Clive77
Serial Watcher
In der Folge "The Big Empty" der US-Serie Supernatural werden die Winchesters auf einen Fall aufmerksam, bei dem vermeintlich Verstorbene zurückkehren, um ihre Hinterbliebenen zu töten. Jack darf mitkommen. Derweil bekommt jemand außerhalb unserer Existenz Besuch in der schwarzen Leere.
Castiel
Die Nebenhandlung findet in der schwarzen Leere statt, wo Castiel (Misha Collins) sich zunächst alleine vorfindet. Einen Ausweg gibt es ebenso wenig wie andere Personen, womit er der Verzweiflung nahe ist. Aber sein Wachzustand erregt schließlich die Aufmerksamkeit eines kosmischen Wesens, welches gerne die Ruhe in der Leere wiederherstellen möchte.
Das ging schneller als erwartet. Unserem Engel stehen zwar einige unangenehme Szenen bevor, die ihm unter anderem seine schlimmsten Erlebnisse vor Augen führen. Aber am Ende bleibt der kosmischen Entität keine andere Wahl, als ihn wieder zurück zur Erde zu schicken - um der Ruhe Willen. Denn die scheinbar unbegrenzte Macht der Kreatur, welche schon vor Gott und der Schöpfung existierte und die Dunkelheit hütete, vermag es kurioserweise nicht, Jacks (Alexander Calvert) Weckruf entgegenzuwirken und Castiel wieder schlafen zu legen.
Erfreulich ist dabei, dass Castiel sich tatsächlich selbst und ohne die Mithilfe von Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) gegen das Wesen behaupten kann. Es muss - abgesehen von Jacks kleiner Intervention letzte Woche - also niemand irgendwelche Rituale oder sowas vollziehen, womit die Leere quasi von außen unangetastet bleibt. Collins darf zudem eine Doppelrolle spielen und kann erneut zeigen, wie gut er zwischen den verschiedenen Rollen wechseln kann. Das macht schon Spaß.
Am Ende bleibt aber trotz aller Szenen der Eindruck, dass es Castiel zu leicht gemacht wurde. Zwar möchte wohl niemand sehen, wie sein Aufenthalt dort unnötig in die Länge gezogen wird. Aber ein paar zusätzliche Tests oder Prüfungen, mit denen er sich seine Rückkehr erst verdienen muss, hätte es trotzdem geben können.
Fall der Woche
Der Fall der Woche bewegt sich nüchtern betrachtet in bekannten Gefilden. Ein Monster treibt sein Unwesen und zieht mordend durch die Gegend, was die Aufmerksamkeit von Sam und Dean erregt. Zunächst muss herausgefunden werden, um welche Kreatur es sich dabei handelt. Ist es ein Geist? Ein Wiedergänger? Oder doch etwas ganz anderes? Leicht ungewöhnlich - aber noch nicht unbedingt neu - wird es, als der vermeintliche Missetäter sich als gutartiges Wesen entpuppt. Denn Mia (Rukiya Bernard) setzt ihre Formwandler-Fähigkeiten ein, um Leuten zu helfen. Dem wahren Bösewicht Buddy (Niall Matter) kommen die Brüder erst später auf die Schliche, wobei im Grunde genommen der mehr oder weniger übliche Endkampf abgeliefert wird. Also besserer Durchschnitt?
Weit gefehlt! Jacks Anwesenheit alleine bringt schon eine gewaltige Änderung mit. Aber hätte man ihn „nur“ dabei gehabt - quasi als Beobachter, der die Kniffe der Jagd erlernen soll - wäre die Begeisterung womöglich verhaltener ausgefallen. Was der Fall der Woche mitbringt, ist vielmehr eine emotionale Achterbahnfahrt für sowohl Sam und Dean als auch für Jack. Keiner der drei kommt ungeschoren davon. Jeder wird durch die Ereignisse (und auch durch Mia) emotional gefordert. Und das alles eingebettet in die Geschichte um die Formwandler. Wunderbar.
Dean
Dean gibt sich anfangs unverändert und ist nicht gerade begeistert davon, dass Sam Jack mitnehmen will. Seine miese Haltung gegenüber Jack kann den Zuschauer zuweilen auf die Palme treiben, ist aber mit Blick auf die letzten Episoden konsequent. Als die drei bei Mia schließlich auf der Couch sitzen und sich die Unterhaltung in Richtung Mary (Samantha Smith) bewegt, bekommt auch Sam vom älteren Bruder sein Fett weg. Kalt und stur bringt er das Mutterthema und seine Ansicht dazu zur Sprache, womit aus dem Vorwand, unter dem die drei bei Mia auftauchten, plötzlich bitterer Ernst wird. Sam ist schließlich so aufgebracht, dass er den Raum verlassen muss - und wir sind uns an der Stelle sicher, dass diese Reaktion nicht vorgetäuscht war, um Sam eine Gelegenheit zur Durchsuchung der Wohnung zu geben.
Interessanterweise durchschaut Mia Deans Verhalten aber sofort und zieht auch die richtigen Schlüsse in Bezug auf Jack und Dean. Keine schlechte Leistung für den Shapeshifter, dessen Identität im nächsten Moment enthüllt wird. Und diese Enthüllung liefert nicht das Monster hinter den Morden. Mia hilft ihren Patienten, nutzt ihre Fähigkeiten, damit sie ihre Verstorbenen noch einmal sehen und Abschied nehmen können. Eine gelungene Überraschung, zeigt sich doch ein weiteres Mal, dass nicht alle Kreaturen böse sind. Mehr noch, Mia hilft den Winchestern anschließend bei der Suche nach dem wahren Missetäter.
Diese Offenbarung wird sicher einen Eindruck bei Dean hinterlassen haben, denn sie passt nicht zu dem Bild, welches er ständig von Jack wiedergibt. Dass Mia die Folge überlebt (und nicht von Dean getötet wird - eine Befürchtung, die man durchaus haben konnte), obwohl sie als Formwandler ein Monster per Definition darstellt, spricht Bände. Aber erst Jacks Einsatz am Ende wird bei Dean das dringend benötigte Umdenken eingeleitet haben.
Wer jetzt meint, dass Dean sich in seiner Einstellung um 180 Grad gedreht hat, liegt falsch. Zwar sind seine abschließenden Worte an Sam - "I need you to keep the faith. For both of us." - eher in Richtung Mary-Thematik gerichtet, lassen sich aber auch auf Jack anwenden. Somit bröckelt die Mauer, die den älteren Winchester-Bruder umgibt, aber seine Skepsis bleibt erhalten. Während er Sam das sehr eindeutig und treffend vermittelt, darf Jack sich über ein kleines Lob am Ende freuen. "You did good today."
Sam
Sam muss sich anfangs um Schadensbegrenzung bemühen, da Jack das Streitgespräch zwischen den Brüdern am Ende von "Patience" mitbekommen hat und überhaupt nicht Teil des neuen Abenteuers sein möchte. Da gilt es zunächst, dem Jungen zu vermitteln, dass er kein "interdimensional can-opener" ist, sondern Sam tatsächlich an ihn glaubt. Sehr feinfühlig wird hier vorgegangen und mit der Aussicht darauf, dass Jack Dean im Verlauf des neuen Falls beeindrucken könnte, gibt es schließlich auch die passende Motivation für Jack. "Look, if there's one thing Dean respects, it's effort. So come along, help us out. Let's be the good guys."
Schwieriger wird es dann für Sam, als der neue Fall untersucht wird und Dean keine Gelegenheit auslässt, um Jack in schlechtem Licht dastehen zu lassen - sei es aufgrund seiner Unerfahrenheit oder weil es zu lange dauert, bis Jack mit Hot Dogs und Kaffee wiederkommt. Das ist unfair und Sam ziemlich machtlos gegenüber Dean, der dem Jungen offensichtlich keine Chance geben will. Aber es war nicht anders zu erwarten, dass nur Jack selbst da eine Veränderung bewirken kann.
Zurück zu Sam. Die Sitzung bei Mia bringt hier verständlicherweise die Gefühle zur Wallung. Dean trifft da nicht nur einen Nerv, sondern bringt Sam dazu, sich am Ende noch einmal näher mit dem Thema Mary zu beschäftigen. Erschreckenderweise ist er in der BM Szene („boy melodrama“, nicht „bowel movement“) sogar bereit, auf Deans harte Worte zu hören und stellt die Hoffnung darauf, dass Mama Winchester noch leben könnte, in Frage. Das kommt unerwartet, zeigt aber einmal mehr, dass die Beeinflussung der beiden Brüder aufeinander in beide Richtungen geht.
Hier liegt es jetzt bei Dean, sich in Schadensbegrenzung zu üben. Er braucht Sams Hoffnung, auch wenn er selbst keine hat. Entsprechend darf er sich - wenn auch nur kurz - gegenüber Sam öffnen. Ein toller Abschluss für die Achterbahnfahrt.
Castiel
Die Nebenhandlung findet in der schwarzen Leere statt, wo Castiel (Misha Collins) sich zunächst alleine vorfindet. Einen Ausweg gibt es ebenso wenig wie andere Personen, womit er der Verzweiflung nahe ist. Aber sein Wachzustand erregt schließlich die Aufmerksamkeit eines kosmischen Wesens, welches gerne die Ruhe in der Leere wiederherstellen möchte.
Das ging schneller als erwartet. Unserem Engel stehen zwar einige unangenehme Szenen bevor, die ihm unter anderem seine schlimmsten Erlebnisse vor Augen führen. Aber am Ende bleibt der kosmischen Entität keine andere Wahl, als ihn wieder zurück zur Erde zu schicken - um der Ruhe Willen. Denn die scheinbar unbegrenzte Macht der Kreatur, welche schon vor Gott und der Schöpfung existierte und die Dunkelheit hütete, vermag es kurioserweise nicht, Jacks (Alexander Calvert) Weckruf entgegenzuwirken und Castiel wieder schlafen zu legen.
Erfreulich ist dabei, dass Castiel sich tatsächlich selbst und ohne die Mithilfe von Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) gegen das Wesen behaupten kann. Es muss - abgesehen von Jacks kleiner Intervention letzte Woche - also niemand irgendwelche Rituale oder sowas vollziehen, womit die Leere quasi von außen unangetastet bleibt. Collins darf zudem eine Doppelrolle spielen und kann erneut zeigen, wie gut er zwischen den verschiedenen Rollen wechseln kann. Das macht schon Spaß.
Am Ende bleibt aber trotz aller Szenen der Eindruck, dass es Castiel zu leicht gemacht wurde. Zwar möchte wohl niemand sehen, wie sein Aufenthalt dort unnötig in die Länge gezogen wird. Aber ein paar zusätzliche Tests oder Prüfungen, mit denen er sich seine Rückkehr erst verdienen muss, hätte es trotzdem geben können.
Fall der Woche
Der Fall der Woche bewegt sich nüchtern betrachtet in bekannten Gefilden. Ein Monster treibt sein Unwesen und zieht mordend durch die Gegend, was die Aufmerksamkeit von Sam und Dean erregt. Zunächst muss herausgefunden werden, um welche Kreatur es sich dabei handelt. Ist es ein Geist? Ein Wiedergänger? Oder doch etwas ganz anderes? Leicht ungewöhnlich - aber noch nicht unbedingt neu - wird es, als der vermeintliche Missetäter sich als gutartiges Wesen entpuppt. Denn Mia (Rukiya Bernard) setzt ihre Formwandler-Fähigkeiten ein, um Leuten zu helfen. Dem wahren Bösewicht Buddy (Niall Matter) kommen die Brüder erst später auf die Schliche, wobei im Grunde genommen der mehr oder weniger übliche Endkampf abgeliefert wird. Also besserer Durchschnitt?
Weit gefehlt! Jacks Anwesenheit alleine bringt schon eine gewaltige Änderung mit. Aber hätte man ihn „nur“ dabei gehabt - quasi als Beobachter, der die Kniffe der Jagd erlernen soll - wäre die Begeisterung womöglich verhaltener ausgefallen. Was der Fall der Woche mitbringt, ist vielmehr eine emotionale Achterbahnfahrt für sowohl Sam und Dean als auch für Jack. Keiner der drei kommt ungeschoren davon. Jeder wird durch die Ereignisse (und auch durch Mia) emotional gefordert. Und das alles eingebettet in die Geschichte um die Formwandler. Wunderbar.
Dean
Dean gibt sich anfangs unverändert und ist nicht gerade begeistert davon, dass Sam Jack mitnehmen will. Seine miese Haltung gegenüber Jack kann den Zuschauer zuweilen auf die Palme treiben, ist aber mit Blick auf die letzten Episoden konsequent. Als die drei bei Mia schließlich auf der Couch sitzen und sich die Unterhaltung in Richtung Mary (Samantha Smith) bewegt, bekommt auch Sam vom älteren Bruder sein Fett weg. Kalt und stur bringt er das Mutterthema und seine Ansicht dazu zur Sprache, womit aus dem Vorwand, unter dem die drei bei Mia auftauchten, plötzlich bitterer Ernst wird. Sam ist schließlich so aufgebracht, dass er den Raum verlassen muss - und wir sind uns an der Stelle sicher, dass diese Reaktion nicht vorgetäuscht war, um Sam eine Gelegenheit zur Durchsuchung der Wohnung zu geben.
Interessanterweise durchschaut Mia Deans Verhalten aber sofort und zieht auch die richtigen Schlüsse in Bezug auf Jack und Dean. Keine schlechte Leistung für den Shapeshifter, dessen Identität im nächsten Moment enthüllt wird. Und diese Enthüllung liefert nicht das Monster hinter den Morden. Mia hilft ihren Patienten, nutzt ihre Fähigkeiten, damit sie ihre Verstorbenen noch einmal sehen und Abschied nehmen können. Eine gelungene Überraschung, zeigt sich doch ein weiteres Mal, dass nicht alle Kreaturen böse sind. Mehr noch, Mia hilft den Winchestern anschließend bei der Suche nach dem wahren Missetäter.
Diese Offenbarung wird sicher einen Eindruck bei Dean hinterlassen haben, denn sie passt nicht zu dem Bild, welches er ständig von Jack wiedergibt. Dass Mia die Folge überlebt (und nicht von Dean getötet wird - eine Befürchtung, die man durchaus haben konnte), obwohl sie als Formwandler ein Monster per Definition darstellt, spricht Bände. Aber erst Jacks Einsatz am Ende wird bei Dean das dringend benötigte Umdenken eingeleitet haben.
Wer jetzt meint, dass Dean sich in seiner Einstellung um 180 Grad gedreht hat, liegt falsch. Zwar sind seine abschließenden Worte an Sam - "I need you to keep the faith. For both of us." - eher in Richtung Mary-Thematik gerichtet, lassen sich aber auch auf Jack anwenden. Somit bröckelt die Mauer, die den älteren Winchester-Bruder umgibt, aber seine Skepsis bleibt erhalten. Während er Sam das sehr eindeutig und treffend vermittelt, darf Jack sich über ein kleines Lob am Ende freuen. "You did good today."
Sam
Sam muss sich anfangs um Schadensbegrenzung bemühen, da Jack das Streitgespräch zwischen den Brüdern am Ende von "Patience" mitbekommen hat und überhaupt nicht Teil des neuen Abenteuers sein möchte. Da gilt es zunächst, dem Jungen zu vermitteln, dass er kein "interdimensional can-opener" ist, sondern Sam tatsächlich an ihn glaubt. Sehr feinfühlig wird hier vorgegangen und mit der Aussicht darauf, dass Jack Dean im Verlauf des neuen Falls beeindrucken könnte, gibt es schließlich auch die passende Motivation für Jack. "Look, if there's one thing Dean respects, it's effort. So come along, help us out. Let's be the good guys."
Schwieriger wird es dann für Sam, als der neue Fall untersucht wird und Dean keine Gelegenheit auslässt, um Jack in schlechtem Licht dastehen zu lassen - sei es aufgrund seiner Unerfahrenheit oder weil es zu lange dauert, bis Jack mit Hot Dogs und Kaffee wiederkommt. Das ist unfair und Sam ziemlich machtlos gegenüber Dean, der dem Jungen offensichtlich keine Chance geben will. Aber es war nicht anders zu erwarten, dass nur Jack selbst da eine Veränderung bewirken kann.
Zurück zu Sam. Die Sitzung bei Mia bringt hier verständlicherweise die Gefühle zur Wallung. Dean trifft da nicht nur einen Nerv, sondern bringt Sam dazu, sich am Ende noch einmal näher mit dem Thema Mary zu beschäftigen. Erschreckenderweise ist er in der BM Szene („boy melodrama“, nicht „bowel movement“) sogar bereit, auf Deans harte Worte zu hören und stellt die Hoffnung darauf, dass Mama Winchester noch leben könnte, in Frage. Das kommt unerwartet, zeigt aber einmal mehr, dass die Beeinflussung der beiden Brüder aufeinander in beide Richtungen geht.
Hier liegt es jetzt bei Dean, sich in Schadensbegrenzung zu üben. Er braucht Sams Hoffnung, auch wenn er selbst keine hat. Entsprechend darf er sich - wenn auch nur kurz - gegenüber Sam öffnen. Ein toller Abschluss für die Achterbahnfahrt.