Uff, eins vorneweg, der Film ist ja mal ein echter Brocken. aber meiner Ansicht nach ist Nolan auf hohem Niveau gescheitert.
Vieles wurde schon angetönt.
Kurz zu den Vorgängern:
Batman Begins
War der eher noch typische Comicfilm. Themen wie Rache und Gerechtigkeit wurden in ein Setting romantischer Abenteuergeschichte und dunklem Heldenepos behandelt. Das war sehr schön, sehr angenehm und unterhaltsam -dazu noch geradezu phänomenal gut besetzt. Für mich damals wie heute stellt das Finale den grössten Schwachpunkt dar. Die pseudozombie-Szenerie wollte mir nicht so recht passen. Dazu kam es am Schluss zu ein paar zu plumpen Gags (insb. Gordon im Batmobil), die zum Rest des Films nicht recht passen wollten. Dennoch, damals wie heute, sehr schöne, romantische Comicverfilmung mit etwas Anspruch und viel Melancholie.
8.5/10
The Dark Knight
Gleich zu Anfang fällt einem der krasse Stilbruch ins Auge. Der romantische Look wird durch grauen Grossstadtrealismus ersetzt. Auch die Stimmung ist viel weniger romantisch und abenteuerlich als der Vorgänger. Vielmehr steht eine pessimistische moralischambivalente Thrilleratmosphäre im Vordergrund. Grösste Schwachpunkt wie bei vielen Nolanblockbustern ist schliesslich der Fakt, dass der Film zu überladen daherkommt. Vieles passiert im Off. Einige Übergänge wirken irgendwie, als fehle zwischen drin was. Gewisse Handlungsstränge sind in ihrer Kürze überflüssig (Gordontäuschung). Insbesondere im Finale zaubert der Film noch viel zu viel aus dem Hut, insb. die moralischambivalente Superüberwachungsmaschine wirkt sehr aufgesetzt und bringt auch einen finalen Battle, der kaum noch zu überschauen ist. Zudem, ebenfalls eine typische Nolanschwäche, dass im Detail häufig der Wurm steckt. Der Joker, welcher allein mit seiner verstörenden den Präsenz den Film mindestens über die 8erWertung hievt, scheint geradezu hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, mit denen er Handlungen und Taktik der Polizei unglaublich genau vorhersagen kann, wie wann welcher Helikopter wo durchfliegt. Zudem hat er ein merkwürdig riesiges Arsenal an Waffen und Geräten. Zudem beisst sich die teils komplett übersteigerte Comicaction mit dem sonst herrschenden Realismus. Auf der Habenseite stehen weiterhin die fantastischen Schauspieler, dieses Mal verstärkt insb. durch Harvey Dent alias Aaron Eckhart und natürlich Heathe Ledger als Joker. Der Blick liegt auf der moralischen Legitimität der Figuren. Gibt es Moral, was ist moralisch vertretbares Handeln, wo sind die Grenzen, etc. Hier erreicht der Film überraschende Tiefe, welche den Vorgänger im Schatten stehen lässt. Trotz vieler kleiner Mängel ist der Film unheimlich eindrucksvoll und bleibt im Gedächtnis.
Daher: 9-9.5/10 Punkte
Und nun zurück zu "Rises"
Nolan hat für mich zwei grosse Schwächen. Einerseits leidenseine Geschichten, die im Groben häufig unheimlich clever erscheinen im Detail häufig an vielen Logiklöchern und unschönen Ungereimtheiten oder "Konstruiertheiten". Das war schon bei Nolans Bestem -Memento so, das ist auch bei Rises so. Bei Rises sind die Logiklücken aber schon recht störend:
Dann wirkt auch einiges konstruiert
Die zweite Schwachstelle von Nolan ist meiner Ansicht nach die Sache, dass er sich nicht entscheiden kann. Oder besser gesagt, er kann sich nicht "gegen etwas" entscheiden. Mir erscheint es so, als habe er tausend Ideen und jede Idee muss in den Film kommen. Aber gute Geschichten sind nicht nur unglaublich komplex, gutes Erzählen besteht auch aus Entscheiden, Dinge wegzulassen. Nolan haut uns hier alles um die Ohren. Vom grossen Drama, hin zur Hightechmaschinenaction, der einem Drama um Gerechtigkeit, vielen Anspielungen auf die Gegenwart und eine Utopie. Doch irgendwo hat er dabei das verloren, was er wirklich erzählen wollte - glaub ich.
Das zeigt sich auch sehr schön an der Tatsache, dass sich eigentlich fast
Das ist jetzt eigentlich alles negativ. Aber der Film ist nicht schlecht. Beileibe lebt der Film von vielen sehr guten Szenen. Bane hat grossartige Momente spendiert bekommen, so auch Catwoman. Viele der tragischen Szenen sind sehr klug gemacht. Der Score ist häufig packend, manchmal verstörend, selten nervig. Bruce Darstellung als gebrochener Mann insbesondere Anfangs ist grossartig. Die Szenen zwischen ihm und Alfred super. Auch der Utopieteil hat viele sehr kluge und interessante Momente, bleibt aber zu grob in der Skizzierung. Zu viele Fragen bleiben offen. Auch die Szenen in "Knast" und Banes Hintergrundgeschichte fand ich recht angenehm und erinnerte wieder etwas mehr an den Stil von Begins.
Inhaltlich hat der Film also sehr viel spannende Themen und Aspekte aber auch viele Schwachstellen:
Insbesondere aber das Finale fand ich richtig, richtig schlecht, was vor allem am Bat lag. Ich finde das Dinge, wie die meisten Maschinen im Film sehen total unecht aus. Der Bat sieht einfach wie ein Stück Blech aus, das durch die Luft gezogen wird.
Sicherlich muss ich mir den Film noch einmal ansehen. Aber im Moment ergibt sich aus den vielen Einzelteilen noch kein befriedigendes und rundes Ganzes. Die 9er-Wertungen kann ich in diesem Fall wirklich nur schwerlich nachvollziehen. Von mir gibts 7/10 Punkte. Aber ich muss sagen, dass ich ne Bewertung echt schwierig finde.
Vieles wurde schon angetönt.
Kurz zu den Vorgängern:
Batman Begins
War der eher noch typische Comicfilm. Themen wie Rache und Gerechtigkeit wurden in ein Setting romantischer Abenteuergeschichte und dunklem Heldenepos behandelt. Das war sehr schön, sehr angenehm und unterhaltsam -dazu noch geradezu phänomenal gut besetzt. Für mich damals wie heute stellt das Finale den grössten Schwachpunkt dar. Die pseudozombie-Szenerie wollte mir nicht so recht passen. Dazu kam es am Schluss zu ein paar zu plumpen Gags (insb. Gordon im Batmobil), die zum Rest des Films nicht recht passen wollten. Dennoch, damals wie heute, sehr schöne, romantische Comicverfilmung mit etwas Anspruch und viel Melancholie.
8.5/10
The Dark Knight
Gleich zu Anfang fällt einem der krasse Stilbruch ins Auge. Der romantische Look wird durch grauen Grossstadtrealismus ersetzt. Auch die Stimmung ist viel weniger romantisch und abenteuerlich als der Vorgänger. Vielmehr steht eine pessimistische moralischambivalente Thrilleratmosphäre im Vordergrund. Grösste Schwachpunkt wie bei vielen Nolanblockbustern ist schliesslich der Fakt, dass der Film zu überladen daherkommt. Vieles passiert im Off. Einige Übergänge wirken irgendwie, als fehle zwischen drin was. Gewisse Handlungsstränge sind in ihrer Kürze überflüssig (Gordontäuschung). Insbesondere im Finale zaubert der Film noch viel zu viel aus dem Hut, insb. die moralischambivalente Superüberwachungsmaschine wirkt sehr aufgesetzt und bringt auch einen finalen Battle, der kaum noch zu überschauen ist. Zudem, ebenfalls eine typische Nolanschwäche, dass im Detail häufig der Wurm steckt. Der Joker, welcher allein mit seiner verstörenden den Präsenz den Film mindestens über die 8erWertung hievt, scheint geradezu hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, mit denen er Handlungen und Taktik der Polizei unglaublich genau vorhersagen kann, wie wann welcher Helikopter wo durchfliegt. Zudem hat er ein merkwürdig riesiges Arsenal an Waffen und Geräten. Zudem beisst sich die teils komplett übersteigerte Comicaction mit dem sonst herrschenden Realismus. Auf der Habenseite stehen weiterhin die fantastischen Schauspieler, dieses Mal verstärkt insb. durch Harvey Dent alias Aaron Eckhart und natürlich Heathe Ledger als Joker. Der Blick liegt auf der moralischen Legitimität der Figuren. Gibt es Moral, was ist moralisch vertretbares Handeln, wo sind die Grenzen, etc. Hier erreicht der Film überraschende Tiefe, welche den Vorgänger im Schatten stehen lässt. Trotz vieler kleiner Mängel ist der Film unheimlich eindrucksvoll und bleibt im Gedächtnis.
Daher: 9-9.5/10 Punkte
Und nun zurück zu "Rises"
Nolan hat für mich zwei grosse Schwächen. Einerseits leidenseine Geschichten, die im Groben häufig unheimlich clever erscheinen im Detail häufig an vielen Logiklöchern und unschönen Ungereimtheiten oder "Konstruiertheiten". Das war schon bei Nolans Bestem -Memento so, das ist auch bei Rises so. Bei Rises sind die Logiklücken aber schon recht störend:
- Bruces Physis. Zuerst das mit dem Knie, das auf wundersame Weise wieder zu heilen scheint, dann die Sache mit Rücken.
- Das Auftauchen der Figuren immer an den genau richtigen Stellen, ohne dass man weiss, wieso? Sind die alle hellseherisch begabt?
- Wie kam Bruce zurück nach Gotham, als er aus der Höhle raus ist
- Wieso gehen die mit der Atombombe um, als wäre sie ein Pingpongball? etc.
- Das Auftauchen der Figuren immer an den genau richtigen Stellen, ohne dass man weiss, wieso? Sind die alle hellseherisch begabt?
- Wie kam Bruce zurück nach Gotham, als er aus der Höhle raus ist
- Wieso gehen die mit der Atombombe um, als wäre sie ein Pingpongball? etc.
bspw. die ganze Sache mit dem Löschen der Vorstrafen von Catwoman oder der Sache rund um den Energiereaktor, den man letztlich nur braucht, damit Bane ne Atombombe draus bauen kann
Das zeigt sich auch sehr schön an der Tatsache, dass sich eigentlich fast
jedes Gerücht über die Handlung oder die Figuren, das im vorneherein herumerzählt wurde, schliesslich bewahrheit. Rhas Tochter Thalia, Blake als neuer Rächer, Bane bricht Bruce Rückrat etc.
Das ist jetzt eigentlich alles negativ. Aber der Film ist nicht schlecht. Beileibe lebt der Film von vielen sehr guten Szenen. Bane hat grossartige Momente spendiert bekommen, so auch Catwoman. Viele der tragischen Szenen sind sehr klug gemacht. Der Score ist häufig packend, manchmal verstörend, selten nervig. Bruce Darstellung als gebrochener Mann insbesondere Anfangs ist grossartig. Die Szenen zwischen ihm und Alfred super. Auch der Utopieteil hat viele sehr kluge und interessante Momente, bleibt aber zu grob in der Skizzierung. Zu viele Fragen bleiben offen. Auch die Szenen in "Knast" und Banes Hintergrundgeschichte fand ich recht angenehm und erinnerte wieder etwas mehr an den Stil von Begins.
Cranes Auftritt ist fantastisch
Inhaltlich hat der Film also sehr viel spannende Themen und Aspekte aber auch viele Schwachstellen:
Blakes Wissen um Batmans Identität wirkt beliebig. Banes Ende ist äusserst enttäuschend. etc. Edit: Den HarveyAct fand ich auch recht aufgesetzt. HaveyAct und aus einem vom Verbrechen gebeudelten Gotham wird sogleich ein kleines friedvolles Paradies - hä?
Insbesondere aber das Finale fand ich richtig, richtig schlecht, was vor allem am Bat lag. Ich finde das Dinge, wie die meisten Maschinen im Film sehen total unecht aus. Der Bat sieht einfach wie ein Stück Blech aus, das durch die Luft gezogen wird.
Das Finale überhaupt ist sehr merkwürdig bis schon unfreiwllig komisch. Diese merkwürdige Polizeitruppen, die sich da in die Strassenschlacht stürzen oder auch Batman, der schlussendlich nur noch in seinem Flugdingsbums hantiert. Ich fragte mich schon fast, ob ich mich in nem Werwolf-Kinofilm oder in nem Batmanfilm befinde
Sicherlich muss ich mir den Film noch einmal ansehen. Aber im Moment ergibt sich aus den vielen Einzelteilen noch kein befriedigendes und rundes Ganzes. Die 9er-Wertungen kann ich in diesem Fall wirklich nur schwerlich nachvollziehen. Von mir gibts 7/10 Punkte. Aber ich muss sagen, dass ich ne Bewertung echt schwierig finde.