True Detective

Puni

Well-Known Member
Erste Folge ist seit heute draußen. Die Introsequenz wirkt recht trashig, danach fängt sich die Serie aber wieder. Bin gespannt wo drauf es hinaus läuft und bisher mag ich die Beziehung zwischen Foster und Reis.
Bisher wirkt es sehr wie die unterhaltsame Mini-Serie "Fortitude" und witzigerweise auch etwas wie "Der Pass".

Es wird eh nie wieder was an die erste Staffel rankommen, und ich finde dass wenn man seine Erwartungshaltung senkt man von bisher jeder weiteren Staffel trotzdem gut unterhalten werden kann.
 

Puni

Well-Known Member
Schaut sonst niemand?

Zweite Folge gefiel mir noch besser. Die Hintergründe der Charaktere werden immer mehr angedeutet, was ich fast schon spannender finde als den Mordfall.
Von der Inszenierung her grenzt sich die vierte Staffel zwar sehr von der 1. und 3. ab und hat nicht ganz so eine Atmosphäre und Soundtrack wie die 2., trotzdem macht sie bisher vieles richtig - vor allem was die Charaktere, insbesondere Jodie Foster angeht. Werde ich definitiv zu Ende gucken.
 

Puni

Well-Known Member
Mag die Thematik, die angedeutet wird, und auch dass da dieses Mal keine wirklichen Profis am Werk sind wodurch Fehler gemacht werden. Bin jetzt doch ziemlich gespannt wie es weiter geht, auch wenn die Inszenierung und Optik halt echt nicht so besonders wie Staffel eins und zwei sind.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Ich habe gestern das Finale gesehen und hatte mir vorher eigentlich vorgenommen, hier im Anschluss 'ne Laudatio auf die Staffel zu posten, aber yikes - um einen Negative Nelly Teil komme ich leider nicht herum. Also schaffmer das mal direkt im Spoiler aus dem Weg:
Im Finale haben sich die "wait... what?"- Momente, die es auch im Verlauf der Staffel schon an der ein- oder anderen Stelle gab echt zu sehr gehäuft. In der Regel waren das Dinge, die bei näherer oder nachträglicher Betrachtung keinen Sinn ergaben aber mich im Moment des Schauens nicht aus dem Fluss gerissen haben und die ich dementsprechend als halb so wild empfand. Sowas wie die Tatsache, dass Navarros Schwester noch in der gleichen Nacht von der Küstenwache gefunden wird - hell of a coincidence. Oder, dass da 'n dude, der 4 Tage steif gefroren war auf einmal aufwacht und dieses medizinische Wunder von allen Charakteren mehr oder weniger abgetan wird. Könnte noch weiter aufzählen, aber das wäre bloß unproduktives Nitpicking - fand' ich soweit alles verschmerzbar.
Im Finale gehts dann zunächst einmal mit den Bezügen zu Staffel 1 los. Bis dahin fand ich das eigentlich sehr elegant und understated gelöst. Die "Tuttle"-Gruppe betreibt Tsalal Research? "Ist das bloß ein name drop, oder wird hier der lovecraftische mystische Unterton aus Staffel 1 weiter ausgebaut? Spannend." Der seltsame tanzende Hippie-Geister-Guy ist Rust Cohles Vater? "Ergibt Sinn. Cohle erwähnte, dass er seinen Vater in Alaska besuchen war um ihm beim Sterben an Leukämie zuzuschauen." Danvers hat n Ding mit... Questions? "Höhö - ja, da war was in der ersten Staffel."
Dann kommt das Finale daher und auf einmal wird nicht nur "asking the right fucking questions" verbatim zitiert, sondern es fällt original ein "Time is a flat circle". Da hab ich mich beide Male ziemlich weggecringed. Zertifizierte "the only way for me to solve this crisis, is to become Superman 4 - the quest for peace"-Momente.
Auf Plot-Ebene fasse ich mir auf einmal während des Schauens auch wiederholt an die Stirn:
Danvers und Navarro sind im Forschungsposten ohne Strom gestrandet und drohen zu erfrieren. Spannende Situation. Wie wirds aufgelöst? Sie finden den Hinweis, den Sie suchen, hüpfen ins Auto und fahren in die Stadt. Moment - sie hatten die ganze Zeit Zugriff auf ein funktionierendes Auto? Vielleicht wärs cleverer gewesen sich da mal reinzusetzen, anstatt in einer ausgekühlten Lagerhalle ein winziges Müllfeuer anzuzünden (während überall um sie rum leicht zu verfeuernde Euro-Paletten stehen).
Der Gefangene schafft es in einem unbemerkten Moment zu entkommen und bis es auffällt ist er ein paar Meter vor dem Haus bereits komplett zum Eiszapfen erstarrt? "Huiui - das ist Kälte, die schon fast am Unglaubwürdigen kratzt, aber gut." Paar Minuten später hulkt Danvers im gleichen Blizzard out, knüppelt sich mit 2-3 Schlägen einer Hacke durch ~10 cm solides Eis, taucht komplett im Eiswasser unter, wird klitschnass durch den Sturm transportiert, aber ist dann ohne erkennbare Erfrierungserscheinungen plötzlich okay, nachdem sie 2 Meter entfernt von bereits erwähntem winzigen Feuer gelegen hat.
Gäb noch mehr, aber so negativ das alles auch klingen mag - auch das Finale hat mir über große Strecken gut gefallen. Deshalb gehe ich jetzt mal zum angenehmeren Teil über - außerhalb des Spoilers.
Abgesehen vom Mimimi - das war doch mal was! True Detective war ja bisher eine seehr lose Anthologie - Staffel 4 fängt aber meiner Meinung nach am ehesten ein, was die erste Staffel damals für mich so faszinierend gemacht hat. Wir haben ein ungewöhnliches, rauhes, mysteriöses Setting. Kaputte Charaktere, die wir im Verlauf der Staffel besser kennen und verstehen lernen. Einen ungewöhnlichen Kriminalfall mit übernatürlich wirkenden Hintergründen, der von den getriebenen Charakteren bis zur Selbstaufopferung verfolgt wird und Atmosphäre, die man mit dem Messer schneiden kann. Der Cast ist top aufgelegt und das Zusammenspiel aller Faktoren ließ mich über einen Großteil der Ungereimtheiten (von denen es leider 'ne Latte mehr gibt, als das in Staffel 1 der Fall war) gerne hinwegsehen.
Issa López wurde ja für die nächste Staffel wieder engagiert und ich bin gespannt, was sie diesmal abliefert - das Potential für 'nen richtigen Knaller sehe ich definitiv, aber ich wäre auch zufrieden, wenn Staffel 5 "nur" so gut wird, wie diese hier.
Davon abgesehen kriege ich schon wieder die Krätze, wenn ich lese, dass der Online-Mob dafür gesorgt hat, dass Issa ihr Twitter-Profil auf Follower-only gestellt hat...
 
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Presko

Don Quijote des Forums
Oi, oi, oi, diese Serie. Ganz ehrlich, ab dem Finale in der fünften Folge habe ich mich konstant gefragt, ob bei den Autor:innen da Gras oder andere Drogen im Spiel waren.
Aber von vorne. Anfangs fand ich die Serie recht langweilig. Zu viele Subplots um die persönlichen Problemchen und zu wenig Detektivarbeit und pointierte Dialoge während langen Autofahrten. Meiner Ansicht nach, hat man viel zu viel in diese Serie reingequetscht, insbesondere bei bloss sechs Episoden. Gesellschaftskritik, Rassismus, Trauer, Idenitätssuche, Tradition vs. Moderne, Übersinnliches, Einsamkeit, Familienprobleme, Umwelt, etc. etc. und irgendwann noch der eigentliche Fall.

Nicht, dass ihr mich falsch versteht. Alles durchaus kompetent inszieniert und gespielt. Ab und zu auch mit der einen oder anderen richtig starken Idee. Wie krass war denn Bitte die "Erwachen-Szene"? Alles i.O. Und ab Folge vier wurde es dann doch auch zunehmend spannend.
Aber dann kommt das Finale von Folge fünf und alles entgleiste!

Hank lässt sich überzeugen, Otis verschwinden zu lassen. Ok, wieso genau? Wegen ner Beförderung? Ich meine wirklich viel Gegenwehr legt Hank da nicht an den Tag. Aber gut, schlucken wir das mal runter. Er will ihn heimlich verschwinden lassen, ein kleiner Mord, von dem niemand je was erfährt. Also was macht er. Er taucht in der Wohnung seiner Vorgesetzten, Liz Danvers, auf, bedroht sie und schiesst vor ihren Augen Otis erst hinterrücks in den Rücken und dann in den Kopf. Wow, das nennt man mal unauffällig. Aber gut, auch das kann ja mal in der Hitze des Gefechts passieren. Dumm nur, dass genau an diesem Abend, Zufälle gibts, sein Sohn bei Liz Danvers untergekommen ist und nun den Schuss gehört hat. Natürlich kommt der gute Prior nachschauen und zückt gleich mal seine Knarre. Und was macht Prior, der etwa zwei Armlängen von seinem Vater entfernt steht, als dieser seine Waffe auf Danvers richtet? Klar, Prior schiesst seinem Vater in den Kopf. Typische Reaktion in so einem Fall. Aber hey, wie gesagt, Hitze des Gefechts und so. Wer will da schon richten. Er meinte es gut. Aber die Situation ist ja noch nicht ausgestanden. Denn jetzt taucht Danvers Partnerin Navarro auf und hat eine grossartige Idee. Sie sollen die beiden Leichen verschwinden lassen, denn sonst würde man ihnen einen Strick draus drehen und ihnen die beiden Toten anhängen. Anstatt das mal auszudiskutieren, finden Prior und Danvers, das ist ne klasse Idee. Und Navarro hat noch mehr klasse Ideen. Da sie und Danvers ja eigentlich auf dem Weg zu einer mysteriösen Höhle sind und die Staffel nur noch eine Folge hat, soll Prior beide Leichen alleine entsorgen. Prior, also der Sohn, der gerade eben seinem Vater in den Kopf geschossen hat. Macht Sinn, oder? Vor allem, wenn man bedenkt, dass den Autor:innen die Zeit davon läuft, um den eigentlichen Kriminalfall noch aufzuklären. So Ende Episode 5. Episode sechs war dann schon fast wieder in weiten Teilen nachvollziehbar, wenn man mal die komischen und äusserst konstruierten Wendungen akzeptiert. Die beiden erfahren nun also, was es mit den Arbeiten der verschwundenen Wissenschaftlern auf sich hatte, wer die junge Frau ermordete und warum. Dabei werden sie in der Foschungseinrichtung aufgrund eines heftigen Schneesturms eingesperrt. Genausolange, bis sie den letzten Hinweis gefunden haben, den sie brauchen, um den Tod der Wissenschaftler aufzuklären. Danvers hat nämlich, wie so auch immer, ne tolle Eingebung und findet mit einem die nötigen Fingerabdücke. Schnitt - Danvers und Navarro sitzen gemütlich einem Auto und fahren über die Landstrassen. Die Auflösung dann also, die Putzfrauen haben herausgefunden, dass die Wissenschaftler das Mädchen ermordet haben, bewaffnen sich, holen die Wissenschaftler und setzen sie nackig im Schneegestöber aus, wo sie dann ihrem Schicksal (bzw. der Rache der Ermordeten) überlassen wurden. Danvers und Navarro hören sich das an, und finden, joa ok, gibt schlimmers, Schwamm drüber. So ein bisschen indigene Selbstjustiz kann man ja nix gegen haben. Ende gut alles gut.
 

Gronzilla

Well-Known Member
Eine Serie, 4 Staffeln, keine wie die vorangegangene. Jede zwischen gut und sehr gut. Von der aktuellen Staffel habe ich erst 2 Folgen gesehen, aber es gefällt mir jetzt schon ziemlich gut. Und den Verweis zu Staffel 1 habe ich sofort erkannt.
 
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