Clive77
Serial Watcher
In der Folge "The Pillars of Hercules" der US-Serie The Last Ship trifft die USS Nathan James in der Straße von Gibraltar auf Hindernisse. Tom Chandler darf derweil einen näheren Blick auf die Organisation von Giorgio und dessen Partnern werfen.
USS Nathan James
Wie bereits im Auftakt geschehen, bleibt der Crew der Nathan James auch in der zweiten Episode nicht viel Zeit zum Durchatmen. „The Last Ship“ und seine Besatzung sind wieder auf sich allein gestellt (Rückendeckung aus der Heimat gibt es nicht), in dieser abermals actionreichen und spannenden Folge, die den Figuren einiges abverlangt. Das gesagt, macht sich sogleich auch ein Punkt kritisch bemerkbar: Die vielen Figuren dürfen zwar jede Menge Teamarbeit zur Schau stellen und müssen gemeinsam in Sekundenschnelle Entscheidung auf Entscheidung fällen, aber die Charakterisierung bleibt auf der Strecke. So gibt es nur wenige Momente zwischen den einzelnen Crewmitgliedern, ehe sie Omar (Anthony Azizi) vorerst ins Netz gehen und einen Ausweg finden müssen. Verübeln kann man es den Machern zwar kaum, dass hier vorrangig auf Spannung und Action zur See gesetzt wird, aber für den Fortlauf der Handlung wäre es wünschenswert, eine bessere Balance mit den Charaktermomenten zu finden - was vor allem (aber nicht nur) die Neuzugänge betrifft.
Das wäre dann auch schon der wesentliche Kritikpunkt, über den man sich beschweren darf. Denn der Rest des Handlungsstrangs um die James ist äußerst gelungene Serienkost. Angefangen mit dem Netz, welches nicht zum Fang von Fischen vorgesehen ist, über das mobile Geschütz bis hin zum befreienden Gegenschlag der James, welcher kurz das Schicksal einiger Figuren in Frage stellt, waren das sehr unterhaltsame 45 Minuten, die zum Mitfiebern einluden und kleinere Überraschungen im Kampfverlauf parat hielten. Slattery (Adam Baldwin) & Co. sind am Ende zwar nur einen kleinen Schritt weiter an ihr vorläufiges Ziel in Algerien herangekommen, wissen nun aber um die Möglichkeiten und das Arsenal von Omar Bescheid. Und dessen Mittel bestärken den Verdacht, dass da noch der eine oder andere größere Gegenspieler auf unsere Besatzung wartet. Ganz zu schweigen davon, dass sich möglicherweise ein faules Ei an Bord befindet - aber um hier Verdächtigungen vorzunehmen, ist es noch zu früh.
Ansonsten wäre noch zu erwähnen, dass man kurz um Danny (Travis Van Winkle) bangen konnte, als der von einem Schuss getroffen zu Boden ging und die abschließende Explosion des feindlichen Raketengeschützes ein wenig „over the top“ war (abgesehen davon, dass dieses kleine Feuerwerk im Vergleich zu den anderen Actionszenen qualitativ zu wünschen übrigließ). Man könnte mit Sicherheit noch ein paar der üblichen Schwachstellen aufzählen - fast das gesamte Einsatzkommando kommt ungeschoren davon, die James steckt sehr viel weg, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen et cetera - aber das wäre nichts Neues. Dem entgegen stehen dann wieder die stets professionellen Maßnahmen aller Beteiligten und es macht nach wie vor Spaß, das Team (ob nun zu Lande oder an Bord) in Aktion zu sehen - je bedrohlicher die Lage, umso besser.
Tom Chandler
In Griechenland ist derweil Giorgio (Jackson Rathbone) vollends auf Tom (Eric Dane) aufmerksam geworden und ob es nun von diesem geplant war oder nicht: Giorgio nimmt ihn in die eigenen Reihen auf, behält ihn aber im Auge. Das gibt unserem Helden die Möglichkeit, mehr über seinen Gegenspieler und dessen Organisation zu erfahren. Wenn er das Übel an der Wurzel packen will, sicher nicht der schlechteste Weg. Allerdings muss er dafür sein Saubermann-Image ablegen und sich die Hände schmutzig machen. Tatenlos zusehen, wie Moose (John Moamar) von Giorgio nach einem verlorenen Kampf entsorgt wird, ist dabei eine Sache. Mehr Sorgen darf uns da aber bereiten, dass er später dem heruntergehaltenen Daumen Folge leistet und seinen Zweikampf-Gegner (recht offensichtlich) zu Tode prügelt. Das ist eindeutig nicht mehr der Tom Chandler, den wir kennen.
Aber egal, ob uns seine Handlungsweise nun gefällt oder nicht, Tom verliert keine Zeit, sein neues Umfeld näher kennenzulernen. Dazu gehört Stavros (Christos Vasilopoulus) von der griechischen Navy, der einen Geschäftspartner von Giorgio verkörpert und somit einen weiteren Bösewicht mimt. Zudem erfährt Tom, dass es da noch ein höheres Tier über Giorgio gibt und er erhält Hinweise darauf, dass diese Partei daran arbeitet, eine Lösung für die Lebensmittelkrise zu finden. Gut möglich, dass das letztlich eine Verbindung zu Omar und den resistenten Samen ergibt. Vielleicht aber auch nicht.
Erwähnenswert ist hier auch die Schwester von Giorgio, Lucia (Sibylla Deen), die recht schnell - und nicht unbemerkt von ihrem Bruder - ein Auge auf Tom wirft. Das Techtelmechtel wird sicher noch für Komplikationen sorgen, wobei aber recht offenkundig ist, dass es Tom um Informationen und das Medaillon um ihren Hals geht, welches die Tür zu weiteren Geheimnissen öffnen wird.
Unterm Strich ein nicht minder spannender Handlungsstrang, der aber deutlich mehr an seinen Figuren und Toms neuer Situation interessiert ist als die Ereignisse in der Straße von Gibraltar. Schauen wir mal, wie Tom sich da in den nächsten Folgen schlagen wird und ob er dabei weitere Grenzen überschreiten muss. Fragen darf man sich indes, was aus Ashley (Grace Kaufman) und Sam (Aidan Sussman) wird, während Papa in geheimer Mission unterwegs ist.
Fazit: Die zweite Folge der vierten Staffel wusste ein wenig besser zu gefallen als der Auftakt. Chandler als James Bond in der Höhle der Löwen und so ganz anders, als wir ihn kennen, wirkte sehr frisch, auch wenn sich bereits jetzt erahnen lässt, wie in etwa sein Plot weitergeht und dass der höchstwahrscheinlich zurück zur Nathan James führen wird. Deren Crew durfte derweil ein nicht zu verachtendes Hindernis überwinden, was für viel Spannung und Action sorgte, aber sicher nicht frei von (kleineren) Schwachstellen war.
8/10
USS Nathan James
Wie bereits im Auftakt geschehen, bleibt der Crew der Nathan James auch in der zweiten Episode nicht viel Zeit zum Durchatmen. „The Last Ship“ und seine Besatzung sind wieder auf sich allein gestellt (Rückendeckung aus der Heimat gibt es nicht), in dieser abermals actionreichen und spannenden Folge, die den Figuren einiges abverlangt. Das gesagt, macht sich sogleich auch ein Punkt kritisch bemerkbar: Die vielen Figuren dürfen zwar jede Menge Teamarbeit zur Schau stellen und müssen gemeinsam in Sekundenschnelle Entscheidung auf Entscheidung fällen, aber die Charakterisierung bleibt auf der Strecke. So gibt es nur wenige Momente zwischen den einzelnen Crewmitgliedern, ehe sie Omar (Anthony Azizi) vorerst ins Netz gehen und einen Ausweg finden müssen. Verübeln kann man es den Machern zwar kaum, dass hier vorrangig auf Spannung und Action zur See gesetzt wird, aber für den Fortlauf der Handlung wäre es wünschenswert, eine bessere Balance mit den Charaktermomenten zu finden - was vor allem (aber nicht nur) die Neuzugänge betrifft.
Das wäre dann auch schon der wesentliche Kritikpunkt, über den man sich beschweren darf. Denn der Rest des Handlungsstrangs um die James ist äußerst gelungene Serienkost. Angefangen mit dem Netz, welches nicht zum Fang von Fischen vorgesehen ist, über das mobile Geschütz bis hin zum befreienden Gegenschlag der James, welcher kurz das Schicksal einiger Figuren in Frage stellt, waren das sehr unterhaltsame 45 Minuten, die zum Mitfiebern einluden und kleinere Überraschungen im Kampfverlauf parat hielten. Slattery (Adam Baldwin) & Co. sind am Ende zwar nur einen kleinen Schritt weiter an ihr vorläufiges Ziel in Algerien herangekommen, wissen nun aber um die Möglichkeiten und das Arsenal von Omar Bescheid. Und dessen Mittel bestärken den Verdacht, dass da noch der eine oder andere größere Gegenspieler auf unsere Besatzung wartet. Ganz zu schweigen davon, dass sich möglicherweise ein faules Ei an Bord befindet - aber um hier Verdächtigungen vorzunehmen, ist es noch zu früh.
Ansonsten wäre noch zu erwähnen, dass man kurz um Danny (Travis Van Winkle) bangen konnte, als der von einem Schuss getroffen zu Boden ging und die abschließende Explosion des feindlichen Raketengeschützes ein wenig „over the top“ war (abgesehen davon, dass dieses kleine Feuerwerk im Vergleich zu den anderen Actionszenen qualitativ zu wünschen übrigließ). Man könnte mit Sicherheit noch ein paar der üblichen Schwachstellen aufzählen - fast das gesamte Einsatzkommando kommt ungeschoren davon, die James steckt sehr viel weg, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen et cetera - aber das wäre nichts Neues. Dem entgegen stehen dann wieder die stets professionellen Maßnahmen aller Beteiligten und es macht nach wie vor Spaß, das Team (ob nun zu Lande oder an Bord) in Aktion zu sehen - je bedrohlicher die Lage, umso besser.
Tom Chandler
In Griechenland ist derweil Giorgio (Jackson Rathbone) vollends auf Tom (Eric Dane) aufmerksam geworden und ob es nun von diesem geplant war oder nicht: Giorgio nimmt ihn in die eigenen Reihen auf, behält ihn aber im Auge. Das gibt unserem Helden die Möglichkeit, mehr über seinen Gegenspieler und dessen Organisation zu erfahren. Wenn er das Übel an der Wurzel packen will, sicher nicht der schlechteste Weg. Allerdings muss er dafür sein Saubermann-Image ablegen und sich die Hände schmutzig machen. Tatenlos zusehen, wie Moose (John Moamar) von Giorgio nach einem verlorenen Kampf entsorgt wird, ist dabei eine Sache. Mehr Sorgen darf uns da aber bereiten, dass er später dem heruntergehaltenen Daumen Folge leistet und seinen Zweikampf-Gegner (recht offensichtlich) zu Tode prügelt. Das ist eindeutig nicht mehr der Tom Chandler, den wir kennen.
Aber egal, ob uns seine Handlungsweise nun gefällt oder nicht, Tom verliert keine Zeit, sein neues Umfeld näher kennenzulernen. Dazu gehört Stavros (Christos Vasilopoulus) von der griechischen Navy, der einen Geschäftspartner von Giorgio verkörpert und somit einen weiteren Bösewicht mimt. Zudem erfährt Tom, dass es da noch ein höheres Tier über Giorgio gibt und er erhält Hinweise darauf, dass diese Partei daran arbeitet, eine Lösung für die Lebensmittelkrise zu finden. Gut möglich, dass das letztlich eine Verbindung zu Omar und den resistenten Samen ergibt. Vielleicht aber auch nicht.
Erwähnenswert ist hier auch die Schwester von Giorgio, Lucia (Sibylla Deen), die recht schnell - und nicht unbemerkt von ihrem Bruder - ein Auge auf Tom wirft. Das Techtelmechtel wird sicher noch für Komplikationen sorgen, wobei aber recht offenkundig ist, dass es Tom um Informationen und das Medaillon um ihren Hals geht, welches die Tür zu weiteren Geheimnissen öffnen wird.
Unterm Strich ein nicht minder spannender Handlungsstrang, der aber deutlich mehr an seinen Figuren und Toms neuer Situation interessiert ist als die Ereignisse in der Straße von Gibraltar. Schauen wir mal, wie Tom sich da in den nächsten Folgen schlagen wird und ob er dabei weitere Grenzen überschreiten muss. Fragen darf man sich indes, was aus Ashley (Grace Kaufman) und Sam (Aidan Sussman) wird, während Papa in geheimer Mission unterwegs ist.
Fazit: Die zweite Folge der vierten Staffel wusste ein wenig besser zu gefallen als der Auftakt. Chandler als James Bond in der Höhle der Löwen und so ganz anders, als wir ihn kennen, wirkte sehr frisch, auch wenn sich bereits jetzt erahnen lässt, wie in etwa sein Plot weitergeht und dass der höchstwahrscheinlich zurück zur Nathan James führen wird. Deren Crew durfte derweil ein nicht zu verachtendes Hindernis überwinden, was für viel Spannung und Action sorgte, aber sicher nicht frei von (kleineren) Schwachstellen war.
8/10