I'm Thinking of Ending Things ~ Netflix-Horror von Charlie Kaufman [Kritik]

TheGreatGonzo

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BG-Kritik: I'm thinking of ending things (Joel)

Charlie Kaufman darf man sicher zu den ungewöhnlichsten und eigensten Künstlern im kontemporären amerikanischen Kino zählen. Jedoch auch zu denen, die sich gerne rar machen. Dieses Jahr ist Kaufman jedoch gleich doppelt zurück. Kürzlich veröffentlichte er seinen Debütroman, den gut 700 Seiten starken "Antkind", im September folgt sein dritter Film als Regisseur: "I'm Thinking of Ending Things", der exklusiv auf Netflix erscheint.

Nun gibt es einen ersten Trailer zum surrealen Horrorfilm:


Bekannt wurde Charlie Kaufmann Ende der 90er und Anfang der 2000er mit seinen Drehbüchern zu Filmen wie "Being John Malkovich", "Adaption" und "Vergiss mein nicht", die mit ihrem unvergleichlichen, skurrilen Stil, ihren originellen Ideen und komplexen Handlungen und Figuren für viel Begeisterung sorgten und die Filmkarriere der einstigen Musikvideovisionäre Spike Jonze und Michel Gondry in Gang brachte. 2008 folgte Kaufmans Regiedebüt "Synecdoche, New York", das zwar mit einem Ensemblecast an Charakterdarstellern (unter anderem Philip Seymour Hoffman, Samantha Morton, Catherine Keener) aufwarten konnte, bei der Kritik jedoch sehr gemischt ankam und an den Kinokassen floppte. Nach vielen weiteren unrealisierten Projekten (darunter eine "Schlachthof 5"-Adaption, bei der Guillermo Del Toro Regie führen wollte), erschien 2015 sein zweiter Film als Regisseur, der Stop-Motion animierte "Anomalisa", der für einen Oscar nominiert wurde.

An "I'm Thinking of Ending Things", einer Adaption des Romans von Ian Reid, der in Deutschland unter dem Titel "The Ending – Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum" erschien, begann Kaufman 2018 zu arbeiten. Im Film geht es um einen Mann (Jesse Plemons aus "Breaking Bad" und "Fargo"), der seine neue Freundin (Jessie Buckley aus "Wild Rose") auf einen Trip mitnimmt, um sie seinen Eltern (Toni Collette und David Thewlis) vorzustellen. Und natürlich geht da nicht alles mit rechten Dingen zu. Kaufman selbst nennt "Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und Bedauern" den Stoff, aus dem der Film gefertigt ist.

"I'm Thinking of Ending Things" wird ab dem 4. September bei Netflix streambar sein.

Immer wenn man mit dem Gedanken spielt, sein Netflix-Abo zu kündigen, kommen die mit einem weiteren Projekt um die Ecke, das es nicht zu verpassen gilt. Der Trailer verspricht auf jeden Fall eine sehr eigensinnige Vision, und eine ungewöhnliche Herangehensweise an das Horrorgenre. Für euch auch ein Pflichtfilm?
 
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Revolvermann

Well-Known Member
In gut einem Monat kommt der neue Film von Charlie Kaufmann auf Netflix raus und ich merke es jetzt erst.
Ich freue mich drauf.
Joel müsste dass doch auch erfreuen oder?
 

Joel.Barish

dank AF
Joel müsste dass doch auch erfreuen oder?
Joel hat sich schon nass gemacht, so sehr hat ihm dieser Trailer gefallen. :ugly: 💦

Nein, wirklich, das sieht großartig und ungewöhnlich und cool und seltsam im besten Sinne aus. Logischerweise hat Kaufman bei mir immer Relevanz, da er ESOTSM geschrieben hat, aber auch seine anderen Scripte und seine Regiearbeiten sind so großartig, das kann man kaum überbewerten. Von daher war ich schon naturgemäß interessiert, aber der Trailer hat das noch verstärkt.
 

NewLex

Well-Known Member
Steht bei 85% bei den Tomaten und hat einen durchschnitt von 7,6/10 Punkten. Werd ich mir natürlich auch zu gemüte führen. Bin gespannt ob Kaufmann auch als Regisseur so gut is wie als Autor.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Hat mir gefallen. Sehr Kaufmännisch.:ugly:
Könnte aber einigen vor den Kopf stoßen. Ein träumerisches, definitiv schwieriges Filmerlebnis.
Viel mehr Poesie denn klar irgendeinem Genre zugehörig.
Umherschweifend, Zeit-durchlässig.
Eingefangen, wie ich finde, in entsättigten aber dennoch wunderbar plastischen Aufnahmen, die in Qualität und Format sehr an alte Dia-Fotografien erinnern.
Das Ganze nun genau auszupacken und einzuordnen, damit kann man sich eine Weile beschäftigen.
 
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Reaktionen: Jay

Envincar

der mecKercheF
Jap ich konnte damit mal so gar nichts anfangen. Holla fand ich den Scheiße. Schlimmsten 2 Stunden Film die ich seit langem ertragen musste. Hab mich auch von Netflix täuschen lassen was das Attribut Horror betrifft. Auf letterboxd hab ich dem Film n halben Stern gegeben xD
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Joel hat mich schon gewarnt, das scheint absolut nichts für mich zu sein. ALSO MUSS ICH DEN SEHEN.

Der Filmtitel allein ist schon super. Etwa so gut wie I'm the Pretty Thing That Lives In The House.
 

El Duderino

Well-Known Member
Mir hat der Film sehr gut gefallen, auch wenn die zwei großen und sehr langen Autofahrten schon etwas zu sehr in die Länge gezogen wurde, auf den ersten Blick zumindest. Denn selbst in diesen starren Sequenzen ist bestimmt jeder einzelne Silbe wichtig für das Verständnis des Films.
Kaufman kreiert hier einen schönen Mindfuck, der aber, wie schon in der BG Kritik geschrieben, bestimmt nicht für jedermann ist.

Die wenigen vorhandenen nennenswerten Darsteller sind hier auch alle wunderbar. Jessie Buckley ist eine Entdeckung für die Zukunft(nachgesehen: ich kannte sie schon aus "Taboo" mit Tom Hardy), Jesse Plemons sowieso immer sehenswert und Toni Collette und David Thewlis drehen hier wunderbar schrullig auf.


Jedenfalls schön, dass Netflix hier wieder einmal einem Filmemacher die Chance gibt, sein einmaliges Werk unter die Leute zu bringen.
 
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