Welche sind Eure Lieblings Film-Genres?

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Irreversibel fand ich auch anstrengend, die Kamera hat sich ständig gedreht. Verstörend fand ich die Tunnel-Szene allein schon wegen der Länge. Es hörte einfach nicht auf. Ich finde es schon richtig, wenn solche Taten in aller ihrer Hässlichkeit gezeigt und nicht verharmlost werden, aber mussten das echt 15 -20 Minuten sein? Da fand ich "Enter the Void" etwas zugänglicher und besser erträglich.
Dem Regisseur muss ich aber wirklich zugute halten, dass er einfach sein Ding durchzieht und nicht zu viel Rücksicht auf uns Zuschauer nimmt. Wenn Regisseure bei jeder Szene ständig nur an die "Kunden" denken, hat es mit Filmkunst nichts mehr zu tun - das ist nur noch ein Geschäft, bei dem sich das Angebot an der Nachfrage orientiert. Von solchen Filmen gibt es schon mehr als genug.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Tyler Durden schrieb:
Ich finde es schon richtig, wenn solche Taten in aller ihrer Hässlichkeit gezeigt und nicht verharmlost werden, aber mussten das echt 15 -20 Minuten sein?
Gaspar will uns diese Taten ja nicht nur zeigen, er will uns daran teilhaben lassen. In Enter the Void will er uns auch keinen Drogentrip zeigen, auch hier sollen wir ihn quasi "selbst erleben".
Ob das bei einer Vergwaltigung nun wünschenswert ist, sei mal dahingestellt, aber in der Kunst ist ja quasi alles erlaubt.

Einer meiner absolluten Liebglingsfilme ist THE STRANGE COLOR OF YOUR BODY'S TEARS. Würde mich interessieren, wie ihr den fandet? Ich bin im Kino niemals zuvor derart in die Leinwand eingesogen worden, ich klebte und ergötze mich an jedem kleinen Klang und jeder einzelnen Nauaufnahme. Story und der Rest waren für mich völlig irrelevant, das Ganze war vom reinen Empfinden her einfach eine wahnsinns Erfahrung.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
StuntmanMike schrieb:
Schaut Ihr gewisse Genres lieber als Andere und wenn ja, welche und warum? Welche sind Eure favorisierten Filme in den entsprechenden Genres?
Blockbuster, Monsterfilme und generell Horrorfilme sehe ich eigentlich am liebsten. Allerdings hat Horror auch gleichzeitig die höchste Quote von belangloser Ausschussware.

Wenn es Blockbuster sind, dann muss Spektakel dabei sein, es darf aber kein seelenloses sein. Ein Pacific Rim 2 beispielsweise ist fad. Emmerichs Godzilla ist käse, aber den mag ich, weil der zumindest einiges versucht hat.

Tier- und Monsterfilme sprechen mich generell an, sowas wie Octalus, Deep Blue Sea oder die Universal Classics kann ich mir immer geben. Abgesehen von so totalem Vollschrottmüll wie 90% aller Hai DVD Titel.

Actionfilme a la Predator, Lethal Weapon, Stirb Langsam auch immer wieder gerne. Gibts leider fast gar nicht mehr in der Qualität. Dredd und John Wick waren vielleicht die letzten, wobei die schon sehr modern sind.

StuntmanMike schrieb:
Mit Scifi kann ich zum Beispiel garnix anfangen.
Wundert mich. So pauschal nicht, weils alles unrealistisch ist? Weils zu sehr versucht, was es nicht umsetzen kann?

Puni schrieb:
"Filme, in denen nichts passiert". :clap:
Da kann ich noch so jemanden :biggrin:

TheGreatGonzo schrieb:
Horrorfilme müssen ja auch nicht zwingend nur schocken und Angst machen bzw. gibt es noch viele andere Qualitäten, die ein Horrorfilm mitbringen kann, besondere Atmosphäre, originelle Ideen, schöne, eklige Effekte usw. Innerhalb des Horrorfilms gibt es so viele Subgenres; Geister, Zombies, und andere Monster, Bodyhorror, psychologischer Horror, Slasher, Horrorkomödien... dass es kaum möglich ist zu sagen, dass man mit Horror überhaupt nichts anfangen kann. Ich würde sogar sagen, Horror ist so mit das vielfältigste und aufregendste Filmgenre überhaupt.
Sehr schön ausgedrückt. Weißt du Gonzo, manchmal wünscht ich, du wärst auch Schreiber bei uns. Du kannst dich ausgesprochen gut ausdrücken.
 

Kurt

New Member
Jay schrieb:
StuntmanMike schrieb:
Mit Scifi kann ich zum Beispiel garnix anfangen.
Wundert mich. So pauschal nicht, weils alles unrealistisch ist? Weils zu sehr versucht, was es nicht umsetzen kann?

Holt mich in der Regel einfach nicht ab. Für mich ist das meistens zu kindisch, albern und zu schlecht gemacht.
Es gibt aber eine nicht zu verachtende Anzahl an Ausnahmen. Beide Blade Runner zum Beispiel, Alien, Matrix, Ex Machina, Terminator 1+2, Dredd, Robocop, 2001: Odyssee fallen mir spontan nicht nur als "immer wieder mal schaubare", sondern zum Großteil als wirklich gute Filme ein.

Jay schrieb:
Actionfilme a la Predator, Lethal Weapon, Stirb Langsam auch immer wieder gerne. Gibts leider fast gar nicht mehr in der Qualität.

Woran glaubst Du liegt das?
Meinst Du dafür gäbe es heute noch nen Markt?
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Jay schrieb:
StuntmanMike schrieb:
Schaut Ihr gewisse Genres lieber als Andere und wenn ja, welche und warum? Welche sind Eure favorisierten Filme in den entsprechenden Genres?
Blockbuster, Monsterfilme und generell Horrorfilme sehe ich eigentlich am liebsten. Allerdings hat Horror auch gleichzeitig die höchste Quote von belangloser Ausschussware.
Das stimmt nicht. Liebesfilme sind in dieser Hinsicht ganz vorne dabei. Ich sehe sie mir nicht an, aber ich lese mir die Inhaltsangabe in den Fernseheitungen durch, und das ist wirklich das schlimmste und dümmste Genre. "Frau findet heraus, dass ihr Mann ihr fremdgeht, und fährt in ihr Heimatdorf, wo sie ihre Jugendliebe wiederfindet, die zufällig ein gutgebauter Top-Verdiener-Arzt ist. Nun muss die Frau entscheiden: Nimmt sie den ehemaligen zurück? Oder doch den neuen?"
Tausendmal der gleiche einfallslose Mist, der sich als super anspruchsvolle Unterhaltung verkaufen will. Aber ist es das wirklich? Ist doch eher super abspruchsvoll (kein Tippfehler) :wink:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
StuntmanMike schrieb:
Woran glaubst Du liegt das?
Meinst Du dafür gäbe es heute noch nen Markt?

Schwer zu sagen. Früher wurden viele Filme geschaut, weil es der neue von Schauspieler X war. Der neue Arnie. Der neue Stallone. Der neue Norris. Heut haben die Darsteller selbst weit weniger Zugkraft. Das heißt, so einer wie Mel Gibson könnte heut gar nicht mehr so beliebt werden wie er damals. Früher gabs auch mehr Kohle beim Verkauf von TV-Rechten und vom VHS Markt.

Dann das Problem mit der Budgetierung. Predator hat damals 15 Mio gekostet und in den USA 60 eingespielt. So einen Film kriegst du heut nicht mehr für so wenig gemacht, der würd locker 50-100 kosten. Siehe Predator Upgrade, der in den USA sogar ähnliche 50 Mio gemacht hat. Klar waren das weniger Leute weil 3D Aufpreis und Inflation, aber da wird studiointern nur mit dem Kopf geschüttelt. Alles unter 100 Mio US Einspiel ist für die belanglos. Dann lieber weniger investieren, vor allem weit weniger in Werbung und DVD Schund machen. Den kann man immer verkloppen.

Das Zuschauerpotenzial wird heut noch das gleiche sein wie damals. Viele meinen ja, der Misserfolg von Titeln wie Death Wish oder The Last Stand beweise, dass die neue Zuschauerschaft verweichlicht sei und keine Lust mehr auf knallharte Action hat. Man muss aber auch sehen, dass das keine so guten Filme waren wie ein Predator es noch immer ist. Und wenn man sich mal die Einspielergebnisse der alten Männerschinken ansieht, war das auch damals nicht so pralle: https://www.boxofficemojo.com/peopl...=chucknorris.htm&sort=gross&order=DESC&p=.htm
Das lief nur besser, weil die Kosten alle geringer waren. Deswegen konnte man ja auch jedes Jahr nen neuen Freitag den 13. raushauen. Heute kaum denkbar.

Irgendwie ist da nur John Wick momentan gut bei der Sache. Aber selbst da hats viel Überzeugungskraft gekostet, nach Teil 1 noch weiter zu machen.

Tyler Durden schrieb:
Das stimmt nicht. Liebesfilme sind in dieser Hinsicht ganz vorne dabei. Ich sehe sie mir nicht an, aber ich lese mir die Inhaltsangabe in den Fernseheitungen durch, und das ist wirklich das schlimmste und dümmste Genre.

Würd ich gar nicht mal so sagen. Aus unseren Augen vielleicht, aber für Tante Jutta hat das ein anderes Qualitätsniveau. Da ist das durchgängig wie für uns das Marvel Universum. Die Ansprüche sind ja auch anders. Das richtet sich ja in erster Linie an die, denen die meisten Filme zu unrealistisch oder anstrengend sind, und Krimis zu finster. Also heitere seichte Beziehungskisten mit garantiertem Happyend oder rührseligem Tragikfinale.

Bei einer Soap ist es ja auch nicht Inkompetenz und Unvermögen, was besseres zu machen. Das soll gezielt so sein.

Klein budgetierte Horrorfilme wollen aber immer mehr und könnten mehr, bis auf Billigmülltrashsplatterfilme, aber das sind ja keine Filme. Es gibt aber kaum günstige Horrortitel, die nicht von mehr Budget profitieren würden. Eine Soap mit 100 Mio Budget ist auch nicht besser.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Jay schrieb:
Actionfilme a la Predator, Lethal Weapon, Stirb Langsam auch immer wieder gerne. Gibts leider fast gar nicht mehr in der Qualität.
StuntmanMike schrieb:
Woran glaubst Du liegt das?
Meinst Du dafür gäbe es heute noch nen Markt?
Das ist jetzt keine Aussage von mir, eher eine Frage: Kann das nicht auch einfach daran liegen, weil seit Jahren der ganze Markt mit Superhelden, in erster Linie Marvel Filmen überflutet wird? Das erstickt doch zumindest das ganze Action Gerne schon im Keim, dagegen kann niemand und nichts anstinken. Oder seht ihr das anders?
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Damals gabs einfach auch weniger Spektakel im Kino. Schauen wir uns nur mal das deutsche Kinojahr von Predator an: http://www.insidekino.com/DJahr/D1987.htm

Bond, Beverly Hills Cop 2, Die Reise ins Ich, Die Unbestechlichen, also da gabs schlichtweg keine mega kommerziellen 4-Quadrant-Mainstreamtitel.

Marvel hat das große Glück gefunden, einen Filmstil zu entwickeln, der möglichst viele anspricht. Kein Wunder, dass das gut läuft und immer weiter fortgesetzt wird.

Umkehrschluss? Jep, ich glaub, gäbs die mit einem Fingerschnipp alle nicht mehr, wären unspektakulärere kleinere Actiontitel wieder etwas beliebter.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Jay schrieb:
Sehr schön ausgedrückt. Weißt du Gonzo, manchmal wünscht ich, du wärst auch Schreiber bei uns. Du kannst dich ausgesprochen gut ausdrücken.
Oh, danke. :love: Allerdings hab ich immer Probleme, meine Gedanken in mehr als ein paar Sätze zu fassen. Gehaltvolle Artikel verpasst bisher also keiner. :biggrin:
 
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