berauschend.
Vampire
Bevor der Backdoor-Pilot zum Supernatural Spin-off „Bloodlines“ nächste Woche auf Sendung geht und anschließend die letzten drei Folgen der Staffel zum Finale gehören dürften (zumindest den Titeln nach zu urteilen), beschert uns „Alex Annie Alexis Ann“ einen Fall der Woche mit Vampiren und Sheriff Jodie Mills (Kim Rhodes).
Es geht um Annie Jones (Katherine Ramdeen), die von der Polizei in Sioux Falls aufgelesen wurde und die scheinbar von Vampiren gejagt wird. Grund genug für Jodie, Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) um Hilfe zu bitten, zumal sie sehr schnell eine Art mütterliche Bindung zu Annie aufbaut und dem Mädchen helfen möchte.
Annies Geschichte, die bei den Vampiren auf den Namen Alexis hört, ist dabei schon ein wenig ungewöhnlich. Sie wurde von Vampir-Oberhaupt Mama (Ashley Crow) in ihren Clan aufgenommen und hat jahrelang für ihre „Brüder“ und Mutti den Lockvogel gespielt, um frisches Menschenblut zu organisieren. Sie gehörte zur Familie dazu (was sogar soweit ging, dass sie auch ihr eigenes Blut zur Verfügung stellte) bis sie plötzlich eine Veränderung wollte und Mama und den anderen den Rücken gekehrt hat. Aber so einfach entkommt man einer vampirischen Gemeinschaft nicht.
Anmerkung: Der aus „Bitten“ bekannte Greyston Holt hat ebenfalls einen kurzen Auftritt. Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, seine Screentime länger zu gestalten. Zumindest machte er im Vergleich mit den anderen Vampir-Brüdern noch den besten Eindruck.
Jodie
So nett es auch ist, ein weiteres bekanntes Gesicht wiederzusehen, spätestens als Jodie davon spricht, dass Annie alte Gefühle in ihr hochbringt, die sie schon längst begraben haben wollte, wird die Geschichte vorhersehbar. Und „Überraschung“ am Ende: Mama hat aus ähnlichen Motiven Annie in den Clan der Vampire aufgenommen. Ähnlich motivierte Geschichten gab es bereits zur Genüge, so dass sich die betreffenden Dialoge beinahe bei der Erstsichtung der Episode schon mitsprechen lassen. Innovativ sieht anders aus.
Aber bevor das jetzt alles zu negativ klingt: Als Jägerin der Sorte „badass“ macht Jodie sich gut und wäre vielleicht auch ohne die Winchesters ausgekommen, die ohnehin teilweise recht überflüssig in die Handlung eingebaut sind. Sie hat ihren Jäger-Kurs im Köpfen jedenfalls bestanden und bleibt auch bis zuletzt stark als sie auf sich allein gestellt gegen Mama bestehen muss - sowohl verbal wie auch physisch. Bravo übrigens an die Make-up Abteilung: Das zerschlagene Gesicht von Jodie am Ende sah verdammt echt aus und schmerzte durch die Mattscheibe hindurch.
Der Abschluss der Folge lässt darauf schließen, dass Jodie nun tatsächlich in Annie einen Ersatz für ihren verstorbenen Sohn gefunden hat und beim nächsten Wiedersehen womöglich beide zusammen auftauchen. Diese Form von Happy-End ist etwas, was in letzter Zeit nicht allzu oft in der Serie benutzt wurde und vielleicht auch dazu da, den Zuschauer vor den letzten Folgen noch einmal glücklich zu stimmen. Denn bei dem ganzen offenen Himmel- und Hölle-Kampf dürften solche Momente vorerst nicht anstehen.
Winchesters
Was Sam und Dean betrifft, werden sie diese Woche in die zweite Reihe verfrachtet und sind eigentlich nur als Unterstützung auf der Ersatzbank dabei. Dabei wirken die beiden meistens sehr hölzern, dürfen nur ab und zu mal ein wenig mit Jodie über die weitere Vorgehensweise diskutieren und werden auch beim Ausheben des Vampirnests direkt von Jodie getrennt, die diese Folge im Rampenlicht steht.
Eine der wenigen Referenzen auf den andauernden Konflikt zwischen den beiden Brüdern kommt, als Dean mal wieder Sam gerettet hat und ein „Yeah, I know. You wouldn’t have done the same for me.“ von sich gibt. Außerdem gibt es noch die kurze Diskussion um „Look at me, bitch.” - Dean hat den Moment richtig genossen, was Sam zu denken geben dürfte. Aber abseits davon hätte die Episode auch in irgendeiner anderen Staffel spielen können und ist in Bezug auf die Winchesters eine sehr austauschbare Folge.
Interessant ist allerdings mal wieder, wie harmlos die Vampirbrut dargestellt wird. An einem Punkt trauen die Brüder auch Jodie zu, am Kampf teilzunehmen - so etwas hätte es in früheren Folgen nicht gegeben. Und Annie, die Vampirblut getrunken hat? Kein Problem, wir wissen schon, dass es dafür ein Gegenmittel gibt und daher wird das zum Schluss auch nur kurz in wenigen Nebensätzen angesprochen. Aus solchen Problemen wurde früher eine ganze Folge gemacht (siehe z.B. „Live Free or Twihard“ 6x05). Der Kritikpunkt soll jetzt nicht sein, dass man diesen Teil hätte ausführlicher bringen sollen, sondern dass den Fällen der Woche oft der richtige Biss abhanden gekommen ist. Die Bedrohlichkeit aus den Anfängen der Serie als die Gegnertypen noch gefährlich auf beziehungsweise für die Winchesters wirkten, ist mittlerweile verloren gegangen. Da muss gerade bei den Fällen der Woche wieder etwas frischer Wind kommen, um derartige Folgen überzeugend und vor allem spannend zu gestalten.
In Bezug auf Vampire gäbe es für dieses Problem noch einige Ansätze, die sich vielleicht eher gelohnt hätten als eine Episode, die sich um Jodie dreht: Der Alpha-Vampir ist schließlich noch irgendwo da draußen und könnte als Gegner durchaus an der Spannungsschraube drehen. Oder wie wäre es mit einer Rückkehr von Benny? Man kann nur hoffen, dass die nächste Episode, in der Fangzähne vorkommen, wieder besser wird.
Fazit: Abgesehen von wenigen Lichtblicken - hauptsächlich wegen Jodie Mills - eine schon fast langweilige und austauschbare Folge. Der Plot fühlt sich wie mehrmals recycelt an und die Winchesters spielen die zweite Geige. Das muss wieder besser werden, wenn der nächste Fall der Woche ansteht.
4/10 abgetrennte Köpfe
Vampire
Bevor der Backdoor-Pilot zum Supernatural Spin-off „Bloodlines“ nächste Woche auf Sendung geht und anschließend die letzten drei Folgen der Staffel zum Finale gehören dürften (zumindest den Titeln nach zu urteilen), beschert uns „Alex Annie Alexis Ann“ einen Fall der Woche mit Vampiren und Sheriff Jodie Mills (Kim Rhodes).
Es geht um Annie Jones (Katherine Ramdeen), die von der Polizei in Sioux Falls aufgelesen wurde und die scheinbar von Vampiren gejagt wird. Grund genug für Jodie, Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) um Hilfe zu bitten, zumal sie sehr schnell eine Art mütterliche Bindung zu Annie aufbaut und dem Mädchen helfen möchte.
Annies Geschichte, die bei den Vampiren auf den Namen Alexis hört, ist dabei schon ein wenig ungewöhnlich. Sie wurde von Vampir-Oberhaupt Mama (Ashley Crow) in ihren Clan aufgenommen und hat jahrelang für ihre „Brüder“ und Mutti den Lockvogel gespielt, um frisches Menschenblut zu organisieren. Sie gehörte zur Familie dazu (was sogar soweit ging, dass sie auch ihr eigenes Blut zur Verfügung stellte) bis sie plötzlich eine Veränderung wollte und Mama und den anderen den Rücken gekehrt hat. Aber so einfach entkommt man einer vampirischen Gemeinschaft nicht.
Anmerkung: Der aus „Bitten“ bekannte Greyston Holt hat ebenfalls einen kurzen Auftritt. Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, seine Screentime länger zu gestalten. Zumindest machte er im Vergleich mit den anderen Vampir-Brüdern noch den besten Eindruck.
Jodie
So nett es auch ist, ein weiteres bekanntes Gesicht wiederzusehen, spätestens als Jodie davon spricht, dass Annie alte Gefühle in ihr hochbringt, die sie schon längst begraben haben wollte, wird die Geschichte vorhersehbar. Und „Überraschung“ am Ende: Mama hat aus ähnlichen Motiven Annie in den Clan der Vampire aufgenommen. Ähnlich motivierte Geschichten gab es bereits zur Genüge, so dass sich die betreffenden Dialoge beinahe bei der Erstsichtung der Episode schon mitsprechen lassen. Innovativ sieht anders aus.
Aber bevor das jetzt alles zu negativ klingt: Als Jägerin der Sorte „badass“ macht Jodie sich gut und wäre vielleicht auch ohne die Winchesters ausgekommen, die ohnehin teilweise recht überflüssig in die Handlung eingebaut sind. Sie hat ihren Jäger-Kurs im Köpfen jedenfalls bestanden und bleibt auch bis zuletzt stark als sie auf sich allein gestellt gegen Mama bestehen muss - sowohl verbal wie auch physisch. Bravo übrigens an die Make-up Abteilung: Das zerschlagene Gesicht von Jodie am Ende sah verdammt echt aus und schmerzte durch die Mattscheibe hindurch.
Der Abschluss der Folge lässt darauf schließen, dass Jodie nun tatsächlich in Annie einen Ersatz für ihren verstorbenen Sohn gefunden hat und beim nächsten Wiedersehen womöglich beide zusammen auftauchen. Diese Form von Happy-End ist etwas, was in letzter Zeit nicht allzu oft in der Serie benutzt wurde und vielleicht auch dazu da, den Zuschauer vor den letzten Folgen noch einmal glücklich zu stimmen. Denn bei dem ganzen offenen Himmel- und Hölle-Kampf dürften solche Momente vorerst nicht anstehen.
Winchesters
Was Sam und Dean betrifft, werden sie diese Woche in die zweite Reihe verfrachtet und sind eigentlich nur als Unterstützung auf der Ersatzbank dabei. Dabei wirken die beiden meistens sehr hölzern, dürfen nur ab und zu mal ein wenig mit Jodie über die weitere Vorgehensweise diskutieren und werden auch beim Ausheben des Vampirnests direkt von Jodie getrennt, die diese Folge im Rampenlicht steht.
Eine der wenigen Referenzen auf den andauernden Konflikt zwischen den beiden Brüdern kommt, als Dean mal wieder Sam gerettet hat und ein „Yeah, I know. You wouldn’t have done the same for me.“ von sich gibt. Außerdem gibt es noch die kurze Diskussion um „Look at me, bitch.” - Dean hat den Moment richtig genossen, was Sam zu denken geben dürfte. Aber abseits davon hätte die Episode auch in irgendeiner anderen Staffel spielen können und ist in Bezug auf die Winchesters eine sehr austauschbare Folge.
Interessant ist allerdings mal wieder, wie harmlos die Vampirbrut dargestellt wird. An einem Punkt trauen die Brüder auch Jodie zu, am Kampf teilzunehmen - so etwas hätte es in früheren Folgen nicht gegeben. Und Annie, die Vampirblut getrunken hat? Kein Problem, wir wissen schon, dass es dafür ein Gegenmittel gibt und daher wird das zum Schluss auch nur kurz in wenigen Nebensätzen angesprochen. Aus solchen Problemen wurde früher eine ganze Folge gemacht (siehe z.B. „Live Free or Twihard“ 6x05). Der Kritikpunkt soll jetzt nicht sein, dass man diesen Teil hätte ausführlicher bringen sollen, sondern dass den Fällen der Woche oft der richtige Biss abhanden gekommen ist. Die Bedrohlichkeit aus den Anfängen der Serie als die Gegnertypen noch gefährlich auf beziehungsweise für die Winchesters wirkten, ist mittlerweile verloren gegangen. Da muss gerade bei den Fällen der Woche wieder etwas frischer Wind kommen, um derartige Folgen überzeugend und vor allem spannend zu gestalten.
In Bezug auf Vampire gäbe es für dieses Problem noch einige Ansätze, die sich vielleicht eher gelohnt hätten als eine Episode, die sich um Jodie dreht: Der Alpha-Vampir ist schließlich noch irgendwo da draußen und könnte als Gegner durchaus an der Spannungsschraube drehen. Oder wie wäre es mit einer Rückkehr von Benny? Man kann nur hoffen, dass die nächste Episode, in der Fangzähne vorkommen, wieder besser wird.
Fazit: Abgesehen von wenigen Lichtblicken - hauptsächlich wegen Jodie Mills - eine schon fast langweilige und austauschbare Folge. Der Plot fühlt sich wie mehrmals recycelt an und die Winchesters spielen die zweite Geige. Das muss wieder besser werden, wenn der nächste Fall der Woche ansteht.
4/10 abgetrennte Köpfe