Toller, ruhiger und kompromissloser Film, der sich nach langer Thrillerflaute mal wieder richtig realistisch angefühlt hat. Die Odyssee auf der wir den Killer begleiten hat etwas sehr Roman-artiges, was neben der Kapiteleinteilung vor allem an Fassbender als Offsprecher liegt. Meistens mag ich sowas nicht außer es kommt von Großmeistern wie Scorsese, denn oft werden diese einfach nur aus erzählerischer Faulheit genutzt. Hier aber tauchen wir tief ein ins Seelenleben des Protagonisten, was die ruhige Atmosphäre nur noch mehr unterstreicht.
Nicht nur wegen den gelungenen, sich "flüssig" anfühlenden Locationwechsel ist das hier schon so ein bisschen der Anti-Wick, denn hier wird jedes Opfer sehr ernst genommen, bekommt vor dem Tod noch viel Raum und es ist interessant, wie unterschiedlich die Charaktere auf ihren nahenden Tod reagieren. Das war, u.a. dank durch die Bank weg hervorragenden Performances aller Nebendarsteller, schon das beste Element im Film und was mich - neben der Atmosphäre - am stärksten in den Bann gezogen hat.
Wirklich gelungener Film auf jeden Fall, der bei mir gerade noch nachwirkt.