Texas Chainsaw (2013) [Kritik]

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Habe den Film ja noch nicht gesehen, aber Walter schreibt in seiner Kritik:
Verglichen mit seinen Vorgängern ist 'Texas Chainsaw 3D' also mit gewalt-(tät)igem Abstand der Zeigefreudigste.

Intensiviert wird dieser Eindruck durch die native, d.h. nicht nachkonvertierte, dritte Dimension. Wenn einem langsam eine röhrende Kettensägeentgegen fliegt und man sich ducken muss, Gedärme direkt im Schoß des Zuschauers landen oder Leatherfaces Finger einem die Nasenspitzekitzelt, dann kann man von einem durchaus gelungen Gimmick sprechen, für den sich der Aufpreis lohnt. Natürlich gibt es auch genügendPassagen, in denen weit und breit kein 3D Effekt zu sehen ist, weder ein Tiefen - noch ein Pop-Out Effekt. Tipp: in solchen Szenen einfach die Brilleabsetzten und in 2D weiter schauen, was bis auf minimalste Doppelkonturen nicht störend ist.
 

Lacrizera

New Member
Gleich nach dem vierten ist es der schlechteste, mir fällt wirklich kein guter Punkt ein, oh doch...die Hauptdarstellerin war recht hübsch, da mir sowas bei einem Film wurscht ist bringt es ihn auch nicht weiter......im Regal liegen lassen
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
So, nun mal im Player rotieren lassen, und war ok. Mehr auf keinen Fall. Denn auch wenn der Film blutig bis auf die Knochen und das Mark ist, so ist er auch dumm, austauschbar, wirkt oft billig, braucht zu lange bis er Fahrt aufnimmt und ist nicht immer spannend oder auch einfach nur unterhaltsam. Gekoppelt an Figuren, der plattesten Sorte.

Stattdessen versucht der neue Chainsaw beinahe jedes blutige Detail in Nahaufnahme und noch Körper-warm zu präsentieren und darüber beim nach Blut schreienden Publikum zu punkten. Das funktioniert ganz ok, nutzt sich aber auch zugig ab. Die Remake-Teile gingen ja teilweise ähnlich vor, versprühten dabei aber Atmosphäre und Charme. Beides geht diesem Teil über weite Strecken gänzlich ab. Hier hätte man einen Regisseur gebraucht, der weniger klinisch und abgedroschen inszeniert. Hat man alles schon gesehen. Zudem trüben eine unglaublich miese Flammen CGI gleich zu Beginn, bereits den ansonsten netten Einstieg.

Was der Film aber absolut hat, ist eines der dämlichsten Drehbücher der letzten Jahre, welche im Horrorbereich realisiert wurden. Und das will was heißen. Da agieren die uncharismatischen Figuren ja teilweise minutenlang und ohne Pause, absolut dämlich und unverständlich.
Klar, ich guck mir als Polizeichef und Bürgermeister auf dem Handy an, wie ein Cop den Säge schwingenden Irren im Haus stellen will, anstatt mal Anstalten zu machen, dem einsamen Cop Unterstützung zukommen zu lassen.

Sowas muss im Horror und Slasher-Bereich nicht zwangsläufig störend sein, aber hier war es das, da es u.a. dadurch zu sehr in Richtung Trash, von der nicht guten Sorte abdriftete. Durch all das (und noch mehr) und das alle Wendungen,
bis auf die eine Wichtige,
nicht wirklich überraschend daherkommen, macht den neuen Chainsaw nicht so gut, wie er sein müsste. Was den Film ein bisschen rettet, ist das gute Finale, wobei das Gezeigte, tatsächlich ansatzweise glaubhaft rüberkommt. War nett, und mal was anderes, und lässt auf eine Anknüpfung unter fähigerer Regie, und mit besserer Figurenzeichnung hoffen.
4,5/10 wirklich hübschen Hauptdarstellerinnen
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Man sollte von einem TCM Teil 7 nicht mehr erwarten, als ein stupides, verhältnismäßig- deftiges Slasher/Splatter-Filmchen, dann wird man gut unterhalten und auch nicht enttäuscht :smile:
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Dr.WalterJenning schrieb:
Man sollte von einem TCM Teil 7 nicht mehr erwarten, als ein stupides, verhältnismäßig- deftiges Slasher/Splatter-Filmchen, dann wird man gut unterhalten und auch nicht enttäuscht :smile:

Man sollte das vielleicht nicht, aber ich tue es trotzdem. Denn wenn es u.a. auf technischer Ebene krankt, und auch die Spannungsschraube nicht besonders belastet wird, so reicht mir nur literweise Kunstblut und Kunstgedärm einfach nicht für 90 Minuten aus. Der neue Maniac z.B. war ja ähnlich blutig, aber der hatte weit mehr Atmosphäre und war spannend.
Und schließlich gab es in der Geschichte der Serie andere und bessere Teile, und mit denen muss sich ein neuer, mittels heutiger Filmtechnik geschaffener Chainsaw-Teil einfach messen und messen lassen. Und nun ja, meiner Meinung nach verliert Texas Chainsaw (ohne Massacre) trotz ordentlich Massaker, gegen mindestens drei der "Vorgänger".
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Da ich TC3D in 3D sehen konnte, resultierte der Unterhaltungsfaktor nicht ausschliesslich aus stupidem Gemetzel, sondern auch aus dem Effekt. Zumal gerade das beispielhaft- dämliche Verhalten der Opfer für eine Menge Spaß sorgen konnte. Das Abseits dieser Faktoren weder Dramaturgie noch schauspielerisches Können vorhanden waren ist unbestritten, darin sind wir beide uns einig. Allerdings erwarte ich, wie bereits erwähnt, kein Kobe -Steak wenn Erbsensuppe auf der Speisekarte steht und Erbsensuppe ist eben auch lecker...auf ihre Art :biggrin:

Maniac konnte, bis auf die Ego-Perspektive bzw. die Bildkompositionen insgesamt, dem Genre und seinen Charakteren ebenfalls nichts Innovatives abgewinnen. Das Motiv von E. Wood
Mutterkomplex
ist dabei ebenso obsolet wie seine Quasi-Beziehung zur Protagonistin. Zwar Stilvoller inszeniert als seine Genre-Kollegen aber nicht weniger schematisch. Zudem lassen sich beide Filme schwer miteinander vergleichen, da TC3D deutlich auf morbiden Spaß ausgerichtet ist, bis auf das Finale keine Überraschungen zulässt und man mit einem Grinsen auf dem Gesicht das Kino verlässt, wohingegen Maniac ein 1A Feel-Bad Film ist, nachdem man sich schmutzig fühlt.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Um mal bei deinem (mMn absolut übertreibenden und falschen) beispielhaften Vergleich mit der Erbsensuppe und Kobe-Streak zu bleiben: Auch Erbsensuppe wird schmackhafter, wenn man sie frisch zubereitet, ordentlich abschmeckt, einen Schuss Sahne oder einen Löffel Crème Fraîche unterrührt und vielleicht ein paar frische Kräuter drauf streut. Dadurch wird sie rund und schmackhaft. Es sind eben die Details, die einen abheben, wenn es gut, und nicht nur ausreichend schmecken soll.

TC ist Erbsensuppe aus der Dose. Lauwarm, ohne Extras, eher fade, geschmacksneutral und langweilig. Macht vielleicht halbwegs satt, aber befriedigt keine Geschmacksnerven und führt zu keinen neuen Geschmackssphären, sondern höchstens zu Blähungen.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Diego de la Vega schrieb:
Um mal bei deinem (mMn absolut übertreibenden und falschen) beispielhaften Vergleich mit der Erbsensuppe und Kobe-Streak zu bleiben

Warum ist der Vergleich übertrieben und falsch? Es existieren sowohl im Slasher- als auch im Splatter-Genre solche Extreme, z.B. 'Psycho', 'Halloween', 'Tanz Der Teufel' oder 'Dawn of the Dead (Zombiesplatter, der sogar, zusammen mit White Zombie sogar ein neues Genre prägte bzw. gründete, das ist aber ein anderes Thema) wären z.B. mMn Kobe-Steak.

Diego de la Vega schrieb:
Auch Erbsensuppe wird schmackhafter, wenn man sie frisch zubereitet, ordentlich abschmeckt, einen Schuss Sahne oder einen Löffel Crème Fraîche unterrührt und vielleicht ein paar frische Kräuter drauf streut. Dadurch wird sie rund und schmackhaft. Es sind eben die Details, die einen abheben, wenn es gut, und nicht nur ausreichend schmecken soll.

Von mir aus streu' noch selbstgebackene Croutons d'rüber ect., es ändert nichts daran, dass es eine Erbsensuppe bleibt :biggrin:
Edit:

Wie dem auch sei, es beginnt bei der Erwartungshaltung und endet beim persönlichen Gusto. Du wurdest größtenteils enttäuscht und das kann ich dank deiner ausführlichen Kritik auch nachvollziehen, mir gefiel er gut, ebenfalls in meiner Kritik argumentiert :smile:
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Dr.WalterJenning schrieb:
Diego de la Vega schrieb:
Um mal bei deinem (mMn absolut übertreibenden und falschen) beispielhaften Vergleich mit der Erbsensuppe und Kobe-Streak zu bleiben

Warum ist der Vergleich übertrieben und falsch? Es existieren sowohl im Slasher- als auch im Splatter-Genre solche Extreme, z.B. 'Psycho', 'Halloween', 'Tanz Der Teufel' oder 'Dawn of the Dead (Zombiesplatter, der sogar, zusammen mit White Zombie sogar ein neues Genre prägte bzw. gründete, das ist aber ein anderes Thema) wären z.B. mMn Kobe-Steak.

Ebenso wie TCM. Falsch war eher auf die mMn von Dir implizierte Erwartungshaltung gemünzt.

Dr.WalterJenning schrieb:
Diego de la Vega schrieb:
Auch Erbsensuppe wird schmackhafter, wenn man sie frisch zubereitet, ordentlich abschmeckt, einen Schuss Sahne oder einen Löffel Crème Fraîche unterrührt und vielleicht ein paar frische Kräuter drauf streut. Dadurch wird sie rund und schmackhaft. Es sind eben die Details, die einen abheben, wenn es gut, und nicht nur ausreichend schmecken soll.

Von mir aus streu' noch selbstgebackene Croutons d'rüber ect., es ändert nichts daran, dass es eine Erbsensuppe bleibt :biggrin:

Siehe letzten Beitrag von mir: Qualität der Zutaten. Damit fällt es letztendlich. Ich schluck nicht jeden Müll, nur weil "ist lecker" drauf steht. :wink:

Dr.WalterJenning schrieb:
Edit:
Wie dem auch sei, es beginnt bei der Erwartungshaltung und endet beim persönliche Gusto.

Absolut. Und wenn ein Film direkt an TCM anschließt, ist die Erwartungshaltung entsprechend hoch.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Diego de la Vega schrieb:
Ich schluck nicht jeden Müll, nur weil "ist lecker" drauf steht. :wink:

Das habe ich jetzt einfach mal überlesen, denn du bist der Einzige der von Dosensuppe ect. spricht, ich meinte die bodenständige, hausgemachte Alternative mit Bockwurst z.B. (<--- stellvertretend für den Gore) :biggrin: TC3D kommt zwar aus der Retorte, ist austauschbar, beliebig, behäbig, jedoch hat auch er seine Momente (z.B. Finale) und jede Mnege, durch 3D intensivierte Gewaltausbrüche zu bieten. Das macht ihn mMn zu einem guten Vertreter des Splattergenres aber eben nicht sehr gut oder gar zu einem Klassiker wie das Original, dass sich eindeutig nicht in diesem Genre bewegt :smile:

Diego de la Vega schrieb:
Absolut. Und wenn ein Film direkt an TCM anschließt, ist die Erwartungshaltung entsprechend hoch.


Durch diverse Kritiken, den Regisseur, die Stilrichtung oder auch durch Trailer und Making-Ofs konnte die Erwartungshaltung so hoch wirklich nicht sein :wink: Zumindest nicht realistisch...

Des Weiteren ist 'Texas Chain Saw Massacre' ein Terrorfilm, der nahezu ausschliesslich psychologisch wirkt. Alle Nachfolger setzten auf maximale, plakative Gewalt als Unterhaltungsfaktor, mal mehr, mal weniger (bis auf Teil 2, der das Original persiflierte). Dabei war das Remake sehr gelungen und das Prequel mMn noch etwas besser, was nichts an der Tatsache ändert, dass alleine das Genre, indem sich TCM inzwischen bewegt, für eben solches Gemetzel steht.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Dr.WalterJenning schrieb:
Durch diverse Kritiken, den Regisseur, die Stilrichtung oder auch durch Trailer und Making-Ofs konnte die Erwartungshaltung so hoch wirklich nicht sein :wink: Zumindest nicht realistisch...

Aber natürlich konnte sie das. Schließlich kann auch Splatter-Kino von überzeugender Qualität sein. Siehe die Remakes. Und viel mehr als den Splatter-Einschlag konnte man vom Trailer nicht ableiten. Und gelesene Kritiken kann man vor einem Filmgenuss nun wirklich nicht als gegeben erwarten.
Und selbst wenn eine Fortsetzung anders sein will (was vollkommen in Ordnung ist) und wie hier die Kamera drauf hält, anstatt Kopfkino zu generieren, so muss sie sich, - egal wie anders sie ist - zumindest Qualitativ einem Vergleich mit dem Vorgänger stellen.


Dr.WalterJenning schrieb:
Des Weiteren ist 'Texas Chain Saw Massacre' ein Terrorfilm, der nahezu ausschliesslich psychologisch wirkt. Alle Nachfolger setzten auf maximale, plakative Gewalt als Unterhaltungsfaktor, mal mehr, mal weniger (bis auf Teil 2, der das Original persiflierte). Dabei war das Remake sehr gelungen und das Prequel mMn noch etwas besser, was nichts an der Tatsache ändert, dass alleine das Genre, indem sich TCM inzwischen bewegt, für eben solches Gemetzel steht.

Auch wenn es u.a. für Gemetzel steht, so steht es beileibe nicht nur hierfür. Spannung, lautet hier nur eines der hier deutlich fehlenden Elemente. Du magst (ebenso wie ich) die Remake-Teile, und für mich klafft da einfach eine riesige Lücke, was die Qualitäten der Streifen im objektiven Vergleich betrifft.
Dieser TC ist für mich halt wenn überhaupt halb so gut. Daher die 4,5 Punkte, die eigentlich noch freundlich gegeben sind. Hätten objektiver betrachtet und mit einem Tag Abstand mehr, auch 3,5 sein können. Denn wie du erwähnst (und ich früher ja auch schon) ist dieser Film "austauschbar, beliebig, behäbig, jedoch hat auch er seine Momente (z.B. Finale)". Ja genau. Und nur das gute Finale, plus ein bisschen vorher, gekoppelt mit nach Schema-F runter gekurbelten, uninspirierten Blutspielchen hat einfach nicht gereicht.

Bei TC hat man für mich schlicht vergessen die verrußte Zündkerze auszuwechseln, und so läuft die Kettensäge mit einigen Fehlzündungen und Aussetzern alles andere als rund.

Und auch wenn es interessant ist, den Film mit Jennings blutig, leuchtenden Augen zu betrachten, so wären weitere, etwas ausführliche Meldungen mal eine nette Abwechslung.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Es könnte sein, dass ich den im Verlauf der nächsten Woche bei einem Gorehound-Kumpel zu Gesicht bekomme - wenn das der Fall ist, würde ich hier auch noch ein paar Zeilen beisteuern. Ich muss allerdings sagen, dass ich Beginning nicht gesehen habe und das Remake unterhaltsam aber nicht großartig fand. Dementsprechend habe ich nicht auf diesen hier hingefiebert und heute bloß die Information bekommen, das genannter Kumpel ihn sich besorgt hat.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Diego de la Vega schrieb:
Und auch wenn es interessant ist, den Film mit Jennings blutig, leuchtenden Augen zu betrachten, so wären weitere, etwas ausführliche Meldungen mal eine nette Abwechslung.

Ok, jetzt wirst du beleidigend und erweckst den Eindruck, dass du meine Kritik nicht gelesen hast :nene:
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Beleidigend? Nein.
Ich ging davon aus, ich könnte mit den hier :wink: am Ende der Zeile sparen, und schlicht ein paar Andere die ihn gesehen haben, zum tippen animieren.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich habe hier ja noch gar nichts zu dem Film geschrieben. Also ich war positiv überrascht. Es gab zwar ein paar Schwächen (die schlechte Leatherface-Maske am Anfang, die erzwungen wirkenden Massacre-Sprüche, teilweise unglaubhaftes Verhalten der Figuren), aber im Großen und Ganzen war ich mit dem Film zufrieden. Ein paar Szenen waren schon recht heftig (ich sag nur 50/50). Die Hauptdarstellerin fand ich sympathisch, die anderen Schauspieler waren okay, aber nicht herausragend (das eine Mädchen spielte in Lost die Tochter von Ben und in Malcolm mittendrin eine Freundin von Malcolm).
Interessant fand ich, dass der Film ziemlich konsequent das Thema "Familie" behandelt hat. Und ich fand es gut, dass
das Gesicht von Leatherface nicht gezeigt wurde

An das 1974er Original und an das Remake kommt der Film zwar nicht heran, aber ich fand ihn besser als Beginning und die Teile 2-4 der alten Reihe.

7/10
 
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