Ist aber so. Es gibt teilweise private Anbieter in solchen Fällen. Doch die sind dann oft entsprechend teuer. Das war das Problem bei dem Schweizer Fall. Es kam heraus, dass der in einem relativ teuren Sondersetting betreut wird (ein vorbestrafter, immer wieder rückfälliger Gewalttäter). Allerdings war dieses Sondersetting bis anhin das einzige, was funktioniert hatte. Es folgte eine Medienkampagne, die Volksseele kochte und das Programm wurde, weil zu teuer, beendet. Der Kerl kam erst in Isolationshaft (für seinen eigenen Schutz), danach wurde er irgendwann entlassen, wurde wieder rückfällig, Knast, das Personal im Knast war überfordert, nun sitzt er vorerst in Verwahrung.
Grundsätzlich gibt es zwei Varianten, du hast einen hohen Betreuungsschlüssel, um eine 1:1-Betreuung zu machen (das kostet enorm) oder zu stellst jemanden medizinisch still. Im Film wird ein Mittelweg gesucht. Doch ich finde, der Film zeigt sehr genau, wie das System scheitert. Die einzige Lösung wäre wahrscheinlich 2-3 starke Personen, die zu ihr eine Beziehung aufbauen können, wie den Betreuer zu haben, die abwechselnd rund um die Uhr das Mädchen betreuen und auch noch gleich unterrichten. Wenigstens einige Monate lang. Dafür brauchst Du Leute, die bereit sind das zu tun, du brauchst ne Finanzierung, du brauchst Einverständnis der Erziehungsbevollmächtigten und schliesslich und endlich ist auch dann noch lange nicht klar, ob es funktioniert. Darum ja der Titel, der die These des Films schon darlegt: Fälle wie dieser sprengen das heutige staatliche Bildungs und Erziehungssystem.