The Matrix 4: Matrix Resurrections [Kritik]

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Doch doch, aber auch, wenn da vieles gänzlich vergeigt wurde, war das in meinen Augen bei weitem (!) nicht so mies wie die Sequels von MATRIX. Da ist aufgrund des ganzen Konzepts so viel drin, so viel möglich, und dann kommt rein gar nichts. Die SW-Sequels hatten zumindest Momente, die mir gefielen. Die Sequels von MATRIX hatten allenfalls Momente, die mich fast aus dem Kino getrieben haben. und das hatte ich nur zweimal: Bei BATMAN FOREVER und MATRIX REVOLUTIONS.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Eine kontroverse Meinung, Knobel. Ich würde glatt sagen, dass Der Aufstieg Skywalkers mit großem Abstand eins der schlechtesten Blockbustersequels überhaupt ist. Allein schon, dass der Imperator urplötzlich wieder da ist und alles orchestriert haben soll ist ebenso Blödsinn wie die unausgegorene Endgeschichte von Rey und Kylo. Die letzten Jedi war ja kontrovers, aber dadurch immerhin interessant. Ich mag den ja bekanntermaßen gar nicht, kann da aber noch eine kreative Ader respektieren. Da steckte wenigstens ein Konzept hinter. Ep9 wirkt wie ein hastig zusammengeschustertes mir-alles-egal Durchgedrucke der unsinnigsten Ideen der Produzenten.

Was die Wachowskis betrifft, denke ich, dass Cloud Atlas und Jupiter Ascending beide nett, aber halt nicht allzu besonders sind.

Was uns zu Matrix 2+3 führt. 2 konnte den Anspruch von 1 niemals erfüllen, weil du nicht wiederholt nochmal derart originell sein konntest (mal abgesehen davon, dass Matrix im Grunde insgeheim nicht sonderlich einfallsreich, aber halt clever und gekonnt aus Versatzstücken der Cyberpunk und Sci-Fi Anime Welt zusammengesetzt war). Das war zudem ein absoluter Geniestreich mit Top Look, Top Besetzung, Top Regie, Top Actionsequenzen - das wär auch ohne die coole Story gut rübergekommen.

2 hat sicher viele enttäuscht, weil er zweierlei auf einmal war: mehr Spektakel, größere Action, aber auch komplexere Geschichte mit noch größeren Rätseln. Jedoch bin ich der Meinung, dass beides super funktioniert. Die Action ist weiterhin super, insbesondere die Highwaysequenz, und zum Schluss bleiben so viele Fragen, dass man neugierig sein muss. Vor allem, was Agent Smith jetzt wohl in der Realität machen mag. Revolutions war mir bisher immer ein bisl zu überladen und zu linear, aber trotzdem ein hervorragender Film und ein guter Abschluss.

Was mich fragen lässt... wie hätte dein Matrix 2 ausgesehen? Wo hätte es für dich hingehen müssen, inhaltlich, stilistisch?
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Nicht missverstehen: Ich halte die SW-Sequels,, insbesondere AUFSTIEG grundsätzlich für eine Beleidigung. Aber: Ich kann erkennen, was sie wollten und warum das nach hinten losging und einige Szenen sind durchaus okay. Da fehlt fraglos jedes Konzept und am Ende teile ich Deinen Eindruck: Sie wollten es nur irgendwie über die Bühne bringen.
Bei den MATRIX-Sequels sehe ich das anders. Sie hatten alle Möglichkeiten: Zeit, Budget, offensichtliche Freiheiten in allen Belangen. Sie mussten nicht auf acht andere Filme Rücksicht nehmen und gleichzeitig die Weichen für alles mögliche stemmen, hatten kein Fandom im Rücken, das sie komplett auseinandergenommen hätten, weil sie irgendwas aus Film 5 nicht bedacht hätten. Zudem kann ich MATRIX und STAR WARS inhaltlich auch nicht miteinander vergleichen. SW war immer ein Märchen, das Dinge wiederholte, neu aufbereitete, aber doch inhaltlich keine Revolution. MATRIX hingegen setzt sich zwar auch aus den von Dir genannten Versatzstücken zusammen, ist dabei aber unglaublich visionär gewesen, einfallsreich und für das moderne Blockbusterkino daher absolutes Neuland. Ich erkenne in den Sequels gar nichts, kein Konzept, erst recht keine größere oder komplexere Story. Die Geschichte, wenn man es so nennen will, war Wachowski eher ein Klotz am Bein, weil sie keinerlei Ahnung hatten, wohin und warum und wie. Hauptsache mehr Bombast, mehr Effekte, mehr Rätsel", die zu nichts führten. Die Matrix-Sequels sind unendlich kalt, leer, unangenehm bedeutungsschwanger ohne auch nur etwas auf den Rippen zu haben oder zu wissen, was man will. Das hat für mich mit einem Film so ziemlich gar nichts mehr zu tun. Ich saß da völlig unbeteiligt wie bei einer Zwischensequenz eines Computerspiels.

Wo es hätte hingehen müssen? Hätte es das denn überhaupt? Es gibt Filme, die sollte man vielleicht gar nicht fortsetzen, weil es - trotz aller Möglichkeiten - nur nach hinten losgehen kann und Sequels eventuell auch erst zeigen, dass das Original doch nicht so genial durchdacht gewesen ist, wie man das erwartete. Wenn es sein muss, dann stilistisch wesentlich geerdeter, urbaner, nicht diese grauenhafte kühle und sterile Optik. Inhaltlich ... das ist alles nicht so einfach, aber ein Prequel wäre durchaus drin, um meine Hoffnungen zu erfüllen - WENN man weiß, was man erzählen will und ein Konzept hat. Und um Himmels Willen, ohne Wachowski. Der/die hat so viel mit einem Regisseur gemein, wie ich mit einer schwedischen Eiskunstläuferin.
 

Etom

Well-Known Member
Ich habe bisher nur ein paar Bilder gesehen und den bzw. die Trailer vermeiden. Würde mich gerne, wie bei No Way Home, im Kino überraschen lassen. Endgame auf die Art auch ein aufregenderes Kinoerlebnis. Dieses Mal wird's aus Pandemie Gründen zwar verspätet Netflix oder Prime werden, aber was solls.

Daher habe ich keine Ahnung, was ich erwarten soll, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich eine Katastrophe erwarten müssten. Die Matrix Filme haben mir alle gefallen. Zum Teil mehr, zum Teil weniger. Speed Racer ist in meinen Augen besser als der Ruf und Cloud Atlas habe ich noch nie gesehen. Bei Jupiter Ascending habe einmal kurz reingeschaut. Der war für meine müden Augen dann etwas zu schnell und "flashig", also habe ich mich damals für etwas anderes entschieden.
 

teddy_-taufer

Well-Known Member
Doch doch, aber auch, wenn da vieles gänzlich vergeigt wurde, war das in meinen Augen bei weitem (!) nicht so mies wie die Sequels von MATRIX. Da ist aufgrund des ganzen Konzepts so viel drin, so viel möglich, und dann kommt rein gar nichts. Die SW-Sequels hatten zumindest Momente, die mir gefielen. Die Sequels von MATRIX hatten allenfalls Momente, die mich fast aus dem Kino getrieben haben. und das hatte ich nur zweimal: Bei BATMAN FOREVER und MATRIX REVOLUTIONS

Doch doch, aber auch, wenn da vieles gänzlich vergeigt wurde, war das in meinen Augen bei weitem (!) nicht so mies wie die Sequels von MATRIX. Da ist aufgrund des ganzen Konzepts so viel drin, so viel möglich, und dann kommt rein gar nichts. Die SW-Sequels hatten zumindest Momente, die mir gefielen. Die Sequels von MATRIX hatten allenfalls Momente, die mich fast aus dem Kino getrieben haben. und das hatte ich nur zweimal: Bei BATMAN FOREVER und MATRIX REVOLUTIONS.
Gut, Batman Forever war wirklich bitter. Aber offensichtlich hast du Indy 4 nicht im Kino gesehen....dagegen is Revolutions ja ein Meisterwerk.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Also ein Re-Watch der Sequels lohnt sich auf jedenfall!
Ich denke damals konnte man ja nur die Erwartungen enttäuschen, nach dem Originalfilm. Aber nun mit etwas Abstand und gerade im Vergleich mit anderen Sequels oder Franchises wird eben nochmal deutlicher, wie gelungen die Sequels eigentlich doch sind.
Natürlich kann der Inhalt von beiden Seiten als Totschlagargument genutzt werden. Die einen sagen, dass die Leute, die die Filme nicht schätzen können, diese einfach nicht verstehen, während die Gegenseite diese als hanebüchen oder sinnlos bezeichnet.

Ja die beiden Trailer zu den Sequels hauen nicht aus den Socken, aber zumindest wecken sie bei mir Interesse, denn nach den Sequels weiß man, dass man durchaus von Lana Wachowski nicht eine 0815-Heldenreise erwarten muss. Lieber sind mir aber dahingehend dramaturgische und inszenatorische Experimente als das nächste glattgebügelte Franchiseprodukt. Klar ist Teil 4 aus Studiosicht ein Franchiseprodukt, aber zumindest eins, wo ich nicht weiß, was mich erwartet und wie der Handlungsverlauf ist. Und das ist heutzutage schon viel wert.
Bei CLOUD ATLAS und auch SENSE 8 will ich T om Tykwers Beitrag und Einfluss nicht unterschätzen, aber trotzdem zeigen diese Beispiele, dass die Wachowskis eben weiter an ungewöhnlichen Stoffen und vor allen Dingen Figuren (-konstellationen) interessiert sind. Und David Mitchell war hier ja auch am Drehbuch beteiligt.
Und vielleicht weniger JUPITER ASCENDING, aber SPEED RACER steigt ja auch immer mehr in der Gunst bei der Rückschau. Die Wachowski-Schwestern haben schon was auf dem Kasten, wenn man sich auf sie einlassen kann.
Und die Sequels wollten damals eben viel. Das zeigte u.a. der zu dieser Zeit überbordende transmediale Vermarktungsansatz, aber will ich die Scores der Sequels missen? Die ikonischen (!) Actionmomente oder die Fortführung der Gedanken über das Auserwähltsein? Das Spiel mit den Farben und Realitäten? Es gibt so viele Gedanken zu den Filmen und es wird spannend sein, nun eine Interpretation der Fortführung von einem Teil des Regie-Duos zu sehen.

Somit. Die Erwartungen von damals hätten die Sequels ohnehin nie erfüllen können, deswegen lohnt der Blick mit etwas Abstand. Ein Debakel wer diese Chance vorbeiziehen lässt.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Also ich finde schon, dass Matrix Reloaded viele interessante Storypunkte hat:

- den verbleibenden Rebellen droht die totale Auslöschung, weil die Sentinels sie gefunden haben und auf dem Weg sind > das Endgame ist also direkt zu Filmbeginn gestartet
- Smith gehört nicht mehr länger zu den Maschinen und geht nun seinen eigenen Weg; die Tatsache, dass er sich in andere Körper duplizieren kann lässt seine Kraft so wachsen, dass er mit dem nun Superkräfte habenden Neo mithalten kann
- ach ja, Neo kann ja seit dem Abspann von 1 fliegen, also darf man miträtseln, wie sehr seine Kräfte noch wachsen mögen; das Fliegen gibt ihm auf jeden Fall markante neue Möglichkeiten
- Agent Smith schafft es außerdem, die Matrix zu verlassen und einen menschlichen Körper in der Außenwelt zu übernehmen
- der Hauptantagonist macht also nicht einfach weiter wie vorher, sondern hat neue Fähigkeiten und eine neue Agenda
- mit dem Merowinger gibt es eine interessante weitere Gegnerfigur, und mit seinen Leuten werden Vampire angedeutet - dh es geht eben nicht nur stumpf weiter gegen die Agenten
- Neo wird bewusst, dass das Orakel ebenso zur Matrix gehört wie der Architekt, weiß daher nicht, ob er ihren Worten glauben kann, zumal das Orakel ihn schon in Teil 1 angelogen hat als er gefragt hat, ob er der ausgewählte Eine sei
- ob er lügt, erfahren wir nicht - zwar wird in Animatrix erzählt wie die Matrix entstanden ist, andererseits kann er ja trotzdem das erste grundlegende Programm dafür gewesen sein
- wir lernen, dass die Matrix schon in Version 6 ist und dass Neo kein ungeplanter Einzelgänger wie Smith oder der Merowinger, sondern ein fest eingeplantes Element ist
- mit der Jagd nach dem Schlüsselmacher gibt es ein klares Game-Element, dazu gibt es gelungene Verweise auf Animatrix und Enter the Matrix
- es gibt jede Menge biblische Elemente; so klingt es, als habe die Menschheit mehrfach neu gestartet, mit Zion als eine Art Arche Noah, Neo als Erlöserfigur, außerdem gibt es philosophische Aspekte, der größte: die wahre Freiheit von Entscheidungen

Das Ende stellt die Weichen auch plötzlich neu. Smith ist in der Realität, Neo hat plötzlich Kräfte in der Realität, er hat Trinitys Rettung egoistisch über den Rest der Menschheit gestellt, die Matrix wird durch den sich ausbreitenden Smith bedroht und Zion durch die anrückenden Maschinen. Für mich war Matrix Reloaded damit eine top weitergesponnene Geschichte, die die Hauptfiguren weiter ausarbeitet, neue Kräfte einbringt, die Guten und Bösen gleichermaßen hinterfragt und es für die Helden für den letzten Teil nochmal spannend knifflig macht.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Gut, Batman Forever war wirklich bitter. Aber offensichtlich hast du Indy 4 nicht im Kino gesehen....dagegen is Revolutions ja ein Meisterwerk.
Doch, doch. Aber selbst INDY 4, der für mich im Grunde nicht existiert, ordne ich weit (!) über MATRIX 2+3 ein. :wink:
Also ein Re-Watch der Sequels lohnt sich auf jedenfall!
Ich denke damals konnte man ja nur die Erwartungen enttäuschen, nach dem Originalfilm. Aber nun mit etwas Abstand und gerade im Vergleich mit anderen Sequels oder Franchises wird eben nochmal deutlicher, wie gelungen die Sequels eigentlich doch sind.
Natürlich kann der Inhalt von beiden Seiten als Totschlagargument genutzt werden. Die einen sagen, dass die Leute, die die Filme nicht schätzen können, diese einfach nicht verstehen, während die Gegenseite diese als hanebüchen oder sinnlos bezeichnet.

Ja die beiden Trailer zu den Sequels hauen nicht aus den Socken, aber zumindest wecken sie bei mir Interesse, denn nach den Sequels weiß man, dass man durchaus von Lana Wachowski nicht eine 0815-Heldenreise erwarten muss. Lieber sind mir aber dahingehend dramaturgische und inszenatorische Experimente als das nächste glattgebügelte Franchiseprodukt. Klar ist Teil 4 aus Studiosicht ein Franchiseprodukt, aber zumindest eins, wo ich nicht weiß, was mich erwartet und wie der Handlungsverlauf ist. Und das ist heutzutage schon viel wert.
Bei CLOUD ATLAS und auch SENSE 8 will ich T om Tykwers Beitrag und Einfluss nicht unterschätzen, aber trotzdem zeigen diese Beispiele, dass die Wachowskis eben weiter an ungewöhnlichen Stoffen und vor allen Dingen Figuren (-konstellationen) interessiert sind. Und David Mitchell war hier ja auch am Drehbuch beteiligt.
Und vielleicht weniger JUPITER ASCENDING, aber SPEED RACER steigt ja auch immer mehr in der Gunst bei der Rückschau. Die Wachowski-Schwestern haben schon was auf dem Kasten, wenn man sich auf sie einlassen kann.
Und die Sequels wollten damals eben viel. Das zeigte u.a. der zu dieser Zeit überbordende transmediale Vermarktungsansatz, aber will ich die Scores der Sequels missen? Die ikonischen (!) Actionmomente oder die Fortführung der Gedanken über das Auserwähltsein? Das Spiel mit den Farben und Realitäten? Es gibt so viele Gedanken zu den Filmen und es wird spannend sein, nun eine Interpretation der Fortführung von einem Teil des Regie-Duos zu sehen.

Somit. Die Erwartungen von damals hätten die Sequels ohnehin nie erfüllen können, deswegen lohnt der Blick mit etwas Abstand. Ein Debakel wer diese Chance vorbeiziehen lässt.
Ich bin kein Masochist, Neo. Ich will ja auch niemanden belehren oder bekehren, aber ausnahmslos alles, was ich von denen gesehen habe, finde ich grauenhaft in unterschiedlichen Nuancen mit Ausnahme von MATRIX. Vielleicht resultiert meine Ablehnung aber auch daher, dass ich ja durchaus sehe und anerkenne, dass sie gute bis exzellente Ideen haben, diese dann aber gnadenlos gegen die Wand fahren. Und es mag sein, dass mich das dann noch mehr ärgert, weil da gute Ideen einfach verballert werden, weil die als Regisseure und Autoren nicht wissen, wie sie diese umsetzen können.

Also ich finde schon, dass Matrix Reloaded viele interessante Storypunkte hat:

- den verbleibenden Rebellen droht die totale Auslöschung, weil die Sentinels sie gefunden haben und auf dem Weg sind > das Endgame ist also direkt zu Filmbeginn gestartet
- Smith gehört nicht mehr länger zu den Maschinen und geht nun seinen eigenen Weg; die Tatsache, dass er sich in andere Körper duplizieren kann lässt seine Kraft so wachsen, dass er mit dem nun Superkräfte habenden Neo mithalten kann
- ach ja, Neo kann ja seit dem Abspann von 1 fliegen, also darf man miträtseln, wie sehr seine Kräfte noch wachsen mögen; das Fliegen gibt ihm auf jeden Fall markante neue Möglichkeiten
- Agent Smith schafft es außerdem, die Matrix zu verlassen und einen menschlichen Körper in der Außenwelt zu übernehmen
- der Hauptantagonist macht also nicht einfach weiter wie vorher, sondern hat neue Fähigkeiten und eine neue Agenda
- mit dem Merowinger gibt es eine interessante weitere Gegnerfigur, und mit seinen Leuten werden Vampire angedeutet - dh es geht eben nicht nur stumpf weiter gegen die Agenten
- Neo wird bewusst, dass das Orakel ebenso zur Matrix gehört wie der Architekt, weiß daher nicht, ob er ihren Worten glauben kann, zumal das Orakel ihn schon in Teil 1 angelogen hat als er gefragt hat, ob er der ausgewählte Eine sei
- ob er lügt, erfahren wir nicht - zwar wird in Animatrix erzählt wie die Matrix entstanden ist, andererseits kann er ja trotzdem das erste grundlegende Programm dafür gewesen sein
- wir lernen, dass die Matrix schon in Version 6 ist und dass Neo kein ungeplanter Einzelgänger wie Smith oder der Merowinger, sondern ein fest eingeplantes Element ist
- mit der Jagd nach dem Schlüsselmacher gibt es ein klares Game-Element, dazu gibt es gelungene Verweise auf Animatrix und Enter the Matrix
- es gibt jede Menge biblische Elemente; so klingt es, als habe die Menschheit mehrfach neu gestartet, mit Zion als eine Art Arche Noah, Neo als Erlöserfigur, außerdem gibt es philosophische Aspekte, der größte: die wahre Freiheit von Entscheidungen

Das Ende stellt die Weichen auch plötzlich neu. Smith ist in der Realität, Neo hat plötzlich Kräfte in der Realität, er hat Trinitys Rettung egoistisch über den Rest der Menschheit gestellt, die Matrix wird durch den sich ausbreitenden Smith bedroht und Zion durch die anrückenden Maschinen. Für mich war Matrix Reloaded damit eine top weitergesponnene Geschichte, die die Hauptfiguren weiter ausarbeitet, neue Kräfte einbringt, die Guten und Bösen gleichermaßen hinterfragt und es für die Helden für den letzten Teil nochmal spannend knifflig macht.

Es bringt jetzt in meinen Augen wenig, auf die einzelnen Punkte einzugehen, da ich diese einerseits nicht mehr komplett parat habe und es andererseits immer darauf hinausläuft, was ich oben bereits schrieb. Die einzelnen Ideen und Ansätze können nicht zu einem homogenen Ganzen zusammengefügt werden und zerfallen dann gnadenlos in ihre Einzelteile, führen Nirgendwo hin, eine Dramaturgie, Interesse an Figuren kann ich nirgends erkennen. Das ist alles Nonsens-Stückwerk, ohne Interesse, eine "runde" Geschichte zu erzählen. Das gepaart mit dieser grauenvollen Optik ... ne, nicht meins.
 

Envincar

der mecKercheF
Konnte auch nie verstehen wieso Matrix 2 & 3 von vielen so gehatet wurde. Teil 3 empfand ich ebenfalls sehr überladen aber im Endeffekt fand man ein bis dato gutes Ende, hatte für die damalige Zeit bahnbrechende Action und Effekte, Cliffhanger und und und. Welche Reihe hat das zuletzt geschafft in drei Filmen zu bieten?
 

McKenzie

Unchained
Also ich finde schon, dass Matrix Reloaded viele interessante Storypunkte hat:

- den verbleibenden Rebellen droht die totale Auslöschung, weil die Sentinels sie gefunden haben und auf dem Weg sind > das Endgame ist also direkt zu Filmbeginn gestartet
- Smith gehört nicht mehr länger zu den Maschinen und geht nun seinen eigenen Weg; die Tatsache, dass er sich in andere Körper duplizieren kann lässt seine Kraft so wachsen, dass er mit dem nun Superkräfte habenden Neo mithalten kann
- ach ja, Neo kann ja seit dem Abspann von 1 fliegen, also darf man miträtseln, wie sehr seine Kräfte noch wachsen mögen; das Fliegen gibt ihm auf jeden Fall markante neue Möglichkeiten
- Agent Smith schafft es außerdem, die Matrix zu verlassen und einen menschlichen Körper in der Außenwelt zu übernehmen
- der Hauptantagonist macht also nicht einfach weiter wie vorher, sondern hat neue Fähigkeiten und eine neue Agenda
- mit dem Merowinger gibt es eine interessante weitere Gegnerfigur, und mit seinen Leuten werden Vampire angedeutet - dh es geht eben nicht nur stumpf weiter gegen die Agenten
- Neo wird bewusst, dass das Orakel ebenso zur Matrix gehört wie der Architekt, weiß daher nicht, ob er ihren Worten glauben kann, zumal das Orakel ihn schon in Teil 1 angelogen hat als er gefragt hat, ob er der ausgewählte Eine sei
- ob er lügt, erfahren wir nicht - zwar wird in Animatrix erzählt wie die Matrix entstanden ist, andererseits kann er ja trotzdem das erste grundlegende Programm dafür gewesen sein
- wir lernen, dass die Matrix schon in Version 6 ist und dass Neo kein ungeplanter Einzelgänger wie Smith oder der Merowinger, sondern ein fest eingeplantes Element ist
- mit der Jagd nach dem Schlüsselmacher gibt es ein klares Game-Element, dazu gibt es gelungene Verweise auf Animatrix und Enter the Matrix
- es gibt jede Menge biblische Elemente; so klingt es, als habe die Menschheit mehrfach neu gestartet, mit Zion als eine Art Arche Noah, Neo als Erlöserfigur, außerdem gibt es philosophische Aspekte, der größte: die wahre Freiheit von Entscheidungen
Ich empfinde halt grad diese Auflistung als eins der größten Probleme der Sequels. Es wurde so viel halbherzig an Ideen reingeworfen dass etliche Fragezeichen entstehen ("Aha Vampire maybe? Wird das relevant, wie passt das in die Story? Wird ned erklärt? Mkaay"), ohne dass man Interesse hat näher drauf einzugehen oder das alles wirklich stimmig zu verknüpfen.

Und Agent Smith der die Matrix verlässt war für mich auch immer ein recht blöder Plot Point. Als würde der ILOVEYOU-Virus sich auf einmal zu Covid-19 mutieren.
 

Joel.Barish

dank AF
3 ist halt einfach nur großes Meh und für mich um Lichtjahre schlechter als z.B. Man of Steel, auch wenn ich sie nicht vergleichbar finde außer dass manchmal ein Dude mit Jesussymbolik (die bei MoS aber tatsächlich immer noch subtiler war) durchs Bild fliegt :hae:
Ich wollte nur noch einmal betonen, dass ich MOS nicht rausgepickt habe, weil es vielleicht ein beliebtes Opfer ist. "Revolutions" hat eben ziemlich viel von einem Superman Film. Auch aber nicht ausschließlich in der Bildsprache. Das Neo vs Smith Duell könnte ebenso ein Supes vs Zod Duell sein. Und ich persönlich finde es im einen Film deutlich packender und schlicht cooler als im anderen.
 

McKenzie

Unchained
Ich verstehe, auch wenn ich insgesamt wie gesagt wenig Parallelen sehe..dafür ist mir Revolutions einfach zu voll mit Stuff. Aber auf die Endbattles bezogen, okay. Fand ich persönlich ja beide recht suboptimal. Die von Man of Steel hatte zu Beginn einiges an Energie und gefiel mir in den ersten 4 Stunden Gebäube umschmeißen ganz gut, die restlichen 7 waren dann too much und zogen sich :hae: Die von Revolutions fand ich wiederum sehr antiklimaktisch, zu cringy anime-inspiriert, da fehlte plötzlich die ganze Energie die die ersten beiden Teile in den Kämpfen hatten.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Ich finde die kalte Optik sehr passend.

Man kann in der Wirklichkeit sterben, wenn man in der Matrix stirbt. Da kann ich auch damit leben, das Agent Smith in die echte Welt kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich finde die kalte Optik sehr passend.

Man kann in der Wirklichkeit sterben, wenn man in der Matrix stirbt. Da kann ich auch damit leben, das Agent Smith in die echte Welt kommt.
Ja, aber wie das passiert ist halt irgendwie nicht so richtig erklärt und dadurch entsteht so ein Gefühl als ob man eh alles machen kann was man will. Es wirkt selbst innerhalb dieser Welt ein bisschen unglaubwürdig oder unlogisch.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Ich empfinde halt grad diese Auflistung als eins der größten Probleme der Sequels. Es wurde so viel halbherzig an Ideen reingeworfen dass etliche Fragezeichen entstehen ("Aha Vampire maybe? Wird das relevant, wie passt das in die Story? Wird ned erklärt? Mkaay"), ohne dass man Interesse hat näher drauf einzugehen oder das alles wirklich stimmig zu verknüpfen.

Exakt das. Es ist ein wirres Potpurri von Ideen, aber kein Konzept. Es ist, als ob sie einen Haufen Notizzettel in die Luft geworfen und mit Dartpfeilen ein paar zufällig aufgespießt haben, die dann irgendwie in einen Film gepfercht worden. Dramaturgie? Nö. Storyaufbau, damit diese Elemente zusammenpassen? Nö. Die sind so berauscht von sich selbst und ihrer vermeintlichen Genialität, dass sie entweder der Meinung sind, dass ihre Werke halt so sein sollen, oder sie verlieren das Interesse an ihren eigenen Ansätzen und hetzen schnell weiter und finden das halt knorke. Ich weiß nicht, was schlimmer ist.
Aber nochmal: Schön, dass es Leute gibt, die das mögen. In Verbindung mit der Optik ist das für mich seelenloses, wirres, zusammenhangloses, narzisstisches Ego-Gewichse ohne Fundament, ohne Interesse am Zuschauer oder Figuren. Und zumindest die Einspielergebnisse lassen ja den Schluss zu, dass die breite Masse mit Teil 2 wenig anfangen konnten und Teil 3 dann boykottierten. Und das trifft ja auch auf die anderen Werke der Wachowkis zu. Sollte mich MATRIX 4 eines besseren belehren, würde mich das freuen. Aber alles, was bislang veröffentlicht wurde, bestätigt nicht nur meine schlimmsten Befürchtungen, sie übertreffen diese. Und meine Erwartungshaltung war schon unten, ganz unten.
 

Joel.Barish

dank AF
Die von Man of Steel hatte zu Beginn einiges an Energie und gefiel mir in den ersten 4 Stunden Gebäube umschmeißen ganz gut, die restlichen 7 waren dann too much und zogen sich :hae: Die von Revolutions fand ich wiederum sehr antiklimaktisch, zu cringy anime-inspiriert, da fehlte plötzlich die ganze Energie die die ersten beiden Teile in den Kämpfen hatten.
Ja, so lang habe ich den Film auch in Erinnerung. Dürfte auch die offizielle Laufzeit sein. :ugly:
Aber ich mag "anime-inspiriert" oder zumindest mochte ich es dort. Ich würde mir wirklich mehr Superheldenfilme wünschen, die sich u.a. in der weiten Welt des Anime Inspiration zur Darstellung von Fähigkeiten (o.Ä.) suchen. Und bei Matrix... Vom Moment im ersten Film, wo der wiedererwachte Neo den "Raum atmet", ist es für mich eine konsequente Weiterentwicklung. Größer und brachialer, ja, aber passend. Jedenfalls für mich.
 

Woodstock

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Ich kann wirklich jedem hier zustimmen. Die Matrix Sequels waren lange nicht so gut wie der bahnbrechend erste Teil. Der verzweifelte Versuch daraus ein Franchise zu machen, hatte komische Auswüchse. Zum Beispiel das begleitende Computerspiel "Enter the Matrix", welche die Story der Figuren Ghost und Niobe behandelte und tatsächlich mit den Handlungen der beiden Filme verwoben war. Mit dem Endergebnis, dass es keiner verstanden hat, der nicht die Spiele gespielt hat. Die Grundindee ist super, aber die Umsetzung war es nicht.

Das könnte man allgemein über alle Produktionen der Wachowski Geschwister behaupten und das halte ich für keine schlechte Sache. Ja, nicht immer gelingt es, aber keine ihrer Produktionen sind gleich. Ich fühlte mich immer gut unterhalten und jede Produktion, egal ob Sense 8 oder Jupiter Ascending hatte irgendwas, was mir positiv im Gedächtnis geblieben ist.

Im Falle von Matrix war es tatsächlich der Kampf um Zion. Leider aber auch Trinitys 20-minütige Sterbeszene, welche jetzt wohl für die Katz gewesen ist...
 
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