The Witch ~ Horror [Kritik]

<Rorschach>

Well-Known Member
Gesagt getan.

War Gestern drin (im OmU - Gott sei Dank denn das Alt-Englisch war sehr schwer zu verstehen) und wurde sehr gut unterhalten (wenn man hier von Unterhaltung sprechen kann :ugly: ). Sehr schön verstörender Film der dem ganzen Spookie-Conjuring-Paranormal-Exorzisten Trend entgegenwirkt!
Natürlich kein Mainstream-Horror in den man mit Kumpels oder der Freundin geht um sich so richtig zu schrecken.
Filmisch sehr toll in Szene gesetzt, Storytechnisch haperts zwar ein wenig an wirklichen Höhepunkten aber war nicht weiters schlimm.

Ist zwar kein Film den man sich öfters als 1-2 Mal ansieht aber war mal wieder ein anderer Ansatz :thumbup:

7/10 Hasen
 

Joel.Barish

dank AF
Das freut mich :top:

<Rorschach> schrieb:
Storytechnisch haperts zwar ein wenig an wirklichen Höhepunkten
Jetzt könnte man ja argumentieren, dass sich richtige "Storytechnik", also vernünftiges Filmerzählen, nich über Höhepunkte definiert, sondern über Spannungs- und Charakterbögen, über Themen und (sprachliche/thematische) Bilder. :smile:
 

<Rorschach>

Well-Known Member
Ja da hast du eigentlich Recht :smile: und das haben sie auch wirklich gut hinbekommen.
Trotzdem hats mir dann doch irgendwo gefehlt. Ich weiß nicht wirklich woran... weil eigentlich wars ganz gut so dass man wenig bis nichts gesehen hat und sich auf sein eigenes Kopfkino verlassen hat müssen.
Hmm.. vielleicht bin ich auch einfach schon zu sehr vom Mainstream verwöhnt, wo man wirklich Alles bis auf den letzten Rest (egal wie grausam er sein mag) vor die Nase geklatscht bekommt... Traurig irgendwie wenn man so nachdenkt.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich werd da noch an anderer Stelle was zu schreiben, aber für mich ist es der beste Horrorfilm des Jahres. Schön, es war (erneut) ein hundsmiserables Genrejahr, aber was die Vvitch hier in ihrem Kessel kocht, gehört zum besten der letzten Jahre. Großartige Debütregie, top gespielt und mit einem perfekten Ende.

Für mich war es super, dass schon sehr, sehr früh verraten wird, ob es denn eine Hexe gibt oder nicht.

Hätten sie das nicht gemacht, hätte man sich während der Handlung darauf konzentriert - mitzuraten, ob es sie gibt oder nicht. So kann man das direkt abhaken und sich darauf konzentrieren, wie die Familie mit ihren religiösen Vorstellungen damit umgehen wird. Was mit den Figuren passiert, bleibt ja offen. Als Spannungselement genügt das. Gerade weil ihr Denken so heftig von ihren religiösen Ansichten beherrscht wird, ist es psychologisch interessant zu beobachten, wie sie auf die Erlebnisse reagieren.

Vorher sollte man aber definitiv wissen, dass The Witch doch eher düsteres Drama als unterhaltsamer Horrorfilm ist. Es gibt kaum Schockmomente oder beabsichtigte Gruselszenen, da bleibt eher konstantes Unwohlsein und Mitbibbern.

Also wer sich hier Popcornspaß wie Blair Witch 2016 oder Don't Breathe erwartet, wird den sterbenslangweilig finden. Wer aber z.B. The Neon Demon mochte, ist hier genau richtig.
 

McKenzie

Unchained
Nachgeholt und hat mir gut gefallen. Bisher steht Eggers mit seinem Werk also bei mir bei 3/3, beeindruckend. Hier und da gibt es Gemeinsamkeiten in seinen Werken, also einen Fake-Eggers-Trailer könnte man easy zusammenstellen mit Egger-ismen, aber das ist nicht unbedingt was Schlechtes (Siehe Edgar Wright, dessen Stil lange auch sehr markant war. Oder noch extremer, Wes Anderson). Seine Filme fühlen sich einfach wie ein frischer Wind an, da geht einer mit Lust an der Verschrobenheit und sturer Detailliebe heran, dass es einfach ein Genuss ist. Von den Kostümen bis zu den verhältnismäßig glaubwürdigen Verhaltensweisen der historischen Charaktere, der Implementierung von Fantasy-Inhalten, das ist alles eine zugleich cinematisch als auch intellektuell ansprechende Mischung.

8,5/10
 
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