Ich bin der Wachowski Schwester aber nicht böse, sie hat ihr Matrix 4 verfilmt und ihre Themen behandelt. Matrix 4 ist vielleicht ein guter Film, aber nicht mein Matrix Teil 4.
Ich denke das ist der wichtigste Punkt in der Debatte. Die Wachowskis haben sich 20 Jahre lang geweigert, die Trilogie fortzusetzen, bis Warner schliesslich die "wir können das auch ohne euch machen"-Keule ausgepackt hat,
die jetzt im Film direkt zitiert wird. Auch in dieser Hinsicht ist der Film gegenwartskritisch.
Es ging bei dem ganzen Projekt von Anfang an nicht darum, die Trilogie nochmals aufzuwerten - hätten die Wachowskis das gewollt, hätten sie es schon vorher aus freien Stücken tun können. Unter Zwang hingegen hat Lana sich genau dieses Themas - Zwang und Fügsamkeit im Turbokapitalismus - nochmals angenommen.
Deshalb kann man hier kein "organisches" Wohlfühlkino erwarten, sondern sollte sich eher auf eine sperrige und unangenehme Erzählung einstellen. Betrachtet man es aus dieser Perspektive, ist vieles trotzdem sehr ästhetisch, um nicht zu sagen "schön" umgesetzt.
Beispiel: als Neo im zweiten Versuch die rote Pille nimmt, und hinter ihm auf einer zerrissenen Leinwand die ikonische Redpill-Szene aus Teil 1 läuft. Gefällt mir immer besser, je öfter ich es sehe.