The French Dispatch ~ Wes Anderson

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Weiß nicht, welches Kino du meinst. In der Astor Film Lounge läuft er auch.
Ich meinte das UCI Mundsburg. Auf der Seite der Astor Film Lounge sehe ich 3 Filme (und die MET Gala) und keiner davon ist The French Dispatch. Übersehe ich da was auf der Seite?

Habe jetzt jedenfalls ein Ticket für morgen, 16.45 Uhr im Zeise Kino gekauft.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Hhmmm....was schreibe ich jetzt zu diesem Anderson......

The French Dispatch ist wohl der Anderson den ich als Einstieg in seine Filme am wenigsten empfehlen würde.
Die Totalen sehen gewohnt großartig aus. Leider wird im Film immer mal wieder französisch gesprochen. Das wäre in einem "normalen" Film problemlos zu verkraften. Aber in einem Wes Anderson Film, in dem die Optik ein hervorstechender Aspekt ist und in dem es viele Kleinigkeiten zu entdecken gibt, stört(e) es (mich) doch ganz schön. Und für langsame Leser ist das schon mal gar nichts. Außerdem gibt es in The French Dispatch immer mal wieder Passagen in schwarz-weiß, was ich ebenfalls schade finde, da Anderson für meinen Geschmack in seinen Filmen farblich teils sehr schöne Sets bietet. Hier hatte es z.B. einen komplett gelben Flur und ein komplett gelbes Büro. Sowas hat in den schwarz-weiß Szenen einfach gefehlt.

Hinzukommt, dass hier quasi 4 kleine Geschichten erzählt werden, wodurch der Film weit weniger rund wirkt als Andersons andere Filme.
Für mich kamen so die einzelnen Figuren auch zu kurz. Manche Darsteller wirkten geradezu verschenkt (Willem Dafoe und Christoph Waltz wären für mich beispiele).

Das war auch der erste Film, in dem mir Timothee Chalamet irgendwie nicht passte. Vielleicht lag's am Synchronsprecher (der sonst super zu ihm passt). Vielleicht hat er aber auch einfach zu wenig wie eine Charakter aus einem Wes Anderson Film gewirkt. Ich kann's nicht genau sagen.

Fun Fact (oder so): Über der Tür des Chefredakteurs steht No Crying. An der Kinokasse stand ein "Namensschild", auf dem ebenfalls No Crying stand. :biggrin:
 

Joel.Barish

dank AF
Immer wenn man denkt, Wes Anderson könnte nicht noch mehr in seinem Stil versinken, kommt ein neuer Film daher, der mich vom Gegenteil überzeugt. Vielleicht ist jeder Animationsfilm aber auch ein Stil Booster für ihn. Wäre ja nicht das erste Mal.

Ich würde Manny zustimmen, dass "The French Dispatch" für Anderson Neulinge nicht ideal ist. Er nimmt schlicht keine Rücksicht, was man natürlich arrogant, spleenig oder selbstverliebt nennen könnte, was ich aber sehr positiv finde. So etwas bekommt man einfach nirgendwo sonst. Allein das ist die Sichtung schon wert.
Im Gegensatz zu Manny fand ich die Untertitel und die SW-Passagen positiv oder zumindest nicht negativ. Ich kann zwar das Argument der optischen Ablenkung verstehen, aber die UTs waren ja bewusst im Bild arrangiert. Und selbst ohne UTs sind die Bilder hier so randvoll mit visuellen oder typographischen Details, dass man ohnehin wohl am liebsten anhalten würde, um genau zu schauen. Beim Schwarz/Weiß stört mich allerhöchstens, dass ich die Bedeutung bis heute nicht ganz durchschaut habe. Ich habe es zunächst als Teil des Artikels, des Essays betrachtet. Der Text als Film, Schwarz auf Weiß. Aber die Abweichungen davon widersprechen dieser Theorie oft genug. Grundsätzlich aber kann auch Anderson'sches Schwarz/Weiß ästhetisch und gestalterisch überzeugen.

Ansonsten haben mir die Geschichten mit ihrem doppelten Rahmungen, Binnenerzählungen und Stil-/Mediumswechseln sehr gut gefallen. Klar, es sind Kurzgeschichten, die entsprechend kürzer treten in Sachen Emotionen und Charakteren. Es fällt in diesem Potpourri aus Journalismus, Politik, Kunst, Kultur und Liebe dennoch einiges ab. "The French Dispatch" ist wohl nicht der beste Anderson, aber dennoch ein wunderbarer, kreativer, unterhaltsamer und sehenswerter Film.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Er nimmt schlicht keine Rücksicht, was man natürlich arrogant, spleenig oder selbstverliebt nennen könnte, was ich aber sehr positiv finde.
Mag da kurz einhaken. Ich mein klar, Andersons Stil ist sehr eigen, aber auch etwas, was man als Zuschauer sehr genießen kann.
Warum sollte dann ein Wes Anderson sich selbst zurücknehmen, gerade wenn es ihn und seine Werke so auszeichnet?

Einfach ein interessanter Punkt von dir den du angesprochen hast, den du selbst ja auch gar nicht schlimm findest.
Ansonsten ja, her mit dem Film. Läuft bei mir im Kino leider nicht, daher warte ich sehnsüchtig auf die Scheibe.
 

narn5

Elwood Blues
Ich fand den film insgesamt sehr großartig, aber doch in seinen einzelnen Eppisoden sehr unterschiedlich stark.
Die "Maler" Episode ist für mich mit Abstand die stärkste. Die Revolution die schwächste. Aber das kann natürluch auch persönlicher Geschmak sein.
Mich hat weder das Französisch noch das Schawarzweis gestört. Hab mich einfach wohl gefühlt.

9/10
 
  • Like
Reaktionen: Jay
Oben