Nach vielen Verhinderungen doch noch erwischt.
Ist Meg mega geworden?
Ich habe die Buchvorlage ja scho vor fast 20 Jahren gelesen und es seitdem hier und woanders immer mal wieder als unterhaltsame Strandlektüre beworben. Der erste Teil war nie mit einem Der weiße Hai aufzuwiegen (weder Spielbergs noch Benchleys), aber das war Steve Alten selbst bewusst. Er präsentierte statt Spannungsmomenten ungeniert rasante Action, und das abwechslungsreich und kurzweilig. Und konstant, wie die weiteren Teile The Trench, Primal Waters, Hell's Aquarium und Night Stalkers dezent bewiesen. Klar war Meg immer dumm, aber Deep Blue Sea dumm, nicht Sharknado dumm.
Der Film, der es jetzt nach Jahren doch noch dank chinesischer Co-Produktion ins Kino geschafft hat, ist...... vorsichtig gesagt... in Ordnung. Ich bin zwar selbst überrascht, dass er schon über 400 Mio (!)!)!)!) eingespielt hat, denn so gut ist er beileibe nicht, aber er macht vier Sachen richtig. Jason Statham ist trotz völliger Fehlbesetzung (der Taylor im Buch war eher wie Dr Grant aus Jurassic Park als ein beinharter Expendable) unentwegt spaßig - die Effekte sind durchweg recht gelungen - es ist toll, dass man das Meg fast nur tagsüber sieht und man bei dem 3D dementsprechend wirklich gut sehen kann - und zu guter letzt ist Turteltaubs Regie recht flott. Die Nebenfiguren sind fast alle eine Katastrophe da absolut banal und einsilbig, doch weil der Film so durch seine Momente rast, blutet das kaum.
Natürlich könnte ich mosern. Dass die Macher den Film nicht ein bisl ernster genommen haben, dass Spannung nichtmal versucht wird, dass die sensationelle Bucheröffnungsszene mit dem T-Rex fehlt, dass das einfallsreiche Finale im Film anders ausfällt, dass die NPCs so banal sind. Andererseits kommt der Film so leichtfüßig und naiv spaßig daher, dass mans ihm nicht übel nehmen kann. Zumal es durchaus einige coole Momente gibt, wie eben eine alternative, ebenso coole Showdownszene, womit der Film tatsächlich etwa gleichauf mit Jurassic Park 3 liegt. Natürlich hat der Sam Neil, den Spino und die Pteranodon Käfigszene, aber dafür auch ein völlig lahmes Ende und die Funktelefon-im-Bauch Szene. Dass im Grunde jede Blutszene gestrichen worden ist, fällt schon fast auslachbar auf - also wer sich da einen neuen Piranha 3D mit Blut und Boobs von erhofft, wird entnervt nach hause kraulen. Das hat die chinesische Produktion mal komplett außen vorgelassen.
Meg ist gewiss kein Topfilm und mit seiner Banalität kein bisschen relevanter als Dwayne Wayne Johnsons Skyscraper oder Rampage, aber andererseits auch net wirklich schlechter als die. Wers besser braucht, muss halt auf den nächsten The Shallows warten oder sich Jaws nochmal ansehen. Wer seine Erwartungen bisl runterschraubt und ggfs gern Hai Filme höher angesiedelt als die Sharknados sieht, für den ist Meg sicher ein Muss. Nach Shallows sicherlich der spaßigste Haifilm seit dem ikonischen Klassiker mit LL Cool J und dem Papageien.
Rundum kann ich nur sagen, dass ein Blick auf Jon Turteltaubs Filmografie exakt vorhersagt, was man sich erwarten darf.
5/10