Vincent ~ Joey Goebel

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
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Inhalt:
Um etwas gegen die niveaulose Unterhaltung, gegen die immer schlechter werdende Qualität von Musik, Film und Fernsehen zu unternehmen, ruft der im Sterben liegende Medienmagnat Foster Lipowitz sein letztes Projekt ins Leben: New Renaissance. Es wird nach besonders begabten Kindern gesucht, um sie an der New Renaissance Academy zu wahren Künstlern auszubilden und das Niveau zu heben. Doch das eigentliche Ziel ist es, den besten von ihnen rauszusuchen (Vincent) und einen so mächtigen Künstler aus ihm zu machen, dass er die Macht hat, die Unterhaltungsbranche zu revolutionieren.
Eine normale Ausblidung reicht nicht aus, da müssen härtere Bandagen her: Der Musikkritiker Harlan Eiffler (das Buch wird aus seiner Perspektive erzählt) wird zu Vincents "Manager" ernannt. Seine Aufgabe ist es, Vincents Leben so zu manipulieren, dass er niemals glücklich werden kann, damit er immer kreativ bleibt, denn der Grundgedanke lautet: Leiden schafft Kunst. Vincent muss ein Einzelgänger sein, er darf niemals mit einer Frau glücklich werden oder mit sich zufrieden sein.

Wie ihr sicherlich merkt, habe ich diese Inhaltsangabe selbst geschrieben, da mir die gängingen Angaben zu diesem Buch nicht gut genug sind, um das Konzept ausreichend vorzustellen.

Kritik:
Wenn ich zu einem Buch einen eigenen Thread erstelle, kann an davon ausgehen, dass ich sehr begeistert davon bin. :wink:
Ähnliche Ansätze und Grundgedanken gab es schon bei "Das letzte Protokoll" von Chuck Palahniuk, hier wurden sie allerdings noch etwas weiter ausgebaut. Ein leidender Künstler ist kreativer als ein zufriedener; wie oft kam es schon vor, dass die ersten Musikalben oder Bücher eines Künstlers voller Talent und Kreativität stecken, und später (wenn er erfolgreich ist) bringt er nur noch kommerziellen Sachen raus? Also ich finde diesen Grundsatz sehr interessant und konnte mich auch ziemlich gut mit Vincent identifizieren.

Harlan Eiffler ist selber ein gescheiterter Künstler und symbolisiert all die Männer und Frauen, die ihren Kindern die Träume aufdrängen, für die sie selbst nicht talentiert genug waren.

Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Ob als übliche Erzählung, als Dialog oder als Telefonat - es ist wirklich gut geschrieben. Das Buch enthält sowohl Dramatik als auch Humor (am meisten musste ich über Harlan's Monologe lachen, als er anhand von Beispielen den Studiobossen zeigt, wie tief das Niveau von TV und den Radiosendern gesunken ist. Oder auch als der Plot von einem Remake zu "Der Zauberer von Oz" erklärt wird).
Besonders gegen Ende wird das Buch ziemlich bewegend.

Dieses Buch kann ich jedem nur ans Herz legen, vor allem denjenigen, die künstlerische Ambitionen haben.
Das Einzige, was mir nicht gefallen hat, war ein bestimmtes Klischee. Ansonsten aber absolut genial.
Mal eine kleine Leseprobe?
Ich fand einen Knaben, der uns Hoffnung schenkte. Ich band seine Füße und Hände mit Strähnen aus blondem und brünettem Seil. Ich quälte den Künstler. Ich quälte ihn richtig. Und ich verkaufte sein Leiden an Hollywood.
(ist alles metaphorisch gemeint) :wink:

9,5/10

Und ich habe einen Insider-Begriff gelernt: "Tweener".:biggrin:
 

Brick

Der mit der Mütze
klingt klasse!
hatte mal ne ähnliche idee für ne short story aber es ging nicht um künstler sondern um wissenschaftler, sollte die mal wieder ausbuddeln.

wie lang ist das buch?
 

Thomas

ehemals Thomas
Gerade fertig geworden.
Iwie... Gutes Buch. Kann im moment nich mehr sagen.
Hab die Nacht durch gelesen und bin jetzt total im Arsch.
Morgen setzt ich mich ma an ne etwas größere Bewertung.
 
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