Clive77
Serial Watcher
In der Folge "Nostos" der US-Serie The Last Ship kämpft Slattery sich schwer verwundet durch Nora Pula, Sardinien, die begehrten afrikanischen Samen in seinem Besitz. Während die Crew der James versucht, ihren kommandierenden Offizier zu retten, rückt der Feind von allen Seiten näher.
Slattery
Die zentrale Figur dieser Episode ist zweifelsohne Mike Slattery (Adam Baldwin), dessen Überlebenskampf schon alleine aufgrund des hohen Blutverlustes ziemlich aussichtslos erscheint. Zwar gelingt es ihm kurzzeitig, bei einer der Einwohnerinnnen des Ortes (Maria Cristina Heller) Unterschlupf zu finden, aber die Dame kümmert sich nicht nur um seine Wunde, sondern verabreicht ihm einen Tee, der halluzinogene Wirkungen zur Folge hat. Vermutlich nicht aus bösen Motiven, aber als Omar (Anthony Azizi) und seine Truppen Slatterys Versteck ausfindig machen, sehen die Fluchtchancen für unseren CO nicht gerade besser aus.
Dass sich hier nach dem Cliffhanger der letzten Woche endlich mal verstärkt auf eine Figur - und noch dazu eine solch zentrale Person, die oft leider nur im Schatten von Tom Chandler (Eric Dane) aktiv war - konzentriert wird, ist eine sehr positive Angelegenheit. Die verschwommenen Rückblicke (optisch schön inszeniert), die Slattery bei seiner Flucht erlebt, zeigen uns seine Vergangenheit vor den ganzen Ereignissen der Serie. Seine Familie, sein erstes Treffen mit Tom - hier war die Welt noch in Ordnung und längere Ausflüge mit der Navy, die er seiner Familie beibringen muss, die größeren Probleme seines Alltags. Diese Eindrücke mögen etwas spät kommen, aber sie transportieren gleichzeitig an den Zuschauer weiter, wofür Slattery kämpft und weshalb er trotz seines Zustands nicht aufgibt. Das weiß zu bewegen, zumal die jetzige Welt von The Last Ship und speziell die von Mike vermutlich nie wieder zu diesem Zustand zurückkehren wird.
Das gesagt, ließ sich durchaus vermuten, dass Mike diese Episode nicht überleben könnte. Ja, er ist eine der Hauptfiguren und die sterben doch eher selten. Oder wenn, dann höchstens im Staffelfinale. Trotzdem wäre es gut denkbar gewesen, dass Slattery sich im Endeffekt seinen Halluzinationen hingibt, zumal es mit Captain Joseph Meylan (Emerson Brooks) und den frisch ins Team zurückgekehrten Tom Chandler mindestens zwei Figuren gibt, die ihn im weiteren Staffelverlauf hätten ersetzen können. Somit blieb es bis zuletzt spannend, ob Mike tatsächlich wieder in die (vorübergehende) Sicherheit der USS Nathan James gebracht werden könnte.
Bodentruppen
Unsere Einsatzkräfte zu Lande haben weiterhin kaum Zeit zum Durchatmen. Sie müssen schnell agieren und reagieren, um zu Slattery vorzudringen, während Omars und Giorgios (Jackson Rathbone) Leute das gleiche Ziel verfolgen. Da bleibt mal wieder nicht viel Zeit, um sich verstärkt auf bestimmte Figuren zu konzentrieren. Charaktere wie Wolf Taylor (Bren Foster), Carlton Burk (Jocko Sims) oder Danny Green (Travis Van Winkle) kann man da schon fast als Statisten bezeichnen.
Lediglich bei Sasha (Bridget Regan), Fletcher (Jonathan Howard) und Tom dürfen ab und an kleinere Konfliktmomente das Geschehen durchdringen. So ist Fletcher keineswegs glücklich darüber, wenn Tom das Kommando an sich reißt und zur schnelleren Suche nach Slattery das Team aufteilen möchte. Und Sasha bringt zwischenzeitlich zur Sprache, dass ihr die Blicke zwischen Lucia (Sibylla Deen) und Tom in der letzten Episode nicht entgangen sind. Zuviel lässt sich in diese Momente sicher nicht hineininterpretieren, dazu bleiben sie einfach zu wage und die Anspannungen zwischen den Figuren zu gering. Aber auch als Tom in den letzten Szenen der Episode die Kabine der USS Nathan James betritt, wird aus einigen Blicken der Crew deutlich, dass sich nicht jeder über seine Rückkehr freut. Dass er die James vor fast zwei Jahren hinter sich gelassen hat, auch wenn es unter der Absicht geschah, mit seinen Kindern (was ist mit denen jetzt eigentlich?) einen Neustart zu wagen, werden sich bestimmt einige enttäuscht über seinen damaligen Abgang zeigen. Allerdings lässt sich erwarten, dass trotzdem kein allzu großes Drama darum betrieben wird, denn am Ende siegt doch immer die Professionalität und das Ziehen am gleichen Strang, um gemeinsam das nächste Ziel der Mission zu erreichen.
Ansonsten bleibt hier noch zu sagen, dass unsere Bodentruppen trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit mal wieder bergeweise Feinde ausschalten, ohne selbst Verluste zu haben. Echte Spannung kam erst gegen Ende auf, als die Lage doch sehr brenzlig wurde. Wobei uns allerdings nicht gezeigt wurde, wie sie den rettenden Helikopter betreten und dabei dem Feuer des Feindes unbeschadet entkommen konnten - schade.
Zur See
Auch vor der Küste Sardiniens spielt sich ein Teil der Action ab, denn während Giorgio zu Lande unseren Helden das Leben schwermacht, darf seine Schwester Lucia mit Hilfe von Stavros (Christos Vasilopoulos) und einem gut ausgestatteten Schiff der griechischen Marine der James zu Leibe rücken. Captain Meylan darf einen offenen Kampf dabei nicht riskieren, da die James momentan der einzige halbwegs sichere Rückzugspunkt für alle ist. Doch als Stavros und Lucia den Rettungshelikopter aufs Korn nehmen, bleibt Meylan keine andere Wahl als einzugreifen.
Das Versteckspiel der James mitsamt dem Einsatz eines Nulka-Täuschkörpers war schon nicht ohne. Obendrein ließen sich wieder einige der anderen Gesichter unserer Crew, wie beispielsweise Kara (Marissa Neitling), Jeter (Charles Parnell) oder Carl Nishioka (Ben Cho) blicken, die bislang doch eher unterrepräsentiert durch die Staffel gehen. Vielleicht hätte sich der eine oder andere Zuschauer lieber den offenen Kampf gewünscht, aber es blieb bis zuletzt nachvollziehbar, dass Meylan darauf verzichtet, auch wenn ein Überraschungsangriff aus der versteckten Lage heraus erfolgreich hätte sein können.
Apropos versteckte Lage, ein bisschen verwundert darf man da schon sein, dass Stavros unser „Last Ship“ nicht ähnlich leicht ausfindig machen kann wie unsere Crew das seine. Es wird zwar nicht selten ausgeführt, dass die James gut getarnt ist und weshalb, aber so komplett überzeugend wirken die verschiedenen Argumente dafür leider nicht.
Zuletzt bleibt noch die Frage offen, was unsere Besatzung als nächstes unternehmen wird. Sie haben die wertvollen Samen in ihrem Besitz und alle Mann sind wieder an Bord. Und jetzt? Gibt es an Bord einen Wissenschaftler, der sich mit den Dingern beschäftigen kann? Doc Rios (Maximiliano Hernández) wird es wohl kaum sein. Wahrscheinlicher ist es, dass jetzt ein sicherer Hafen angesteuert und erreicht werden muss. Nur welcher? Und kann es angesichts der Mittel des Feindes überhaupt einen sicheren Hafen geben?
Bösewichte
Wie zu erwarten fällt die Rolle von Dr. Paul Vellek (Peter Weller) wesentlich bedeutender aus, als es zunächst den Anschein hatte. Er hat Tom Chandler auch gleich erkannt, was seine Kinder Giorgio und Lucia nicht zustande brachten. Ob er das Ende der Fahnenstange bei den Bösewichten ist? Nach den Einblicken dieser Woche gut möglich, denn er wird wohl derjenige gewesen sein, mit dem Giorgio des Öfteren telefonierte. Außerdem wird uns ein weiterer Sohn von Vellek (Drew Roy) vorgestellt, der offensichtlich mit seinem Vater zusammen im Labor arbeitet, um eine Lösung für das Nahrungsmittelproblem zu finden. Doch ohne die Samen kommen sie nicht weiter.
Dass die Absichten von Vellek nicht humanistischer Natur sind, dürfte klar sein. Seine Motive dürften eher dahingehend liegen, der gesamten Welt eine kostspielige Lösung für das Nahrungsmittelproblem zu bieten, um sich selbst und seine Familie zu bereichern und seine Machtposition zu steigern. Soweit, so gewöhnlich. Allerdings bringt Peter Weller in seiner Rolle schon jetzt mehr Charisma als Gegenspieler mit, als es seine Serienkinder Giorgio und Lucia bislang vermochten, welche gegen ihn sogar vergleichsweise cartoonhaft wirken.
Fragen, die uns hier nun beschäftigen sollten, gibt es außerdem jede Menge. Wie will Vellek beispielsweise jetzt in den Besitz der Samen gelangen, wenn militärische Aktionen ausgeschlossen werden müssen? Klar, sie können die Nathan James nicht einfach wegballern, ohne die wertvolle Fracht in Gefahr zu bringen. Also den Seeweg blockieren und Verhandlungen starten? Dürfte wenig Aussicht auf Erfolg haben. Vielleicht eine Falle stellen und im Zuge dessen das Schiff kapern? Was meint ihr?
Oh, und eine Kleinigkeit sollten wir noch im Hinterkopf behalten. Giorgio hat Omar zwar in den Rücken geschossen (es ist halt nie eine gute Idee, die doppelte Menge Geld zu verlangen und anschließend seinem Geschäftspartner den Rücken zuzukehren), aber es versäumt, die Tat sicherstellend zu beenden. Von daher lässt sich erwarten, dass Omar noch nicht aus dem Spiel ist und Vellek und dessen Kindern noch einige größere Probleme bereiten könnte (immerhin wurde mehrfach erwähnt und auch gezeigt, dass Omar ebenfalls über große Mittel verfügt). Ob es gar zu einem Seitenwechsel kommen könnte und Omar sich als Feind des Feindes als dringend benötigte Unterstützung der USS Nathan James erweisen wird, ist natürlich reine Spekulation. Nach diesem Ereignis aber sicher nicht auszuschließen.
Fazit: Eine weitere gute Folge, die mit Spannung auf die nächste Episode warten lässt. Slattery in den Vordergrund zu stellen, wurde auch langsam mal Zeit und es ließ sich tatsächlich befürchten, es könne seine letzte Episode in der Serie sein. Bei unseren anderen Helden verlief alles mehr oder weniger in vertrauten Bahnen, wobei sich durchaus ein paar leichte Anspannungen bezüglich Toms Rückkehr bemerkbar machten, die aber nur an wenigen Stellen die Oberfläche durchdringen können. Actionlevel und Tempo bleiben hingegen voll in Ordnung, wobei uns diese Woche ein weiterer guter Einblick ins Lager der Bösewichte spendiert wird, inklusive der Offenbarung des (vermeintlichen?) Strippenziehers.
7,5/10
Slattery
Die zentrale Figur dieser Episode ist zweifelsohne Mike Slattery (Adam Baldwin), dessen Überlebenskampf schon alleine aufgrund des hohen Blutverlustes ziemlich aussichtslos erscheint. Zwar gelingt es ihm kurzzeitig, bei einer der Einwohnerinnnen des Ortes (Maria Cristina Heller) Unterschlupf zu finden, aber die Dame kümmert sich nicht nur um seine Wunde, sondern verabreicht ihm einen Tee, der halluzinogene Wirkungen zur Folge hat. Vermutlich nicht aus bösen Motiven, aber als Omar (Anthony Azizi) und seine Truppen Slatterys Versteck ausfindig machen, sehen die Fluchtchancen für unseren CO nicht gerade besser aus.
Dass sich hier nach dem Cliffhanger der letzten Woche endlich mal verstärkt auf eine Figur - und noch dazu eine solch zentrale Person, die oft leider nur im Schatten von Tom Chandler (Eric Dane) aktiv war - konzentriert wird, ist eine sehr positive Angelegenheit. Die verschwommenen Rückblicke (optisch schön inszeniert), die Slattery bei seiner Flucht erlebt, zeigen uns seine Vergangenheit vor den ganzen Ereignissen der Serie. Seine Familie, sein erstes Treffen mit Tom - hier war die Welt noch in Ordnung und längere Ausflüge mit der Navy, die er seiner Familie beibringen muss, die größeren Probleme seines Alltags. Diese Eindrücke mögen etwas spät kommen, aber sie transportieren gleichzeitig an den Zuschauer weiter, wofür Slattery kämpft und weshalb er trotz seines Zustands nicht aufgibt. Das weiß zu bewegen, zumal die jetzige Welt von The Last Ship und speziell die von Mike vermutlich nie wieder zu diesem Zustand zurückkehren wird.
Das gesagt, ließ sich durchaus vermuten, dass Mike diese Episode nicht überleben könnte. Ja, er ist eine der Hauptfiguren und die sterben doch eher selten. Oder wenn, dann höchstens im Staffelfinale. Trotzdem wäre es gut denkbar gewesen, dass Slattery sich im Endeffekt seinen Halluzinationen hingibt, zumal es mit Captain Joseph Meylan (Emerson Brooks) und den frisch ins Team zurückgekehrten Tom Chandler mindestens zwei Figuren gibt, die ihn im weiteren Staffelverlauf hätten ersetzen können. Somit blieb es bis zuletzt spannend, ob Mike tatsächlich wieder in die (vorübergehende) Sicherheit der USS Nathan James gebracht werden könnte.
Bodentruppen
Unsere Einsatzkräfte zu Lande haben weiterhin kaum Zeit zum Durchatmen. Sie müssen schnell agieren und reagieren, um zu Slattery vorzudringen, während Omars und Giorgios (Jackson Rathbone) Leute das gleiche Ziel verfolgen. Da bleibt mal wieder nicht viel Zeit, um sich verstärkt auf bestimmte Figuren zu konzentrieren. Charaktere wie Wolf Taylor (Bren Foster), Carlton Burk (Jocko Sims) oder Danny Green (Travis Van Winkle) kann man da schon fast als Statisten bezeichnen.
Lediglich bei Sasha (Bridget Regan), Fletcher (Jonathan Howard) und Tom dürfen ab und an kleinere Konfliktmomente das Geschehen durchdringen. So ist Fletcher keineswegs glücklich darüber, wenn Tom das Kommando an sich reißt und zur schnelleren Suche nach Slattery das Team aufteilen möchte. Und Sasha bringt zwischenzeitlich zur Sprache, dass ihr die Blicke zwischen Lucia (Sibylla Deen) und Tom in der letzten Episode nicht entgangen sind. Zuviel lässt sich in diese Momente sicher nicht hineininterpretieren, dazu bleiben sie einfach zu wage und die Anspannungen zwischen den Figuren zu gering. Aber auch als Tom in den letzten Szenen der Episode die Kabine der USS Nathan James betritt, wird aus einigen Blicken der Crew deutlich, dass sich nicht jeder über seine Rückkehr freut. Dass er die James vor fast zwei Jahren hinter sich gelassen hat, auch wenn es unter der Absicht geschah, mit seinen Kindern (was ist mit denen jetzt eigentlich?) einen Neustart zu wagen, werden sich bestimmt einige enttäuscht über seinen damaligen Abgang zeigen. Allerdings lässt sich erwarten, dass trotzdem kein allzu großes Drama darum betrieben wird, denn am Ende siegt doch immer die Professionalität und das Ziehen am gleichen Strang, um gemeinsam das nächste Ziel der Mission zu erreichen.
Ansonsten bleibt hier noch zu sagen, dass unsere Bodentruppen trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit mal wieder bergeweise Feinde ausschalten, ohne selbst Verluste zu haben. Echte Spannung kam erst gegen Ende auf, als die Lage doch sehr brenzlig wurde. Wobei uns allerdings nicht gezeigt wurde, wie sie den rettenden Helikopter betreten und dabei dem Feuer des Feindes unbeschadet entkommen konnten - schade.
Zur See
Auch vor der Küste Sardiniens spielt sich ein Teil der Action ab, denn während Giorgio zu Lande unseren Helden das Leben schwermacht, darf seine Schwester Lucia mit Hilfe von Stavros (Christos Vasilopoulos) und einem gut ausgestatteten Schiff der griechischen Marine der James zu Leibe rücken. Captain Meylan darf einen offenen Kampf dabei nicht riskieren, da die James momentan der einzige halbwegs sichere Rückzugspunkt für alle ist. Doch als Stavros und Lucia den Rettungshelikopter aufs Korn nehmen, bleibt Meylan keine andere Wahl als einzugreifen.
Das Versteckspiel der James mitsamt dem Einsatz eines Nulka-Täuschkörpers war schon nicht ohne. Obendrein ließen sich wieder einige der anderen Gesichter unserer Crew, wie beispielsweise Kara (Marissa Neitling), Jeter (Charles Parnell) oder Carl Nishioka (Ben Cho) blicken, die bislang doch eher unterrepräsentiert durch die Staffel gehen. Vielleicht hätte sich der eine oder andere Zuschauer lieber den offenen Kampf gewünscht, aber es blieb bis zuletzt nachvollziehbar, dass Meylan darauf verzichtet, auch wenn ein Überraschungsangriff aus der versteckten Lage heraus erfolgreich hätte sein können.
Apropos versteckte Lage, ein bisschen verwundert darf man da schon sein, dass Stavros unser „Last Ship“ nicht ähnlich leicht ausfindig machen kann wie unsere Crew das seine. Es wird zwar nicht selten ausgeführt, dass die James gut getarnt ist und weshalb, aber so komplett überzeugend wirken die verschiedenen Argumente dafür leider nicht.
Zuletzt bleibt noch die Frage offen, was unsere Besatzung als nächstes unternehmen wird. Sie haben die wertvollen Samen in ihrem Besitz und alle Mann sind wieder an Bord. Und jetzt? Gibt es an Bord einen Wissenschaftler, der sich mit den Dingern beschäftigen kann? Doc Rios (Maximiliano Hernández) wird es wohl kaum sein. Wahrscheinlicher ist es, dass jetzt ein sicherer Hafen angesteuert und erreicht werden muss. Nur welcher? Und kann es angesichts der Mittel des Feindes überhaupt einen sicheren Hafen geben?
Bösewichte
Wie zu erwarten fällt die Rolle von Dr. Paul Vellek (Peter Weller) wesentlich bedeutender aus, als es zunächst den Anschein hatte. Er hat Tom Chandler auch gleich erkannt, was seine Kinder Giorgio und Lucia nicht zustande brachten. Ob er das Ende der Fahnenstange bei den Bösewichten ist? Nach den Einblicken dieser Woche gut möglich, denn er wird wohl derjenige gewesen sein, mit dem Giorgio des Öfteren telefonierte. Außerdem wird uns ein weiterer Sohn von Vellek (Drew Roy) vorgestellt, der offensichtlich mit seinem Vater zusammen im Labor arbeitet, um eine Lösung für das Nahrungsmittelproblem zu finden. Doch ohne die Samen kommen sie nicht weiter.
Dass die Absichten von Vellek nicht humanistischer Natur sind, dürfte klar sein. Seine Motive dürften eher dahingehend liegen, der gesamten Welt eine kostspielige Lösung für das Nahrungsmittelproblem zu bieten, um sich selbst und seine Familie zu bereichern und seine Machtposition zu steigern. Soweit, so gewöhnlich. Allerdings bringt Peter Weller in seiner Rolle schon jetzt mehr Charisma als Gegenspieler mit, als es seine Serienkinder Giorgio und Lucia bislang vermochten, welche gegen ihn sogar vergleichsweise cartoonhaft wirken.
Fragen, die uns hier nun beschäftigen sollten, gibt es außerdem jede Menge. Wie will Vellek beispielsweise jetzt in den Besitz der Samen gelangen, wenn militärische Aktionen ausgeschlossen werden müssen? Klar, sie können die Nathan James nicht einfach wegballern, ohne die wertvolle Fracht in Gefahr zu bringen. Also den Seeweg blockieren und Verhandlungen starten? Dürfte wenig Aussicht auf Erfolg haben. Vielleicht eine Falle stellen und im Zuge dessen das Schiff kapern? Was meint ihr?
Oh, und eine Kleinigkeit sollten wir noch im Hinterkopf behalten. Giorgio hat Omar zwar in den Rücken geschossen (es ist halt nie eine gute Idee, die doppelte Menge Geld zu verlangen und anschließend seinem Geschäftspartner den Rücken zuzukehren), aber es versäumt, die Tat sicherstellend zu beenden. Von daher lässt sich erwarten, dass Omar noch nicht aus dem Spiel ist und Vellek und dessen Kindern noch einige größere Probleme bereiten könnte (immerhin wurde mehrfach erwähnt und auch gezeigt, dass Omar ebenfalls über große Mittel verfügt). Ob es gar zu einem Seitenwechsel kommen könnte und Omar sich als Feind des Feindes als dringend benötigte Unterstützung der USS Nathan James erweisen wird, ist natürlich reine Spekulation. Nach diesem Ereignis aber sicher nicht auszuschließen.
Fazit: Eine weitere gute Folge, die mit Spannung auf die nächste Episode warten lässt. Slattery in den Vordergrund zu stellen, wurde auch langsam mal Zeit und es ließ sich tatsächlich befürchten, es könne seine letzte Episode in der Serie sein. Bei unseren anderen Helden verlief alles mehr oder weniger in vertrauten Bahnen, wobei sich durchaus ein paar leichte Anspannungen bezüglich Toms Rückkehr bemerkbar machten, die aber nur an wenigen Stellen die Oberfläche durchdringen können. Actionlevel und Tempo bleiben hingegen voll in Ordnung, wobei uns diese Woche ein weiterer guter Einblick ins Lager der Bösewichte spendiert wird, inklusive der Offenbarung des (vermeintlichen?) Strippenziehers.
7,5/10