Jetzt gesehen, und joar: Ein schönes Brett, der mir z.B. über weite Strecken besser gefallen hat, als z.B. JOHN WICK 2. Der Film lebte abgesehen von den ruppigen Fights und der angenehm "realistischen" Action insbesondere von der Atmosphäre der echten Sets. Seit langem endlich wieder ein Genrefilm, der "echt" wirkte und der tatsächlich nach „Blut, Schweiß und Tränen“ riecht. Das Paradebeispiel, warum echte Sets für Filme dieser Art in Bezug auf die Atmosphäre immer vorzuziehen sind.
Dazu ist das Ding passabel bis gut besetzt, Kamera und Schnitt überzeugen durchweg. Die Geschichte ist natürlich nicht mehr als ein Potpurri der gängigen Versatzstücke und Klischees und nimmt sich daher auch etwas zu ernst, was bisweilen etwas unfreiwillig komisch wirkt. Man hätte auch durchaus ein paar Minuten und/oder Story-Nebenzweige rauslassen und den Film somit auf knackige 90 Minuten bringen können. Das Finale kann auch nicht ganz mit mithalten und hätte gerne etwas spektakulärer ausfallen können.
Aber nun gut.
Für mich einer der besten Genre-Filme der letzten Jahre. Nicht fehlerfrei, aber es ist bezeichnend, dass so ein Brett mittlerweile im Kino in der Form nur noch in Ausnahmefällen denkbar ist, und sich auf dem DtD-Markt mit dem Budget nichtmehr rentiert. Da muss man schon fast froh sein, dass es Netflix gibt. Dass ich so einen Satz schreibe, hätte ich vor zwei, drei Jahren auch nicht gedacht.
7,5/10
PS: Aus dieser White-Savior-Diskussion halte ich mich lieber raus …