Clive77
Serial Watcher
In der Folge "Detect, Deceive, Destroy" der US-Serie The Last Ship steht die Konfrontation auf dem Seeweg an. Die USS Nathan James sieht sich gleich drei griechischen Zerstörern gegenüber. Der Auftakt zum Staffelfinale ist von Verlusten geprägt.
Detect, Deceive, Destroy
Der Fokus der vorletzten Episode der vierten Staffel The Last Ship liegt auf einer groß angelegten Seeschlacht. Die USS Nathan James mit ihren drei Kapitänen Chandler (Eric Dane), Slattery (Adam Baldwin) und Meylan (Emerson Brooks) sieht sich gleich drei griechischen Kriegsschiffen gegenüber, wobei das vierte mit Vellek (Peter Weller) und den wertvollen Samen an Bord sich vorerst noch versteckt hält. Lucia (Sibylla Deen) und Giorgio (Jackson Rathbone) befinden sich dabei zusammen mit Stavros (Christos Vasilopoulos) auf einem der Schiffe, die Vellek decken.
Die Nathan James agiert also aus einer klar benachteiligten Lage heraus, was unseren Kapitänen auch bewusst ist. Sie haben keine Ahnung, welches Schiff die wertvolle Fracht trägt und somit nicht versenkt werden darf und anfangs auch nicht, dass da noch ein vierter Zerstörer lauert. Es ist folglich Taktik gefragt, weil man im offenen Kampf unterlegen wäre. Und das Taktieren - sowohl von unseren Helden als auch von Stavros - kann sich durchaus sehenlassen.
Besonderen Gefallen kann man daran finden, dass beide Seiten in der Lage sind, den nächsten Zug des anderen abzuschätzen. Stavros wird nicht einfach als blöde Figur dargestellt, auch wenn er im Folgenverlauf (erwartungsgemäß) drei seiner Schiffe verliert. Er wird vielmehr ebenbürtig inszeniert, kann ähnlich wie Chandler, Slattery und Meylan gekonnt auf die Schritte seines Gegners agieren, Angriffe abwehren, die Situation neu beurteilen und seinen Plan anpassen. Anders als bei den vielen Scharmützeln zu Lande fällt der Gegner (jedenfalls vorerst) nicht reihenweise und kann auch der James herbe Verluste zufügen. So wird der Helikopter zerstört, was zwei Crewmitgliedern das Leben kostet und auch Vulture Team - dieses Mal bestehend aus Azima (Jodie Turner-Smith), Danny (Travis Van Winkle) und Wolf (Bren Foster) - kommt beim Einsatz im kleineren Boot nicht unbeschadet davon - Wolf bekommt sogar ganz schön was ab.
Auf der Seite unserer Kapitäne darf derweil jeder etwas zum Sieg beziehungsweise Überleben beisteuern. Chandler und Slattery zeigen sich zwar als eingespieltes Team, aber auch Meylan darf seine Ideen einbringen und die beiden beeindrucken. Das wirkt schön ausgeglichen und eben wie Teamarbeit. Der gegenseitige Schlagabtausch mit Stavros hält zudem die Spannung durchgehend hoch - und zwar bis zum Ende. Das Finale dürfte dann wohl an Land stattfinden und wird hoffentlich ähnlich gut inszeniert.
Als kleines Manko müssen an dieser Stelle allerdings die Effekte genannt werden. Gerade bei den Explosionen, wovon es nicht wenige gibt, sieht es oftmals billig aus. Und die griechischen Schiffe scheinen sich auch mehr oder weniger wie ein Ei dem anderen zu gleichen. Da wäre jedenfalls mehr drin gewesen, auch wenn das im Großen und Ganzen bloß ein kleiner Kritikpunkt ist.
Familie Vellek
Paul Vellek bestätigt uns kurz, dass der Tee, den er sich gegen Ende von "Lazaretto" zubereitet hat, tatsächlich mit Nostos aufgesetzt wurde. Und natürlich, um Christos (Drew Roy) dadurch an seiner Seite zu haben - ähnlich wie Slattery in "Nostos" durch die Droge von seiner Familie halluziniert. Dummerweise gehen Paul aber seine Drogen aus, was dazu führt, dass wir ihn zum Großteil als Junkie auf Entzug sehen. Ob das unbedingt notwendig war, sei mal dahingestellt. Diese Figur wurde uns sonst immer als eher ruhig und überlegend vorgehend dargestellt, bloß Giorgio gegenüber wurde er manchmal (oder oft) laut. Hier führt sein Drängen darauf, die Geschwindigkeit zu erhöhen, schließlich dazu, dass sein Schiff entdeckt wird und das ist irgendwo schade, weil es ein blöder Fehler ist, der nicht zur Figur passt.
Während man bei Paul aber noch drüber hinwegsehen kann, will Lucias Abhängigkeit von der Droge gar nicht ins Bild passen. Ebenso wenig ihre Diskussionen mit Giorgio, die im Folgenverlauf stärker werden. Zu Beginn der Staffel (und dieser Folge) sah das noch nach einem guten Verhältnis zwischen den Geschwistern aus. Lucia als das heimliche Hirn der beiden, die ihren Bruder schützt und unterstützt, was beim Vater nicht der Fall ist. Hier wird dieses Bild unnötigerweise gekippt, denn Giorgios Tod - den sie nun durch ihr Drängen am Ende, doch gegen die James anzugehen, quasi mitverursacht hat - hätte sie auch ohne den vorherigen Streit getroffen. Wobei sie bereuen wird, nicht ihrem anfänglichen Instinkt gefolgt und schlicht mit allen vier Schiffen nach Malta gefahren zu sein.
Vielleicht wird sie durch den Verlust des Bruders nun auf Paul einreden und versuchen, ihren Vater davon zu überzeugen, die Droge nicht in das rettende Nahrungsmittel einzubauen. Andeutungen dahingehend gab es bereits am Ende dieser Episode. Eventuell wäre sogar ein Seitenwechsel drin und sie könnte versuchen, ihren Vater zu stoppen. Mal schauen, was da noch im Finale wartet. Aber das Verhältnis zwischen Vater und Tochter hat durch Giorgios Tod einen Bruch erlitten.
Unsere Crew
Unser Vulture Team hat zunächst die Aufgabe, einen falschen Aufenthaltsort der James vorzutäuschen, was auch gelingt. Es war ohnehin spannend, dabei zuzuschauen, ob der jeweilige Plan der James aufgeht oder nicht und unsere drei Besatzungsmitglieder erfüllen hier ihre Aufgabe mit der nötigen Professionalität. Wenn man allerdings auf das Himmelfahrtskommando schaut, was anschließend stattfand, darf man getrost mit der Stirn runzeln, wie realistisch das nun wieder war.
Mit einem (improvisierten) Sprengsatz im Schlepptau wird da kurzerhand eines der griechischen Schiffe versenkt. Alleine schon, dass es dem Boot möglich ist, so dicht an die Griechen heranzukommen - ohne, dass das Feuer eröffnet wird - mutet mindestens kurios an. Aber die Explosion (die eigentlich am Bug hätte stattfinden müssen) reißt das Schiff dann mittig auseinander. WTF?
Wenigstens wirkt sich die unrealistisch heftige Explosion noch auf unsere drei Crewmitglieder aus, sonst hätte sich hier durchgehend mit den Augen rollen lassen. Wobei sich wirklich kurz um Wolf bangen ließ und die Gelegenheit benutzt wird, um Azimas Zuneigung erneut aufzugreifen - was wiederum vollkommen in Ordnung war. Im Staffelverlauf gab es zwar kaum Gelegenheit, die Verhältnisse innerhalb der Mannschaft genauer zu beleuchten, aber die Andeutungen zwischen Wolf und Azima werden konsequent fortgesetzt.
Was uns gleich zu Kathleen Nolan (Jade Chynoweth) bringt, die als einzige den Helikopterabsturz überlebt. Hier wurde in Vorfolgen schon angedeutet, dass sich zwischen ihr und Diaz (Adam Irigoyen) beziehungstechnisch etwas tut. Insofern verwundert es nicht, dass sie hinterher aus dem Wasser gefischt werden kann - zumal die anderen beiden eher Nonames waren. Erhöht die Chancen für ein (weiteres) kleines Happy-End, sofern da im Finale nicht noch etwas unvorhergesehenes passiert.
Ansonsten zeigt Jeter (Charles Parnell) sich stur und bleibt trotz punktierter Lunge weiterhin im Einsatz. Schön blöd. An Stelle von Doc Rios (Maximiliano Hernández) hätten wir ihm wohl strenge Bettruhe verpasst und ein paar Vorgesetzte darüber informiert, dass er nicht einsatzfähig ist. Befürchtungen, dass Jeter durch seinen Zustand etwas versaut, bleiben allerdings unbegründet. Womit uns wohl veranschaulicht werden soll, dass er die richtige (heldenhafte) Entscheidung getroffen hat. Na dann.
Fazit: Eine sehr spannende Folge, die gebannt auf das Finale warten lässt. Wie die James sich hier durchschlägt und ein griechisches Schiff nach dem anderen versenkt - obwohl Stavros auch nicht ohne ist, was Taktik angeht - wusste zu überzeugen. Daran können auch die zuweilen schlechten Effekte nichts schmälern. Mit der Besatzung der James hätte sich vielleicht etwas mehr anfangen lassen, aber das war im Großen und Ganzen in Ordnung - der Fokus lag ohnehin bei den drei Kapitänen. Was die Velleks angeht, naja, will nicht alles schmecken und irgendwie ist es schon sehr schade um Giorgio.
8/10
Detect, Deceive, Destroy
Der Fokus der vorletzten Episode der vierten Staffel The Last Ship liegt auf einer groß angelegten Seeschlacht. Die USS Nathan James mit ihren drei Kapitänen Chandler (Eric Dane), Slattery (Adam Baldwin) und Meylan (Emerson Brooks) sieht sich gleich drei griechischen Kriegsschiffen gegenüber, wobei das vierte mit Vellek (Peter Weller) und den wertvollen Samen an Bord sich vorerst noch versteckt hält. Lucia (Sibylla Deen) und Giorgio (Jackson Rathbone) befinden sich dabei zusammen mit Stavros (Christos Vasilopoulos) auf einem der Schiffe, die Vellek decken.
Die Nathan James agiert also aus einer klar benachteiligten Lage heraus, was unseren Kapitänen auch bewusst ist. Sie haben keine Ahnung, welches Schiff die wertvolle Fracht trägt und somit nicht versenkt werden darf und anfangs auch nicht, dass da noch ein vierter Zerstörer lauert. Es ist folglich Taktik gefragt, weil man im offenen Kampf unterlegen wäre. Und das Taktieren - sowohl von unseren Helden als auch von Stavros - kann sich durchaus sehenlassen.
Besonderen Gefallen kann man daran finden, dass beide Seiten in der Lage sind, den nächsten Zug des anderen abzuschätzen. Stavros wird nicht einfach als blöde Figur dargestellt, auch wenn er im Folgenverlauf (erwartungsgemäß) drei seiner Schiffe verliert. Er wird vielmehr ebenbürtig inszeniert, kann ähnlich wie Chandler, Slattery und Meylan gekonnt auf die Schritte seines Gegners agieren, Angriffe abwehren, die Situation neu beurteilen und seinen Plan anpassen. Anders als bei den vielen Scharmützeln zu Lande fällt der Gegner (jedenfalls vorerst) nicht reihenweise und kann auch der James herbe Verluste zufügen. So wird der Helikopter zerstört, was zwei Crewmitgliedern das Leben kostet und auch Vulture Team - dieses Mal bestehend aus Azima (Jodie Turner-Smith), Danny (Travis Van Winkle) und Wolf (Bren Foster) - kommt beim Einsatz im kleineren Boot nicht unbeschadet davon - Wolf bekommt sogar ganz schön was ab.
Auf der Seite unserer Kapitäne darf derweil jeder etwas zum Sieg beziehungsweise Überleben beisteuern. Chandler und Slattery zeigen sich zwar als eingespieltes Team, aber auch Meylan darf seine Ideen einbringen und die beiden beeindrucken. Das wirkt schön ausgeglichen und eben wie Teamarbeit. Der gegenseitige Schlagabtausch mit Stavros hält zudem die Spannung durchgehend hoch - und zwar bis zum Ende. Das Finale dürfte dann wohl an Land stattfinden und wird hoffentlich ähnlich gut inszeniert.
Als kleines Manko müssen an dieser Stelle allerdings die Effekte genannt werden. Gerade bei den Explosionen, wovon es nicht wenige gibt, sieht es oftmals billig aus. Und die griechischen Schiffe scheinen sich auch mehr oder weniger wie ein Ei dem anderen zu gleichen. Da wäre jedenfalls mehr drin gewesen, auch wenn das im Großen und Ganzen bloß ein kleiner Kritikpunkt ist.
Familie Vellek
Paul Vellek bestätigt uns kurz, dass der Tee, den er sich gegen Ende von "Lazaretto" zubereitet hat, tatsächlich mit Nostos aufgesetzt wurde. Und natürlich, um Christos (Drew Roy) dadurch an seiner Seite zu haben - ähnlich wie Slattery in "Nostos" durch die Droge von seiner Familie halluziniert. Dummerweise gehen Paul aber seine Drogen aus, was dazu führt, dass wir ihn zum Großteil als Junkie auf Entzug sehen. Ob das unbedingt notwendig war, sei mal dahingestellt. Diese Figur wurde uns sonst immer als eher ruhig und überlegend vorgehend dargestellt, bloß Giorgio gegenüber wurde er manchmal (oder oft) laut. Hier führt sein Drängen darauf, die Geschwindigkeit zu erhöhen, schließlich dazu, dass sein Schiff entdeckt wird und das ist irgendwo schade, weil es ein blöder Fehler ist, der nicht zur Figur passt.
Während man bei Paul aber noch drüber hinwegsehen kann, will Lucias Abhängigkeit von der Droge gar nicht ins Bild passen. Ebenso wenig ihre Diskussionen mit Giorgio, die im Folgenverlauf stärker werden. Zu Beginn der Staffel (und dieser Folge) sah das noch nach einem guten Verhältnis zwischen den Geschwistern aus. Lucia als das heimliche Hirn der beiden, die ihren Bruder schützt und unterstützt, was beim Vater nicht der Fall ist. Hier wird dieses Bild unnötigerweise gekippt, denn Giorgios Tod - den sie nun durch ihr Drängen am Ende, doch gegen die James anzugehen, quasi mitverursacht hat - hätte sie auch ohne den vorherigen Streit getroffen. Wobei sie bereuen wird, nicht ihrem anfänglichen Instinkt gefolgt und schlicht mit allen vier Schiffen nach Malta gefahren zu sein.
Vielleicht wird sie durch den Verlust des Bruders nun auf Paul einreden und versuchen, ihren Vater davon zu überzeugen, die Droge nicht in das rettende Nahrungsmittel einzubauen. Andeutungen dahingehend gab es bereits am Ende dieser Episode. Eventuell wäre sogar ein Seitenwechsel drin und sie könnte versuchen, ihren Vater zu stoppen. Mal schauen, was da noch im Finale wartet. Aber das Verhältnis zwischen Vater und Tochter hat durch Giorgios Tod einen Bruch erlitten.
Unsere Crew
Unser Vulture Team hat zunächst die Aufgabe, einen falschen Aufenthaltsort der James vorzutäuschen, was auch gelingt. Es war ohnehin spannend, dabei zuzuschauen, ob der jeweilige Plan der James aufgeht oder nicht und unsere drei Besatzungsmitglieder erfüllen hier ihre Aufgabe mit der nötigen Professionalität. Wenn man allerdings auf das Himmelfahrtskommando schaut, was anschließend stattfand, darf man getrost mit der Stirn runzeln, wie realistisch das nun wieder war.
Mit einem (improvisierten) Sprengsatz im Schlepptau wird da kurzerhand eines der griechischen Schiffe versenkt. Alleine schon, dass es dem Boot möglich ist, so dicht an die Griechen heranzukommen - ohne, dass das Feuer eröffnet wird - mutet mindestens kurios an. Aber die Explosion (die eigentlich am Bug hätte stattfinden müssen) reißt das Schiff dann mittig auseinander. WTF?
Wenigstens wirkt sich die unrealistisch heftige Explosion noch auf unsere drei Crewmitglieder aus, sonst hätte sich hier durchgehend mit den Augen rollen lassen. Wobei sich wirklich kurz um Wolf bangen ließ und die Gelegenheit benutzt wird, um Azimas Zuneigung erneut aufzugreifen - was wiederum vollkommen in Ordnung war. Im Staffelverlauf gab es zwar kaum Gelegenheit, die Verhältnisse innerhalb der Mannschaft genauer zu beleuchten, aber die Andeutungen zwischen Wolf und Azima werden konsequent fortgesetzt.
Was uns gleich zu Kathleen Nolan (Jade Chynoweth) bringt, die als einzige den Helikopterabsturz überlebt. Hier wurde in Vorfolgen schon angedeutet, dass sich zwischen ihr und Diaz (Adam Irigoyen) beziehungstechnisch etwas tut. Insofern verwundert es nicht, dass sie hinterher aus dem Wasser gefischt werden kann - zumal die anderen beiden eher Nonames waren. Erhöht die Chancen für ein (weiteres) kleines Happy-End, sofern da im Finale nicht noch etwas unvorhergesehenes passiert.
Ansonsten zeigt Jeter (Charles Parnell) sich stur und bleibt trotz punktierter Lunge weiterhin im Einsatz. Schön blöd. An Stelle von Doc Rios (Maximiliano Hernández) hätten wir ihm wohl strenge Bettruhe verpasst und ein paar Vorgesetzte darüber informiert, dass er nicht einsatzfähig ist. Befürchtungen, dass Jeter durch seinen Zustand etwas versaut, bleiben allerdings unbegründet. Womit uns wohl veranschaulicht werden soll, dass er die richtige (heldenhafte) Entscheidung getroffen hat. Na dann.
Fazit: Eine sehr spannende Folge, die gebannt auf das Finale warten lässt. Wie die James sich hier durchschlägt und ein griechisches Schiff nach dem anderen versenkt - obwohl Stavros auch nicht ohne ist, was Taktik angeht - wusste zu überzeugen. Daran können auch die zuweilen schlechten Effekte nichts schmälern. Mit der Besatzung der James hätte sich vielleicht etwas mehr anfangen lassen, aber das war im Großen und Ganzen in Ordnung - der Fokus lag ohnehin bei den drei Kapitänen. Was die Velleks angeht, naja, will nicht alles schmecken und irgendwie ist es schon sehr schade um Giorgio.
8/10