The Matrix 4: Matrix Resurrections [Kritik]

Andi83

Well-Known Member
Gestern abend dann doch geschaut weil er in einem Kino noch lief. Tja. Das was ihr sagt: am Anfang ein Seitenhieb auf die Industrie, uninteressante Kämpfe, Story an sich eher mittelmäßig. Ich fand den Analytiker aber cool, besonders die Szene in der Motorrad-Werkstatt. Das Ende ist ja sehr offen. Ich würde mir hier tatsächlich 1-2 weitere Filme wünschen die es auch besser fortsetzen und den Film nicht als angehängte Katastrophe zur ersten Trilogie wirken lassen.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Sie würde ja auch gar nicht wollen, schätze ich.
Hat nun alles dazu gesagt. Kann mit dem vierten Teil gut so leben.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Fragt sich, was daraus werden würde, falls sie einen anderen Regisseur nehmen (wobei ich davon ausgehe, dass zumindest Reeves ohne eine Wachowski auf dem Regiestuhl nicht mitmachen würde).
 

Lunas

Well-Known Member
Gebraucht für nen Euro ja, damit mein Monk befriedigt ist - weil die Sammlung dann Vollständig ist.
 

Cartman

Well-Known Member
Ich würde den Film maximal nochmal bei ner Prime-Aktion für 0,99 € anschauen. Und die kommt früher oder später sehr wahrscheinlich.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Njoa doch, da ich im Kino ganz gut unterhalten wurde wandert die Scheibe sowieso noch in die Sammlung. Vermutlich direkt in einer Kiste mit der alten Trilogie, weil die bisher nur als DVD hier stehen.
 

Woodstock

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Gerade auch mal gesehen...
Viele coole Ideen. Io ist cool. Wie immer ist die reale Welt am besten.
Der Metaquatsch, wenn auch eine Parodie in sich selbst, war blödsinnig.
Die Kampfszenen ein Schatten ihrer vergangenen Größe.
Der Film wollte klug sein, schaffte es aber nur prätentiös zu sein. Er wurde ohne jegliche Subtilität geschrieben. Ich habe einen Zaunpfahl in der Stirn.
Die ganzen alten Szenen waren unnötig. Wer in einen 4. Teil einer Reihe geht, braucht diese Szenen nicht mehr.
Das ganze "Bullet-Time" Gezeugse vom Analysten war Bullshit.
Ebenso der "Der menschliche Verstand kümmert sich nicht um Fakten, sondern um Fiktion"-Mist. Die vorherigen Matrixversuche scheiterten, da diese Versionen zu erfunden waren und nicht realistisch genug waren. Die aktuelle politische Realität passt hier leider nicht komplett in die Lore der Filme. Fakt ist, das Leben ist unbequem. Das wiederum haben sie begriffen.
Die Ausbruchsszene war einfach nur ein Infodump und nicht mehr...
Der Soundtrack war aber töfte.
Insgesamt aber trotzdem ein nettes "Sense 8" Sequel mit vielen Matrix-Anspielungen.
 

Duncan

Well-Known Member
@Woodstock:
Witzig, ich habe meine DVD-Version gestern auch gesehen.

Die ersten 45 Minuten mag ich sehr, den Rest nur noch punktuell, aber insgesamt ist es ein Film, dessen Gegenwartskommentare ich für relevant und z.T. sehr klug halte (bzw. fragen möchte: welche anderen aktuellen Filme erreichen dieses reflektorische Niveau?).

"Ohne jegliche Subtilität" - nein, finde ich nicht. Etliche Kleinigkeiten sind sehr nett erdacht. Z.B. Kamerafahrt über Neos Arbeitstisch: "Matrix" ist nur noch ein preisgekröntes, legendäres Videospiel mit Spielzeugverkauf drumherum. Der Brüller ist dann, dass sogar der Mittelfinger, den er Smith einst gezeigt hat, als Gimmick dort rumsteht. Oder auch die Smith-"Büste" im Zimmer seines Chefs. Sein ganzer, einst realer Kampf ist vom System reabsorbiert worden. Man schaue sich mal Wolfgang M. Schmitts alte Matrix-Kritik an, und vergleiche sein ödes Philosophieseminar-Gerede mit diesen unterhaltsamen und gleichzeitig zum Denken anregenden Bildern.

Die Bullet-Time-Aussage des Architekten passt da perfekt rein: "ich kontrolliere dich mit der Idee, die dich definiert hat". Und gerade seine Feststellung, dass die Menschen in erschreckendem Ausmaße "jeden Scheiß" glauben, sehen wir doch spätestens seit Wahlsiegen für pathologische Lügner wie Trump. Man kann den Leuten heute sogar erzählen, dass unter der Erde Kinder gehalten werden, denen Blutkomponenten für Reiche abgezapft werden... wer hätte vor 50 (oder von mir aus auch 30) Jahren so etwas verbreiten können, im Wissen, dass er massenhaft Zuspruch erhalten wird?

Das Zerschnipseln der alten Matrix-Szenen tut beim ersten Anschauen (oder auch danach noch) weh, aber das soll es auch. Lana Wachowski weiß, dass Matrix ein Mythos ist, und was tut sie? Sie dekonstruiert ihn. Ein Sequel dieser Art gab es wohl noch nie, auch dafür hat sie Anerkennung verdient.

Aber klar, in einer besseren Welt hätte ich mir diese Leiden gerne alle erspart, und es gäbe nur das wunderbare The Matrix... und von mir aus noch n' Videospiel dazu :biggrin:
 

Woodstock

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Aber genau das meine ich mit fehlender Subtilität.
Es ist einfach so überhetzt und zu offen präsentiert. Hier kennst du das noch? Und das? Guck mal, wir sind so klug. Das Wort "Bullet-Time" fiel zum Beispiel nie in der Trilogie, das kam später aber hier wird es aufgegriffen und umhergeworfen. Außerdem "ich kontrolliere die Idee, die dich definiert hat", stimmt ebenfalls nicht. Neo konnte sich bewegen wie die Agenten. Die Idee hatten die Konstrukteure der Agenten und nicht Neo. Das sollte ein solcher Architekt/Analyst wissen. Das war nur ein Versuch für oberflächlichen Meta-Quatsch auf Kosten der etablierten Film-Logik!

Der Merowinger jammert rum was ihm nicht passt und benennt alles mögliche einfach, weil das noch rein muss und das und das, während einer uninspirierten (und sinnlosen) Kampfszene. Da fehlt jede Finesse und Tiefgang.

Und jedes Set fühlt sich so klein an. Io fühlt sich an, als ob nur die Menschen dort leben welche du auch gesehen hast. Zion hingegen wirkte groß, belebt und einfach wie eine richtige Stadt.

Die ganze Welt, welche die Matrix-Trilogie aufgebaut hat, war hier nirgends zu sehen und das obwohl man sie uns um die Ohren schlagen wollte mit lauter "Hey, guck mal da!".

Meta sein ist nicht automatisch klug!
 

Lunas

Well-Known Member
Der Film ist doch einfach nur besch.... da gibts nichts schön zu reden oder sich selbst einzueden das er doch so hoch oben auf einer Meta/Intellektuellen Ebene ist und man ihn einfach nicht verstanden hat.... Nö.... der Film ist einfach Kacke! Und Kacke bleibt Kacke!
 
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Duncan

Well-Known Member
der film ist einfach Kacke! Und Kacke bleibt Kacke!
Soviel zum Thema Subtilität 🤣

@Woodstock: Matrix 4 mit möglichst "subtilen" Andeutungen zu gestalten, verstanden als möglichst wenig direkte Bezugnahme auf die Trilogie, wäre natürlich denkbar. Ich denke wir sind uns einig dass das ein völlig anderer Film geworden wäre, mit anderen zentralen Themen. Und dann vielleicht sogar ein besserer, das will ich gar nicht abstreiten.

Meine eigene Erfahrung ist nur, dass sich meine Wahrnehmung des Filmes von anfänglich starker Ablehnung, ja sogar Verärgerung, teilweise zu Anerkennung verschoben hat. Und partiell sogar in Richtung echte, vielschichtige Kinounterhaltung, also genießen der optisch gelungenen Szenen (die sehe ich eher in der ersten Hälfte) verbunden mit Vergnügen am intellektuellen Gehalt, der sich - so weit ich es überblicke - hinter keiner aktuellen Produktion verstecken muss. Ich wiederhole meine Frage: wo sind denn die anderen, "klugen" Filme mit passenden Kommentaren zu Trump, VT en masse, Krieg & Deep Fake?

Der Einstieg von Resurrections gibt das Thema vor: Scheinbar Nostalgie (Wiederholung des alten Beginns), aber von Bugs kommentiert mit "Oh, das fühlt sich ganz schlecht an".

Die ganze Welt, welche die Matrix-Trilogie aufgebaut hat, war hier nirgends zu sehen und das obwohl man sie uns um die Ohren schlagen wollte mit lauter "Hey, guck mal da!".

Ja, aber für mich ist das der Punkt des Films: Matrix ist zu "sehen" und gleichzeitig nicht mehr da. Neo, für den diese Welt einst Realität war, denkt, es sei nur ein Videogame gewesen (die Bullet-Time Aussage z.B. meint ja die Reaktion auf das Video-Game, angeblicher Schöpfer Thomas Anderson). Er leidet wie ein Schwein, und der Zuschauer (=Matrix-Fan) leidet mit. Gekrönt wird das dann vom Architekten, der sich darüber wundert, wie gut das alles funktioniert: "Wir behandeln euch noch schlimmer als früher, und ihr nehmt es an! Zufrieden wie Schweine in ihrer Scheiße!"

Au, was für Schläge in die Fresse. Kein Film wie jeder andere, kein durchgehend guter Film, aber an seinen besten Stellen doch von bemerkenswerter Qualität - zeitgemäße Kinokunst eben.
 
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