Clive77
Serial Watcher
In der Folge "Feast" der US-Serie The Last Ship muss die Crew der USS Nathan James den Aufenthaltsort von Vellek ausfindig machen. Ein guter Startpunkt ist das Anwesen von Giorgio. Allerdings sind Chandler & Co. nicht die einzigen, die die dortige Party unterbrechen.
Familie Vellek
Dr. Paul Vellek (Peter Weller) und seine Kinder sind ein echtes Kuriosum. Jedes Familienmitglied hat seinen Aufgabenbereich. Lieblingssohn Christos (Drew Roy) darf Papi bei den Forschungsarbeiten unterstützen und von ihm werden auch Ratschläge gerne entgegengenommen. Lucia (Sibylla Deen) scheint für die PR-Abteilung zuständig zu sein und muss sich darum kümmern, dass der griechische Admiral Dimitrios (Costas Mandylor) nicht die Beherrschung verliert - denn Velleks jüngstes Bündnis mit den Briten schmeckt ihm überhaupt nicht. Lucia setzt dafür auch ihre weiblichen Reize ein, aber wie später beim Abendessen deutlich wird, lässt sich der Admiral nur schwerlich beschwichtigen.
Giorgio (Jackson Rathbone) hingegen sah stets nach dem Mann fürs Grobe aus, wobei die von ihm organisierten Kämpfe zu Velleks Forschung gehören, was eine kleine Überraschung ist. Giorgio ist aber gleichzeitig auch das schwarze Schaf der Familie und buhlt vergeblich um die Anerkennung seines Vaters. Diese Woche kann er einem schon fast (aber nur fast) leidtun, wenn Papi ihn wegen Fletchers (Jonathan Howard) Rettung und somit der Sicherstellung der wertvollen Samen nicht lobt, sondern gleich wieder fortschickt. Nicht in sein Zimmer, sondern zurück zu seinem Anwesen, wo er erstmal etwas Party macht.
Ob Fletcher, der in den meisten Szenen anwesend ist, wohl mittlerweile Zweifel an den neugewonnenen Verbündeten hegt? Er ist verdächtig ruhig und beobachtet die Diskussionen hauptsächlich. Er wäre jedenfalls gut beraten, wenn er schonmal seine Flucht plant - im Idealfall mit ein paar Samen, denn was Paul Vellek da vorhat, wird wohl kaum im Interesse der Briten liegen. Mit Blick auf Sasha (Bridget Regan) wird Fletcher aber keine neue Chance auf der Nathan James bekommen. Der Zug ist abgefahren - oder doch nicht?
Gott-Komplex
Papa Vellek darf uns diese Woche demonstrieren, dass er weit mehr im Schilde führt, als „nur“ die Lösung für das Nahrungsmittelproblem zu finden. Anhand von Ares (John Hennigan) und später Dimitrios wird uns gezeigt, dass es Paul gelungen ist, mit Hilfe der Droge Nostos ein Mittelchen zu entwickeln, welches nach Verabreichung sämtliche Aggressionen und damit quasi den eigenen Willen von Menschen unterdrückt. Eine Welt voller Schafe, in der er als gottgleich angesehen wird, ist hier das Ziel. An Ambitionen mangelt es ihm kaum.
Während Peter Weller seine Rolle sehr gekonnt mimt, kratzt diese Entwicklung natürlich stark an der Glaubwürdigkeit der Handlung. Als Zuschauer muss man ohnehin schon sehr viel in Kauf nehmen. Abgesehen von der erneuten Mutation des Virus, den Samen als die einzige und alternativlose Rettungsmöglichkeit und der dysfunktionalen aber doch effektiven Vellek-Familie nun also obendrauf noch eine Droge, die Menschen den Willen nimmt und vermutlich in die rettende Nahrung eingearbeitet wird. Bisschen viel, möchte man meinen. Der Gottkomplex passt zwar zum wahnsinnigen Wissenschaftler, den Weller hier porträtiert, aber das Mittelchen, welches offensichtlich funktioniert, ist doch etwas zuviel des Guten.
An Bord der James
Anfangs wohnen wir der Trauerfeier um O’Connor (Paul James) und den anderen Gefallenen der letzten Woche bei und erhalten ein paar Eindrücke von der Crew. Erwähnenswert ist sicherlich, dass Burk (Jocko Sims) sich wieder aggressiver gibt, wovon wir auch später bei Giorgio eine gute Portion zu sehen bekommen. Und Jeter (Charles Parnell) verheimlicht selbst auf Nachfrage von Doc Rios (Maximiliano Hernández) seine Verletzung, die geradezu nach inneren Blutungen riecht. Weshalb er das macht? Keine Ahnung. Es ist schlicht blöd von ihm, nicht die Krankenstation aufzusuchen und sich behandeln zu lassen.
Die höheren Ränge diskutieren derweil das weitere Vorgehen, denn weder von Fletcher noch von Giorgios Schiff findet sich eine Spur. Meylan (Emerson Brooks) darf hier erneut zeigen, dass er noch da ist, womit beschlossen wird, Giorgios Anwesen einen Besuch abzustatten - wie gut, dass der tatsächlich dort gerade eine Party veranstaltet und nicht mit dem Rest der Familie in unbekannten Gewässern schippert. Wobei es ein wenig zu schnell ging, wie die Crew hier darauf schließt, wo sich das Anwesen befindet. Klar, Tom (Eric Dane) liefert die entscheidenden Hinweise, denn schließlich war er bereits dort und trug bei den kleinen Reisen per Schiff keine Augenbinde. Trotzdem. Kleine Insel mit einem bestimmten sehr alten Blickfang kann bei der Unzahl an griechischen Inseln alles Mögliche bedeuten - selbst wenn es sich auf eine gewisse Zone einschränken lässt.
Party
Gegen Mitte der Folge kommen wir auf unsere Kosten und dürfen den Actionszenen beiwohnen, die diese Woche mit einer guten Portion Humor und der Rückkehr von Omar (Anthony Azizi) gespickt sind. In gewohnter Manier kommen unsere Helden fast alle (Sasha wird angeschossen) unverletzt aus der misslichen Lage heraus, während die Gegner - in diesem Fall Omars Leute - reihenweise zu Boden gehen (das übliche halt).
Bei dem Auftritt von Azima (Jodie Turner-Smith) darf man zwar ein wenig mit der Stirn runzeln, weshalb sie unter ihrer Uniform einen Bikini trägt und Giorgio so einfach um den Finger wickeln kann. Aber nun gut, immerhin steht sie hier einmal etwas mehr im Vordergrund und darf auch später für ein Schmunzeln beim Zuschauer sorgen, wenn sie Begeisterung für Giorgios Waffenarsenal zeigt und mit der dicksten Wumme Rückendeckung gibt.
Für gute Laune sorgt schon die Partymusik, auf die unser Team zunächst aufmerksam wird und humorvoll kommentiert. Später darf Giorgio Ambitionen zeigen, wenn er darauf hinweist, dass „Hercules“ den Ares beinahe totgeschlagen hätte - falls das aber bei Sasha und den anderen eine Wirkung erzielen sollte, unterbleibt diese. Stattdessen sorgen die Unterhaltungen zwischen Tom und Giorgio für weitere humorvolle Beiträge - was eher unüblich für den sonst so schweigsamen Captain ist.
Am Ende darf man sich zwar fragen, wie Giorgio trotz des ganzen Tohuwabohus davongekommen ist, aber unsere Hauptfiguren sind einen großen Schritt weitergekommen und wissen nun, wo sich Velleks Labor befindet. Das Schiff ausfindig zu machen und die begehrten Samen zu sichern, ist natürlich eine andere Sache. Das wird nicht leicht werden. Aber sie bekommen eine Vorstellung davon, was Vellek eigentlich plant und werden sicher schnell zu seiner Position aufschließen. Insofern war die Mission erfolgreich.
Was Omar angeht, sorgte seine Rückkehr hier zwar für die nötige Action und jede Menge Redshirts plus eine weitere Prise Humor. Aber unterm Strich hätte man da wohl mehr erwartet, denn das Thema wird mit der Explosion abgehakt, womit Omar recht sicher raus ist.
Fazit: Es gibt zwar ein paar neue Entwicklungen und unsere Helden können nach dem letzten Rückschlag wieder einen größeren Erfolg verbuchen, aber so insgesamt bleibt es gewohnte Kost und damit Durchschnitt. Daran ändert leider auch die Rückkehr eines totgeglaubten Widersachers und Velleks offenbarter Plan nicht viel, obwohl die Einblicke in die Familie Vellek durchaus was für sich hatten und der Humor irgendwo stimmte.
6/10
Familie Vellek
Dr. Paul Vellek (Peter Weller) und seine Kinder sind ein echtes Kuriosum. Jedes Familienmitglied hat seinen Aufgabenbereich. Lieblingssohn Christos (Drew Roy) darf Papi bei den Forschungsarbeiten unterstützen und von ihm werden auch Ratschläge gerne entgegengenommen. Lucia (Sibylla Deen) scheint für die PR-Abteilung zuständig zu sein und muss sich darum kümmern, dass der griechische Admiral Dimitrios (Costas Mandylor) nicht die Beherrschung verliert - denn Velleks jüngstes Bündnis mit den Briten schmeckt ihm überhaupt nicht. Lucia setzt dafür auch ihre weiblichen Reize ein, aber wie später beim Abendessen deutlich wird, lässt sich der Admiral nur schwerlich beschwichtigen.
Giorgio (Jackson Rathbone) hingegen sah stets nach dem Mann fürs Grobe aus, wobei die von ihm organisierten Kämpfe zu Velleks Forschung gehören, was eine kleine Überraschung ist. Giorgio ist aber gleichzeitig auch das schwarze Schaf der Familie und buhlt vergeblich um die Anerkennung seines Vaters. Diese Woche kann er einem schon fast (aber nur fast) leidtun, wenn Papi ihn wegen Fletchers (Jonathan Howard) Rettung und somit der Sicherstellung der wertvollen Samen nicht lobt, sondern gleich wieder fortschickt. Nicht in sein Zimmer, sondern zurück zu seinem Anwesen, wo er erstmal etwas Party macht.
Ob Fletcher, der in den meisten Szenen anwesend ist, wohl mittlerweile Zweifel an den neugewonnenen Verbündeten hegt? Er ist verdächtig ruhig und beobachtet die Diskussionen hauptsächlich. Er wäre jedenfalls gut beraten, wenn er schonmal seine Flucht plant - im Idealfall mit ein paar Samen, denn was Paul Vellek da vorhat, wird wohl kaum im Interesse der Briten liegen. Mit Blick auf Sasha (Bridget Regan) wird Fletcher aber keine neue Chance auf der Nathan James bekommen. Der Zug ist abgefahren - oder doch nicht?
Gott-Komplex
Papa Vellek darf uns diese Woche demonstrieren, dass er weit mehr im Schilde führt, als „nur“ die Lösung für das Nahrungsmittelproblem zu finden. Anhand von Ares (John Hennigan) und später Dimitrios wird uns gezeigt, dass es Paul gelungen ist, mit Hilfe der Droge Nostos ein Mittelchen zu entwickeln, welches nach Verabreichung sämtliche Aggressionen und damit quasi den eigenen Willen von Menschen unterdrückt. Eine Welt voller Schafe, in der er als gottgleich angesehen wird, ist hier das Ziel. An Ambitionen mangelt es ihm kaum.
Während Peter Weller seine Rolle sehr gekonnt mimt, kratzt diese Entwicklung natürlich stark an der Glaubwürdigkeit der Handlung. Als Zuschauer muss man ohnehin schon sehr viel in Kauf nehmen. Abgesehen von der erneuten Mutation des Virus, den Samen als die einzige und alternativlose Rettungsmöglichkeit und der dysfunktionalen aber doch effektiven Vellek-Familie nun also obendrauf noch eine Droge, die Menschen den Willen nimmt und vermutlich in die rettende Nahrung eingearbeitet wird. Bisschen viel, möchte man meinen. Der Gottkomplex passt zwar zum wahnsinnigen Wissenschaftler, den Weller hier porträtiert, aber das Mittelchen, welches offensichtlich funktioniert, ist doch etwas zuviel des Guten.
An Bord der James
Anfangs wohnen wir der Trauerfeier um O’Connor (Paul James) und den anderen Gefallenen der letzten Woche bei und erhalten ein paar Eindrücke von der Crew. Erwähnenswert ist sicherlich, dass Burk (Jocko Sims) sich wieder aggressiver gibt, wovon wir auch später bei Giorgio eine gute Portion zu sehen bekommen. Und Jeter (Charles Parnell) verheimlicht selbst auf Nachfrage von Doc Rios (Maximiliano Hernández) seine Verletzung, die geradezu nach inneren Blutungen riecht. Weshalb er das macht? Keine Ahnung. Es ist schlicht blöd von ihm, nicht die Krankenstation aufzusuchen und sich behandeln zu lassen.
Die höheren Ränge diskutieren derweil das weitere Vorgehen, denn weder von Fletcher noch von Giorgios Schiff findet sich eine Spur. Meylan (Emerson Brooks) darf hier erneut zeigen, dass er noch da ist, womit beschlossen wird, Giorgios Anwesen einen Besuch abzustatten - wie gut, dass der tatsächlich dort gerade eine Party veranstaltet und nicht mit dem Rest der Familie in unbekannten Gewässern schippert. Wobei es ein wenig zu schnell ging, wie die Crew hier darauf schließt, wo sich das Anwesen befindet. Klar, Tom (Eric Dane) liefert die entscheidenden Hinweise, denn schließlich war er bereits dort und trug bei den kleinen Reisen per Schiff keine Augenbinde. Trotzdem. Kleine Insel mit einem bestimmten sehr alten Blickfang kann bei der Unzahl an griechischen Inseln alles Mögliche bedeuten - selbst wenn es sich auf eine gewisse Zone einschränken lässt.
Party
Gegen Mitte der Folge kommen wir auf unsere Kosten und dürfen den Actionszenen beiwohnen, die diese Woche mit einer guten Portion Humor und der Rückkehr von Omar (Anthony Azizi) gespickt sind. In gewohnter Manier kommen unsere Helden fast alle (Sasha wird angeschossen) unverletzt aus der misslichen Lage heraus, während die Gegner - in diesem Fall Omars Leute - reihenweise zu Boden gehen (das übliche halt).
Bei dem Auftritt von Azima (Jodie Turner-Smith) darf man zwar ein wenig mit der Stirn runzeln, weshalb sie unter ihrer Uniform einen Bikini trägt und Giorgio so einfach um den Finger wickeln kann. Aber nun gut, immerhin steht sie hier einmal etwas mehr im Vordergrund und darf auch später für ein Schmunzeln beim Zuschauer sorgen, wenn sie Begeisterung für Giorgios Waffenarsenal zeigt und mit der dicksten Wumme Rückendeckung gibt.
Für gute Laune sorgt schon die Partymusik, auf die unser Team zunächst aufmerksam wird und humorvoll kommentiert. Später darf Giorgio Ambitionen zeigen, wenn er darauf hinweist, dass „Hercules“ den Ares beinahe totgeschlagen hätte - falls das aber bei Sasha und den anderen eine Wirkung erzielen sollte, unterbleibt diese. Stattdessen sorgen die Unterhaltungen zwischen Tom und Giorgio für weitere humorvolle Beiträge - was eher unüblich für den sonst so schweigsamen Captain ist.
Am Ende darf man sich zwar fragen, wie Giorgio trotz des ganzen Tohuwabohus davongekommen ist, aber unsere Hauptfiguren sind einen großen Schritt weitergekommen und wissen nun, wo sich Velleks Labor befindet. Das Schiff ausfindig zu machen und die begehrten Samen zu sichern, ist natürlich eine andere Sache. Das wird nicht leicht werden. Aber sie bekommen eine Vorstellung davon, was Vellek eigentlich plant und werden sicher schnell zu seiner Position aufschließen. Insofern war die Mission erfolgreich.
Was Omar angeht, sorgte seine Rückkehr hier zwar für die nötige Action und jede Menge Redshirts plus eine weitere Prise Humor. Aber unterm Strich hätte man da wohl mehr erwartet, denn das Thema wird mit der Explosion abgehakt, womit Omar recht sicher raus ist.
Fazit: Es gibt zwar ein paar neue Entwicklungen und unsere Helden können nach dem letzten Rückschlag wieder einen größeren Erfolg verbuchen, aber so insgesamt bleibt es gewohnte Kost und damit Durchschnitt. Daran ändert leider auch die Rückkehr eines totgeglaubten Widersachers und Velleks offenbarter Plan nicht viel, obwohl die Einblicke in die Familie Vellek durchaus was für sich hatten und der Humor irgendwo stimmte.
6/10