Watchmen: Die Wächter [Kritik]

Metroplex

Well-Known Member
Das ist auch so banane dass das nicht von Anfang an im Film war.
Zack Snyder hat schon kein Glück mit seinen Filmen. Die "gute" Version kommt immer erst nachträglich.
 

Constance

Well-Known Member
Das ist auch so banane dass das nicht von Anfang an im Film war.
Zack Snyder hat schon kein Glück mit seinen Filmen. Die "gute" Version kommt immer erst nachträglich.

Snyder erzählt halt gerne etwas detaillierter, zudem ziehen seine visuellen Szenen die Filme meist auch etwas länger. Ich denke, im Kino ist für derart momentan wenig Platz, die Studios kürzen lieber die Laufzeiten.

Aber wirklich prägnant, dass er fast immer dieses Problem hat.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Fand den damals als er aktuell war ziemlich gut, nachdem mir auf YouTube ein Filmclip vorgeschlagen wurde, hab ich mal wieder in ein paar Ausschnitte reingeschaut und ich fands absolut unerträglich. Dieses ständige Abwechseln von Zeitlupe und normaler Geschwindigkeit ist so ein nervtötendes Stilmittel (macht Zack Snyder das immer noch so?) und der Spaß, den Snyder an superexpliziter Gewaltdarstellung zu haben scheint, stößt inzwischen auch irgendwie sauer auf. Aber das waren nur Ausschnitte. Hat den mal jemand kürzlich geschaut und findet ihn noch gut?
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Will den schon lange mal wieder auffrischen, habe den glaube ich seit dem Kino nicht mehr gesehen, aber will vorher erstmal den Comic ganz lesen, aber das gerät immer wieder in Vergessenheit...vielleicht schaffe ich es bald mal.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ja, bevor ich den Film nachhole, möchte ich auch den Comic wieder auffrischen. Hast du den gelesen @Cimmerier?
Auf Basis einiger paar Ausschnitte kann man sicher auch nicht den ganzen Film neu beurteilen, aber die waren schon so voller Sachen, die ich richtig schlimm fand. Mal schauen, ob ich den in absehbarer Zeit mal nachhole.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ja, das Comic kenne ich auch. Hab ich aber lange nicht mehr gelesen. Ich mag die Adaption sehr und ich kann sogar sehr gut mit den Änderungen, besonders im Finale, leben. Mag aber Snyders Stil ohnehin recht gerne und fand die brutalen Szenen alles andere als störend. Viele sind es ja eh nicht.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Im Juli erscheint ja dann auch in Deutschland die Serie auf DVD/BD/UHD. Die soll ja auch sehr gelungen sein. Baut aber auf das Comicende auf.
 

Joel.Barish

dank AF
Als der Film angekündigt wurde und ich den Comic gelesen hatte, wurde ich damals ja für eine Weile zu einem Halbwahnsinnigen. :ugly: Man könnte fast sagen, ich hätte meine kompletten Fandom Erfahrungen in diese Pi mal Daumen 14 Monate oder so gesteckt, denn ein Fandom Mensch im eigentlichen Sinne bin ich eher weniger.
Es hätte mir aber schon damals zu denken geben müssen, dass der Film im Erscheinungsjahr "nur" irgendwo weiter unten in meiner Jahres Top 10 gelandet ist. Ich glaube, damals war es nur die schlechteste Sex Szene der Filmgeschichte und die Skepsis bezüglich der Veränderungen am Ende.

Aber ja, mittlerweile ist der Film in meiner Gunst stark gesunken, aber wirklich schlecht kann ich ihn nicht finden. Einerseits, da ich ihn nun etwas länger nicht gesehen habe, aber auch, da diese Fan-Erfahrung irgendwie noch immer darin schlummert. Es ist ein komplizierter Fall für mich.
Spätestens die (enorm starke!) Serie (war bei Sky, aktuell guckbar auf einem der Prime Channels) hat aber noch einmal verdeutlicht, wie langweilig Snyders penible Abpaus-Arbeit (der ersten zwei Drittel) eigentlich ist und wie falsch ich das veränderte Ende finde. Und dass z.B. Serien-Karnak x-fach besser aussieht als Snyders ist auch bedenklich.

der Spaß, den Snyder an superexpliziter Gewaltdarstellung zu haben scheint
Ja, das ist auffällig. Vor allem wenn man bedenkt, dass Gewalt und der damit verbundene Schock im Finale fehlt. Snyder ergötzt sich an Gewalt dort, wo sie im Comic kaum oder gar nicht* war, lässt sie aber an der einen Stelle unter einer neutral-grauen CG-Decke wegfallen, wo es im Comic doch auch farblich auf diese dreieinhalb Doppelseiten und die Schockwirkung aus Gewalt, Blut und Tod hinausläuft.

*Rorschachs vergangener Mord ist zB. vollkommen anders dargestellt, durch Feuer und ein weniger aggressives, eher verachtendes Verbrennenlassen, verglichen mit dem blutigen Gehacke aus dem Film.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ja, das ist auffällig. Vor allem wenn man bedenkt, dass Gewalt und der damit verbundene Schock im Finale fehlt. Snyder ergötzt sich an Gewalt dort, wo sie im Comic kaum oder gar nicht* war, lässt sie aber an der einen Stelle unter einer neutral-grauen CG-Decke wegfallen, wo es im Comic doch auch farblich auf diese dreieinhalb Doppelseiten und die Schockwirkung aus Gewalt, Blut und Tod hinausläuft.

Ich hab nichtmal unbedingt was gegen stilisierte Gewalt in Filmen. Aber hier ists irgendwie ... komisch. Der Comic ist sicher auch nicht ohne, aber wie du sagst, ist da die Gewalt irgendwie schockierend und ungemütlich. Bei Snyder wirkt es halt wie "Schau mal wie geil hier ne Hand in Zeitlupe auseinandergeballert wird." Snyder ist da irgendwie die schlimmstmögliche Mischung aus Michael Bay und Tarantino. Ohne den offensichtlichen Menschenhass des einen und die Selbstreflexivität des anderen. Aber für ein finales Urteil müsste ich wohl tatsächlich erst den Film mal wieder ganz sehen. Immerhin hatte ich mir auch den Comic damals nur in Vorfreude auf den Film gekauft (und fand den reichlich verwirrend).
 

Joel.Barish

dank AF
Das geht bei Snyder definitiv weit über bloße Ästhetisierung hinaus. Erscheint mir zumeist plakativ und aus erwähnten Gründen eben auch kontraproduktiv. Egal ob Rorschach und der Kindermörder, Manhattan in Vietnam, Manhattan im Lokal gegen Molochs Schergen, Dan und Laurie gegen die Knot Tops oder die Sache mit dem Arm im Gefängnis - nichts davon ist in dieser drastischen Art notwendig und auch nicht der Vorlage entsprechend.

Würde deiner Snyder Kategorisierung zwischen Bay und Tarantino auch durchaus zustimmen. Interessant auch, wie du bei Bay den "offensichtlichen Menschenhass" erwähnst. Der ist wirklich offensichtlich und ich hatte damit immer so meine Probleme, aber spätestens seit "6 Underground" schwillt in mir das Verlangen - oder zumindest die theoretische Bereitschaft - mich noch einmal mit meinem einstigen "Hassfilm" "Bad Boys 2" auseinander zu setzen. Warum auch immer.

Dir würde ich empfehlen, den Comic noch einmal zu lesen und dann die Serie zu schauen. Wie auch Cimmerier sagt, die ist super clever und komplex und spannend und sehenswert, obwohl sie mit der Materie der Vorlage fast so provokativ und frei umgeht wie z.B. David Lynch mit "Twin Peaks".
Persönlich fürchte ich, dass ich irgendwann noch einmal den Ultimate Cut von Snyders Adaption über mich ergehen lassen muss. Als Selbstversuch, um diese Unklarheit zu bewältigen. Aktuell fühle ich mich in der Bewertung des Films ein wenig wie Veidt am Ende des Comics. :ugly:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich mag den immer noch ziemlich. Finde auch die schon oft gelesene Bezeichnung als Abpaus-Film ein wenig unfair.
Denn jeder, der schon mal versucht hat etwas wirklich hochwertiges zu kopieren, weiß wie unsagbar schwer es ist, etwas zu schaffen, was auch nur im Entferntesten an das Original erinnert. Da kann einfach so viel schief laufen. Da muss man so an der Perspektive feilen, am Licht, an der ganzen Optik. Im Grunde ist es einfacher zu sagen: Hier. Mach damit, was du willst. Ändere alles, wie du möchtest. In dem Fall kann man von Null starten. Snyder fängt nicht nur optisch die Grundstimmung und Szenerie des Comics ein, er gibt dem Ganzen auch noch einen ganz eigenen Drall. Wählt sozusagen auch noch den schweren Weg. Was er meiner Meinung nach viel besser macht als beispielsweise Rodriguez mit Sin City. Denn so sehr Watchmen auch die Graphic Novel einfängt, genauso offensichtlich ist es ein Zack Snyder Film. Beides als Anspruch zu haben und am Ende ein kohärentes Werk aus einem Guss abzuliefern, ist meiner Meinung nach ein reife Leistung. Weshalb ich auch seinen obsessiven Einsatz der Zeitlupe hier weiterhin unterhaltsam finde. In einem The Dark Knight oder Iron Man würde das störend wirken. Hier ist aber sowieso alles so überstilisiert, edgy, dark - dass ich mich einfach zurücklehnen und das freudig auf mich einprasseln lassen kann.
Lustig das bereits Michael Bay genannt wurde, denn für mich war Snyder immer der gute Michael Bay. Während man bei Bay das Gefühl hat, man bekommt das Produkt eines Marketing Strategen im Chefsessel, habe ich bei Snyder das Gefühl, man bekommt die Action-Fantasien eines Teenagers. Käsig, ja. Aber mit Herzblut.
Nie werde ich ein Produktionsvideo vom Set von "Sucker Punch" vergessen, in dem ein sichtlich aufgeregter Zack Snyder mit seiner Frau in die Kamera grinste und etwas sagte wie "Ich kann nicht fassen, dass die uns diesen Film machen lassen". Vor allem für so ein Budget. Ich mag auch Sucker Punch aber es ist gleichermaßen toll und wahnsinnig für so einen Quatsch 80 Millionen Dollar locker zu machen.:biggrin:
Was die Gewaltdarstellung angeht, hab ich das Problem, den Comic sehr lange nicht mehr gelesen zu haben. Den müsste ich mal wieder auffrischen. Zum Teil ist es sicher Selbstzweck.
 
Zuletzt bearbeitet:

Joel.Barish

dank AF
Finde auch die schon oft gelesene Bezeichnung als Abpaus-Film ein wenig unfair.
Leuchtet mir ein. Wenn ich von Abpaus-Film spreche, heißt das aber nicht, dass es sich Snyder einfach gemacht hat bzw. faul war. Würde ich niemals unterstellen. Dafür war ich damals bekanntlich zu gierig und habe nach praktisch jedem Set-Foto gelechzt. :ugly: Für mich heißt es, dass es in der Umwandlung und Adaption der Geschichte wenig Spannung und wenige originelle Ideen gibt, kaum Überraschungen und weniger Anregung. Eben das - daher auch in dem Zusammenhang meine Verwendung des "Abpaus" Vorwurfs - macht die Serie so viel mutiger, spannender, origineller und auch provokativer.

Und ja, Snyders visuelle Klasse ist unbestreitbar. Aber gerade deshalb finde ich es so bedauerlich, dass er sie nicht besser einsetzt, dass praktisch keiner seiner Filme uneingeschränkt funktioniert für mich. Als "Sucker Punch" damals erschien hatte ich immer noch Reste meines "Watchmen" Hypes im Tank und war auf Deutsch gesagt richtig "geil" auf den Film, gerade um eben 80 Mio. teure Action-Fantasy Träume eines Teenagers zu erleben. Die waren es dann aber nicht, so dass ich mächtig enttäuscht das Kino verlassen hatte.
Oh und natürlich ist Bay ein Marketing Mensch, der genau weiß, was er da macht und für wen. Und natürlich legt Snyder da unbestreitbar einen persönlicheren Anspruch an sich und an seine Filme. Das merkt man bei fast allen Filmen. Nur insbesondere seine DC-Filme haben zumindest mir deutlich gezeigt, dass ich Snyders filmische (!) Persönlichkeit nicht besonders sympathisch finde. Um das noch einmal zu betonen: ich wünschte, jemand mit der visuellen Klasse Snyders (abseits mancher etwas zu weit getriebener Spleens) würde einen Superman oder Batman Film drehen. Ich sehne mich irgendwie immer noch nach dem MOS Film, den die Trailer damals (insbesondere dieser) damals versprochen hatten. Das wäre ein Genuss gewesen. Hat sich für mich aber leider nicht bewahrheitet. Statt "You'll give the people of earth an ideal to strive towards" ist Snyders Auffassung eines Superhelden (insbesondere eines omnipotenten wie Supes) quasi das Gegenteil davon. Aber wirklich, MOS Trailer 3 ( :ugly: ) ist in gewisser Weise der beste Film, den Snyder (nie) gemacht hat. "In time, they'll join you in the sun."
 

McKenzie

Unchained
Hab den Film sicher schon 5, 6 mal gesehen und finde ihn immer noch sehr gut. Wohl meine liebste Comicverfilmung. Habe auch die Vorlage gelesen, falls das irgendwie relevant ist. Fand die Auflösung des Films aber tatsächlich besser und runder.
 
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