Es wird Harris alleine schon aus finanziellen Gründen werden. Ansonsten müssten sie eine komplett neue Spendenkampagne starten und die bereits eingesammelten Gelder zurückgeben.
Aber ist auch Wurst, es wird eh Trump.
Mich überrascht wirklich, dass die Überraschung über Trumps Sieg in meiner Wahrnehmung rundherum so groß ist. Selbst in dieser Größenordnung halte ich es für bemerkenswert, dass nun weite Teile so tun, als wäre das nicht absehbar gewesen. Harris hat keinen guten Wahlkampf gemacht, keine Akzente gesetzt, war vier Jahre in der Regierung und kam dabei nicht gut weg und wurde nun zur Kandidatin, weil es in der Situation schlicht am einfachsten war. Ist ja nicht so, dass sie das amerikanische Volk herbeigesehnt hatte. Das reichte für ein kurzes Aufflackern nachdem sie Biden ersetzte, aber nicht mehr. Nachdem sie dann den Wahlkampf startete, wurde sehr schnell klar, dass sie wenig mehr zu bieten hatte als: "Den könnt ihr nicht wählen, weil ...". Dazu verkörpert Harris in ihrem Auftreten und ihrer Wortwahl klassischen Politiker-Stil, und egal, ob man das jetzt gut findet oder nicht: Davon haben die Leute die Nase voll und wollen es nicht mehr. In etwas abgeschwächter Form trifft das auch auf Europa zu. Nach der ersten Euphorie wendeten sich einige Wankelmütige wieder von ihr ab, denn das hatten sie schon alles.
Mal schauen, was jetzt passiert. Im Augenblick scheinen ja die Demokraten in eine Art Schockstarre verfallen zu sein.
Die Reaktionen finde ich aber in weiten Teilen wieder bezeichnend. Anstatt sich mal Gedanken darüber zu machen, warum ein verurteilter und äußerst skeptisch zu beurteilender Egomane wie Trump nun zum zweiten Mal gewählt wird, sind nun wieder die Wähler Schuld. Natürlich ist es sachlich betrachtet falsch, einen Typen wie Trump zu wählen, aber es gibt Gründe für diese Politikverdrossenheit und den Wunsch, es "denen da oben mal zu zeigen". Und ähnliches passiert auch hier seit geraumer Zeit und schlägt sich in einem anderen Ausmaß auch in Wahlergebnissen nieder.