Rambo 5: Last Blood [Kritik]

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich hoffe, dass der wenigstens inhaltlich bisschen was interessantes mit Rambo macht und es sich nicht nur um stumpfe Rettungsmission dreht. Ok, 4 hatte jetzt auch nicht wirklich Handlung, aber junge hat der in den letzten 30 Minuten geliefert.

Badassige Action wird der Film sicherlich nicht haben und wir sprechen hier von einer Reihe, in der Rambo mit einem Panzer in einen Hubschrauber reingefahren ist.

Idealerweise findet Rambo bei seinem Einsatz heraus, dass das Kartell, dass da die Leuts entführt hat, von der CIA geschützt wird.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Das wäre natürlich wahnwitzig innovativ und würde dem Charakter eine ganz neue Tiefe geben. :whistling:

Der ist nicht mit den anderen Filmen vergleichbar. RAMBO 4 hatte noch ein offizielles Budget von 50 Mio. Dollar, und selbst da wurde an allen Ecken und Kanten gespart, Stichwort CGI-Explosionen. Der hier liegt deutlich unter 30 Mio. Dollar, und eine Filmproduktion ist in den letzten 10 Jahren nicht günstiger geworden. Das ist alles eine ganze Ecke kleiner, daher sollte man diese Badassige Action - was auch immer das sein soll, ich kann da nur spekulieren - nicht erwarten.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Um ehrlich zu sein tendiere ich da sogar ein klein wenig in Richtung Måbruks Meinung. Vielleicht überspring ich den komplett, wenns echt nur ne verhältnismäßig billig und schnell abgefertigte Auftragsarbeit für nen Gefallen ist.

Die Endszene von Rambo 4 war schon ganz passend. Zu behaupten, dann nochmal 90 nennenswerte Minuten dranhängen zu können, ist ne Aufgabe.

Könnte bisschen wie die letzte Staffel Scrubs sein.
 

CPL386

Well-Known Member
Also wenn man mich fragen würde, würde ich ein Drama daraus machen und somit eher das Ende Teil 1 und John Rambo fortführen...
Aber meiner Ansicht nach zeigt der Trailer leider nicht diese Richtung.

Ich hoffe mal dass ich mich irre.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Es sieht halt aus wie 4 im sandigen Texas/Mexiko Setting, aber mit weitaus weniger Budget.

Weil ja, jeder der Rambo 4 gesehen hat dachte sich, mit weniger Budget wirds bestimmt besser. Avi Lerner bestimmt, der reibt sich die Hände, weil egal was mit Stallone und Rambo im Titel wird sich schon verkaufen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
@Jay: Ne, das ist er nicht. Dafür ist er sicherlich zu sperrig. Günstig ja, Auftragsarbeit nein. Im Grunde ist er das mutigste, was sie mit einem fünften Teil, gerade nach dem letzten Film, machen konnten. Es dürfte nur nicht jedem gefallen.
 

Rockyboy

Well-Known Member
Das schlimmste ist in Moment gar nicht mal meine Erwartungshaltung sondern die Synchro.Bei Creed 2 hats noch Funktioniert weil Prochnow.Bei Backtrace war es grausig.

Thomas Danneberg verbinde ich so mit Sly das mir das den Film Kaputt machen kann.Genauso wie bei De Niro und Michael Douglas.Ich kann mir keine anderen Synchronsprecher für diese

Legenden vorstellen.Und das kann einen Film jedenfalls für mich kaputt machen.

Aber davon ab alles gute für Thomas :top:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Bezüglich Sequels und Wiederaufgreifen bekannter Sachen hab ich ja generell die Einstellung, dass man sich gewisse Ansprüche setzen sollte. Vielleicht kann man den jeweils besten Teil einer Reihe nie wieder erreichen, das mag sein, aber am Ende des Tages muss man stets abwägen, ob das Ergebnis mit dem gesamten Rest mithalten kann.

Bei Creed hat es auf mehreren Ebenen super gepasst. Rocky ist schließlich selbst in der Mentorenrolle angekommen (ok, in 5 hat er schon mal andere angewiesen, aber erst in Creed ist er selbst zum Mickey geworden), dazu muss er gegen seine Krankheit und das drohende Ende ankämpfen. Und dann sieht er sich selbst nochmal im jungen Fighter, versucht ihn zu verstehen und ihn vor gleichen Fehlern zu bewahren.

Rambo 5 hingegen rettet erneut eine Frau aus den Händen von Killern, bloß im anderen Setting. Da würds zb enorm helfen, würde auf Rambos hohes Alter eingegangen. Dass er schlichtweg einfach nicht mehr kann. Er könnte das Töten auch satt sein und jeden bloß KO schlagen. Oder er gibt sich dem hin und dreht völlig durch.

Vielleicht ist ein relativ actionloser Rambo Film ja auch eine mutige kreative Entscheidung. Bisher schauts aber eher nach gewollt, aber nicht gekonnt bzw kein Geld dafür gehabt aus.
 

Shins

Well-Known Member
Universum Film hat auf Facebook - versteckt als Antwort in den Kommentaren - mitgeteilt, dass wie bei Creed 2 Jürgen Prochnow Sly synchronisieren wird.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Akzeptabel, aber er muss ihn unbedingt tiefer anlegen.

@Jay: Letzteres sehe ich teilweise anders. Es nach Vietnam, Afghanistan und Burma zurück in die Staaten zu verlegen muss keine Geldgründe gehabt haben. und das Ganze "intimer" zu gestalten, kann auch gewollt sein. Ob das dann in der Umsetzung, und der Trailer verspricht da vielleicht mehr, als er sogar halten kann, die Erwartungshaltung bedient, ist wieder eine andere Frage.
 

McKenzie

Unchained
Ich bin überrascht, dass Jay den Thread noch nicht

Rambo Nr. 5 (A Little Bit Of...)

genannt hat :hae: Wenn nicht jetzt, dann nie!
 

Puni

Well-Known Member
@Knobel und andere die sich damit vielleicht auskennen:

Wie schwer ist es für Stallone aktuell, Geldgeber zu finden? Die Creed-Reihe läuft ja glaube ich ziemlich gut, kann man also davon ausgehen, dass ein eventuell kleineres Budget wie hier eine "bewusste" Entscheidung ist? Oder haben die Geldgeber in den USA für alte Action-Ikonen nichts mehr übrig? Finde das Thema nämlich immer ziemlich interessant.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Schwer. Stallone funktioniert fast ausschließlich in seinen "Marken", sprich Rocky und mit Abstrichen Rambo. Alles andere sonst hat auch früher nur bedingt funktioniert und seit seinem Comeback mit ROCKY BALBOA eben gar nicht oder nur sehr eigeschränkt, siehe GRUDGE MATCH und BULLET TO THE HEAD. Selbst ESCAPE PLAN ging in den Staaten unter, funktionierte aber halbwegs in Europa - wo die Fans den alten Recken seit eh und je treuer ergeben sind als in den Staaten - und eben in Asien, weswegen die DtD-Sequels ja eben von dort auch finanziert wurden.
Natürlich stechen die EXPENDABLES da etwas heraus, aber die trägt Stallone ja nicht alleine, das ist eher als Event zu sehen, weil die Fans wissen, dass es diese Ansammlung von Action-Stars sonst nie wieder zu sehen gibt, daher bleibt das etwas außen vor, und selbst da gab und gibzt es ja hitzige Diskussionen.

Fakt ist einfach, dass der Markt für ... nennen wir es mal mittelbudgetierte Filme … für Stars tot ist. Da hat sich der Markt in den letzten 20 Jahren radikal verändert. Früher gingen die Leute ins Kino, um den neuen Stallone oder den neuen Schwarzenegger zu sehen, da war es doch nun egal, ob es die CITY COBRA oder der CITY HAI war. Heute reicht es nicht mehr, einen Star auf dem Plakat zu haben, die Leute gehen für Marken und Franchises in die Kinos. Diese Lektion mussten auch andere Stars wie Will Smith oder Adam Sandler akzeptieren, die früher ihre Dinger hauptsächlich bei Sony durchziehen konnten und da mit 20 Millionen auch noch fürstlich entlohnt wurden.
Was ist denn mit Smith in den letzten Jahren passiert? HANCOCK lief in den Staaten schon schlechter als erwartet, doch dann kamen MIB 3, AFTER EARTH oder CONCUSSION. Es hat doch seinen Grund, warum er BRIGHT bei Netflix machte, obwohl sowohl Sony aber auch WB den Film finanziert hätten - nur eben nicht für die Kohle. Netflix packte mehr Kohle raus und gab kreative Freiheiten. Smith und Ayer verdienten also mehr und hatten freie Hand, doch ob das Ding bei dem von WB freigegebenem Budget von ca. 75 Millionen Dollar an den Kassen funktioniert hätte, lasse ich mal offen. Und für Netflix ist es ja egal, die rechnen anders. Auch BAD BOYS 3 kommt doch jetzt nicht ohne Grund, Smith braucht einen Franchise-Hit, und nachdem das mit MiB 3 ja schön in die Hose ging, ist es nun eben sein zweiter Versuch.
Und selbiges trifft ja auch auf Sandler zu, der einen Exklusiv-Deal bei Netflix hat.
Sony wurde von dieser Entwicklung förmlich weggepustet, sie gaben ja z.B. Spidey nicht gerne und erst recht nicht ohne Grund wieder für Marvel frei. Sie mussten jedoch einsehen, dass sie den Nerv der Fans nicht so trafen wie erwartet, siehe AMAZING SPIDER-MAN 2, der zumindest in den Staaten deutlich hinter den Erwartungen blieb. Und das ist ja das kuriose: Selbst mit so einer "Enttäuschung" machte Sony aber noch Gewinn, verloren aber gleichzeitig mit ihrem Markenkern, als Starbesetzten Dramen und Komödien gleichzeitig Verluste, siehe z.B. THAT´S MY BOY. Da kann ich es den Studios gar nicht übelnehmen, dass sie eher auf diese 200 Mio. + Dinger setzen, als auf einen höheren Output kleinerer Filme, die jeder sehen will, dafür aber nicht ins Kino geht.

Und Stallone, und da schließt sich jetzt auch wieder der Kreis, steckt in einem ähnlichen Dilemma wie Smith - er ist halt nur wesentlich älter und noch dazu deutlich klarer auf ein Genre festgelegt. Natürlich hat er kein Problem Projekte an Land zu ziehen - aber eben nicht für den Kinomarkt. Dinger wie ESCAPE PLAN 2+3 oder BACKTRACE ... da könnte er in Dauerschleife arbeiten, ähnlich wie es Bruce Willis tut. Doch Actionfilme in einem Budgetbereich von über 30 Millionen Dollar für den Kinomarkt? Das wird sehr, sehr schwierig bis unmöglich, es sei denn es handelt sich um die EXPENDABLES. Selbst bei RAMBO gibt man ihm dieses Budget nicht. JOHN RAMBO hatte noch 50 Mio. Budget und spielte das in den USA nicht ein. Der finanzierte sich durch die guten Auslandszahlen und den exzellenten DVD/BD-Absatz. Die Folge ist dann logisch: LAST BLOOD, und das als Franchise-Titel wurde für deutlich weniger umgesetzt, ich tippe auf maximal 25 Mio. Dollar, bei dem was ich höre und sehe. Und wäre es kein Franchise-Titel käme der auch nie ins Kino.

Die Lage für Stallone ist also nicht ganz so einfach, und daraus resultierte ja auch grundsätzlich die Entscheidung, Balboa Productions zu gründen. Ich denke, dass er seine eigenen Projekte stemmen will, dafür ausländisches Geld sammelt und die Filme dann verkaufen will. Er will also nicht warten, bis ein Studio auf ihn zukommt, und ihn dann sowieso nicht machen lässt, was er will, sondern selbst aktiv werden. Denn das, was ihm noch angeboten wird, ist entweder Ramsch für den schnellen Dollar oder die Fortführung der bekannten Reihen, die ihm mehr und mehr aus den Händen genommen wird.
Und in diesem Kontext sollte man auch ESCAPE PLAN 2+3 sowie BACKTRACE einordnen: Als Kapitalsammlung und etwaige Vertriebs-Vereinbarungen für kommende Projekte. Er hat vor kurzem noch gesagt, dass er es wie Clint Eastwood hätte machen sollen: Ein Film fürs Publikum, ein Film für ihn. Wenn du mich fragst, bereitet er gerade alles dafür vor, dass nun umzusetzen. Ob ihm das gelingen wird, warten wir mal ab. Denn ob es ihm tatsächlich gelingt, Investoren zu überzeugen, damit er endlich POE o.ä. machen kann, wage ich zu bezeifeln.
 

Teddy Duchamp

New Member
Ich war vorab eher pessimistisch eingestellt, aber der Trailer gefällt mir weit besser als ich erwartet habe. Ich bin sowas von am ersten Wochenende drin.
 

Puni

Well-Known Member
@Knobel
Erstmal danke für die Aufklärung, besonders in dieser Ausführlichkeit. :thumbup:
Dass es so "kritisch" für Stallone aussieht hätte ich wirklich nicht gedacht. Vielleicht aber auch nur, weil ich selber als "Nicht-Fan" sowieso nur die größeren Sachen wie Creed und Expandables von ihm mitkriege. Und da ja besonders ersterer soweit ich weiß ziemlich erfolgreich war, wunderte mich das dann doch schon, dass man Stallone kein mittelgroßes Budget gibt - was sie ja schon tun, nur scheinbar nicht bei eigenen oder weniger lukrativen Filmen wie Rambo. Interessant ist der Blick "hinter die Kulissen" aber allemal.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Man hat es ja versucht, weil man vermutlich davon ausging, dass Stallone eben die Ausnahme ist und eben doch noch Stars mit mittleren Budgets an den Kassen funktionieren können. Siehe BULLET TO THE HEAD (Budget ~ 45 Mio, Einspiel USA ~10 Mio.), ESCAPE PLAN (Budget ~50, USA Einspiel ~25 Mio.) oder GRUDGE MATCH (Budget ~40 Mio., Einspiel USA ~ 30 Mio.) - es hat halt nur nicht funktioniert, leider.

Der Schluss ist dann nur logisch: Stallone alleine reicht nicht, er benötigt ein Franchise, wie Rocky, Rambo oder eben EXPENDABLES. Oder man reduziert die Budgets drastisch und bringt sie nur auf DVD raus, siehe ESCAPE PLAN 2+3 oder BACKTRACE, holt ihn für ein paar Tage vor die Kamera und entlastet ihn quasi völlig von Marketing-Aufgaben. Dann rechnet sich das für ihn immer wenn man Aufwand und Ertrag nimmt.
Aber Stallone ist eben kein Willis, der hat noch Bock und will offensichtlich jetzt selber aktiv werden. Ansonsten macht Balboa Productions keinen Sinn. Und ich denke, gerade die Gründung seiner eigenen Produktionsfirma, die erst seit dem Trailer offiziell mit dem Film in Verbindung gebracht wird, ist auch ein Teil des Problems zwischen Lerner und Stallone gewesen. Vermutlich hat Stallone ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und klargemacht, dass er nur dann für einen weiteren Rambo zur Verfügung steht, wenn er selbst mit seiner Firma involviert ist. Warten wir doch mal ab, was bei EXPENDABLES 4 passiert. Ich glaube, man sollte beide Produktionen als "Gemischtkalkulation" sehen.
 
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