Uwe Boll - Diskussion

Etom

Well-Known Member
Ich kann dir nicht einmal sagen, wann ich den letzten Film mit ihr gesehen habe. Hat nichts mit der Qualität der Filme zu tun, irgendwie spricht sie mich einfach nicht an.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Also ein weiterer Residen Evil-Film mit Milla Jovovich...und von Uwe Boll würdest du dir zweifellos ansehen? :biggrin:

(um mal wieder zum Thema zurückzukommen.)
 

Etom

Well-Known Member
Zweifellos? Nein, aber wenn ich meine Netflix, Amazon, Disney+ Watchlist durchhabe, dann vielleicht einmal.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Vielleicht sollte Boll mal einen bunten, herzlichen Kinderfilm drehen. Herr Nilsson, das Pippi Langstrumpf Prequel oder so.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Wenn schon, dann macht Paul Anderson Pippi Langstrumpf. Mit Milla Jovovich als Pippi.
 
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Måbruk

Dungeon Crawler
Der Super Mario Reality Verfilmung gestehe ich das bspw. zu. Der Film ist zwar auch grottig schlecht und passt so wenig zur Vorlage, wie wahrscheinlich keine andere Spiele Verfilmung, aber der Regisseur hat hier echt Leidenschaft reingesteckt.

Ne ne ne... das Studio hat unverständlich und obszön viel Geld reingesteckt (für damalige Verhältnisse). Nicht mit Leidenschaft verwechseln.

Es war ein Desaster, aber in dem Fall hat sich zumindest der Produzent durchaus ein von ihm gewünschtes Projekt herausgesucht, für das er augenscheinlich auch gebrannt haben muss. Die Regisseure hatten vorher mit Max Headroom großen Erfolg und waren damit nicht so weit weg vom Fach. Im Endeffekt ist es (wie so oft) Disney zu verdanken, dass daraus so ein Chaos wurde.
Ich traue Regisseuren deutlich eher zu, dass sie aus Leidenschaft agieren, als den Medienmogulen, wie Disney, EA oder mittlerweile leider auch Activision Blizzard. Die kennen nur noch den puren Kapitalismus.

Ach so, Details sind hier nachzulesen.

In dem Artikel wird ja auch sehr deutlich darauf eingegangen, worauf Du hingewiesen hast. Das Regisseure in seltensten Fällen wirklich den Freiraum haben, sich mit einen Film wirklich 100% selbst zuverwirklichen. Bedeutet das aber auch gleich, dass der Regisseur nicht für dieses Projekt brennt? Ich finde das ist nicht zwingend ein Widerspruch.
Als Laie stelle ich mir das so vor, dass Studio/Produzent und Regisseur am Anfang zusammensitzen und sie gemeinsam besprechen, welche Bestandteile den Film ausmachen sollen, wie dieser auszusehen hat. Der Regisseur muss sich dann überlegen, ob er diese Kompromisse mitgeht. Was ärgerlich ist und wohl auch zum Standard gehört, sind zwischenzeitliche Änderungen, weil das Zwischenergebnis nicht so ausfällt, wie vom Studio/Produzenten gewünscht. Dann kommt so ein Desaster, wie beim Mario Film dabei raus.

Generell denke ich, sind wir nicht so weit voneinander weg. Wir können uns denke ich beide darauf einigen, dass Regisseure auch nur Menschen sind und natürlich, wenn möglich, die Stoffe verfilmen wollen, die sie interessieren. Gleichzeitig sind ihnen aber sehr häufig die Hände gebunden, weil sich das Ganze halt rentieren muss, für alle Menschen die an so einem Projekt beteiligt sind.

Im Endeffekt könnte man also sagen, dass sich Boll mit seinen Videospiel Verfilmungen die Option aufbauen wollte, die Filme zu drehen, die er wirklich drehen wollte. Ob das wirklich die einzige Option war, die er hatte, darüber können wir nur mutmaßen. Ob man des Geldes wegen wirklich alles annehmen sollte, selbst wenn man dazu überhaupt keinen Bezug hat, sehe ich sehr kritisch. Wenn man am Ende derart grottig Filme auf die Welt bringt, wie will man denn damit an die Stoffe kommen, die einen wirklich interessieren? Wie will damit denn auf lange Sicht gesehen seine Butter auf das Brot bekommen? Derart schlechten Regisseuren gibt doch keiner mehr ein Angebot für einen neuen Film. Andererseits, wenn seine Videospielverfilmungen Geld gebracht haben, dann werden ihn zumindest Regisseure engagieren, die halt auf den Gewinn aus sind. Damit hat man sich als Regisseur dann aber den Geldhaien zum Fraß vorgeworfen.

Jedenfalls hat Anderson die deutlich besseren Spiele Verfilmungen auf die Menschheit losgelassen. Wahrscheinlich hatte er mehr Geld, Talent und Interesse an den Stoffen anzubieten. Leider nicht genug, um auch die Fans zufrieden zustellen.

Du gehst davon aus, dass das gemeine Death Metal Bandmitglied nur von der Musik allein lebt und NUR das tut was es liebt und damit genug Geld verdient.

Eigentlich gehe ich nicht davon aus, ich kenne mich in der Szene gut aus.
Ich gehe aber davon aus, dass die Möglichkeit davon leben zu können größer wäre, wenn sie anstatt Death Metal zu spielen, lieber im Rammstein Metier nach Fans fischen würden.
Sie haben sich aber entschieden Death Metal zu spielen, weil sie es lieben diese Musik zu spielen. Und damit haben sie sich auch dagegen entschieden, von ihrem Hobby jemals leben zu können.
Ein Regisseur muss den Job auch nicht als Vollzeit Job ausüben, gerade im Indie Bereich. Oder wie Du zu Boll geschrieben hast: "Er ist halt der Indiefilmer der tun kann was er will."
Es gibt genügend Regisseure, die bringen gefühlt alle hundert Jahre Mal einen Film raus, der gar nicht so viel einbringen dürfte. Wie halten die sich am Leben? Vielleicht genauso wie eine Death Metal Band auch.
 

Puni

Well-Known Member
Jedenfalls hat Anderson die deutlich besseren Spiele Verfilmungen auf die Menschheit losgelassen.

Du hast doch immer noch keinen einzigen Boll-Film gesehen und du haust schon wieder die selben Behauptungen raus, die hier im Thread vor der letzten großen Diskussion bereits seitenlang mit dir ausdiskutiert wurde.
 

Deathrider

The Dude
Als Laie stelle ich mir das so vor, dass Studio/Produzent und Regisseur am Anfang zusammensitzen und sie gemeinsam besprechen, welche Bestandteile den Film ausmachen sollen, wie dieser auszusehen hat. Der Regisseur muss sich dann überlegen, ob er diese Kompromisse mitgeht. Was ärgerlich ist und wohl auch zum Standard gehört, sind zwischenzeitliche Änderungen, weil das Zwischenergebnis nicht so ausfällt, wie vom Studio/Produzenten gewünscht. Dann kommt so ein Desaster, wie beim Mario Film dabei raus.
Über Details bin ich ehrlich gesagt überfragt, aber ich denke der genaue Grad an kreativer Mitbestimmung die den Regisseuren zugestanden wird, ist von Projekt zu Projekt und Produzententeam zu Produzententeam unterschiedlich und auch wieder ein Stück weit davon abhängig welche Reputation der Regisseur mitbringt.

Generell denke ich, sind wir nicht so weit voneinander weg. Wir können uns denke ich beide darauf einigen, dass Regisseure auch nur Menschen sind und natürlich, wenn möglich, die Stoffe verfilmen wollen, die sie interessieren. Gleichzeitig sind ihnen aber sehr häufig die Hände gebunden, weil sich das Ganze halt rentieren muss, für alle Menschen die an so einem Projekt beteiligt sind.
Korrekt.

Wenn man am Ende derart grottig Filme auf die Welt bringt, wie will man denn damit an die Stoffe kommen, die einen wirklich interessieren?
Das Ding ist ja, dass er sie selbst ja gar nicht also so extrem schlecht wahrnimmt. Er hat doch niemals im Leben zu sich gesagt "so, Bloodrayne mache ich jetzt mal ganz besonders schlecht". Warum sollte er? Zudem nochmal: Ich glaube fest daran, dass sich Videospielverfilmungen unabhängig von Qualität vielleicht für ihn einspieltechnisch trotzdem am meisten gelohnt haben. Wäre dem nicht so gewesen, hätte er sicher schneller davon abgelassen.

Es gibt genügend Regisseure, die bringen gefühlt alle hundert Jahre Mal einen Film raus, der gar nicht so viel einbringen dürfte. Wie halten die sich am Leben? Vielleicht genauso wie eine Death Metal Band auch.
Das klingt ein bisschen so als stimmst Du meiner These in dieser Angelegenheit zu.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Du hast doch immer noch keinen einzigen Boll-Film gesehen und du haust schon wieder die selben Behauptungen raus, die hier im Thread vor der letzten großen Diskussion bereits seitenlang mit dir ausdiskutiert wurde.

Und wieso fängst du dann erneut an, darauf rumzureiten, wenns beim letzten mal schon zu keinem gemeinsamen consens gekommen ist?

Im übrigen kann man, ohne je einen Film geschaut zu haben, Statistiken durchschauen.

Bolls Bewertungen bei RottenTomatoes: Zwischen 0 und 40%, die meisten übrigen im Bereich 0-9%
Andersons Bewertungen: zwischen 17 und 50, die meisten im Bereich 30-40%

Bolls metacritic: 9 bis 30 und Schnitt von 19
Andersons Metacritic: Zwischen 28 und 58 mit einem Schnitt von 39
Finde das schon sehr bezeichnend: Bolls Schnitt ist tiefer als der schlechteste von Anderson und Andersons Schnitt ist besser als der beste von Boll.

Also ja, Anderson macht nicht alle Leute glücklich und hat keine tollen Filme gemacht, aber insgesamt kann man durchaus legitim behaupten, dass Anderson bessere Filme gemacht hat als Boll. (Oder die Filme zumindest besser angenommen werden).
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Du hast doch immer noch keinen einzigen Boll-Film gesehen und du haust schon wieder die selben Behauptungen raus, die hier im Thread vor der letzten großen Diskussion bereits seitenlang mit dir ausdiskutiert wurde.
Einige Filme kenne ich schon, nur halt nicht vollständig, das habe ich mir nicht angetan.

Das Ding ist ja, dass er sie selbst ja gar nicht also so extrem schlecht wahrnimmt.
Das würde jetzt aber nicht gerade für ihn sprechen, wenn er das nicht einmal selbst erkennt.
Aber habe ich nicht irgendwo auf den letzten Seiten vernommen, dass Boll tatsächlich von vornherien wusste, dass seine Spieleverfilmungen quasi Mist werden? Alleine schon deshalb, weil er mit demSstoff nichts anfangen konnte. In dem Fall würde er vorsetzlich schlechte Filme drehen und ebenso voretzlich Fans vor den Kopf stoßen.

Danke Rantman für die Statistiken, auch wenn ich da immer etwas skeptisch bin, aber zumindest widerlegen diese Zahlen meinen Eindruck nicht.

Zudem nochmal: Ich glaube fest daran, dass sich Videospielverfilmungen unabhängig von Qualität vielleicht für ihn einspieltechnisch trotzdem am meisten gelohnt haben. Wäre dem nicht so gewesen, hätte er sicher schneller davon abgelassen.
Das kann gut sein. Damit wird er dann seine Butter auf's Brot bekommen, auf Kosten der Fans, aber wie will er damit seine Reputation verbessern, um an bessere Stoffe zu kommen? Eigentlich hat er sich diebszgl. damit alles verbaut.

Es gibt genügend Regisseure, die bringen gefühlt alle hundert Jahre Mal einen Film raus, der gar nicht so viel einbringen dürfte. Wie halten die sich am Leben? Vielleicht genauso wie eine Death Metal Band auch.

Das klingt ein bisschen so als stimmst Du meiner These in dieser Angelegenheit zu.
Was ich damit sagen will ist, dass ebenso wie die Death Metal Band, auch ein Regisseur die Entscheidung treffen kann, seine Grundsätze nicht über Bord zu werfen und das zu machen, was er eigentlich machen will.
Daher sehe ich zwischen einem Regisseurs Job und einer Death Metal Band, keinen so großen Unterschied.
 

Deathrider

The Dude
Also ja, Anderson macht nicht alle Leute glücklich und hat keine tollen Filme gemacht, aber insgesamt kann man durchaus legitim behaupten, dass Anderson bessere Filme gemacht hat als Boll. (Oder die Filme zumindest besser angenommen werden).
Hmmm... also wenn ich Filme auf einer Skala von 1 - 10 bewerte und jene Wertung unter eine gewisse Schwelle fällt, dann drückt das für mich aus, dass mir das Schauen des Films keinerlei wie auch immer gearteten Spaß bereitet, mich unterhalten oder mir intellektuelle Stimulation gebracht hat. Das einzige was diese Filme dann von einander unterscheidet sind objektiv wahrnehmbare Fakten wie "sind die Effekte wenigstens halbwegs ansehnlich", "gibt sich wenigstens ein Schauspieler bisschen Mühe", "wie ist die Ausstattung"... quasi wird in dem Bereich meinerseits die Frage nach dem absoluten Minimum gestellt das einen Film als solchen qualifizieren könnte. Mit anderen Worten: Ab dem Zeitpunkt wo man sagt "beide Filme waren beschissen", vergleicht man einen sprichwörtlichen Scheißhaufen mit dem anderen. Da kann ich mir angenehmeres vorstellen.
Wenn man aber sowohl Andersons leicht qualitativ bessere Scheiße mit Bolls Scheiße vergleicht, dann sehe ich bei Boll zumindest die Chance, dass es noch unfreiwillig komisch und damit doch noch unterhaltsam werden könnte, wenn man dafür offen ist.
 

Deathrider

The Dude
Das würde jetzt aber nicht gerade für ihn sprechen, wenn er das nicht einmal selbst erkennt.
Tut es ja auch nicht.

Aber habe ich nicht irgendwo auf den letzten Seiten vernommen, dass Boll tatsächlich von vornherien wusste, dass seine Spieleverfilmungen quasi Mist werden? Alleine schon deshalb, weil er mit demSstoff nichts anfangen konnte.
Da bin ich ehrlich gesagt überfragt. Ich hatte das immer so wahrgenommen dass er erst mit der Zeit eingesehen hat, dass viele seiner (vor allem frühen) Filme nicht dem qualitativen Anspruch erzielen mit dem er sie beworben und für den er sie vehement verteidigt hatte. Kann mich aber auch irren.

Was ich damit sagen will ist, dass ebenso wie die Death Metal Band, auch ein Regisseur die Entscheidung treffen kann, seine Grundsätze nicht über Bord zu werfen und das zu machen, was er eigentlich machen will.
Daher auch mein Independant-Filmemacher-Vergleich. In beiden Fällen geht's um Menschen, die ihre eigenen Vorlieben und/oder ihre künstlerische Integrität über den Erfolg stellen. Durchaus ehrbar. Allerdings geht das damit einher (erstmal zumindest) kleinere Brötchen backen zu müssen, weniger Leute zu erreichen und weniger daran zu verdienen. Nichts anderes sage ich dazu die ganze Zeit.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
@Deathrider: Deine persönliche Meinung, dass du unfreiwillig komische Filme unterhaltsamer findest, ist absolut legitim.
Generell darf jeder natürlich eine eigene Meinung haben und einige werden Boll besser finden und andere Anderson. Ob es Sinn macht, Pest und Corona miteinander zu vergleichen, kann auch jeder für sich selbst entscheiden.
So lange wir bei persönlichen Meinungen sind, ist eine großartige ARgumentation eh unnütz, da Meinungen unterschiedlich sein dürfen.

Interessant wird eine Diskussion erst, wenn man über seine persönliche Meinung hinweggeht. Wenn man also im allgemeinen darüber sprechen möchte, welche Person weltweit besser angekommen ist, müssen vergleichbare Fakten und Zahlen herangezogen werden.
Einnahmen, Durchschnittsbewertungen etc.

Wenn also jemand wie Mabruk die Behauptung aufstellt, Anderson sei besser als Boll, gibt es 2 Möglichkeiten, so eine Aussage anzunehmen.
Entweder ist es eine persönliche Meinung, dann ist die Meinung nicht wegzudiskutieren.
Oder er spricht von der Allgemeinheit, dann kann nur dagegen argumentiert werden, wenn man entsprechende Fakten als Gegenbeweis vorlegt.
Egal, worüber Mabruk gerade gesprochen hat, in beiden Fällen kann ich nicht erkennen, warum man ihm widersprechen sollte. Ich sehe aktuell keinen legitimen Grund, warum man sagen sollte, Boll sei der bessere Regisseur. Bin aber ganz offen dafür, wenn jemand dafür Argumente hat.
 

Deathrider

The Dude
Deine persönliche Meinung, dass du unfreiwillig komische Filme unterhaltsamer findest, ist absolut legitim.
Für das Protokoll: Ich schrieb "dann sehe ich bei Boll zumindest die Chance, dass es noch unfreiwillig komisch und damit doch noch unterhaltsam werden könnte". Das ist mit allen Einschränkungen gelesen keine allgemeingültige Aussage zu meinen Vorlieben. Ich hab genug gute Filme auf meiner Liste die ich schauen kann, sodass ich nicht in die Verlegenheit komme alleine (der Situation geschuldet) einen Trashfilmabend zu veranstalten. Sowas macht meiner Ansicht nur in Gesellschaft von Alkohol und anderen Menschen Sinn. Andere mögen das anders sehen. Aber im Kern sind wir uns einig: Das ist alles legitim.

Ich sehe aktuell keinen legitimen Grund, warum man sagen sollte, Boll sei der bessere Regisseur.
Oh, ich doch auch nicht. An keiner Stelle habe ich das jemals behauptet. Anderson ist klar der bessere Regisseur und hat bereits mit Event Horizon bewiesen, dass er mit einem guten Script und ohne Milla-Service sogar gute Filme schaffen kann. Bloß ist der Rest, also das was er als cineastisches Endergebnis in der Regel abzugeben pflegt, totsterbenslangweilig, stumpf und vorhersehbar.
Boll ist mitnichten besser. Aber seine chachaotische Art Filme zu drehen lässt m.E. Raum für unfreiwillige Komik (wie oben erwähnt), was für jene die darauf stehen (momentan nicht ich) gleichbedeutend ist mit Unterhaltungspotential.

Letztendlich ist es doch genau das was wir beide sagen: Alle Meinungen sind legitim. Wogegen ich mich stelle ist wenn Kommentare durchgehend in seltsamen Absoluten sprechen (wie es in Sachen Boll ja irgendwie usus zu sein scheint), wie etwa in "seine Filme SIND grottenschlecht", statt "ICH FINDE seine Filme grottenschlecht". Das eine gaukelt einen objektiven Fakt vor, das andere tatsächlich eine als legitim zu betrachtende Meinung.

Das mag kleinkariert klingen, ist bei einer solchen Diskussion und grade bei diesem Thema m.E. jedoch nicht unwesentlich.
 

CPL386

Well-Known Member
Es bleibt spannend. Der liebe @Måbruk ist hartnäckig und der gute @Dr Knobel hat etwas die Geduld verloren.
Klingt fast als ob Du anfängst nen Boxkampf zu moderieren... :biggrin:
Es ist beeindruckend, dass er regelmäßig so unterdurchschnittliche Filme abliefern kann und es trotzdem immer wieder geschafft hat, neue finanzielle Mittel für seine Filme zu bekommen
Sehe ich auch so.
Abgesehen davon, ist er für mich aber weder ein guter, noch wichtiger Filmemacher.
Gut? Nein. Wichtig? Hmmm... Lass es mich in Bemerkenswert umformulieren. Dann würde ich widersprechen.
Kann aber auch so laufen, dass eben Bolls Hartnäckigkeit ggf. mal für andere, begnadetere Filmemacher ein paar Tore öffnet, da relevante Geldgeber mal Umdenken?
Das ist der Punkt, den ich bei Boll irgendwo sehe...
Er könnte zumindest für andere ein bisschen den Weg für Kreative öffnen. Wie ein Katalysator.
Er ist größtenteils verhasst und wird gleichzeitig überschätzt.
Überschätzt? Joa... Vielleicht. Bin mir ja selber nicht sicher... Wie Du eins weiter oben siehst, hab ich n bisschen Hoffnung in ihm.
Man stelle sich mal vor. es hätt 10, 20 aktive Typen wie Boll gegeben, da wär schon aus reiner Statistik auf Dauer richtig gutes bei rumgekommen und wir hätten vielleicht eine buntere deutsche Filmlandschaft gehabt, anstelle der typischen Minidramen und Schweiger/Schweighöfer/Mbarek "Comedy"dominanz.
Genau das!
Aber wie viele von den Filmen, die da von Uwe Boll aufzählst, sind denn auch in den deutschen Kinos gelaufen?
Nach DUNGEON SIEGE war damit eigentlich so gut wie Schluss, was eine etwas größere Kopienzahl betraf. Und nur weil er unterschiedliches macht, war das nicht spannender, weil davon eben, egal was kam, das meiste nicht gut war. Vielleicht erfolgreich auf dem DVD-Markt oder bei Auslandsverkäufen, aber dann wird auch schon der Vergleich mit Schweiger und Co. schwierig. Die produzieren ja auch (grönteteils) erfolgreich (gemessen an der Kinozuschauer*Innenzahl) für den deutschen Kinomarkt und nicht den internationalen.
Die Frage ist ja auch, ab wann sind seine Filme noch als deutsche Filme anzusehen, wenn er sie mit internationalem Cast und internationaler Crew realisiert?
Ich würde das nicht unbedingt auf den Deutschen Markt begrenzen.
Hat meines Erachtens eher etwas damit zu tun, dass es mal ein Deutscher auch so etwas kann.
So in etwa wie es momentan mit Netflix läuft. Nur, dass Boll das schon länger macht und eindeutig immer noch schafft von sich reden zu machen.
Eigentlich fand ich es gerade schade, dass er nicht irgendwann nach Deutschland gegangen ist und das mit Erfolg auch hier geschaffen hat.
Das hätte wohl mehreren kreativen Leuten Mut und vielleicht Angelpunkt gegeben.
So ala: "Na dann seht Euch mal das Zeug von Boll an! Und das hat sich auch finanziert!".
Vielleicht würde dann auch bei uns mehr gehen und wir brauchen keine Ausländischen Streaminganbieter die unsere Filme international fördern und vermarkten. Im Gegensatz zu einer Filmförderung von der ich immer wieder mal gelesen / munkeln gehört habe, dass ausländische Filme mit deutschen Geldern gefördert wurden die nichts mit Deutschland / Deutschlands Filmlandschaft zu tun haben.
(Aka die Szenen aus D wurden rausgeschnitten, danke für die Kohle)
Und ich meine 20 Bolls gibt es bestimmt, aber die schreien eben nicht so laut. Und seien wir mal ehrlich...was hat das laut schreien Boll am Ende gebracht? Nicht viel.
Naja... Wir reden immer noch über den Kerl... :shrug:
Er schafft es einfach... Wie soll man sagen...
"Durch seine Art und Auftreten einen so auf den Sack zu gehen, dass man sich immer über ihn aufregen wird und sich über ihn beschweren wird."
Ich glaube, das trifft es eigentlich recht gut... :check:

Natürlich sind Josef Rusnak, Christian Alvart, Dennis Gansel und Tom Tykwer wichtig!
Eigentlich müssten wir auch viel mehr über sie reden!
Machen wir aber nicht! Wir regen uns lieber über das Zeug von Boll auf und wundern uns dann:
1. Das wir schon wieder über den reden
2. Wie zum Geier er es mit so schlechten Zeug geschafft hat sich sogar zu finanzieren.

Was würde ich mich von Alvart über News zum "Captain Future" Film freuen! Das wäre Bombe!
Kam aber leider lange nichts. Also reden wir wieder über Boll...
Wie gesagt, Boll hat eine Hartnäckigkeit und einen Erfindungsreichtum, was die Finanzierung von Projekten betrifft. Das will ich ihm nicht absprechen. Abr ein guter Geschäftsmann ist eben selten ein guter Filmemacher.
Jup
Ich möchte auch noch erwähnen, dass Bolls Spiele Verfilmungen nicht einfach nur schlecht sind, sie sind grottenschlecht. Es gibt viele schlechte Spieleverfilmungen, aber viele sind häufig einfach nicht besonders gut gelungen. Nicht so bei Boll, er hat schlechte Spieleverfilmungen quasi auf ein neues Level gehoben.
Also ich meine hier mal rauslesen zu können, dass Du ein Idealist bist.
Und ab da heut vieles (imho) schon einmal nicht hin.
Richtige Fans, die ein Spiel wirklich umsetzen wollen, mag es viele geben. Aber die kriegen meistens kein Geld.
Geld ist die Voraussetzung dafür, dass man eine Spielverfilmung aber ordentlich umsetzen kann.
Also bleibt die Wahl, jemanden zu bekommen der auf billig die Lizenzen übernimmt und einfach etwas raushaut (Boll) oder jemanden wie z.B. Anderson der etwas bastelt was nichts mehr mit dem Spiel zu tun hat.
Die Mischung, dass mal etwas mit ansatzweise Kohle von einem Fan umgesetzt werden kann, steigt eher, wenn ein Investor merkt, dass man damit wirklich Geld machen kann.
Das kann durchaus auch ein Boll sein!
Denn wenn der Film z.B. X mal gekauft wird, nur damit die Fans es Provokativ verbrennen können bedeutet das Umsatz!
Damit schafft einer für die Spielverfilmungen mehr als jemand anderes, dessen Film an der Kasse floppte weil --> schlecht gelaufen, aber er war da Fan.
Btw. Vor Boll sind mir ehrlich gesagt eigentlich kaum Spieleverfilmungen in Erinnerung, bzw. jemand der das überhaupt versucht hätte.
Boll hat der Massenhaft herausgeworfen, was wohl auch diesen Markt etwas eröffnet hat.
Aka: "Hey! Da haben wir eine Marktlücke entdeckt!"
Ich finde sie nicht abgedreht, aber ich denke darin liegt glaube ich der Punkt, an dem Knobel und ich nicht zusammenfinden bzw. die Dinge anders bewerten.
Jo. Falls ich meinen "Senf dazu geben darf":
Knobel sieht sich das von der marktwirtschaftlichen Seite an und Du eher von der künstlerischen.
Das eine hat mit dem anderen relativ wenig zu tun.
Vielleicht sollte Boll mal einen bunten, herzlichen Kinderfilm drehen. Herr Nilsson, das Pippi Langstrumpf Prequel oder so.
Ich wäre eher dafür, dass er das Geld besorgt und sich um den Vertrieb (Nicht die Werbung!!!) kümmern würde.
Das könnte wirklich was Schönes werden! :squint:
Sie haben sich aber entschieden Death Metal zu spielen, weil sie es lieben diese Musik zu spielen. Und damit haben sie sich auch dagegen entschieden, von ihrem Hobby jemals leben zu können.
Öhm... Kennst Du Rex Gildo?
Der wollte eigentlich immer Rock'n'Roll machen.
Durfte er jedoch nicht, weil seine Plattenfirma das nicht wollte, da er ja mit Schlager bekannt und erfolgreich verkauft werden konnte.
Bekam darauf wohl Depressionen und beging Suizid.
Q: Der Spiegel „Er kam, sang und ging wieder“
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Aber habe ich nicht irgendwo auf den letzten Seiten vernommen, dass Boll tatsächlich von vornherien wusste, dass seine Spieleverfilmungen quasi Mist werden? Alleine schon deshalb, weil er mit dem Stoff nichts anfangen konnt

Da bin ich ehrlich gesagt überfragt. Ich hatte das immer so wahrgenommen dass er erst mit der Zeit eingesehen hat, dass viele seiner (vor allem frühen) Filme nicht dem qualitativen Anspruch erzielen mit dem er sie beworben und für den er sie vehement verteidigt hatte. Kann mich aber auch irren.

Ich habe es jetzt noch Mal rausgesucht, es stand direkt im Welt Artikel:

"Als besonders lukrativ erwies sich das Genre der Videospielverfilmungen, das sich dank des aufkommenden Direct-To-DVD-Geschäfts Anfang der 00er-Jahre als eine regelrechte Goldgrube erwies. „House Of The Dead“, „Alone In The Dark“, „Bloodrayne“. Boll, der sich nach eigener Aussage „einen Scheiß“ für diese Spiele interessierte, setzte sie um, wie er sie sah, als klassische Unterhaltungsfilme, es waren Filme, die er sich selber im Kino nicht angeschaut hätte, sagt er selber, ein Brotjob halt, nicht das, was er eigentlich machen wollte, es ging um, na klar, Geld."

Daher auch mein Independant-Filmemacher-Vergleich. In beiden Fällen geht's um Menschen, die ihre eigenen Vorlieben und/oder ihre künstlerische Integrität über den Erfolg stellen. Durchaus ehrbar. Allerdings geht das damit einher (erstmal zumindest) kleinere Brötchen backen zu müssen, weniger Leute zu erreichen und weniger daran zu verdienen. Nichts anderes sage ich dazu die ganze Zeit.

Ok, vielleicht haben wir da ein wenig aneinander vorbeigeredet.
Ich wollte damit nur sagen, dass es auch Regisseure selbst in der Hand haben, ihren eigenen Prinzipien zu folgen. Sie sind nicht auf Verdei und Verderb dem Kapitalismus Wahnsinn ausgesetzt. Sie können ihren Job auch als Hobby betreiben, so wie es bspw. viele Musiker tun. Natürich deutlich eingeschränkter, aber wenn jemand so denkt und handelt wie Boll, dann ist das damit nicht zu verzeihen.

Meine Meinung bzgl. Boll und Anderson ziehe ich natürlich zum einen aus den Filmen selbst, aber wichtig ist für auch immer das allgemiene Feedback aus den Reviews, generelle Artikel und das Feedback der Fans. Ich denke man kriegt damit schon einen recht guten Eindruck über die Qualität von Filmen und Regisseuren. Die absolute Wahrheit ist das natürlich nicht, aber wenn ich das richtig rausgelesen habe, sind wir uns da ja sowieso einige. Den Trash Faktor bei Boll Filmen sehe ich vielleicht deshalb nicht, weil ich mich viel zu sehr über diese Filme ärgern würde, als mich da amüsieren zu können. Diese Filme stoßen Fans ganz deutlich vor den Kopf ("Boll, der sich nach eigener Aussage „einen Scheiß“ für diese Spiele interessierte") und so etwas finde ich generell ziemlich abtörnend.
 
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