The Killer: David Fincher und Michael Fassbender machen einen Thriller

Puni

Well-Known Member
Ist jetzt draußen. Hoffentlich genau der entschleunigte Thriller, den ich mir von Meister Fincher erhoffe.
 

Puni

Well-Known Member
Toller, ruhiger und kompromissloser Film, der sich nach langer Thrillerflaute mal wieder richtig realistisch angefühlt hat. Die Odyssee auf der wir den Killer begleiten hat etwas sehr Roman-artiges, was neben der Kapiteleinteilung vor allem an Fassbender als Offsprecher liegt. Meistens mag ich sowas nicht außer es kommt von Großmeistern wie Scorsese, denn oft werden diese einfach nur aus erzählerischer Faulheit genutzt. Hier aber tauchen wir tief ein ins Seelenleben des Protagonisten, was die ruhige Atmosphäre nur noch mehr unterstreicht.
Nicht nur wegen den gelungenen, sich "flüssig" anfühlenden Locationwechsel ist das hier schon so ein bisschen der Anti-Wick, denn hier wird jedes Opfer sehr ernst genommen, bekommt vor dem Tod noch viel Raum und es ist interessant, wie unterschiedlich die Charaktere auf ihren nahenden Tod reagieren. Das war, u.a. dank durch die Bank weg hervorragenden Performances aller Nebendarsteller, schon das beste Element im Film und was mich - neben der Atmosphäre - am stärksten in den Bann gezogen hat.

Wirklich gelungener Film auf jeden Fall, der bei mir gerade noch nachwirkt.
 

Envincar

der mecKercheF
Der Film hat mich leider nicht abgeholt. Weiß auch nicht so richtig was der Film darstellen sollte. Quasi keine Action, ein Killer dessen Privatleben irgendwie nicht zu seinem Auftreten während der Arbeit passt, okaye Dialoge ... repetitive innere Monologe, Killer die ihren Job nicht machen und ein Rachefeldzug der für mich in Verbindung mit der Art und Weise wie der Killer seinem Handwerk nachgeht keinen Sinn ergibt.
Vor allem die Tatsache, dass er auf seinem Weg so ziemlich jeden umbringt der auch nur irgendwie Kontakt mit ihm hat und involviert war wie bspw. der Taxifahrer, lässt er dann am Ende den Hauptschuldigen einfach mal leben ... war für mich komplett unlogisch und das Ende dementsprechend nicht rund. Auch die Tatsache, dass er scheinbar in all den Jahren keinen Fehler gemacht hat in seinem Job und schon Jobs erledigt hat die komplizierter waren, passiert ihm auf einmal so ein richtiger Stümperfehler und weil aufgrund seines Fehlers seine Freundin zu welcher der Zuschauer keinerlei Bezug bekommt ein mitbekommt riskiert er alles nur um ein paar Leute umzubringen und dann am Ende wieder an dem unsicheren Ort zu chillen? Das passte für mich einfach nicht richtig zu diesem Typ. Fincher präsentiert uns Fassbender als kompromisslosen beherrschten Killer und letztlich hätte es besser gepasst wenn wir eine Story gesehen hätten, wie er versucht aus dieser Geschichte rauszukommen, sich eine neue Identität zuzulegen und sein Reichtum zu genießen mit seiner Lebensgefährtin.
Ja der Film hatte paar coole Vibes und Momente aber letztlich für mich viel zu unrund und auch ein bisschen langweilig. Habe mir da echt mehr erhofft.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Großes Kino von Fincher. Insbesondere die Intro-Sequenz in Paris ist extrem stimmungsvoll. Wurde aber auch Zeit, dass Fincher wieder einen ordentlichen Thriller macht.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Mindhunter S3 würde ich mir am meisten wünschen.

Das kapier ich auch nicht:

Einerseits hat Fincher einen exklusiv-Vertrag und darf im Prinzip machen was er will. Andererseits wird dann eine der besten Serien der letzten Jahre nach gerade mal zwei Staffeln angesetzt.

"Der Fremde im Zug" ist ein super Streifen von Hitchcock, da verstehe ich auch nicht, warum man davon ein Remake machen muss. Es gibt doch soooo viel originären Stoff, der noch nicht verfilmt wurde...
 

Envincar

der mecKercheF
Hab mal gelesen dass Mindhunter unfassbar teuer gewesen sein soll und dann wohl nicht so stark geschaut wurde wie erhofft. Die Serie ist halt auch nicht für jeden. Recht dialoglastig, wenig Action ... lebt von Charakterdarstellungen und und und. Kann man meiner Meinung auch nicht mit Dahmer vergleichen oder so, da Mindhunter nicht wirklich die Verbrechen zeigt.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Hab mal gelesen dass Mindhunter unfassbar teuer gewesen sein soll und dann wohl nicht so stark geschaut wurde wie erhofft. Die Serie ist halt auch nicht für jeden. Recht dialoglastig, wenig Action ... lebt von Charakterdarstellungen und und und. Kann man meiner Meinung auch nicht mit Dahmer vergleichen oder so, da Mindhunter nicht wirklich die Verbrechen zeigt.

Ja, ist halt schon ne ruhige Serie und dann wohl verhältnismäßig teuer. Schade finde ich es trotzdem, weil ich den Prozess wahnsinnig interessant finde. Eine Dramaturgie wie bei Dahmer brauche ich da gar nicht.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Grade erst letztens von nen Kollegen gehört, dass die Serie abgesetzt worden sei. Hab ich total verpasst, was für me Enttäuschung. Und ja, kein Vergleich mit dem plump- voyeuristischem Dhamer.
 
Oben