Supernatural S10E16 - Paint It Black

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „Paint It Black“ der US-Serie Supernatural gibt es einen Fall der Woche, der sich mit Geistern beschäftigt. Nebenbei bekommen wir kleinere Fortschritte in der Hölle zu sehen.

Rachegeist
Der neueste Fall von Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) spielt dieses Mal in einem recht religiösen Setting. Normalerweise eine gute Option, den Zuschauer mit einer ordentlichen Prise Humor zu versorgen, denn die Winchesters sind über die himmlischen Geschehnisse bestens informiert, was zu interessant-amüsanten Gesprächen mit dem Priester Delaney (Stephen Daniel Curtis) und den Schwestern hätte führen können. Aber „Paint It Black“ versucht erst garnicht, eine humorlastige Episode zu werden.
Stattdessen bekommen wir nach und nach die Geschichte von Schwester Isabella (Catherine Michaud) erzählt, die sich zu einem Rachegeist entwickelte und für die (Selbst-)Morde verantwortlich ist, die die Winchesters untersuchen. Die Folge tut zwar gut daran, dass wir genau wie die Brüder ein wenig mitraten können, bevor uns anhand von Isabellas ziemlich altem Tagebuch alles erklärt wird, doch auf emotionaler Ebene kommt leider nicht viel bei uns an.
Das ist auch das größte Problem, was dieser Fall der Woche mit sich bringt. Isabella wurde einst von ihrem Pietro (Peter Gray) betrogen und wir sollen als Zuschauer Mitgefühl für sie entwickeln. Dazu gibt es auch einige Rückblicke ins alte Florenz, die recht hübsch gestaltet sind. Nur verstehen es Michaud und Gray leider nicht, uns mit ihrem Liebesdrama zu überzeugen. So sehr sie sich auch anstrengen, das Thema „Rachegeister“ ist seit Bobby eigentlich schon ausgereizt. Wir bekommen hier zwar eine kleine Geschichte erzählt, um Isabellas Motive nachvollziehen zu können. Aber im Endeffekt bleibt es bei einer kleinen Geschichte, die keinen emotionalen Impact bei uns auszulösen vermag. Einen Originalitätspunkt könnte man vielleicht für den „Finger im Bild“ vergeben, aber das alleine reicht eben nicht.
Ein kleinerer Kritikpunkt wäre außerdem noch, dass es schon sehr merkwürdig ist, dass Isabella ihr Journal in Englisch verfasst hat und alle Beteiligten es problemlos lesen können. Solche Punkte lassen sich zwar oft ignorieren, aber gerade mit Blick auf den geschichtlichen Hintergrund kommt man nicht drum herum, sich zu fragen, weshalb es nicht auf Italienisch geschrieben wurde.
Was damit übrig bleibt, ist eine recht durchschnittliche Geschichte, deren Ausgang weder Überraschungen bietet, noch sonst irgendwie zu fesseln vermag. Schade, dabei wurde uns in den letzten Episoden des Öfteren gezeigt, dass die Fälle der Woche durchaus besser sein können.

Winchesters
Positiv lässt sich an dieser Stelle wieder einmal über Dean berichten. Seine Szenen mit Schwester Mathias (Rachel Keller) waren in Ordnung, wobei es recht erfrischend war, dass sie nicht erst auf routineartige Weise über die Existenz von Geistern belehrt werden musste. Dieser Teil wurde gut gelöst.
Leicht herausragend aus den üblichen Szenen war außerdem Deans Beichte. Sicher, zunächst ging es etwas amüsant voran und er legte seine Falle für den Rachegeist. Aber wie er dann weiter sein Herz ausschüttet und es ernster wird, waren gute Momente. Es hörte sich so an, als wenn er tatsächlich noch nicht aufgegeben hätte und noch ein Fünkchen Hoffnung in sich trägt. So sehr hat er sich Sam bislang noch nicht geöffnet, womit die Beichte uns einen größeren Mehrwert gibt.
Apropos Sam, der kommt allmählich wirklich zu kurz. Und wenn es dann die BM-Szenen gibt, scheint seine einzige Funktion zu sein, Dean erneut zu ermuntern, nicht aufzugeben und nach einer Lösung für das Kainsmal-Problem zu suchen. So verständlich es auch ist, dass Sam die Fackel der Hoffnung hochhalten möchte, so ermüdend kann es werden. Mittlerweile kann man es Dean kaum verdenken, dass er Sams Optimismus nicht teilt. Es wird Zeit, dass Sam wieder mehr zu tun bekommt als ständig auf seinen Bruder einzureden.

In der Hölle
Kommen wir zur Nebenhandlung um Crowley (Mark Sheppard) und Rowena (Ruth Connell). Vorweg sollte erwähnt werden, dass Rowena ihrer schrillen Linie treu bleibt und dem King of Hell bereits derart auf die Nerven geht, dass er sie schließlich mit einem kleinen Geschenk in Form von Olivette (Teryl Rothery) überrascht. Das scheint er nur zu tun, um sich endlich ein wenig Ruhe zu verschaffen.
In gewisser Weise ist es recht amüsant, wie gegensätzlich Crowley und Rowena im jeweiligen Verhalten sind. Der King of Hell ist eher ruhig und trocken (vor allem was seinen Humor betrifft), was im Zusammenspiel mit seiner sehr lebhaften Mutter zu kontrastreichen Dialogen und Situationen führt, denen sich durchaus was abgewinnen lässt.
Mit Olivette kommt zudem der große Hexenzirkel namens Grand Coven ins Spiel, mit dem Rowena schon lange hadert. Leider führt uns die Handlung aber nicht großartig weiter. Hatte man zuvor noch den Eindruck, Rowena verfolge hier einen größeren (Rache-)Plan, scheint ihr nur ein wenig an Informationen über die jetzigen Hexenkreise zu liegen und die gestalten sich eher ernüchternd: Die ach so mächtigen Hexen bekamen es mit den Men of Letters zu tun und durften dabei einige Federn lassen. Die großen Geheimnisse der Zauberkünste dürften also in einem gewissen Bunker zu finden sein, den Sam und Dean mittlerweile ihr Zuhause nennen. War Rowena schon vorher nicht gerade begeistert darüber, dass Crowley mitunter mit den Winchesters zusammenarbeitet, wird sie jetzt sicher versuchen, mit seiner Hilfe in den Bunker zu gelangen und sieht in den beiden Brüdern einen (neuen) Feind.
Wir sind damit quasi wieder genau dort, wo wir schon bei ihrem letzten Auftritt zurückgelassen wurden. Lediglich die Zusatzinformation, dass es sich für Rowena lohnen würde, die Bibliothek der Men of Letters zu plündern, ist neu. Obwohl, eigentlich liegt es auf der Hand, dass die dortigen Bücher viele Geheimnisse enthalten und auch Hexen nicht ausgeklammert werden.
Falls das aber jetzt schon alles war, was uns zum Grand Coven gezeigt wurde, war das ganz schön schwach. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Subplot um Mutter und Sohn demnächst bedeutsamer weiterentwickelt. Vor allem von Crowley würde man sich größere Aktivität wünschen, denn der geht hier neben seiner Mutter - ähnlich wie Sam im Vergleich zu Dean - ein wenig unter. „Mitreißend“ wäre jedenfalls das falsche Wort für diesen Handlungsbogen.

Fazit: Bestenfalls Durchschnitt. Weder der Fall der Woche noch die Nebenhandlung unter Tage bieten richtig großartige Momente. Beide Stories plätschern mehr oder weniger vor sich hin, so dass sich „Paint It Black“ schnell wieder vergessen lässt. Schade.

4,5/10
 

Noermel

Well-Known Member
4,5 :sad:
Aber das trifft sich dennoch gut :squint:
Da es nur out of synch gibt :whistling:
Somit existiert diese Folge für mich nicht :smile:
 

Clive77

Serial Watcher
@Noermel: Da verpasst du wirklich nicht viel. Höchstens der Höllenplot hat da ein paar Fortschritte gemacht, wenn auch leider nicht in dem Maß, was ich gerne gesehen hätte.
 

Noermel

Well-Known Member
Sag ich ja :wink:
Hab bisher auf alle Folgen die bei dir eine Wertung unter 5 hatten gar nicht erst angeschaut.
Sind aber wenns hochkommt maximal zum Glück nur 3 pro Staffel da gehts als gerade noch.
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Ja die Folge war recht Schwach. Insgesamt finde ich die Staffel bis jetzt durchaus solide, habe aber schon lange nicht mehr die alte Leidenschaft. Viele Folgen werden auch nur noch nebenbei geschaut. Und was soll denn der Blödsinn mit Crowleys Mutter? Die nervigste Figur die die Serie je hatte. :facepalm:
 

Clive77

Serial Watcher
Ja, Crowleys Mutter ging mir in den letzten Folgen, in der sie vorkam, auch auf den Sack. Aber mit 10x17 scheint das jetzt wieder in eine andere Richtung zu gehen. Fingers crossed.
 
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